Beiträge von Nyx

    Ich liebe dieses Buch, das kann ich gar nicht anders sagen. Und ich bin wirklich ein wenig traurig, dass jetzt keine Seite mehr übrig ist. Ich hätte diese tolle Geschichte noch ewig weiterlesen können. Es ist eine tolle Mischung aus spannender und zu Herzen gehender Geschichte.


    Den wissenschaftlichen Hintergrund fand ich sehr toll erzählt. Mit viel Wissenswertem zur Astronautenausbildung und den Abläufen der NASA. Gleichzeitig aber auch wunderbar menschlich. Das Zusammenwachsen unterschiedlicher Menschen zu einer Einheit, die vielen kleinen zwischenmenschlichen Problemchen. Es fühlte sich sehr lebendig an.

    Joans Leidenschaft für die Sterne wird in vielen Dingen sichtbar und endet in diesem für mich wunderschönen Zitat: "Jedes Atom in unserem Körper ist mal dort draußen gewesen. War mal ein Teil von ihnen. Wenn man in den Nachthimmel schaut, sieht man Teile dessen, was man einmal war und was man vielleicht eines Tages sein wird." Es steckt an und dieses Zitat wird mich noch lange begleiten und mich den Nachthimmel mit anderen Augen sehen.


    Ich mochte alle Figuren in dem Buch. Sogar Joans Schwester Barbara, auch wenn sie ein wenig die Antiheldin der Geschichte ist.

    Joan ist klug, zurückhaltend und pragmatisch. Mit dem Space-Shuttle-Programm kann sie sich einen Lebenstraum erfüllen. Während dieser Zeit wächst Joan aber auch als Mensch unheimlich. Sie bei dieser Reise zu begleiten, mitzuerleben, wie sie sich selbst und ihr ganz persönliches Glück findet, war unheimlich schön. Auch wenn man als Leser weiß, dass Joan dieses Glück nie so unbeschwert genießen darf, wie andere Menschen es können. "Es ist so schwierig, das Glück zu finden. Ich verstehe nicht, warum man jemandem nicht gönnen sollte, sein Stück davon gefunden zu haben." Liebe Joan - das werde ich ebenfalls bis zum Ende meiner Tage auch nicht verstehen.


    Reids Figuren sind detailliert und liebevoll beschrieben. Dabei wird sie allerdings nie ausufernd, lässt viel Fingerspitzengefühl bei der Beschreibung von Emotionen walten und schafft damit eine herzenswarme Atmosphäre. Ich konnte mit allen Figuren mitfühlen, manchmal war ich berührt bis unter die Haarspitzen und hatte Tränen in den Augen. Dann gibt es wieder sehr dramatische und spannende Abschnitte, bei denen ich mit Herzklopfen durch die Seiten geflogen bin und es kaum noch ausgehalten habe. Und da musste ich mich auch schon mal selbst spoilern und auf den letzten Seiten nachsehen, wie es ausgeht. Das mache ich sonst eigentlich nicht, aber ich hatte das Gefühl zu platzen, wenn ich diese Info jetzt nicht sofort habe!


    Aber jede Heldin braucht in einer guten Geschichte auch eine Antiheldin. Diese tritt in Form von Joans eigener Schwester Barbara auf. Barbara wurde früh Mutter und Joan war schon seit der gemeinsamen Kindheit eine wichtige Stütze für sie. Dementsprechend tief die Verbindung zwischen Joan und ihrer Nichte Frances. Aber Barbara ist ein völlig anderer Typ Mensch, ihr Charakter ein gänzlich anderer und daher unterscheiden sich auch Ziele und Wünsche ganz stark von Joan. Barbara repräsentiert an dieser Stelle die amerikanische Gesellschaft, die vorherrschenden Vorstellungen zu Moral und Sexualität. Auch wenn der Konflikt der beiden gelegentlich etwas sehr überzeichnet ist, fand ich ihn authentisch dargestellt. Die Sticheleien erst spät in einen handfesten Streit mit ausgesprochenen Gemeinheiten aus, aber sie sind die ganze Zeit da und Joan bekommt sie immer wieder zu hören. Obwohl ich für einige Situationen auch in Barbaras Leben Verständnis hatte, taten mir diese Gemeinheiten Joan gegenüber wirklich weh zu lesen.


    "Ich würde dir alles geben", sagte Vanessa, "wenn es uns nicht alles kosten würde."

    Auf den Punkt gebracht. Und an dem Punkt habe ich wirklich geheult. Ich bin im normalen Leben nicht einmal ansatzweise von ähnlichen Problemen betroffen. Aber die ganze Geschichte hat mich wirklich angefasst und dünnhäutig gemacht. Da mussten die Tränen dann einfach raus.


    Für mich hat hier alles gestimmt. Da war kein Satz zu viel und keine Emotion zu wenig. Ein Buch, mit vielen schönen Sätzen. Mit ein wenig Abstand, werde ich das auf jeden Fall noch einmal lesen.

    Klappentext

    Am 4. Oktober 1957 erreichen die ersten Satelliten die Erdumlaufbahn. Kurz darauf erblickt in Westberlin Sputnik das Licht der Welt. Er wächst auf zwischen den Geschichten von Sala, der geliebten Mutter, die der Wirklichkeit ihre eigenen Bilder entgegenhält, und den Büchern des Vaters Otto. Schon früh wird ihm die Welt zur Bühne, alle scheinen eine Rolle zu spielen, und wie sonst sollte man das Leben begreifen? Als Jugendlicher dann die Flucht nach Paris: in die Welt der Literatur und zu Annie, die ihn Begehren, Liebe und Eifersucht lehrt. Und die Rückkehr nach Deutschland: mitten hinein in die vom Aufbruch geprägte Theaterwelt der 70er Jahre. Eine wilde Zeit des Experimentierens bricht an, bis Sputnik wie so viele vom Mauerfall 1989 überrollt wird. Und zu ahnen beginnt, wer er ist, oder zumindest, wer er sein könnte.


    Über den Autor / Sprecher

    Christian Berkel, 1957 in West-Berlin geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Schauspieler. Er war an zahlreichen europäischen Filmproduktionen sowie an Hollywood-Blockbustern beteiligt und wurde u. a. mit dem Bambi, der Goldenen Kamera und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Für seine Hörbuch-Interpretation von Daniel Glattauers Roman »Gut gegen Nordwind« wurde ihm zusammen mit Andrea Sawatzki die Goldene Schallplatte verliehen. 2020 erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis. Auch als Autor ist Christian Berkel erfolgreich. Seine Romane »Der Apfelbaum« und »Ada« wurden Bestseller.


    Mein persönliches Fazit

    Ich bin ja ein Fan davon, wenn Autoren ihre Hörbücher selbst einsprechen. Bei Christian Berkel freut mich das ganz besonders, da er einer meiner liebsten Schauspieler ist. Als Sprecher ist er einfach toll. Er betont an den richtigen Stellen, ist mal laut und erregt, mal leise und sanft. Dadurch werden die Figuren abwechslungsreich und wirken lebendig. Inhaltlich bin ich leider nicht ganz so euphorisch.


    Die Geschichte hat autobiographische Züge und beschäftigt sich mit Berkels Weg als Schauspieler, von der Theaterbühne vor die Kamera. Er geht auf seine Kindheit und Jugendzeit ein. Die Kindheit war nicht immer unbefangen, mitunter schwierig durch die Kriegserlebnisse seiner Eltern. Diese Passagen gingen mit sehr zu Herzen. Hier hat er für mich aufgezeigt, wie weit die Welt eines unbelasteten Kindes von der Welt der Erwachsenenwelt, die den Krieg erlebt haben, entfernt ist. Das Thema wird dann im späteren Verlauf noch einmal aufgegriffen. Sputnik ist dann allerdings kein Kind mehr, sondern ein junger Mann, dessen Ansichten und auch Empfindungen nicht mit den Ansichten der Eltern einhergehen. Das bietet natürlich Reibungspunkte und es läuft seitens Sputnik auf die Frage hinaus: Kompromiss oder Konfrontation?

    Die recht langen Passagen über Sputniks beginnende Sexualität und das Ausleben selbiger hätte ich persönlich nicht gebraucht und ich fand, dass sie nichts für die Geschichte getan haben. Seine Zeit in Frankreich ist zwar unterhaltsam, bietet für mich aber leide keine interessanten Punkte. Die Handlung plätschert da vor sich hin und vermag mich nicht zu fesseln.

    Ich hätte mir gewünscht, dass mehr auf die Konfliktbeladene Familiensituation eingegangen wird und auch eine etwas tiefere Auseinandersetzung mit der jüdischen Hälfte der Familiengeschichte erfolgt. Letzteres Punkt wird häufiger als diffuses Gefühl der Unvollständigkeit angesprochen, aber leider nicht weiter nachverfolgt. Hier liegt aber vermutlich das Problem vor, das in vielen Familien vorliegt: Es wird nicht darüber gesprochen. Das Erlebte der Eltern wiegt zu schwer, ist zu grausam um es vor allem gegenüber dem eigenen Kind mit Worten zu erklären.

    Leider bin ich am Ende nicht so wirklich warm geworden mit Sputnik. Was schade ist, denn ich hatte mich sehr auf Berkels neues Buch gefreut.


    ASIN/ISBN: 3957133270

    Vielleicht solltest du auch ganz klassisch den örtlichen Buchhandel unterstützen :frech

    Das habe ich getan! Allerdings habe ich mir dort ein hübsches Notizbuch für die Arbeit und einen vergünstigten Kalender mit sehr schönen Fotos aus der Region gekauft. Nix für den SUB !

    B4 … in dem jemand sich einen Irrtum eingestehen muss.


    Clara muss sich eingestehen, dass sie sich im Bezug auf eine Therapie geirrt hat und es ein Fehler war, diese abzubrechen.


    Und B1 bis B5 gibt noch einen Bingo dazu.


    ASIN/ISBN: 3833897171

    Klappentext

    Die talentierte Musikstudentin Clara fühlt oft eine bohrende Einsamkeit. Zusammen mit dem riesigen Erwartungsdruck droht sie, daran zu zerbrechen. In einer Klinik sucht sie therapeutische Hilfe – und findet dort im Lonely-Hearts-Club Gleichgesinnte, die sich gegenseitig Halt geben.

    Dann trifft sie Emilian, genannt Milly. Für sein letztes Schuljahr zieht er als Gastschüler in Claras Elternhaus an der rauen französischen Küste ein. Zwischen den beiden wächst eine Liebesbeziehung, so stürmisch und besonders wie der saphirblaue Ozean. Auch wenn sie so unterschiedlich sind wie Feuer und Wasser, verbindet beide eine Gemeinsamkeit: die schwierige Beziehung zu den Eltern. Doch während Milly es schafft, sich davon zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen, hat Clara zu kämpfen und rutscht immer wieder in emotionale Krisen. Je mehr Milly seine brennende Lebensfreude in Claras kühle und dunkle Welt mit den ungeahnten Tiefen bringt, umso mehr möchte sie heilen und glücklich sein. Doch während ihre Gefühle füreinander wachsen, holen Claras innere Dämonen sie ein – und Milly steht vor einer Entscheidung, die alles verändern könnte.


    Über die Autorin

    Dr. Nasanin Kamani (*1989) ist eine in Köln lebende Autorin und Ärztin. Sie studierte an der Universität zu Köln Medizin und arbeitet seit ihrem Abschluss als Ärztin in den Fächern Psychiatrie und Psychotherapie. Während ihrer Schul- und Studienzeit verfasste sie Reportagen und Kolumnen für die Tageszeitung „Kölner Stadt-Anzeiger“. Kamani veröffentlichte Kurzgeschichten in Anthologien und wurde zweifach mit dem Walter Kempowski Literaturpreis für Kurzgeschichten ausgezeichnet. 2022 erschien ihr erzählendes Sachbuch „Date Education“. In Radio, TV und Zeitschriften trat sie mehrfach als Expertin für die Themenbereiche Psyche und Beziehungen in Erscheinung.


    Mein persönliches Fazit

    Healthy Romance – noch nie davon gehört, aber es klang ansprechend genug um einen Versuch zu wagen. Und ich war durchaus positiv überrascht. Saint-Malo ist im Übrigen wirklich so schön wie im Buch beschrieben und ein lohnenswertes Urlaubsziel. Zusammen mit Paris ergibt es ein schönes Setting. Ich mochte es, dass klassische Musik eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt und auch zeigt, dass diese auch modern interpretiert werden kann und dann sogar die sozialen Medien erobern kann. Die angesprochenen Stücke passend stimmungstechnisch wirklich gut dazu,


    Mit Clara und Milly hat die Autorin zwei sympathische Figuren geschaffen. Clara ist musikalisch sehr begabt und hat neben ihrem Musikstudium eine durchaus beachtenswerte Karriere in den sozialen Medien gestartet. Gleichzeitig steht Clara unter einem enormen inneren Druck. Die Beziehung zu ihren getrennt lebenden Eltern ist schwierig, die zu ihrer Mutter besonders angespannt. Sie kämpft mit psychischen Belastungen, die ihr soziales Leben stark beeinflussen.

    Milly (Emilian... ich möchte an dieser Stelle ein seufz unterbringen...den Spitznamen fand ich so fürchterlich) ist ein zurückhaltender, einfühlsamer und kluger junger Mann. Er erkennt recht schnell, dass Clara hinter ihrer heiteren Fassade eine große Traurigkeit verbirgt. Die Annäherung der beiden aneinander fand ich schön beschrieben. Unsicherheiten, Herzklopfen, Gefühlschaos, Ängste – die ganze Palette an Gefühlen. Zurückhaltend und einfühlsam geschrieben, nichts übertrieben und der Fokus auf den Personen und ihren Empfindungen.


    Zwischendurch hat das Buch allerdings auch einige Längen. Grundsätzlich sind die Emotionen aller Beteiligter (Bruder, Mutter, Freundinnen, Hauptfiguren) nachvollziehbar dargestellt, die positiven wie die negativen und die daraus resultierenden Ängste und zugefügten Verletzungen. Ungefähr in der Mitte des Buches geht dann aber der Schwung verloren und ich hatte den Eindruck, dass es sich im Kreis dreht, die Beschreibungen sich wiederholen und die Handlung auf der Strecke bleibt. Ich gestehe, dass ich an der Stelle recht viel quer gelesen habe. Mir wurde dort jedes Wort des Anderen, jede Handlung zu sehr seziert und in seine Einzelteile zerlegt.

    Schade fand ich auch, dass der namensgebende Lonely Hearts Club leider viel zu kurz kommt und zu einer minimalen Randerscheinung verkommt. In dieser Idee hätte viel mehr Potential gesteckt.


    Es ist empathisch erzählt, nicht zu kitschig (Liebe ist eben nicht immer genug) und mit durchaus realistischen Anteilen. Mit hat es insgesamt gut gefallen.


    ASIN/ISBN: 3833897171

    Ich habe nichts gekauft, aber dafür etwas verkauft. Möchte ich auch mal ganz stolz berichten. Am Freitag muss ich mit meinen Großeltern zum Arzt und Einkaufen. Es ist ein schnuggeliger kleiner Buchladen in der Nähe des Arztes... Vielleicht sollte ich vorher einen Exorzismus durchführen um nicht schwach zu werden... :kreuz

    C4 ... das Teil einer Reihe ist.


    Das Buch ist Teil der Reihe "Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe" und ist, glaube ich, Band 7.


    ASIN/ISBN: 3746637686


    Und beschwert mir mit C1-C5 senkrecht einen Bingo.

    Nyx

    Irgendwie habe ich die als Kind nie gelesen, kannte nur die TV-Serie. Freue mich total auf das Buch. War vor ein paar Jahren in Helsinki und da gab es gefühlt alles mit den Mumins drauf.

    Dann darf ich da wohl eher nicht hin, sonst handele ich uns einen 24-Stunden-Dauerstuhlkreis ein :lache

    Klappentext

    Mutter werden und Frau bleiben. Über den Spruch kann Ava nur lachen. Ihr Leben wird schon seit Jahren komplett von der Familie bestimmt. Jetzt ist sie dreiundvierzig, das erste ihrer drei Kinder kommt in die Pubertät und ihr Mann macht Karriere. Und Ava? Funktioniert wie auf Autopilot.
    Als sie den neunzehn Jahre jüngeren Kieran kennenlernt, stürzt sie sich gegen alle Vernunft in eine Affäre. Zum ersten Mal seit langer Zeit erkennt sie die Frau wieder, die sie einmal war.
    Aber die heile Familie für ihr eigenes Glück opfern? Die Kinder dem Tratsch in der Kleinstadt aussetzen? Das kann Ava nicht. Und doch, die Liebe zu Kieran ist echt und die Sehnsucht nach Freiheit immer noch da.


    Über die Autorin

    Vera Zischke ist 1980 im Rheinland geboren und ausgebildete Journalistin. Nach vielen Jahren als Reporterin war sie sich sicher, dass ihr nichts Menschliches mehr fremd ist. Doch dann bekam sie drei Kinder und realisierte: Der Spaß hat erst begonnen. Sie lebt im Ruhrgebiet und ist noch immer Zeitungsredakteurin. Ava liebt noch ist ihr Debütroman.


    Mein persönliches Fazit

    Am Anfang war ich mir nicht so ganz sicher, ob mir das Buch gefällt und ich bis zum Ende am Ball bleibe. Ich hatte den Eindruck, gar nicht so wirklich die Zielgruppe für dieses Buch zu sein. Ich bin aber letztlich froh, doch durchgehalten zu haben und mit einer leisen, aber sehr gelungenen Geschichte belohnt worden.


    Bei Mutterschaft kann ich nicht mitreden, Care-Arbeit im Sinne von Familienarbeit fällt bei mir aus dem gleichen Grund raus. Was jedoch nicht hindert zu bemerken, dass bei Ava und Ralf eine Schieflage in der Ehe entstanden ist. Ralf kommt zwar in der Geschichte nicht sehr häufig direkt zu Wort, die beschriebenen Handlungen und Erwartungen seinerseits sprechen aber doch schon eine ziemlich deutliche Sprache. Eine Paarbeziehung auf Augenhöhe liest sich irgendwie dann doch anders.

    Den Beginn der Affäre zu Kieran, der ja das Schlüsselmoment des Buches ist, habe ich als gar nicht mal so aufregend erzählt empfunden. Es hätte für mich auch eine andere Situation sein können, die in Ava die Erkenntis auslöst, dass sie sich in ihrem eigenen Leben verloren und eingefroren fühlt. Ihr Wunsch nach Selbstverwirklichung steht dazu im Kontrast zu ihren familiären Verpflichtungen und den endlos scheinenden Aufgaben des Alltags. Vera Zischke bringt es mit einem Satz ziemlich auf den Punkt, in dem Avas Schwiegermutter fragt: "Und wer kocht dann das Essen?"


    Mir hat sehr gefallen, wie die Autorin Avas Aufbegehren gegen die starren Rollen schildert. Ihre inneren Konflikte, ihre Ängste und auch ihre Sehnsüchte. Und das ganz ohne übermäßig kitschig zu werden. Unaufgeregt, manchmal schon fast an der Grenze zur Sachlichkeit, aber trotzdem sensiel und emotional. In einem leisen, aber sehr leichten und auch unterhaltsamen Stil. Es liest sich sehr angenehm. Es hat eine Dynamik entwickelt, mit der ich am Anfang nicht gerechnet habe und die mich durch die Handlung getragen hat.


    Es gibt so einige Momente, in denen ich erst auf den zweiten Blick verstanden habe, dass in solchen Situationen zwischen Mann und Frau mit zweierlei Maß gemessen wird. Auch hier bringt Vera Zischke es auf den Punkt: "Warum glaubt jeder, uns seine Reaktion ungefiltert mitteilen zu müssen?"

    Es gibt auch humorvolle Momente, die die Handlung ein wenig auflockern.


    Ich fand es erfrischen zur Abwechslung mal zu lesen, dass eine Frau ihr bisheriges Leben in Frage stellt und sich in einen deutlich jüngeren Mann verliebt. Bisher war das in meiner Wahrnehmung eher auch den Männern "vorbehalten" - die Bewertung ist auch eine gänzlich andere als bei Frauen. Und gerade das machte das Buch für mich letztlich zu einer echten Entdeckung.


    ASIN/ISBN: 3471360786

    A2 ... in dem jemand etwas erfindet.


    Jaimie Ross, der Fahrer der Grevilles, erfindet ein Verfahren, mit dem sich mehr Leistung aus einem Motor gewinnen lässt.


    Und mit A2 - B2 - C2 - D2 - E2 gab's noch einen Bingo obendrauf.


    ASIN/ISBN: 3442383048

    C3 ... das an einem Ort spielt, an den du gerne mal möchtest (und noch nicht warst).


    Ich war zwar schon häufiger in England, aber noch nie in Sussex. Steht noch immer auf meiner Urlaubs-Liste.


    ASIN/ISBN: 3446281061