Beiträge von Bell

    Ich lese das Buch jetzt und finde es sehr anrührend, aber auch lustig. Die Erinnerungen Levs sind wirklich herzerwärmend (die Schilderung, wie er auf dem Markt immer verzweifelter wird, weil es keine Weihnachtssterne gibt, welche er seiner Mutter schenken wollte - es ist halt noch nicht Weihnachten - hat mich richtig getroffen, zum Glück ging diese Geschichte aber gut aus), seine Erfahrungen in der Gegenwart zum Teil schwer zu ertragen, weil die Autorin alles so schildert, dass man sehr stark mit Lev mitfühlt.


    Wie gesagt gibt es aber auch immer wieder etwas zum Lachen! Mehr dann, wenn ich es ausgelesen habe.

    "Die geheime Geschichte" habe ich auch hier, ich hatte es mal angefangen zu lesen, war aber gar nicht damit warm geworden. Ich werde es aber wohl irgendwann nochmal damit versuchen, eben wegen der Vergleiche. Die Beziehungsgeflechte finde ich auch spannender als die polizeiliche Ermittlung.

    Da können wir ja einen Fanclub gründen, "Liebe braucht keine Ferien", den liebe ich auch :-) Und ich werde ihn mir um Weihnachten herum auch ziemlich sicher nochmal angucken. Was auch ein schöner weihnachtlicher Film ist: "Die Familie Stone - verloben verboten", der kam auch letztens erst wieder im Fernsehen. Durch diesen Film ist mir Sarah Jessica Parker richtig sympathisch geworden.


    (Schade, die Verlinkung mit der ASIN klappt nicht.)

    Hallo Fieni,


    Frank fand ich schon ziemlich in Ordnung, aber weil man in "Totengleich" Cassie so nah ist, hat mich die Aussicht, im dritten Band wieder eine andere Hauptfigur zu haben, vor allem eine männliche, auch nicht so beglückt. Umso mehr freut mich Deine Begeisterung über den dritten Band, denn dass ich ihn lesen werde, ist für mich schon klar. Auch, wenn es vielleicht wieder Jahre dauern wird :lache

    Ich hab`s endlich geschafft, das Buch zu lesen und fand es noch besser als "Grabesgrün". Das liegt daran, dass die Konstellation ganz nach meinem Geschmack ist, die geschlossene Gemeinschaft, die Gruppe junger Leute, die alle in diesem Herrenhaus zusammenleben - dann noch die fast schon unglaubliche Ausgangssituation, dass die Ermittlerin aussieht, als wäre sie eine Zwillingsschwester der Ermordeten, und daher in deren Rolle schlüpft.


    Wie Cassie Lexies Identität annimmt, immer mehr ein Teil des Gefüges dieser seltsamen, vom "normalen" Leben entrückt lebenden Gruppe wird, das wird so intensiv und detailliert geschildert, dass ich das Gefühl hatte, mit in diesem Haus zu sein.


    Tana French zählt jetzt für mich eindeutig zu den richtig guten Krimiautorinnen (wobei dieses Buch schon kaum mehr ein Krimi ist, eher ein psychologischer Spannungsroman), sie hat einen guten Stil und beherrscht es, Atmosphäre und Spannung aufzubauen und durch die detaillierten Beschreibungen die Figuren und Orte lebendig werden zu lassen. Sie könnte aber von mir aus noch gut und gern einiges kürzen, manche Gedankengänge der Ich-Erzählerin empfand ich als zäh und ermüdend.


    (9 Punkte)

    Hallo SiCollier,


    das einzige Weihnachtsbuch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe, ich "Das Geschenk" von David Baldacchi. Es war für mich ein wunderbares Weihnachtsbuch, weil das Zwischenmenschliche im Vordergrund steht und die Figuren sehr liebenswert beschrieben sind. Wenn ich mich recht entsinne, gab es tatsächlich einen magischen Moment in einer Situation, als zwei der Figuren in Gefahr waren. Der Grundton ist eher humorvoll als melancholisch, aber letzteres auch. Es herrscht eine positive Stimmung vor.


    Was ich also auch von weiteren Weihnachtsbüchern erwarten würde, da mir dieses sehr gefiel, sind liebevoll beschriebene Charaktere, von denen mindestens einer im Verlauf der Handlung eine Entwicklung durchmacht, die ihn irgendwie "befreit", etwas Spannung und ein bisschen Magie.


    Ach ja, wie schon geschrieben wurde: Schnee und ein Happy End gehören für mich auch dazu!

    Zitat

    Original von hef
    Es vermischt sich langsam alles. Es gibt keine einheitliche Linie mehr. Es gibt keinen Lesermarkt mehr. Der Leser kauft nicht mehr genug.


    Da auch ich "der Leser" bin, kann das nicht stimmen, bei mir vermischt sich gar nichts und ich kaufe relativ viele Bücher. Einen E-Reader werde ich mir nicht kaufen, nicht heute und nicht in zehn Jahren, vorausgesetzt, es erscheinen weiterhin gedruckte Bücher. Für diese werde ich auch soviel Geld zahlen, wie nötig. Zum Glück bin ich großer Wahrscheinlichkeit nach nicht die einzige Leserin dieser Art auf der Welt.


    Und selbst, wenn es noch in meinem Leben soweit kommen sollte, dass keine Bücher mehr gedruckt werden - es werden noch eeewig lange "alte" Bücher im Umlauf sein, sodass man selbst dann nicht in die Verlegenheit kommen muss, sich so ein hässliches, mit Literatur für mich überhaupt nicht zu vereinbarendes Gerät zuzulegen.

    Wie froh war ich, als ich letzte Woche auf der Suche nach Lesefutter feststellte, dass der neue Inge Löhnig-Krimi schon erschienen war! Ich bin vom ersten Dühnfort-Fall an dabei und finde auch, dass die Qualität bis jetzt nicht nachgelassen hat. Der letzte Teil hatte mir nicht ganz so gut gefallen wie die Vorgänger, aber "Schuld währt ewig" ist wieder genau nach meinem Geschmack.


    Die Szenen mit Sanne haben mir besonders gut gefallen. Ich mochte die abgeschiedene Atmosphäre ihrer kleinen Welt und war sehr neugierig, was denn nun damals in den vergessenen Sekunden passiert war. Die Figuren um Sanne herum waren interessant und haben für Lebendigkeit und Abwechslung gesorgt. Auch im Team Dühnfort, Gina und Alois hat sich einiges getan, vor allem die Männer erhalten langsam mehr Tiefe. Gina blieb mir immer noch zu blass.


    Der Fall ist vielschichtig, es gibt viele Beteiligte und Schauplätze, sodass keine Langeweile aufkommt. Trotzdem kann man gut den Überblick behalten. Da es einige Figuren gibt, die ein Geheimnis zu haben scheinen oder nicht ganz "in der Balance" zu sein scheinen, kann man schön rätselraten, wie das alles zusammenhängt und wer der Mörder ist. Diesmal habe ich tatsächlich mal richtig gelegen! Normalerweise liege ich daneben oder ich denke gar nicht darüber nach.


    Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten und ein bisschen bin ich auch einen Tag später noch bei den Figuren. Ich hoffe auch sehr auf einen fünften Teil, denn bisher ist dies die einzige Serie, bis auf die Reihe von P.J. Tracy, die nur vier Teile umfasste, bei der ich so lange dran bleibe.


    Die Sprache ist das einzige, was ich ein wenig zu bemängeln habe. Noch größere Freude hätte ich an den Büchern, wenn sie auch sprachlich etwas mehr fesseln würden.


    9/10

    "Der Nachbar" ist das einzige, was ich auch noch von ihr da habe, bisher habe ich da aber nur mal kurz reingelesen. Mich haben die ganzen Zeitungs- und Berichts- und sonstwas-Ausschnitte gestört. Irgendwie hat sie einen leichten Spleen, was das angeht, oder? Es ist ja mal ganz witzig, aber ständig muss es nicht sein.

    Hallo Violett Star,


    ich finde es auch sehr gut, dass Du von Dir aus über den Tellerrand Deiner bisherigen Lektüre hinausschauen möchtest! Es sind oft Anstoßer von außen, die einem Neues eröffnen, deshalb verbiegt man sich noch lange nicht. Ich denke auch, dass Du bei den Büchern, die Du bestellt hast, einen guten Griff getan hast :-)


    edit: Mit dem Sandmann würde ich aber vielleicht nicht anfangen, mit "Fahrenheit 451" dagegen schon eher - ein tolles Buch, das ich schon zweimal gelesen habe und das mich sehr zum Nachdenken angeregt und aufgewühlt hat. Es hat mein Denken regelrecht geprägt, muss ich sagen.

    Iszla, ich kenne das, was Du beschreibst, sehr gut. Ich glaube, bei mir kam das vor allem durch das Forum. Früher habe ich nie darüber nachgedacht, wie lange ich an einem Buch lese. Jetzt denke ich bei der Lektüre oft schon wieder an die anderen Bücher, die ich noch lesen will. Durch das Forum erhalte ich auch viel mehr Anregungen zu Büchern, die mir gefallen könnten, als früher. Das und halt die ganzen Themen "wie schnell liest du, wann liest du, wieviele Bücher liest du im Monat" haben durchaus Auswirkungen auf mich.


    Ich versuche jetzt auch, wieder etwas lockerer zu werden, nicht so zu gucken, wieviele Seiten am Tag ich gelesen habe, wie lange ich an dem Buch sitze, und mich voll auf das Buch zu konzentrieren, welches ich gerade lese. Wenn es dann aber nicht soo gut ist und ein anderes, interessantes, schon lockt, na ja, dann ist es nicht leicht ;-)

    "Die Schandmaske", "Im Eishaus" und "Die Bildhauerin" haben mir sehr gut gefallen, dann versuchte ich es mit "Dunkle Kammern" und habe mich unendlich gelangweilt... Könnt ihr noch Bücher von ihr empfehlen, die an die drei erstgenannten heranreichen?


    :wave


    Bevor der Thread ganz versinkt, versuche ich es noch einmal ;-)

    Im September 2009 schrieb ich also, ich würde das Buch nächsten Sommer lesen... nun sind seitdem schon zwei Sommer vergangen, und ich habe es immer noch nicht gelesen! Diesen Winter ist es aber fällig! Ich freue mich schon sehr darauf, nachdem mir "Grabesgrün" so gefallen hatte und hier so geschwärmt wird.

    Ich habe Jane Eyre gelesen, weil mir eine Verfilmung sehr gut gefallen hat, mit Charlotte Gainsbourgh und William Hurt. Ich war jetzt überrascht, wie viel umfangreicher das Buch ist, jedenfalls kann ich mich vom Film her nur an Gateshead, Lowood und Mr. Rochester erinnern, nicht aber an die ganze Zeit, die Jane bei dem Pfarrer und seinen Schwestern verbringt, wo sie dann Dorflehrerin wird. Hätte ich gewusst, dass "Jane Eyre" einen sehr großen Teil des Buches gar nicht bei Mr. Rochester spielt, hätte ich befürchtet, dass mir die anderen Passagen zu lang geworden wären, weil ich vor allem die Liebesgeschichte lesen wollte. Tatsächlich aber habe ich alle Stationen ihres Lebens gefesselt verfolgt und nie gedacht, jetzt müsste es aber mal weitergehen.


    Es ist ein herrliches Buch, bis auf ein paar doch arg schwülstig geratene Dialoge mit Mr. Rochester (vor allem von seiner Seite aus) habe ich es durchgehend sehr gern gelesen und war immer stark beteiligt. Jane Eyre, als Ich-Erzählerin, wächst einem einfach ans Herz, vor allem am Anfang, weil man da Mitleid mit ihr hat und sie gleichzeitig für ihren Mut und ihren großen Gerechtigkeitssinn bewundert. Manchmal musste ich auch über sie lachen, wenn sie so ernst und gleichzeitig hitzköpfig war.


    Interessant ist auch, wie selbstverständlich hier über Gott gesprochen wird. Man merkt sofort, dass es damals die Regel war, an Gott zu glauben. Sehr modern wirkte auf mich dann aber wieder die Freundin Jane Eyres in Lowood, die ihren ganz eigenen Glauben hat, den sie sich selbst zurechtgelegt hat und der, obwohl sie sich an Jesus orientiert, für mich eher buddhistisch anmutete.


    Dass der Roman damals für Aufregung gesorgt hat, kann ich mir vorstellen. Auch heute empfinde ich die Figur Jane Eyre als außergewöhnlich selbstständig und modern. Einfach eine tolle Frau, muss ich sagen!


    Und das Buch liest sich tatsächlich wie ein Pageturner, man braucht keine Angst vor der Sprache oder dem Stil zu haben.

    Mir gefällt das Buch leider nicht, von "magischem Erzählstil", durch den "wundervolle Bilder entstehen", finde ich hier nichts. Beim Lesen kommt bei mir gar nichts auf, keine Stimmung, keine Bilder - ich musste manchmal an Susanna Kearsley denken, wegen der mysteriösen Anteile und des eher leichten Tons, allerdings hat Kearsley Esprit und Witz und kann außerdem sehr gut Landschaften und Geschehnisse stimmungsvoll beschreiben, was dieser Autorin hier meines Erachtens völlig abgeht.


    Ich hatte schon "Villa Dante" gelesen, was mir besser gefiel - das war für mich eine angenehme Unterhaltungslektüre, die mir trotz einer gewissen Langatmigkeit im Großen und Ganzen ganz gut gefiel, weil ich auch die Situation, in der die Protagonisten waren, spannend fand (Die Ausgangssituation erinnert an "Das Geisterschloss"). Bei "Die Gärten von Landrake Hall" habe ich das Gefühl, es ist egal, ob ich dieses oder gar kein Buch lese.


    Das war für mich der letzte Versuch mit Elizabeth Edmondson.

    Leider muss ich auch Mondspielerin zustimmen, ich habe mich so auf das Buch gefreut, nachdem ich eine sehr gute Kurzbesprechung darüber in einem Büchermagazin gelesen habe. Geistergeschichten mag ich einfach sehr, erst recht, wenn sie an unwirtlichen, menschenleeren Orten spielen. Wenn Menschen, die etwas aufzuarbeiten haben (hier der Psychiater) heimgesucht werden - das hat immer neben dem Grusel auch eine angenehme Dramatik.


    Zitat Mondspielerin: "Die Eindringlichkeit wird immer nur behauptet, aber nicht erzählt."


    Das trifft es sehr gut: es passieren Dinge, die ich im Grunde sehr gruselig finde, wenn auch vieles aus Horrorfilmen gut bekannt ist (ich musste z.B. an "Blair Witch Project" denken), aber das stört mich nicht, denn ich mag die typischen Gruseleffekte (zuschlagende oder aufgehende Türen, Spuren auf dem Fußboden, hinterlassene Gegenstände und Botschaften). Nur ist es hier eben nicht gruselig. Ich denke: wow, wie gruselig - aber ich fühle es nicht. Gut, als ich gestern abends im Bett eine unheimliche Episode las, da wurde mir schon kurz etwas mulmig. Aber im Großen und Ganzen lässt mir der Stil der Autorin ziemlich kalt, egal, ob ich gerade bei den drei "Handwerkern" bin oder bei dem Psychiater, dessen Sohn vor ein paar Jahren verschwunden ist.


    Ich werde das Buch erstmal nicht abbrechen, dazu bin ich schon zu weit, aber ich werde es eher als Zweitbuch weiterlesen.

    Hallo Mondspielerin,


    das Wuseln war nochmal etwas anderes, das war Craig Toomys Trauma. Sein Vater hatte immer gesagt, Kinder laufen nicht, sie wuseln nur, und wer herumwuselt, wird von den Langoliers gefressen. Bei ihm war alles auf Erfolg und Zielstrebigkeit ausgerichtet. Als Toomy im Flughafengebäude auf der Flucht ist, hört er die Stimme seines Vaters, der ungefähr sagt: Du denkst nur, dass du läufst, aber in Wirklichkeit wuselst du nur herum! Deshalb hat Toomy Angst davor, von den Langoliers gefressen zu werden. - Sehr schräg!


    Zitat

    Original von Mondspielerin
    Langoliers ist eine Geschichte über die verlorene Zeit, über Vergangenheit, über das, was man hinter sich lässt, in jeder Minute seines Lebens – für mich war es auch eine Parabel über den Sinn und Unsinn, in die eigene Vergangenheit zu schauen und ihr nachzutrauern. Was weg ist beißt nicht mehr.


    Das gefällt mir! Unterstrichen wird das noch durch die Schlussszene, jetzt muss ich mal spoilern,


    Da kann man auch die Botschaft herauslesen: die Gegenwart ist das einzige Lebendige und fühlt sich großartig an.