Krimis & Thriller - reißerische Buchtitel

  • Hallo,


    mir fallen bei Krimis und Thrillern immer häufiger so reißerische Buchtitel auf wie:


    Denn rein soll deine Seele sein
    Denn alle tragen Schuld


    Nur wer frei von Sünde ist
    Wen die Götter strafen


    Schlaf nicht, wenn es dunkel wird
    Und hüte dich vor dem Bösen
    Glaub nicht, es sei vorbei


    Und erlöse uns von dem Bösen
    Und verführe uns nicht zum Bösen


    um mal einige zu nennen.


    Gefallen Euch diese Titel, animieren sie Euch zum Kauf? Oder schrecken sie Euch eher ab? Bei mir ist es letzteres - Saskia Noorts "Das dunkle Haus" hat mir gefallen und ich möchte auch ihr zweites Buch kaufen und lesen, aber allein der Titel ("Und hüte dich vor dem Bösen") stößt mich eher ab.


    Und hat jemand eine Idee, wieso so viele Titel an die Bibel oder allgemein an Gottesfurcht erinnern?


    Gruß, Bell

  • Also mich schrecken solche Titel nicht ab. Umso düsterer umso besser. Bei manchen Büchern ist aber der Titel schlimmer als die Geschichte und man erwartet viel mehr als man dann bekommt.


    Deswegen kann man eigentlich nie nach dem Titel gehen und meines Erachtens kannst du ohne Probleme "Und hüte dich vor dem Bösen" lesen. Es war gut, aber nicht schlimm.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich hab bei all diesem pseudobiblisch klingenden Titelgedöns das Problem, dass ich mir nicht mal während der Lektüre merken kann, wie das Buch heißt, geschweige denn, dass ich die Schmöker nach einiger Zeit noch auseinanderhalten kann.


    Ganz schlimm ist das bei den Krimis von Elizabeth George. Die hab ich bislang alle gelesen (bis auf What Came Before He Shot Her), und ich muss immer erst fragen: "Ist das das mit dem toten Sportler/dem entführten Kind/dem schwulen Pakistani ...?" weil ich ums Verrecken nicht weiß, welcher dieser gleichklingenden aber nichtssagenden Titel zu welchem Buch gehört.


    Reißerisch find ich das nicht, das ist halt wieder so ein Trend.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich bin ein großer Fan von Mary Higgins Clark! Allerdings sind die Titel ihrer Bücher so lang, dass ich sie mir meist nicht merken kann... Aber das ist auch schon der einzige Nachteil, den ich in solchen Titeln sehe, denn ansprechen tun sie mich ja doch.

  • Teilweise finde ich die Titel sehr einladend bzw. sie reizen mich teilweise sehr, allerdings musste ich bisweilen feststellen, dass die meisten Bücher mit so einem Titel nicht halten, was sie versprechen. Aber na ja...
    Sonst stört ich so ein Titel allerdings nicht. Ist halt einer, wie jeder andere auch :wave

  • Den Titel sieht man ja immer zuerst, wenn der mich anspricht lese ich den Klappentext und wenn der mich auch anspricht kauf ich das Buch.


    Ob das nen Bibelspruch oder sonst ein Dingens ist, ist mir dann völlig wurscht, Hauptsache ich finde dann das Buch auch gut.


    Ob ich die Titel dann im nachhinein noch auseinander halten kann das steht dann ja auf einem anderen Blatt. :wave



    Übrigens -der schwule Pakistani war "Denn sie betrügt man nicht" :lache

  • Ja das ist mir schon oft aufgefallen. Ich finde sie aber meistens einfach nur kitschig oder klischeehaft. Eigentlich schreckt mich das sogar regelrecht von einem Kauf solcher Bücher ab :wow

  • Wenn die Bücher aus dem Englischen übersetzt wurden, hole ich mir anhand des Originaltitels einen Hinweis. Das kann zwar auch reißerisch sein, gibt aber einen weiteren Anhaltswert.


    Ich muss gestehen, dass ich aber vorher schon irgendwie auf das Buch aufmerksam gemacht werden muss, bevor ich es dann überhaupt in die Hand nehme. Wenn ich nur stöbere, muss mich der Titel schon ansprechen.

  • Zitat

    Original von Vandam
    pseudobiblisch klingenden Titelgedöns


    :chen


    Zitat

    Ganz schlimm ist das bei den Krimis von Elizabeth George. Die hab ich bislang alle gelesen (bis auf What Came Before He Shot Her), und ich muss immer erst fragen: "Ist das das mit dem toten Sportler/dem entführten Kind/dem schwulen Pakistani ...?" weil ich ums Verrecken nicht weiß, welcher dieser gleichklingenden aber nichtssagenden Titel zu welchem Buch gehört.


    Ja *nerv*, geht mir auch so.

  • Zitat

    Original von Vandam

    Ganz schlimm ist das bei den Krimis von Elizabeth George. Die hab ich bislang alle gelesen (bis auf What Came Before He Shot Her), und ich muss immer erst fragen: "Ist das das mit dem toten Sportler/dem entführten Kind/dem schwulen Pakistani ...?" weil ich ums Verrecken nicht weiß, welcher dieser gleichklingenden aber nichtssagenden Titel zu welchem Buch gehört.


    Das Problem hab ich auch......ich steh dann immer davor und muss überlegen, ob ich das schon hab oder nicht.


    Ich find die nun auch nicht schlimm..aber eigentlich sagen die Titel wenig über die Geschicht aus....und ich manchmal seh ich dann den Titel, denke wow klingt ja toll...und wenn ich dann den Klappentext lese..schmählert sich schon meine Begeisterung.

  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Bei manchen Büchern ist aber der Titel schlimmer als die Geschichte und man erwartet viel mehr als man dann bekommt.


    Stimmt. Es gibt im Gegenzug aber auch Titel, bei denen man nicht so schlimme Geschichten erwartet und am Ende nachts fast mit Licht schlafen muss. :grin

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Die Titel von Liesbeth Georges Krimis sind auf Englisch auch nicht besser. Ich vermute, mit ihren Krimis hat der pseudobiblische Schmonzes bei der Titelfindung überhaupt erst angefangen. Aus Wikipedia:


    * 1988 A Great Deliverance
    o Gott schütze dieses Haus, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1989; ISBN 3-442-09918-8


    * 1989 Payment in Blood
    o Keiner werfe den ersten Stein, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1991; ISBN 3-442-09918-8


    * 1990 Well-Schooled in Murder
    o Auf Ehre und Gewissen, Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1990, ISBN 3-7645-0111-1


    * 1991 A Suitable Vengeance
    o Mein ist die Rache, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Goldmann 1994; ISBN 3-442-05883-X (zwar nicht der erste, aber im Handlungsstrang der Lynley-Welt der früheste Roman)


    * 1992 For the Sake of Elena
    o Denn bitter ist der Tod, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1993; ISBN 3-764-57957-9


    * 1994 Missing Joseph
    o Denn keiner ist ohne Schuld, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1994; ISBN 3-4424-3577-3


    * 1995 Playing for the Ashes
    o Asche zu Asche, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1995; ISBN 3-442-43771-7


    * 1996 In the Presence of the Enemy
    o Im Angesicht des Feindes, Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1996; ISBN 3-442-44108-0


    * 1997 Deception on his Mind
    o Denn sie betrügt man nicht, Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1997; ISBN 3-442-44932-4


    * 1999 In Pursuit of the Proper Sinner
    o Undank ist der Väter Lohn, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 1999; ISBN 3-7645-0009-3


    * 1999 The Evidence Exposed (Kurzgeschichten)


    * 2001 A Traitor to Memory
    o Nie sollst du vergessen, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 2001; ISBN 3-7645-0098-0


    * 2002 I, Richard (Fünf Kurzgeschichten)
    o Vergiss nie, dass ich dich liebe, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 2002; ISBN 3-7645-0148-0


    2003 A Place of Hiding
    o Wer die Wahrheit sucht, dt. von Mechtild Sandberg-Ciletti, München: Blanvalet 2004; ISBN 9-783-442-46298-8


    * 2004 Write Away. One Novelist´s Approach to Fiction and the Writing Life (Essays)
    o Wort für Wort oder Die Kunst, ein gutes Buch zu schreiben, dt. von Elke Hosfeld, München: Goldmann 2004; ISBN 3-442-41664-7


    * 2004 A Moment on the Edge (Kurzgeschichten)


    * 2005 With No One As Witness
    o Wo kein Zeuge ist, dt. von Ingrid Krane-Müschen und Michael J. Müschen, München: Blanvalet 2006; ISBN 978-3-7645-0165-5


    * 2006 What Came Before He Shot Her
    o Am Ende war die Tat, dt. von Ingrid Krane-Müschen und Michael J. Müschen, München: Blanvalet 2007; ISBN 978-3-7645-0166-2


    * 2008 Careless in Red


    ###


    Ich lese die im Original und kann nur mit Sicherheit sagen: For the Sake of Elena ist das mit der gehörlosn Studentin, Playing for the Ashes ist der tote Sportler und Missing Joseph das mit dem geklauten und fürs leibliche ausgegebene Kind.


    Alle anderen Titel klingen für mich in beiden Sprachen gleich. Alles austauschbar.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ein Krimi braucht schon einen knackigen Titel.
    Der Titel soll ja aufmerksam machen.


    Wobei ich persönlich noch nie wegen eines Titels ein Buch gekauft habe oder nicht gekauft habe.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von janda
    Ein Krimi braucht schon einen knackigen Titel.
    Der Titel soll ja aufmerksam machen.


    Wobei ich persönlich noch nie wegen eines Titels ein Buch gekauft habe oder nicht gekauft habe.


    Da hast du recht.
    Der Titel spielt eine gewisse Rolle, aber die Inhaltsangabe ist dennoch wichtiger...

  • Die Flut dieser Art pseudobiblischer Titel stört mich total: Ich weiß nicht, ob ich eher zu diesen Büchern greifen würde, wenn sie vernünftige Titel hätten - auf den Inhalt kommts natürlich schon auch an. Aber ich mache tatsächlich wegen dieser Art Titel einen Bogen um die Bücher.
    Dann lieber Bücher wie "Die Blutlinie" oder "Kalte Asche" oder so was.


    Wobei ich Titel wie "Schlaf nicht wenn es dunkel wird" oder "Und hüte dich vor dem Bösen" nicht unbedingt als reißerisch oder knackig empfinde. Ich finde das einfach nur blöd und abstoßend.
    Eigentlich hatte ich auch den Eindruck, dass diese Art Titel mit den Elizabeth George Krimis ins Leben kam (die ich zu Anfang sehr gerne gelesen hatte, unabhängig vom Titel, der mir womöglich nicht so auffiel, da ich sie auf englisch gelesen hatte).

  • Zitat

    Original von Glücksfee
    Ich bin ein großer Fan von Mary Higgins Clark! Allerdings sind die Titel ihrer Bücher so lang, dass ich sie mir meist nicht merken kann... Aber das ist auch schon der einzige Nachteil, den ich in solchen Titeln sehe, denn ansprechen tun sie mich ja doch.


    Mir geht das bei Mary Higgins Clark auch immer so. Selbst beim Lesen muß ich immer wieder auf das Buch schauen, wie es nun heißt und fünf Minuten später hab ich es wieder vergessen. Ihre Bücher sind gut, ich weiß, daß ich nur zwei davon bislang nicht gelesen habe, aber nur alleim vom Titel her könnte ich nicht sagen welche.


    Ansonsten stößt mich ein Titel nicht ab. Wenn ich in einer Buchhandlung stöbern gehe, dann lasse ich meine Augen wandern und wenn mich ein Cover oder Titel anspricht, dann lese ich die Inhaltsangabe. Nur wegen einem blöden Titel würde ich auf kein gutes Buch verzichten.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Das Gegenstück zu den absolut langen Titeln, die man dann nimmer auseinander halten kann, sind die kurzen Titel, die man nimmer auseinander halten kann... besonders bei Robin Cook ist das der Fall :rolleyes