ZitatOriginal von Alice Thierry
Das ist sicher richtig, aber trotz allem greift der Fan Fiction-Autor auf eine bestehende Basis zurück, die eben nicht von ihm stammt.
Er muss sich nicht - wie der Urheber - damit herumschlagen, die Figuren oder den Schauplatz einzuführen, sondern profitiert davon, dass die Leser diese Vorkenntnisse bereits auf andere Weise vermittelt bekommen haben.
Er kann somit bequemerweise sofort einsteigen.
genau, er kann sofort einsteigen und sich darauf konzentrieren, eine wirklich runde Geschichte mit Anfang, Mitte und Schluss zu erzählen, in denen die Dinge stimmen. Und wenn ich ehrlich gesagt mir anschaue, was heutzutage an gedruckten Papier erscheint, wo eben genau das mir fehlt, eine runde stimmige Geschichte, dann finde ich halt Fanfiction gar nicht so schlecht.
Wieviele Bücher werden veröffentlicht, in denen dann vielleicht ein Setting da ist und ein paar (oft genug magere) Charaktere, die ein Autor erfunden hat, und dann die Geschichte auf zwei Beinen hinkt, weil es eben an der Fähigkeit fehlt, eine vernünftige Geschichte glaubhaft zu erzählen?
Bei Fanfiction kann man sich einfach mal darauf konzentrieren, tatsächlich Geschichten zu erzählen, ohne sich mit den anderen Problemen rumzuschlagen.
Der andere Lerneffekt vom Fanfiction Schreiben ist für mich, das man schlicht und ergreifend die Spielwiese zum Schreiben hat. Schreiben lernt man nur durch viel Schreiben, und dafür finde ich Fanfiction auch eine gute Spielwiese.
Für mich ist das Problem am Schreiben heutzutage eher, dass durch E-books ein Haufen Möchtegernschreiberlinge nun ein Medium hat, sich zu veröffentlichen und dann auch noch zu meinen, man sei Schriftsteller.