'Straight White Male' - Seiten 001 - 088

  • Och, die Nebensitzer hätten sicher Spaß an etwas Hallo-Wach-Lektüre am frühen Montagmorgen gehabt. :rofl

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • Da ich momentan nicht an meinem eigenen PC arbeiten kann und ich hier nicht lange den Computer besetzen möchte, nur kurz:


    Mir hat der erste Abschnitt sehr gut gefallen, ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen.
    Kennedy ist ja wirklich die Überspitzung eines alkoholsüchtigen, sexbesessenen auf Luxus fixierten Egomanen, so dass ich oft lachen musste. Mannomann!

  • Zitat

    Original von butterflyy
    Hmm ich dachte eigentlich dass das "Heyne Hardcore" schon darauf hinweisen würde?


    Meine Frage bezog sich eigentlich mehr darauf, ob zum Beispiel ein 12 Jähriger dann das Buch kaufen darf oder nicht? Ansonsten gebe ich dir Recht, dass der Verlagsname schon für sich spricht...

  • Von einem Verkaufsverbot für Bücher an Jugendliche unter X Jahren habe ich jedenfalls noch nichts gehört.
    Ich kann mich erinnern, dass ich erst mit 14 Jahren die Erwachsenenbücher in unserer Dorfbücherei ausleihen durfte. In öffentlichen Büchereien ist das wohl auch heute noch so, dass man für manches die Erlaubnis der Eltern braucht.
    Aber ehrlich - ich glaube, es gibt hinsichtlich der von euch gemeinten Szenen zwei Sorten Jugendliche: die einen winken müde ab, weil sie längst härtere Bilder gesehen haben und die anderen verstehen gar nicht, was das soll.
    Ich war, auch bei meinen eigenen Kindern eine Verfechterin davon, ihnen alles zu zu geben, was sie lesen wollten und dann mal nachzufragen, was sie denn verstanden haben, wie sie was fanden usw.
    Es gab ein paar Ausnahmen, die betrafen aber eher besonders scheußliche Gewaltszenen.


    Außerdem, psst, gestehe ich, dass ich auch im elterlichen Bücherschrank heimlich gewühlt habe und einiges mit höchstem Interesse gelesen habe.....so arg hat es mir nicht geschadet.

  • Zitat

    Original von nicigirl85



    Mal ne Frage in die Runde: FSK für Bücher, gibt es so etwas? Hab mich das beim Lesen des Buches wirklich gefragt, denn das sollte ja wohl niemand unter 16 lesen, oder? Oder bin ich zu altbacken eingestellt?


    Da stimme ich dir zu. Es gibt ja leider nur die "Altersempfehlung" bzw. "Zielgruppe" für ein Buch. Was hier vielleicht noch hilft, ist der Verlag. Ist ja das Label "Heyne Hardcore", das sollte dem Leser schon sagen, dass es nichts für zartbesaitete oder Kinder ist. Aber das gibt ja höchstens eine Empfehlung ab, kein Verbot. Da müssten schon die Eltern drauf achten, was ihre Kinder so lesen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ein Kotzbrocken, dem man die Pest an den Hals wünscht :chen. An anderer Stelle hat er sie ja wohl schon :lache
    Ich hab mich bei vielen Szenen sehr amüsiert. Tolle Schreibe von John Niven, bisher bin ich echt begeistert.


    Ich denke, nach diesem Buch hier, werde ich mir auch mal eines seiner anderen Werke vornehmen. Vielleicht "Gott, bewahre", damit habe ich damals schon geliebäugelt. Bisher gefällt es mir auch ausgesprochen gut. Mal was anderes als die Geschichten, die ich sonst lese. :lache

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    Original von Rosenstolz
    Ich habe heute Morgen in der Bahn mit dem Buch angefangen und tatsächlich bei einigen Szenen darauf geachtet, dass mein Nebensitzer nicht ins Buch schauen kann. :grin


    Ohoh, das steht mir am Mittwoch bevor, wenn ich wieder im Bus gen Uni sitze. Normalerweise ist es mir egal, wenn mein Sitznachbar mitliest, aber hier werde ich mich definitiv so drehen, dass niemand mitlesen kann :lache

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    Original von Suzann
    Bisher ist mir ein zentraler Satz im Gedächtnis hängen geblieben, der in diesem Abschnitt schon öfter gefallen ist. Er oder andere Männer hätten sich an der Liebe versündigt und dafür würde diese sich rächen. Ein guter Gedanke, aber wenn er es schon weiß, warum ändert er sich nicht?


    Das ist mir auch aufgefallen, "sich an der Liebe versündigt" ist wohl etwas, das ihn beschäftigt. Er und andere Männer haben mit Füßen getreten, was sie hatten (eine Ehe, Kinder ...) und was ihnen nicht gereicht hat. Sie wollten so lange alles, bis sie nichts mehr hatten.


    Warum er diesen zwanghaften Sex braucht erklärt er auf S. 23 ausgesprochen ausführlich, so ausführlich, dass mit das Zitieren zu viel ist ;-), ab "wie aber sollte er Brendle klar machen...." Es erscheint mir recht aufschlussreich, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann - so als Frau :grin.


    Zitat

    Original von Belle Affaire
    Kennedy ist ein Ar... wie er im Buche steht (im wahrsten Sinne des Wortes Freude ) - aber gerade das finde ich faszinierend! Sympathische Protagonisten kann man immer leicht ins Herz schließen, aber gerade so schräge Typen haben was Faszinierendes


    Auf jeden Fall! Ich muss ihn auch nicht ins Herz schließen um das Buch gut zu finden. Manchmal tut er mir fast ein bisschen leid, irgendwie hab ich das Gefühl, er glaubt, er sei keiner Liebe wert.


    Sprachlich finde ich das Buch auf seine etwas spezielle Weise ziemlich brillant!

  • mir hat der erste Abschnitt auch sehr gut gefallen. Ich bin super ins Buch rein gekommen. Um es mal nett zu formulieren: Kennedy ist nicht gerade sympathisch, aber er ist ein interessanter Protagonist. Man hat schon einiges über ihn erfahren und ich muss sagen, dass ich sehr gespannt bin, wie es mit ihm weiter geht. Wird er seine Geldprobleme in den Griff bekommen? Setzt er sich mal auf seinen Hosenboden und tut was für sein Geld? Wird er auch weiterhin dem Alkohol so verfallen sein? Wechselt er auch in Zukunft seine Frauen, wie andere ihre Unterwäsche? ch kann mir vorstellen, das irgendwas passieren wird, so dass sich vielleicht in einigen Bereichen seines Lebens was ändert. Mal gucken.


    Mich würde ja interessieren, was mit seiner Mutter ist. Es hat den Anschein, als sei sie schwer krank. Eventuell liegt sie auch auf dem Sterbebett.


    Und die Sprache ist natürlich auch mal was anderes. Aber sie hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Schade, dass ich heute Kopfschmerzen habe, hätte gern noch ein wenig weiter gelesen. Morgen ist es hoffentlich besser.

  • Zitat

    Original von Lumos



    Warum er diesen zwanghaften Sex braucht erklärt er auf S. 23 ausgesprochen ausführlich, so ausführlich, dass mit das Zitieren zu viel ist ;-), ab "wie aber sollte er Brendle klar machen...." Es erscheint mir recht aufschlussreich, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann - so als Frau :grin.


    Kann ich so unterschreiben. So als Frau :lache

  • Ich bin durch den ersten Abschnitt durhc und hab das Gefühl ich lese die Vorlage oder eine sehr genaue Abkupferung von Californicatoin. Ich fand die Serie schon sehr lustig und unterhaltsam - und so finde ich auch bisher das Buch.


    Kennedy ist natürlich ein Schwein, aber ich mag ihn trotzdem. Er ist halt so wie er ist und ich finde es als Leserin sehr schön, mal nicht einen tollen, netten "Glatten" Charakter als Protagonisten zu haben. Klar, im echten Leben geht man am besten solchen Leuten aus dem Weg, aber im Buch finde ich es klasse von ihm zu lesen.


    Ich bin gespannt, welche Wandlung Kennedy noch hinlegt.


    Ein besonderes Schmackerl ist für mich, dass es noch um die Literaturszene in LA geht. Finde ich interessant.


    Auch mit derber Sprache habe ich keine Probleme, man kennt die Worte doch eh schon und es sind ja nur Worte ;-)


    Mal gespannt wie es weitergeht.

  • Also, so richtig begeistert bin ich noch nicht. Ich fühlte mich ebenfalls die ganze Zeit extrem an "Californication" erinnert. Musste schon lachen, als ich das grade gelesen habe, n8eulchen.


    Die Sprache ist O. K., der Protagonist ein Arsch, aber mir fehlt noch ein bisschen was. Ich mochte Kennedy auf Anhieb und so oft, wie er Anspielungen macht, bedauert er auf jeden Fall das ein oder andere. Er ist sicherlich eigentlich ein ganz netter Typ ;-).


    Mal sehen, wie es weitergeht.

  • Gut dass ich Californication nicht kenne. Ist das die Serie in der dieser Typ aus Akte X mtspielt, der im richtigen Leben angeblich sexsüchtig ist? Als Film würde mich diese Geschichte nicht reizen, aber als Buch finde ich sie sehr unterhaltsam.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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    Original von FaerieGirl


    Ich denke, nach diesem Buch hier, werde ich mir auch mal eines seiner anderen Werke vornehmen. Vielleicht "Gott, bewahre", damit habe ich damals schon geliebäugelt. Bisher gefällt es mir auch ausgesprochen gut. Mal was anderes als die Geschichten, die ich sonst lese. :lache


    Mir gefällt "Straight white male" eigentlich ganz gut, aber "Gott bewahre" hat mir viel besser gefallen: Meine Rezi!

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Gut dass ich Californication nicht kenne. Ist das die Serie in der dieser Typ aus Akte X mtspielt, der im richtigen Leben angeblich sexsüchtig ist? Als Film würde mich diese Geschichte nicht reizen, aber als Buch finde ich sie sehr unterhaltsam.


    Genau aus dem Grund fand ich die erste Folge schon doof. In Akte X war Mulder so klasse, aber in diesem Californication mochte ich ihn gar nicht. Daher habe ich nach der 1. Folge aufgegeben.

  • Also ich find Kennedy auf eine Art cool. Sein Lebensstil ist völlig abgehoben, er schert sich um nichts und niemanden, lebt ohne Struktur in den Tag hinein. Nein, ich würde nicht mit ihm tauschen wollen, denn im Grunde genommen muss er ein einsamer Mensch sein, so ohne Familie und Freunde. Dafür gebauchpinselt von Manager, Agent und wer weiß wem noch.


    Es geht ihm keineswegs rosig, denn er hat Schulden (und insbesondere Steuerschulden sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen). Ich bin sehr gespannt, welche Abgründe sich noch auftun werden und wie er sich aus diesem finanziellen Loch wieder hinausbugsieren wird. Denn seine eigentliche Arbeit scheint er zu vernachlässigen.


    Die "Multitasking-Szene", wie ich sie für mich genannt habe, fand ich übrigens klasse gezeichnet. :lache Anscheinend hat er auf diese Weise schon mehrfach irgendwelche Elektrogeräte geschrottet (und wird einfach nicht klug). Seinem Verhalten ruht eine gewisse Unbedarftheit oder auch Tolpatschigkeit inne, an der er einfach nicht vorbei kommt. Auch schön: Die Szene in der Bar, bei der er sich in der Nase des anderen Mannes verbeißt. Er nimmt sich, was ihm gerade gefällt, und denkt dabei nicht an die Konsequenzen. Er ist vielleicht nicht wirklich erwachsen geworden. Für ihn als Künstler wahrscheinlich ideal, in allen anderen Lebenssituationen oftmals hinderlich. So kommt es mir irgendwie vor.


    Die Sätze mit der Versündigung an der Liebe sind mir auch aufgefallen. Insgeheim weiß er schon, dass sein Lebensstil ihm niemals Erfüllung bringen kann, und ich denke, dass er auch Angst vor seinem weiteren Leben (einer Art Perspektivlosigkeit) hat.


    Ob die Jury des F. W. Bingham-Preises ihre Entscheidung noch bereuen wird? Amanda Costello macht jedenfalls schon mal Stunk. Aber ich glaube, auch Kennedy wird (zumindest am Anfang) nicht wirklich begeistert von der Nominierung sein. Aber da lass ich mich überraschen, bisher weiß er es ja noch gar nicht.