'Todesmarsch' - Seiten 081 - 150

  • Der zweite Abschnitt liefert auch nicht viel mehr Erklärungen als der erste. Ich bin mir auch nicht sicher, ob da noch was kommt, vielleicht überlässt King einfach sehr viel der Fantasie des Lesers.


    Der Marsch an sich wird jetzt echt zur Tortur. Es sterben immer mehr und auch uns bekannte Jungs sind in Gefahr. Olson schlägt sich schon eine ganze Weile ziemlich tapfer, irgendwie hoff ich, dass er es noch lange macht. McVries weiß ich nicht einzuschätzen, aber sein kleiner Totalausfall zeigt, dass auch er am Ende ist.


    Am markantesten war für mich die Szene als Harkness zu Garraty kam und um Hilfe gebeten hat, weil er einen Krampf hat. Keine Ahnung, was er erwartet hat, Garraty kann ihm da ja auch nicht wirklich helfen, aber zumindest ein bisschen Mut zusprechen hätte er können. Dass er ihm dann ins Gesicht gesagt hat, dass er da alleine durch muss, hat vielleicht Harkness Kampfgeist geweckt.


    Ich versuch mich die ganze Zeit in die Jungs hineinzuversetzen - ich kann mir nicht vorstellen, so lange am Stück zu gehen. Für mich klingt das total unrealistisch, aber in Extremsituationen ist der Körper ja auch zu Extremleistungen fähig.

  • Der zweite Abschnitt liefert auch nicht viel mehr Erklärungen als der erste. Ich bin mir auch nicht sicher, ob da noch was kommt, vielleicht überlässt King einfach sehr viel der Fantasie des Lesers.

    Ich fürchte auch, dass King sich hier Erklärungen schenkt. Leider.


    Ich versuch mich die ganze Zeit in die Jungs hineinzuversetzen - ich kann mir nicht vorstellen, so lange am Stück zu gehen. Für mich klingt das total unrealistisch, aber in Extremsituationen ist der Körper ja auch zu Extremleistungen fähig.

    Ich kann mir vor allem das mit dem fehlenden Schlaf so schwer vorstellen. Ich weiß, dass das Extremsportler tatsächlich machen und tagelang nicht schlafen. Aber dabei auch noch zu gehen oder im gehen einzunicken, finde ich krass.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich kann mir vor allem das mit dem fehlenden Schlaf so schwer vorstellen. Ich weiß, dass das Extremsportler tatsächlich machen und tagelang nicht schlafen. Aber dabei auch noch zu gehen oder im gehen einzunicken, finde ich krass.

    Ja das find ich auch krass - ob das überhaupt geht? :gruebel

  • Erklärungen werden bestimmt noch kommen, da bin ich mir sicher. Aktuell ist das Lesen aber fast so zäh und mühsam wie dieser seltsame Marsch.


    Diesen körperlichen Zustand hatte ich ansatzweise auch schon mal. Ich bin mal in zwei Tagen 100 Kilometer gewandert. Zeitweise war ich auch so schlapp, dass ich kaum was gespürt habe. Ich hatte mir dann zwei Wanderer vor mir als Ziel ausgesucht und habe mich quasi per Blick an die beiden dran geheftet und mich von Ihnen ziehen lassen. Da ich dann kaum noch nachdenken musste, war das schon eine große Hilfe. Die Mentalität spielt eine große Rolle. Laufen im Schlaf klappt aber sicher nicht, eine Art Trance ist das wohl eher. In steter Bewegung ist das aber nur eine scheinbare Erholung für den Körper.

  • Aktuell ist das Lesen aber fast so zäh und mühsam wie dieser seltsame Marsch.

    Find es auch zäh. Passiert ja nicht so viel Überraschendes bis jetzt. Gehen, Rote Karte, Gehen, Straucheln, Gehen, Rote Karte

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe diesem Abschnitt jetzt beendet und so richtig viel außer Gehen und roten Karten passiert ja nicht wirklich. Dafür merkt man, dass bei den Jungs so langsam angekommen ist, was sie da eigentlich tun und darauf reagiert jeder auf seine Weise.


    Am Anfang empfand Garraty es immer als furchtbar, wenn ein Gewehr abgeschossen wurde, mittlerweile ist er da abgestumpft und es geht ihm mehr darum, dass es nicht jemanden aus "seinem Kreis" trifft. Der Tod von Harkness trifft ihn dann doch mehr als die davor. Er scheint intuitiv in "Freund" und "Feind" zu teilen. Noch sind das Gruppen, aber irgendwann werden es sicher einzelne Personen sein.


    Ich bin wirklich gespannt, was sich da noch für menschliche Abgründe auftun werden, wenn Erschöpfung und Schlafmangel oder -entzug mehr und mehr ihre Wirkung zeigen.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Ich finde die Erklärung von McVries (S.112) sehr interessant. Für mich bestätigt sich meine Annahme, dass zumindest ein Großteil der Teilnehmer völlig sorglos und auch ahnungslos an dieser Veranstaltung teilnehmen. McVries gibt zu, die angekündigten Konsequenzen, also die Todesschüsse, einfach nicht ernst genommen zu haben. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man 99 von 100 Jungen kaltblütig töten würde. Er dachte eher an einen symbolischen Tod wie in einem Spiel.


    Und auch zur historischen Zeit gibt es Hinweise: Glenn Miller spielte noch vor kurzem im Radio, und Rumba und Cha-Cha-Cha sind "moderne Tänze". Das weist auf die Vierziger des vorigen Jahrhunderts hin.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Zum Glück gibt es bei Leserunden keine solche starre Tempovorgabe oder gar rote Karten! ;-)

    Erklärungen werden bestimmt noch kommen, da bin ich mir sicher. Aktuell ist das Lesen aber fast so zäh und mühsam wie dieser seltsame Marsch.

    Mir geht es da sehr ähnlich. Das Buch liest sich zwar nach wie vor sehr flüssig, aber irgendwie habe ich das Gefühl ich trete auf der Stelle. Ich muss gestehen, dass ich da dann zwischendurch etwas "Flotteres" und weniger Bedrückendes gebraucht habe - und das obwohl ich eigentlich kein Parallelleser bin.


    Ich finde die Erklärung von McVries (S.112) sehr interessant. Für mich bestätigt sich meine Annahme, dass zumindest ein Großteil der Teilnehmer völlig sorglos und auch ahnungslos an dieser Veranstaltung teilnehmen. McVries gibt zu, die angekündigten Konsequenzen, also die Todesschüsse, einfach nicht ernst genommen zu haben. Er konnte sich nicht vorstellen, dass man 99 von 100 Jungen kaltblütig töten würde. Er dachte eher an einen symbolischen Tod wie in einem Spiel.

    Mit diesem Gedanken tu' ich mich nach wie vor sehr schwer. Wenn solch ein Event jedes Jahr stattfindet, dann weiss man doch einiges darüber. Und vor allem die Eltern wissen doch Bescheid. Warum sonst hat Garratys Vater den Marsch gehasst? Er muss doch seine Gründe gehabt haben.... :/


    Sehr bedrückend fand ich die Passage, in der McVries (ich glaube, dass er es war) meinte, dass so oder so alle verlieren würden. Meiner Meinung nach hat er Recht: auch wenn man diesen Marsch überlebt, ist man bestimmt für sein Leben lang traumatisiert. Was wird aus den Gewinnern?


    Ich lese heute Abend weiter - Mal sehen, wie lange ich diesen Marsch noch durchhalte..... ;-)

  • Mir geht es da sehr ähnlich. Das Buch liest sich zwar nach wie vor sehr flüssig, aber irgendwie habe ich das Gefühl ich trete auf der Stelle. Ich muss gestehen, dass ich da dann zwischendurch etwas "Flotteres" und weniger Bedrückendes gebraucht habe - und das obwohl ich eigentlich kein Parallelleser bin.

    Das Buch ist perfekt für Parallelleser wie mich. Weil so wenig passiert. :lache

    Das auf der Stelle treten finde ich einen tollen Begriff für ein Buch in dem die Darsteller ununterbrochen gehen müssen. :anbet

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das Buch ist perfekt für Parallelleser wie mich. Weil so wenig passiert. :lache

    Das auf der Stelle treten finde ich einen tollen Begriff für ein Buch in dem die Darsteller ununterbrochen gehen müssen. :anbet

    Stimmt! Wenn sogar bei mir das Parallellesen klappt.... :lache


    Jetzt wo ich das so lese, wird mir erst bewusst, wie das zusammen passt. ;)

  • Findet ihr wirklich, dass in diesem Abschnitt nichts passiert ist? Da gabs doch eine ganze Menge - vor allem zum Nachdenken.


    Obwohl ich das Buch nicht wirklich gut finde, steckt doch eine Menge drin. Der Stil ist noch sehr holprig, manche Dialoge meldodramatisch - eben ein sehr frühes Werk von Stephen King und nicht vergleichbar mit seinen Meisterwerken wie dem Dark Tower.

    Aber mir gefällt es trotzdem. Mir gefällt die Idee (und ja, ich finde schon, dass das Grundmotiv die Vorlage für Die Tribute von Panem geliefert hat), mir gefallen die Charaktere, mir gefallen die detaillierten Schilderungen des "Hintergrunds".


    Krieg ich jetzt die :rotekarte?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Krieg ich jetzt die :rotekarte?

    Auf keinen Fall! :lache Ich finde gerade das ist doch das schöne an so einer LR - die verschiedenen Meinungen und Ansichten, Ideen, auf die man selber nicht gekommen wäre und unterschiedliche Interpretationen. Selbst wenn mir ein Buch nicht so gefällt, kann mir die LR dazu trotzdem Spaß machen :)


    Ich glaube, ich hatte an das Buch einfach zu hohe Erwartungen, weil ich vom "Meister des Horrors" mehr/anderes erwartet hätte :/