'Der Graf von Monte Christo' - Seiten 0278 - 0389

  • Da ich gestern Abend mit einem frisch verstauchten großen Zeh bewegungslos auf der Couch lag, hab ich einiges geschafft und bin schon im nächsten Abschnitt. :lesend


    Ich mag Monsieur Morrell, schon von Anfang an, er war immer ehrlich und rechtschaffen und hat alles getan, um Edmond zu helfen und als das aussichtslos war, sich immerhin noch um seinen Vater gekümmert. Das hätte ja niemand von ihm erwartet, aber für ihn war es selbstverständlich. Solche Menschen braucht die Welt :)


    Wie schön also, dass Edmond ihm hilft seine Misere zu beenden. Er hätte sich zwar ruhig ein bisschen beeilen können, denn am Ende war es ja ganz schön knapp, aber vielleicht wäre das dann auch zu auffällig gewesen, wer weiß. Dass er aber auch Caderrousse einen Diamanten gegeben hat, hat mich überrascht - er war immerhin auch (wenn auch eher passiv) an seinem Unglück beteiligt bzw. hätte es verhindern können.


    Die Szenen mit Franz in Rom und auf Monte Christo erschließen sich mir noch nicht so ganz. Wer ist das denn und warum ist er wichtig? Ich schätze das kommt erst noch. Mich würde ja interessieren, wie die Höhle auf Monte Christo versteckt ist, dass die wirklich niemand findet. :gruebel

  • Als erstes hat Jacopo ein Schiff von Edmond bekommen, das fand ich schon toll. Dafür soll er Erkundigungen über den Vater und Mercedés einholen.


    Und dann kauft sich Edmond ein Schiff, läßt Geheimfächer einbauen für seinen ganzen Schatz. Das finde ich doch sehr gewagt, all seine Habseligkeiten auf dem Schiff zu verstauen.


    Und dann fährt er zu Caderousse und der kriegt Stielaugen wegen des Steins, samt seiner herrischen Ehefrau. Weshalb wird er belohnt? Er war doch auch bei den Dreien dabei. :gruebel



    Oja, der Teil um Morrel war so richtig nach meinem Geschmack. Ein so herzensguter Mensch und ich habe gebangt, daß er sich womöglich erschießt bevor die erlösende Nachricht kommt. Naja zu Danglars und seinem Verhalten gegenüber Morrel sage ich jetzt nichts. Es hätte mich auch gewundert, wenn er anders reagiert hätte. :schlaeger


    Und jetzt, die Guten sind belohnt und es geht an die Rache.

    Mir gehts genauso - aus Franz und Sinbad/Graf werde ich noch nicht schlau. Wo gehört er hin?

  • Caderousse war aber nicht aktiv beteiligt und ob die beiden andern sich von ihm etwas hätten sagen lassen? Ich halte Danglars durchaus für fähig, ihn einen Kopf kürzer zu machen, wenn er was verrät.

    Und was hätte er verraten sollen? Wer den verräterischen Brief geschrieben hat?

    Davon wäre Edmond nicht frei gekommen.


    Bei der Rettung von Morrel habe ich auch mitgefiebert - aber Edmond wollte auf keinen Fall mit der Rettung in Verbindung gebracht werden. Und was für eine unglaubliche Aktion, das versunkene Schiff "auferstehen" zu lassen. Mitsamt der Mannschaft. Genial.

  • Die Rettung von Morrel war wirklich sehr dramatisch und gut beschrieben. Die Pistole schon in Morrels Mund, kam in letzter Sekunde noch die Tochter in den Raum. Hier habe ich auch kräftig mitgezittert.


    Diese Sindbad-Geschichte und die orientanlisch ausgeschmückte Höhle fand ich etwas abstrus. Sowas ist bestimmt auch bei gekürzten Ausgaben nicht in der Form und Länge enthalten. Der Freund von Franz in Rom ist doch der bisherige Fernand, der nun Baron ist, oder?


    Dann geht es jetzt also auf zur Rache. Wird auch Zeit, sind ja auch nur noch 1.100 Seiten. :grin

  • Dieser Abschnitt hat mir richtig gut gefallen. Überhaupt mag ich das Buch immer lieber, je länger ich es lese.

    Ich kann mich Euren Kommentaren hier eigentlich nur anschließen.


    Dass er aber auch Caderrousse einen Diamanten gegeben hat, hat mich überrascht - er war immerhin auch (wenn auch eher passiv) an seinem Unglück beteiligt bzw. hätte es verhindern können.

    Mich hat das auch überrascht. Ich hätte eigentlich eher damit gerechnet, dass er Caderrousse auch dafür bestrafen würde, dass er damals seine Kerkerhaft nicht verhindert hat.

    Caderrousse schildert ja hier auch den Tod von Edmonds Vater. Das fand ich sehr traurig und berührend. Er ist ja anscheinend wirklich verhundert, weil niemand sich um ihn gekümmert hat außer Mercedes. Ein sehr traurigerm, einsamer Tod.:(


    Die Geschichte rund um Morrel war super spannend geschrieben, das hat mir richtig gut gefallen. Morrel war von Anfang an eine sehr sympahtische Figur und er hat es wirklich verdient, so von Edmond gerettet zu werden.


    Diese Sindbad-Geschichte und die orientanlisch ausgeschmückte Höhle fand ich etwas abstrus.

    Ja das fand ich auch ein wenig zu phantastisch und abgefahren. Aber es war auf jeden Fall lustig zu lese Und dann noch mit einem schwarzen Diener namens "Ali", dem man die Zunge rausgeschnitten hat. Da erschafft sich Edmond ja einen richtiges Märchens aus 1000 und eine Nacht. Sehr märchenhaft und mysthisch.;)

  • Hallo,


    bin zwar schon länger mit dem Abschnitt fertig komme aber erst jetzt zum Schreiben.


    Die Rettung von Morrel "in letzter Minute" hat mich schon immer gestört. Wäre das nicht auch einen Tag früher gegangen? Aber der Graf liebt dramatische Inszenierungen. Ausserdem: Kann man ein Schiff wie den Pharao in drei Monaten bauen? Aber mit genügend Geld kann man alles erreichen.


    Daß Edmond nach 9 Jahren immer noch eine blasse Hautfarbe hat kann ich nicht glauben. Er wird doch als südländischer Typus beschrieben mit schwarzen Haaren. Die Gene vergessen das nicht.

  • Das ist alles dichterische und dramaturgische Freiheit. In dem Buch findet man vieles, was heutzutage wahrscheinlich zerpflückt würde. Aber es ist halt auch schon fast 200 Jahre alt und macht immer noch Spaß zu lesen.

  • Aber es ist halt auch schon fast 200 Jahre alt und macht immer noch Spaß zu lesen.

    Ich finde es echt erstaunlich, wie viel Spaß dieses Buch macht. Bei älteren Werken ist ja häufig die Sprache ein wenig anstrengend. Aber hier lesen sich die vielen Seiten echt wie im Flug! Mir gefällt das Buch sehr!

  • Aber beim Lesen muss man sich schon Gedanken über die heutige Qualität der Sprache machen. Sicherlich wird uns hier eher die Sprache der Bessersituierten gezeigt und weniger die der einfachen Matrosen.

    Im Buch heißt es sinngemäß “Welch außerordentlich bewunderswertes Ereignis, dem wir beiwohnen dürfen.“ Daraus ist dann heute sowas geworden wie “Echt mega krasses Event.“.


    In der heutigen Sprache hätte der gleiche Inhalt bestimmt mindestens 400 Seiten weniger. ;)