'Der Graf von Monte Christo' - Seiten 0142 - 0277

  • Der arme Edmond, so lange eingesperrt und tatsächlich erfährt er erst im Gespräch mit Faria die Gründe, warum er eingesperrt wurde und wer dahinter steckt - die Rachegedanken werden geboren. Faria lehrt ihn in all den Jahren der gemeinsamen Gefangenschaft alles was er weiß (oder zumindest einen Großteil). Als er dem Tode nahe ist, weiht er Edmond in das Geheimnis von Monte Christo ein. Traurig, dass er selbst es nicht mehr erleben darf, aber mit seinem Tod verhilft er Edmond zur Flucht.


    Ich finde es schön, wie er von den Schmugglern aufgenommen wird. Sie schätzen ihn nicht nur als sehr guten Seefahrer, sondern auch als guten Freund und wollen ihn nicht verletzt zurück lassen. Ein kluger Schachzug von Dantès, ich hatte schon überlegt, wie er sie loswerden will.


    Ich bin ein bisschen erstaunt, dass so viel der mir bekannten Handlung in den ersten 300 Seiten passiert ist. Er wurde gefangen genommen, 14 Jahre gefangen gehalten, ist entkommen und hat den Schatz entdeckt. Jetzt bleiben also noch gut 1200 Seiten für seinen Rachefeldzug. Ich bin gespannt :)

  • Ich muß sagen, es liest sich richtig flott weg und ich denke, das muß an der modernen Übersetzung liegen. Rumpelstilzchen wie ergeht es dir mit dem Buch?

    Ein Wort habe ich entdeckt, daß m.E. so nicht richtig übersetzt ist - die sardinischen Weiber, das sollte eigentlich heißen die sardischen Weiber. Was meint ihr?


    Was mir gut gefallen hat, der Autor spricht einige Male seine Leser direkt an, das findet man eigentlich nicht nie in einem Buch.


    Ich stimme Mooney voll zu, der wirklich spannende Teil im Gefängnis mit Lehrzeit bei Abbé Faria und die Auffindung des Schatzes sind vorbei und jetzt beginnt die Rache, aber das sind wirklich noch sehr viele Seiten. Ich hätte auch gedacht, daß das Gefängnis längern dauern würde :gruebel


    Für mich waren die Beschreibung des Gefängnisaufenthalts, die Freundschaft und die Anfälle vom Abbé sehr gut geschildert, ebenso die Flucht im Leichensack und dann die Rettung durch die Schmuggler. Und Jacopo, der Korse, den treffen wir bestimmt nochmal und er bekommt einen Lohn für seine Hilfe.

  • Richie, ich komme sehr gut zurecht. Natürlich verstehe ich nicht jedes Wort und schaue auch nur dann nach, wenn ich den Zusammenhang überhaupt nicht verstehe. Und über seemännische Begriffe lese ich einfach hinweg, bin aber durch den Moby Dick auch recht fit.


    Wo ungefähr kommen die sardischen Weiber vor? Sardinisch gibt es vielleicht heutzutage. Hat Herr Sardini einen Harem?


    Letztlich macht die Gefangenschaft einen kleinen Teil des Werks aus. Ist auch irgendwie klar - 500 Seiten Gefängnis wäre auf die Dauer etwas öde. :lache

  • Rumpelstilzchen


    Ich wollte vor allem wissen, wie der Schreibstil in deiner Ausgabe ist - veraltet oder modern?


    Und sardinische Weiber bezog sich auf Weiber aus Sardinien, es kommt im nächsten Abschnitt nochmals etwas in dieser Richtung.


    Ich fand der Leben im Gefängnis aufregend und ich hätte noch gerne mehr darüber erfahren. Z.B. was er alles vom Abbé gelernt hat und wie es mit dem Buddeln und Sand/Geröll beiseite schaffen weiter ging.

  • Ich fand der Leben im Gefängnis aufregend und ich hätte noch gerne mehr darüber erfahren. Z.B. was er alles vom Abbé gelernt hat und wie es mit dem Buddeln und Sand/Geröll beiseite schaffen weiter ging.

    Ich auch, ich hätte auch nicht gedacht, dass das so schnell abgehandelt wird. Aber anscheinend nimmt Edmonds Mission als Racheengel viel Zeit in Anspruch ;)

  • Richie, bis auf ein paar Ausdrücke, die auch im Wörterbuch nicht mehr zu finden sind, ist es ein etwas altmodisches, aber geläufiges Französisch.

    Liest sich sehr leicht und angenehm.


    Ich fand der Leben im Gefängnis aufregend und ich hätte noch gerne mehr darüber erfahren. Z.B. was er alles vom Abbé gelernt hat und wie es mit dem Buddeln und Sand/Geröll beiseite schaffen weiter ging.


    Ich gestehe, mich interessiert die Rache eigentlich viel mehr. Wie das alles so eingefädelt wird finde ich spannend.

  • Jetzt wird es doch eher ein Abenteuerroman. Etwas phantastisch, denn 14 Jahre Kerker bei Mangelernährung so einfach zu überleben, wird kaum möglich sein. Aber es liest sich alles interessant und gut. Und was für ein Drama, 14 der kraftvollsten Jahre des Lebens beraubt worden zu sein. Alles nur aus Niedertracht und Egoismus.


    Vor der Rache kommt nun aber noch ne andere schwierige Aufgabe: Wie bekommt er nur all das Gold sicher transportiert?

  • Dieser Abschnitt hat mir richtig gut gefallen. Die Beschreibungen des Lebens im Kerker, wie Edmond schon langsam beginnt Wahnsinnig zu werden und wie er schließlich in Kontakt mit Abbé kommt waren wahnsinnig spannend zu lesen und auch sehr anschaulich geschildert.

    Etwas phantastisch, denn 14 Jahre Kerker bei Mangelernährung so einfach zu überleben, wird kaum möglich sein.

    :writeDiesen Gedanken hatte ich auch. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand 14 Jahre eingekerkert ist und es danach schafft, diese lange Strecke zu schwimmen. Nach der Kerkerhaft dürften die Muskeln ziemlich geschwunden sein und Ausdauer dürfte er auch nicht mehr gehabt haben.

    Ich fand es auch ein wenig unrealistisch, dass die Wächter im Kerker gar nichts davon mitbekomme haben sollen, wie sich Edmond und Abbé ständig treffen und miteinander reden und den Gang graben.

    Aber es ist ja ein Roman und da muss nicht alles ganz wirklichkeitsgetreu sein. Mir gefällt das Buch trotzdem sehr gut.:)

    Was mir gut gefallen hat, der Autor spricht einige Male seine Leser direkt an, das findet man eigentlich nicht nie in einem Buch.

    Ja das ist mir auch positiv aufgefallen. Anscheinend kommt das bei Klassikern öfter vor. Zumindest hatte ich es gerade auch bei "Kloster Northanger! von Jane Austen, da wird auch öfter der Leser direkt angesprochen. MIr gefällt das.

  • Nach der Kerkerhaft dürften die Muskeln ziemlich geschwunden sein und Ausdauer dürfte er auch nicht mehr gehabt haben.

    Später ist auch noch was von blendend weißen Zähnen zu lesen. Ich würde eher erwarten, dass da nach 14 Jahren ohne Mundhygiene kaum noch Zähne vorhanden sind. ;)



    Aber es ist ja ein Roman und da muss nicht alles ganz wirklichkeitsgetreu sein. Mir gefällt das Buch trotzdem sehr gut.

    Mir gefällt das Buch auch sehr gut, dass sind alles nur Randbemerkungen. Und dazu ist das Buch auch noch fast 200 Jahre alt.

  • Ich bin jetzt fast mit diesem Abschnitt fertig. Edmond muss nur noch die Schmuggler loswerden.


    Ich kann mir nicht vorstellen dass Abbé Faria mit dem Racheplan von Edmond einverstanden wäre. Er hat nur davon gesprochen mithilfe des Schatzes Freunden Gutes zu tun. Feinde zu bestrafen waren die Gedanken von Edmond. Ob der Abbé das geahnt hat?


    Ansonsten finde ich es gut dass die 14 Jahre Kerkerhaft nicht mehr Seiten in Anspruch genommen haben. So bleibt viel Raum um mit Phantasie die Buddelei, den Kontakt der beiden ohne Entdeckung und das Überleben überhaupt hinzubiegen.

  • Ich kann mir nicht vorstellen dass Abbé Faria mit dem Racheplan von Edmond einverstanden wäre. Er hat nur davon gesprochen mithilfe des Schatzes Freunden Gutes zu tun. Feinde zu bestrafen waren die Gedanken von Edmond. Ob der Abbé das geahnt hat?

    Er hat es wohl gewusst. Andererseits war er auch derjenige, der Edmond überhaupt auf den Gedanken gebracht hat, dass die sogenannten Freunde gar keine Freunde waren.

  • Ich muß auch sagen, weiße Zähne nach 14 Jahren Kerker sind kaum vorstellbar. Bei Muskelkraft kann ich mir dagegen gut vorstellen, daß das Buddeln und auch die Herumkriecherei schon was gebracht hat. Außerdem so ein Ausbruch beflügelt und der Fliehende wächst über sich hinaus.


    Edit aus dem Flehenden einen Fliehenden gemacht :lache