Unheil über der Stadt (Dean Koontz)

  • Orginaltitel: Phantoms. ca. 350 Seiten
    In diesem Doppelband außerdem: Todesdämmerung


    Inhalt:


    Bei der Rückkehr nach hause, ins idyllische Snowfield, macht die Ärztin Jenny Paige eine entsetzliche Entdeckung: Alle Einwohner des Bergdorfes sind entweder tot oder spurlos verschwunden. War es ein Unfall mit biologischen oder chemischen Waffen? Doch die Wahrheit ist viel schlimmer - ein grausamer Dämon hält Snowfield mit unglaublicher Macht in seinem Bann. Ach Mitglieder der Rettungsmannschaft fallen ihm zum Opfer. Ist es überhaupt möglich, das unheimliche Phantom zu vernichten?
    (Inhalt, der auf dem Buchrücken steht, stimmt bei dieser Ausgabe überhaupt nicht)


    Über den Autor:


    Dean Koontz wurde 1945 in Pennsylvania geboren und lebt heute mit seiner Frau in Kalifornien. Seine zahlreichen Romane - Thriller und Horrorromane - wurden sämtlich zu internationalen Bestsellern.


    Meine Meinung:


    Das ist das erste Buch, das ich von Dean Koontz gelesen habe und ich bin hellauf begeistert.
    Es fängt schon sehr spannend an und nach ca. 100 Seiten dachte ich mir, dass das Buch eigentilch bald aus sein müsse, denn was kann bei so viel Action denn noch alles passieren? Aber es ging noch über zweihundert Seiten spannend weiter.
    Teilweise habe ich mich so gegruselt, dass ich das Buch weg legen musste oder nur im Beisein anderer Leute lesen konnte (ähm... ja).
    Schade hab ich gefunden, dass so viele sympathische Leute sterben.
    Das was Koontz geschrieben hat, hat er auch geschichtlich unterlegt (falls man so sagen kann) und als ich mich dann über die "Mary Celeste" informiert hatte, mochte ich am liebsten seine Theorie glauben, da sie so einleuchtend erscheint (unglaublich, aber einleuchtend :-] ).
    Zusammenfassend kann ich nur sagen: Das Buch ist wirklich sehr gut.
    Allerdings habe ich gehört, dass Menschen, die S. King mögen, an Koontz nicht so viel finden, da er eine total andere Schreibweise hat... hab da aber keine Ahnung, da ich noch nie King gelesen habe ;o)

  • King verliert sich oft in der Charakterbeschreibung.
    Koontz macht vorwärts, bringt Handlung, bringt Spannung - dafür kommt das Subtile etwas zu kurz.
    Ich steh auch eher auf Koontz. :-)


    "Unheil über der Stadt" ist sicher eines der besseren. Man darf nur nicht vergessen, dass es schon über 20 Jahre alt ist und für den ein oder anderen vielleicht etwas abgedroschen wirkt.


    Ist übrigens mit Ben Affleck und Peter O'Toole verfilmt worden (unter dem Titel "Phantoms").
    Die Verfilmung ist ziemlich gut gelungen

  • Zitat

    "Unheil über der Stadt" ist sicher eines der besseren. Man darf nur nicht vergessen, dass es schon über 20 Jahre alt ist und für den ein oder anderen vielleicht etwas abgedroschen wirkt.


    Gut, dass ich das nicht wusste, sonst wäre es mir vielleicht aufgefallen :-]
    :grin


    Auf jeden Fall habe ich nun einen neuen Lieblingsautor von mir entdeckt! :knuddel1

  • Zitat

    Original von Prombär
    Auf jeden Fall habe ich nun einen neuen Lieblingsautor von mir entdeckt! :knuddel1


    Na dann viel Spass... bei mir sinds rund 30 Bücher geworden, bis ich genug hatte von Koontz. :-)
    Abraten möchte ich Dir von "Schlüssel zur Dunkelheit", "Ein Freund fürs Sterben", "Nackte Angst", "Geisterbahn" und "Chase". Die finde ich allesamt stark unterdurchschnittlich verglichen mit seinen sonstigen Werken. Sind auch allesamt sehr alte Bücher und er hat sich mit den Jahren definitiv gesteigert.


    Überdurchschnittlich sind sicher "Intensity" (Thriller ohne übernatürliche Elemente - aber unglaublich nervenaufreibend), "Dunkle Flüsse des Herzens" (ebenfalls Thriller - aber mit leichtem Sci Fi-Touch), "Tür ins Dunkel" (war mein erstes - und gehört immer noch zu meinen Top-Favoriten), "Schwarzer Mond" (für Koontz ein ungewöhnlich langsamer Aufbau - aber die Steigerung ist wirklich ganz enorm) und "Zwielicht" (mit einer Spur Fantasy).


    Allerdings habe ich keines der Bücher gelesen, die ab 1996 erschienen sind.

  • Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man von Dean Koontz genug haben kann. Ich bin total begeistert von ihm. Ich kann es absolut nicht verstehen, dass in jeder Buchhandlung immer mindestens 5 Bücher von Stephen King in den Regalen stehen, und Dean Koontz meist nur mit einem Buch vertreten ist. Ich hab mir grad Geisterbahn gekauft. Ich hoffe, es ist nicht ganz so schlecht, wie du es beschreibst @ Trugbild.
    Ich kann übrigens "Stimmen der Angst", "Der Geblendete" und "Bote der Nacht" (aus diesem Buch hab ich auch meinen Namen geklaut) sehr empfehlen.

  • Zitat

    Original von Leilani
    Ich hab mir grad Geisterbahn gekauft. Ich hoffe, es ist nicht ganz so schlecht, wie du es beschreibst @ Trugbild.


    Neinein.. schlecht ist es nicht. Es erreicht einfach nicht ganz den Koontz-Standard - aber der ist ja sehr hoch.
    Spannend ist es auf jeden Fall... aber definitiv nicht so gut wie die meisten anderen.


    Zitat

    Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass man von Dean Koontz genug haben kann.


    30 Bücher sind ja auch eine ganze Menge. :-)
    Gelesen habe ich:
    Tür ins Dunkel, Mitternacht, Chase, Wintermond, In der Kälte der Nacht, Vision, Nackte Angst, Schlüssel zur Dunkelheit, Geisterbahn, Ein Freund fürs Sterben, Flüstern in der Nacht, Die Augen der Dunkelheit, Die Maske, Haus der Angst, Unheil über der Stadt, Todesdämmerung, Wenn die Dunkelheit kommt, Schwarzer Mond, Zwielicht, Schattenfeuer, Brandzeichen, Die Nacht der Zaubertiere, Schutzengel, Das Versteck, Die zweite Haut, Drachentränen, Dunkle Flüsse des Herzens, Highway ins Dunkel, Intensity...


    Ah ja... das habe ich vergessen: das schlechteste fand ich "Die Maske". Das war völlig untypisch und ziemlich langweilig.
    "Zwielicht" tanzt auch aus der Reihe - aber sehr positiv. Viele Fantasy-Elemente. Muss man unbedingt gelesen habe, finde ich. Und "Nacht der Zaubertiere" ist ein wirklich witziges und unterhaltsames Kinderbuch.

  • Stimmt, 30 Bücher ist wirklich eine Menge. Ich habe erst so circa 10 Bücher von ohm gelesen.Aber ich finde es erstaunlich, dass ich nur zwei der Bücher, die du genannt hast, gelesen habe: "Unheil über der Stadt" und "Schutzengel". Dean Koontz hat wirklich unglaublich viel geschrieben. Weißt du, wieviele Bücher er veröffentlicht hat? Wie fandest du Intensity? Ich hab schon öfters gehört, dass es ziemlich gut sein soll...

  • Dieses kenne ich jetzt noch nicht von ihm. Aber ich werds mir mal notieren.


    Ich bin normalerweise King-Leserin, lese aber von Zeit zu Zeit auch Koontz ganz gern. Wenn du noch keines von King gelesen hast, wird's höchste Zeit :)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Leilani
    Aber ich finde es erstaunlich, dass ich nur zwei der Bücher, die du genannt hast, gelesen habe: "Unheil über der Stadt" und "Schutzengel".


    Wie gesagt habe ich gegen Ende 90er aufgehört, Koontz zu lesen. Darum sind in meiner Liste keine Bücher, die seither erschienen sind - während bei Dir fast nur solche drin stehen. Darum die geringe Überschneidung.


    Zitat

    Dean Koontz hat wirklich unglaublich viel geschrieben. Weißt du, wieviele Bücher er veröffentlicht hat?


    Ich glaube mittlerweilen so um die 60.


    Zitat

    Wie fandest du Intensity? Ich hab schon öfters gehört, dass es ziemlich gut sein soll...


    Sehr nervenaufreibend und krass. Hat nichts mit Übersinnlichem oder so zu tun. Ist ein reiner Thriller.


    Zitat

    Original von Branka
    Ich bin normalerweise King-Leserin, lese aber von Zeit zu Zeit auch Koontz ganz gern. Wenn du noch keines von King gelesen hast, wird's höchste Zeit :)


    Von King habe ich Es, Friedhof der Kuscheltiere, Christine, Das Monstrum, Shining, Drachenauge, Der Talisman, The Stand, Stark, Langoliers, Sie, Running Man (unter einem Pseudonym erschienen), Schwarz, Das Spiel, The Green Mile....


    ...und ganz ehrlich: 7 Stück von diesen 15 fand ich mies. Richtig mies. Ich hatte King gelesen, weil ich nichts besseres kannte in dieser Richtung - und weil halt jedes zweite Buch ganz gut war. Aber sobald ich dann Koontz entdeckt hatte, verstaubten King-Bücher bei mir... Ich würde also definitiv nicht davon ausgehen, dass ein Koontz-Liebhaber automatisch auch auf King steht. King-Bücher sind oft langfädig, beinhalten oft sexuell abartige und vor allem unnötige Szenen, bauen langsam auf und kommen dann zu einem völlig überrumpelten, planlosen Schluss.

  • Da stimm ich dir vollkommen zu, Trugbild. Ich denk auch, dass man, wenn man Koontz mag, nicht unbedingt auch gerne King liest.Ich hab vor Kurzem versucht, "der dunkle Turm" von King zu lesen, aber es war zu seltsam und zu abartig. Ich finde, Koontz und King schreiben zwar im selben Genre, aber komplett unterschiedliche Bücher. Allerdings haben mir auch schon zwei Bücher von King gefallen. Und zwar: "Das Mädchen" und "Der Todesmarsch". Aber ich denke, dass es sich bei beiden Büchern um King-untypische Bücher handelt

  • Zitat

    Ich denk auch, dass man, wenn man Koontz mag, nicht unbedingt auch gerne King liest.


    Ich hab nur einmal kurz in einen King reingschnuppert und entschieden, dass ich ihn nicht mag.
    Hab da allerdings gehört, dass Leute, die Koontz mögen, mit King nichts anfangen können und umgekehrt.
    Bisher wurde mir das von allen Bekannten, denen ich Koontz augedrängt hab, bestätigt... :gruebel

  • Ich habe diesbezüglich schon Diskussionen geführt und mir ist einigermassen klar geworden, was King-Liebhaber an ihrem Autor so zu schätzen wissen. Einige Unterschiede sind:


    Kings Personen sind unglaublich real, man lernt sie bis ins letzte Detail kennen. Während viele Koontz-Leser das als langweilig und unnötig empfinden, gibt es andere, für die eine Geschichte erst dadurch real wirkt.


    Koontz schafft die Realität seiner Geschichten damit, dass er es fertig bringt, schlüssige Erklärungen für die seltsamsten Phänomene zu finden. Bei ihm wird z.B. die Existenz des Monsters in "Unheil über der Stadt" mit geschichtlichen Fakten belegt und erklärt - bei King reicht es aus, dass das Monster in "Es" aus dem Weltraum kommt. King schafft die Realität, indem er seinen Protagonisten Leben einhaucht.


    Kings Spannung ist meist sehr subtil und langsam aufgebaut - bei Koontz schepperts meist schon auf der ersten Seite.


    King beleuchtet die Menschen bis in die verborgensten Winkel ihrer Psyche und lässt sie viel denken - Koontz zeigt die wesentlichen Charakterzüge seiner Darsteller und lässt sie viel agieren. Kings Bücher haben teilweise ein bisschen etwas von Voyeurismus (und das ist jetzt nicht unbedingt als schlecht zu verstehen) - viele Leser erwarten das von einem Buch, Koontz-Leser vielleicht eher weniger - sie wollen in erster Linie unterhalten werden. King-Fans sprechen manchmal von den Charakteren, als wären sie reale Personen - bei Koontz passiert das so gut wie nie. Bei ihm ist es normalerweise einzig die Handlung, die im Zentrum steht.


    Koontz' Handlungen bauen geplant und organisiert auf. King lässt sich (wie man aus Interviews weiss - was man aber auch beim Lesen merkt) beim Schreiben von der Handlung treiben. Er weiss nicht, wo die Geschichte hinführt. Dadurch erhalten die Geschichten einen eigenen Charakter, kommen aber oft zu einem völlig überstürzten Schluss (für King-Leser ist das aber unwesentlich).



    [EDIT]: ach ja, was ich vergessen hab. Es gibt mindestens 1 Koontz-Buch, an dem normalerweise auch King-Fans gefallen finden: Schwarzer Mond. Das ist wie eine Mischung aus Koontz und King.

  • Ich besitze sehr viele Bücher von Koontz und bin dabei, diejenigen wieder zu lesen, an deren Inhalt ich mich so gut wie nicht erinnern kann.


    Und jetzt war dieses an der Reihe... Es fing nicht uninteressant an. Menschen, die verschwinden, machen immer was her :lache


    Aber mit zunehmender Seitenzahl wurde die Handlung immer wirrer, immer unglaubwürdiger, und der Schluss hat mich kopfschüttelnd zurückgelassen. Ist das jetzt Literatur oder kann es weg? Ich denke, es kann weg und seinen Platz besseren Werken überlassen.


    Ich fand die Charaktere absolut farblos, und es war mir eigentlich egal, wer überlebt oder nicht. Und wieder einmal die religiöse Moralkeule. Das war das Gruseligste. Das Monster fand ich eher langweilig und abgedroschen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Ich habe so ca. 15 Bücher von Koontz gelesen, so manches gefiel mir nicht sonderlich weil es flach war, aber ich habe eine Top3 und dabei ist unteranderem Unheil über der Stadt (Phantom). Ansonsten ist Haus der der Angst mein absolut Liebstes und Intensity ist super.


    Ende der 90er wurde Unheil über der Stadt ganz furchtbar schlecht verfilmt, da ist mir das Buch deutlich lieber. Ich finde es fesselnd und es ist eben was für Horrorfans. Das Genre muss man schon mögen. Die Stimmung des Buches ist einfach gruselig und man spürt praktisch das Unheil. Die Protagonisten sind wie oft bei Koontz eher flach gehalten, weil es eben um das Grauen ansich geht, aber bei einem Horrorbuch stört mich das auch nicht. Da will ich mich gruseln und auch mal schütteln und das schafft Koontz mit diesem Roman.