Das Herz des Königs von Viola Alvarez

  • Zitat

    Original von bibihexe76
    Ich habe die ersten 160 Seiten gelesen und das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen. Viola Alvarez hat einen tollen Schreibstil und der Lebensrückblick ist richtig interessant.


    Freut mich sehr, dass es dir gefällt :-]


    Viel Spaß weiterhin!


    :wave
    Kalypso

  • Hab`s mir auch gerade günstig als HC ergattert :hop


    ...und jetzt fertig gelesen. Ich kann es nur empfehlen. Das Buch ist wunderbar geschrieben, die Rückschau König Markes berührt den Leser sehr und die gesamte Geschichte zieht den Leser unweigerlich in seinen Bann.


    Volle Punktzahl für dieses Buch, welches ganz gewiß nicht das Letzte sein wird, was ich von Viola Alvarez lese.

  • Ich habe das Buch auch letztens gelesen und fand es auch sehr schön. Irgendwie war es mal was anderes.
    Leider kann ich nicht mehr sehr viel dazu schreiben, da ich nicht mehr soviel davon im Gedächtnis habe, aber es ist trotzdem zu empfehlen.

    Alles Liebe!

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie
    (James Daniel)

    Ich lese gerade: Charlotte Thomas - Die Madonna von Murano

  • So, ich lese es nun, die magische Delphinlinie von 100 Seiten habe ich noch nicht überschritten. :grin


    Die Sprache ist tatsächlich sehr schön. Das hier hat mir gut gefallen:


    Zitat

    "Wenn es überhaupt wert war, es erlebt zu haben, dachte ich, war es auch wert, darüber zu schweigen und darauf zu warten." S. 44


    Ich hoffe, Marke lebt das auch und verschont mich mit seitenweisen Liebesszenen mit seiner Brangaene, deren Namen zu hören mich jetzt schon ein wenig nervt. Ich hoffe, die Dame ist großartig. Bei der Erwartungshaltung!


    Inhaltlich ist es bislang - er ist in der Bretagne - sehr interessant, weil dieser Zeitabschnitt in historischen oder sonstigen Romanen normalerweise ausschließlich den Artusbüchern vorbehalten ist. Wobei sich mir natürlich die Frage aufdrängt, wie historisch Marke ist?
    Und warum um alles in der Welt spricht der bretonische (cornische?) Fischer Französisch?


    Aber, abgesehen von der zu erwartenden Tragödie der beiden Youngsters später habe ich keinen blassen Schimmer, wie sein Leben verlaufen wird, was die Sache interessant macht.


    Mit Marke, vor allem dem alten, werde ich momentan noch nicht warm. Mir ist er auch noch zu weinerlich und selbstmitleidend. Der junge ist noch nicht lebendig geworden, aber ich stehe auch noch am Anfang.
    Trotzdem hoffe ich, daß er die Isolierung, die sich als Kind abzeichnet, dank der guten Ratschläge der Eltern, nicht ganz so heftig lebt. Ich hoffe auf interessante Nebenfiguren, falls er mich nicht für sich gewinnen kann.
    Tristan kann ich wohl vergessen, was schade ist, da ich den Namen sehr mag.
    Mal sehen.


    Es ist auf jeden Fall sehr schön, ein deutsches Buch einer deutschsprachigen Autorin zu lesen, die weiß, mit Sprache umzugehen. Da ich fast nur noch Englisch lese, neige ich dazu, zu vergessen, daß jede Sprache richtig gebraucht wunderschön ist, unsere Muttersprache genauso.

  • Die Beschreibung Markes finde ich schon mal sehr interessant: schwarz-dunkles Haar, lockig, gewinnendes Äußeres und sprechende braune Augen.
    Wenn das nicht nach meinem hübschen Rufus Sewell klingt, weiß ich es auch nicht. Vielleicht kann ich mich doch noch mit Marke anfreunden ...


    Loba habe ich nun auch getroffen. Und muß gleich googeln gehen. Denn, Languedoc? Gab es den Begriff denn schon? Wir müßten ja irgendwo im 6. Jahrhundert, oder so sein.


    Hm, nichts gefunden. Ich verbuche das mal unter "habe keine Ahnung". Hilfe?

  • Bin jetzt ungefähr in der Mitte. Gefällt mir immer noch sehr gut und liest sich praktisch von selbst. Warmwerden kann ich aber nicht mit Marke oder sonst jemandem wirklich. Die beiden Ruals sind mir sympathisch, aber von denen wird man wohl nicht mehr viel sehen. Den Bischof mag ich auch.
    Ich kann nicht genau sagen, was es bei Marke ist. Aber irgendwie nehme ich ihm, dem alten, erzählenden, seine Reue über seine Fehler nicht ab. Vielleicht weil ich sie nicht unbedingt als Fehler sehe, für einen Mann in seiner Position? Außerdem klingt es für mich nicht wie Reue, eher wie eine Selbstabrechnung. Falls da ein Widerspruch ist, tja, ich kann es nicht anders beschreiben.


    Jetzt bin ich mal gespannt darauf, warum er vor dem Ehemann Ursulas Angst hat. Sowas mag ich, so geschickt eingestreute Sätze, die einen überraschen und erschrecken.


    Was ich weniger mag, sind die sonstigen ständigen Vorankündigungen des bösen Schicksals, das ihn dann ereilt hat. Ich habe schon begriffen, daß das kein gutes Ende nehmen wird mit seiner Schwester und ihm und Brangaene etc. Er muß das nicht ständig kassandraartig ans Ende der Teilstücke seiner Erzählung setzen. Sowas nervt mich grundsätzlich.


    Was ich sehr gut finde, ist daß dies mal ein historischer Roman ist, wo Leute tatsächlich Zähne verlieren, wenn auch praktischerweise keine Schneidezähne.


    Das Buch gefällt mir und liest sich schön und angenehm, aber meine Zähne reinschlagen kann ich nicht. Ist eher eines zum Lese-Seele baumeln lassen, als zum Verschlingen, aber ich nehme an, so ist es auch angelegt.

  • Fertig. Ja, es hat mir gut gefallen, ist wirklich ein sehr schönes Buch. Ich danke Euch, Pelican und Kalypso, für die Empfehlung! Rezension (4 Sterne) ist schon geschrieben und wird hoffentlich irgendwann online gehen.


    Ich merke mir den Namen Alvarez und werde bei der Leserunde im Februar mitmachen. Doch hoffe ich, daß es Alvarez dort gelingt, den handelnden Personen etwas mehr Leben einzuhauchen. Das ist Kritik, gleichermaßen wie Lob, denn Marke wurde für mich erst lebendig und sympathisch, als er sich in Brangaene verliebt hat. Es ist Alvarez daher wunderbar gelungen, die Veränderung zum Besseren, die sie in ihm bewirkt hat, so in ihre Geschichte einzubauen, daß man es auch gemerkt hat. Brangaenes Präsenz hat man auch sehr schön gespürt.
    Am besten hat mir daher der letzte Teil gefallen, weil er da auch endlich mit seinen Unkenrufen aufgehört hat, oder zumindest sind sie mir nicht mehr so deutlich aufgefallen. Denn das hat mich schon genervt, muß ich gestehen. Ich kann das überhaupt nicht leiden, diese ständigen Vorankündigungen von Leid und Verhängnis. Aber gut, sie hat sich da im letzten Teil rehabiliert. Hier spielte auch ein feiner Humor mit dazu, der mir davor weniger aufgefallen ist.


    Die Geschichte an sich, speziell die des jungen Marke und seines Wegs vom arroganten Jüngling zum König war interessant, hier hätte ich mir nur etwas mehr davon gewünscht, da ja ca. 20 Jahre übersprungen wurden. Und ein bißchen mehr von der Einbettung in die Geschichte. Was ist mit dem Rest Britanniens dieser Zeit? Gab es da noch was außerhalb von Südengland und der Bretagne?


    Was mir noch etwas eigenartig vorkommt, sind mangelnde Verknüpfungen. Warum spricht Marke davon, daß ihn Herzog Ernest erschreckt (TB S. 205)? Ich habe das extra noch mal nachgelesen, falls ich da was falsch verstanden habe.
    Das ist mir auch schon vorher aufgefallen, bei der gequälten Magd in Kanelegres (hübscher Name übrigens). Plötzlich war die eine ziemlich armselige Kreatur, was vorher irgendwie nicht so geklungen hat.
    Und wieso schließt Marke sofort darauf, daß Zwyyntek Fluflu geliebt haben muß, wenn davor nichts daraufhingedeutet hat? Ganz schlau wurde ich aus dem sowieso nicht. Warum hat er Brangaene am Ende wieder zurückgebracht? Warum hat er sie überhaupt verschleppt? Weil sie eine Gefahr für Cornwall war?


    Sehr schön gemacht fand ich, wie Alvarez mit der Legende spielt. Ist irgendwie die ultimative Ironie, daß Marke die jungen mehr oder weniger Liebenden förmlich in die jeweiligen Arme treibt, damit er Ruhe vor Isolde hat. Auch wenn sie hier den umgekehrten Weg gegangen ist, hier ist schön rausgearbeitet, wie Legenden die Realität verzerren.
    Oder schon davor, Fluflu. Hier war es gut gemacht, wie seine Eifersucht dargestellt wurde, da er nicht verkraften konnte, daß sie jemanden anderen als ihn liebt.


    Trotz des Gemeckers hat sich das Buch schön und angenehm gelesen, so daß das Weiterlesen und Beenden nie eine Frage war. Das ist Alvarez' Stil zuzuschreiben. Bei den "Nebeln des Morgens" werde ich dabei sein und vielleicht auch irgendwann danach fragen, "Wer gab dir, Liebe, die Gewalt". Aber über "Ernie und Bert" müssen wir noch reden. :lache

  • Ich hab die Bücher von Frau Alvarez der Erscheinungsreihenfolge nach gelesen, und ich finde, sie hat sich von Mal zu Mal verbessert bzw. ihren Stil weiterentwickelt. Das kam für mein Empfinden schon beim Vogelweide-Roman zum Vorschein.
    Wenn sie sich noch weiter steigert, dann wird auch "Ernie und Bert" ein Must-Read :grin

  • Zitat

    Original von Grisel
    Falls es von Interesse ist, meine Rezension ist nun online.


    Grisel, auch wenn dir das Buch irgendwie doch gefallen hat, hat es dich emotional aber überhaupt nicht errreicht, oder? :grin
    Deine Fragen kann ich auch nicht beantworten, da ich in den Büchern von Alvarez buchstäblich versinke und keinen Sinn mehr für solche Nebensächlichkeiten habe :grin


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Grisel, auch wenn dir das Buch irgendwie doch gefallen hat, hat es dich emotional aber überhaupt nicht errreicht, oder? :grin


    Erst am Ende hat es mich berührt, weil mir die Figuren, speziell Marke, bis dahin komplett fremd und, ja, "unberührbar" geblieben sind. Also habe ich es größtenteils einfach nur für Handlung und Sprache gelesen, aber ohne mich darin verlieren zu können, denn dafür muß ich Leute auch mögen können, konnte ich hier erst, als Marke sich verliebt, gegen Ende.
    Ist aber, wie gesagt, auch ein Kompliment, da es Alvarez somit also exzellent gelungen ist, die Veränderung in ihm rüberzubringen, die die Liebe bewirkt hat.
    Wenn man dazu berücksichtigt, daß ich bei Liebesgeschichten oft und gern schreiend davonrennen will, ist es sogar ein sehr großes Kompliment, da mir eben genau der "Liebesteil" am besten gefallen hat. Und das ist schon eine beachtliche Leistung.


    Ich fand das mit dem fremd bleiben auch nicht so wirklich ein Problem, da mich das an die Legenden erinnert, auf denen das Buch ja doch beruht. In den alten Geschichten sind die Menschen ja auch oft eher "stilisiert" und "flach", weil es weniger darauf ankommt, sondern mehr auf die Geschichte. Von daher fand ich es hier sogar sehr passend. Natürlich, mehr genießen kann ich es, wenn es zum Leben erwacht. Aber, es hat das Buch für mich nicht schlecht gemacht, davor.
    Den Stern Abzug gab es für die mangelnde Leidenschaft meinerseits, weil ich die 5 Sterne gern den Büchern vorbehalte, die mich zusätzlich zum Lesegenuß auch wirklich mitreißen.

  • Zitat

    Original von Grisel
    Erst am Ende hat es mich berührt, weil mir die Figuren, speziell Marke, bis dahin komplett fremd und, ja, "unberührbar" geblieben sind....


    Siehste, das geht mir ganz anders.
    Alvarez` Figuren sind für mich durchweg von der ersten Seite an greifbar und verständlich, sodass ich mich regelrecht darin verlieren kann. Um die Liebesgeschichte an sich geht es mir dabei auch nicht, denn damit kann man mich bekanntlich ebenfalls jagen.
    Ich kann aber auch nicht erklären, warum ausgerechnet Alvarez mich dermaßen berührt. An der Sprache alleine kann es eigentlich nicht liegen, dass sie mich manchmal förmlich "umhaut".


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Ich kann aber auch nicht erklären, warum ausgerechnet Alvarez mich dermaßen berührt. An der Sprache alleine kann es eigentlich nicht liegen, dass sie mich manchmal förmlich "umhaut".


    Das kann ich so nur dick und rot unterstreichen. Bei allen ihren 3 Büchern hab ich zum Schluß Tränchen verdrücken müssen, weil ich so berührt war, und das geht mir wirklich nie so. Liebesgeschichten brauch ich auch nicht so dringlich, aber bei Alvarez sind sie einfach so natürlich und schön.

  • Darcy, das hört sich zwar jetzt etwas blöde an, aber bei den Büchern von Alvarez habe ich immer das Gefühl, dass sie nur für mich geschrieben sind. So punktgenau wie sie hat bisher noch kein(e) Autor(in) meinen Nerv getroffen. Leider hat das den Nachteil, dass ich nach annähernd ähnlichen Büchern bisher vergeblich Ausschau gehalten habe.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Das hört sich garnicht blöd an, ich kann es jedenfalls gut nachvollziehen.
    Ich hab eigentlich immer was zu meckern, und bei dieser Autorin so garnicht. Das ist wirklich ein Weltwunder, vor allem, da ich garnicht aufhören mag, ein Loblied auf Frau Alvarez zu singen. Es ist, als wäre ein Zauber in ihren Worten, dem ich verfallen bin (jetzt ich aber werde echt schwülstig :wow)
    Wenn du mal fündig wirst bei deiner Suche, lass es mich bitte wissen!

  • Zitat

    Original von Darcy
    Das hört sich garnicht blöd an, ich kann es jedenfalls gut nachvollziehen.
    Ich hab eigentlich immer was zu meckern, und bei dieser Autorin so garnicht. Das ist wirklich ein Weltwunder, vor allem, da ich garnicht aufhören mag, ein Loblied auf Frau Alvarez zu singen. Es ist, als wäre ein Zauber in ihren Worten, dem ich verfallen bin (jetzt ich aber werde echt schwülstig :wow)


    Richtig schön hast du das gesagt :-]
    Irgendwie müssen wir zumindest in diesem Punkt seelenverwandt sein, denn ich empfinde genau so, obwohl ich ansonsten eher abgebrüht bin.



    Zitat

    Original von Darcy
    Wenn du mal fündig wirst bei deiner Suche, lass es mich bitte wissen!


    Auf jeden Fall, aber bitte umgekehrt auch!


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Ich kann aber auch nicht erklären, warum ausgerechnet Alvarez mich dermaßen berührt. An der Sprache alleine kann es eigentlich nicht liegen, dass sie mich manchmal förmlich "umhaut".


    Auch wenn Alvarez diesen Reiz bei mir nicht ausgelöst hat, das Gefühl zumindest kenne ich. Das sind diese Bücher, die man als LeserIn aus Leidenschaft stets sucht und wunderbarerweise immer wieder findet.