Interessant ist, dass in meinem aktuellen Hörbuch "Schattwald", das teilweise in einer psychiatrischen Einrichtung im Jahr 1943 spielt, der (nicht regime-konforme) Arzt auch den Ansatz vertritt, körperliche Arbeit helfe seinen Patienten dabei, sich zu "erden" (so wird es wortwörtlich erwähnt). Die Patienten dort leiden zwar unter ganz anderen psychischen Problemen/Krankheiten als Sally, aber gewisse Parallelen sind durchaus zu erkennen.
LG, Bella
Bei uns hier in der Psychiatrie helfen Langzeitpatienten auch bei der Garten - und Feldarbeit. Ergotherapie schön und gut, aber eine sinnvolle Arbeit und zu sehen, dass man damit etwas erreicht, ist für psychisch Kranke besser als jedes Medikament.
Aber auch jetzt beim zweiten mal zur Hand nehmen finde ich das Buch sprachlich einfach wunderbar und für mich liest es sich fast wie von selbst.
Ich finde das bei Leserunden immer wieder interessant, wie unterschiedlich ein Buch auf verschiedene Leser wirken kann.
Oft bin ja ich es, die mich der Meinung anderer nicht anschließen kann, oder mir etwas nicht gefällt. Ich finde das auch ein rundum gelungenes Buch. Dass Lese-rina die Wörter als bedeutungsschwer empfindet ist wohl, weil sie es auch tatsächlich sind. Es ist kein Buch, über das man hinweg liest, die Handlung ist tragisch, manchmal komisch, auf jeden Fall ernst. Aber gerade das mag ich daran.