'Die Hyperion-Gesänge' - Seiten 0144 - 0244

  • Was für ein krasser, verwirrender und teilweise auch verstörender Abschnitt. Kassad begegnet dieser Frau, die außer ihm niemand wahrzunehmen scheint, die Begegnung prägt sein Leben und macht den Mann aus ihm, der später zum "Schlächter von Bressia" wird. Richtig heftig wird es dann, sobald er auf Hyperion landet. Die Frau, die ihm so eng verbunden ist, Mnemosyne, ist meiner Meinung entweder das Shrike selbst oder von ihm geschaffen, um Kassad für seine Zwecke zu nutzen. Letztlich führt der Konflikt auf Bressia dazu, dass die Hegemonie ihre Kriegsmaschinerie aufrüstet und alles auf den Konflikt mit den Ousters ausgerichtet ist.


    Hat das Shrike Interesse an einem so riesigen Konflikt - sollen sich Hegemonie und Ousters gegenseitig schwächen, und das Shrike erledigt den Überlebenden? Oder ist sowas unter der Würde des Shrike?


    Mnemosynes Verwandlung fand ich auch sehr gruselig, und Simmons beschreibt alles so anschaulich, dass ich mir alles vorstellen kann. Bei den verschiedenen Zeiten habe ich mal die Vermutung gehabt, dass es verschiedene Zeiten oder Zeitebenen gibt, und im Falle von Kassad und Mnemosyne berühren sich diese Zeitebenen. Und das ganze potenziert sich bei den Zeitgräbern hoch, so dass Kassad dieses Bild vom Shrike als Baum sieht.


    Gruselig, gruselig. Aber mit einer heftigen Sogwirkung.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Hat das Shrike Interesse an einem so riesigen Konflikt - sollen sich Hegemonie und Ousters gegenseitig schwächen, und das Shrike erledigt den Überlebenden? Oder ist sowas unter der Würde des Shrike?

    Simmons bedient sich ja der griechischen Mythologie. Da geht es ja auch nicht allzu zimperlich zu, daher finde ich den gewollten Konflikt zwischen Hegemonie und Ouster nicht weit hergeholt. Und wenn es nur Spieltrieb des Shrike wäre, um zu schauen wer stärker ist.

  • Puh - wieder ein heftiger Abschnitt, aber so ganz anders als der vorherige. Um ganz viele Klischees zu bemühen: ein Abschnitt für Männer: Krieg in allen möglichen Varianten vom Mann-zu-Mann-Kampf des Mittelalters bis zur Technoschlacht im Weltraum - und Sex. :lache ( Breumel : Braucht es da noch Gespräche?)


    Aber es war wieder ein Abschnitt, der mich völlig unerwartet in seinen Bann gezogen hat.

    Aber mit einer heftigen Sogwirkung.

    Das kann ich nur unterstreichen und ich bin auch schon sehr gespannt, welche ganz andere Facette wir in der nächsten Geschichte erfahren dürfen. Aber jetzt erstmal zu diesen Abschnitt.


    Rechne damit, dass es im Laufe des Buches noch verwirrender wird. :lache

    :wowDa bin ich gespannt, ob ich bis zum Ende noch durchblicke. Am verwirrensten finde ich diese ganze Zeitgeschichte. Gräber, die sich in der Zeit rückwärts bewegen? Häh? Und dann sieht Kassad diesen ominösen Baum mit Toten, der sich aber in seiner Zunkunft befindet??? Müsste er da nicht die Vergangenheit sehen? Das habe ich alles nicht wirklich verstanden. =O


    Die Sache mit Mnemosynes/Moneta kommt dann natürlich noch dazu. Ich habe es so verstanden, dass sie schon unabhängig vom Strike agiert, denn bei der Schlacht mit den Ousters waren doch die zwei "Metallgestalten" da und das Strike. Oder habe ich das falsch gelesen? Was aber natürlich nicht heißt, dass sie nicht doch eins sind - schwierig! Verstanden habe ich zumindest, dass das Strike die Zeit extrem verlangsamen kann und sich dadurch unbemerkt bewegt. Das wird sich hoffentlich aufklären.


    Dass ein Mann wie Kassad extremst in seiner Ehre gekränkt sein muss, auf diese Art und Weise manipuliert, um nicht zu sagen "verarscht" worden zu sein, ist klar. Ich frage mich nur, ob er einen Plan hat, wie er das Strike und die Frau umbringen will. Überhaupt gab es meiner Meinung nach ungewöhnlich wenig Fragen nach seiner Geschichte - da fallen uns schon wesentlich mehr ein. :grin


    Mnemosyne (altgriechisch Μνημοσύνη Mnēmosýnē, von μνήμη mnḗmē, deutsch ‚Gedächtnis‘, vergleiche lateinisch memoria) ist eine Gestalt der griechischen Mythologie sowie ein Fluss in der Unterwelt, dessen Wasser im Gegensatz zur Lethe nicht Vergessen, sondern Erinnerung herbeiführte."

    (Quelle: Wikipedia)

    Angeregt durch Clares Recherche :wave habe ich mal nachgeschaut, ob und was "Moneta" bedeutet. Und siehe da: Moneta kommt aus der römischen Mythologie und ist der Beiname der Göttin Iuno. Es bedeutet "Mahnerin" oder "Erinnerung" - sagt Wikipedia. Wir haben also zwei Namen, die alle auf das Erinnern hindeuten, sollen sich also die Pilger (oder wir) an etwas erinnert? Auf jeden Fall machen sie es dann mit dem Austauschen ihrer Geschichten genau richtig!


    Ja, genau. Das Album Mnemosyne der Band Traeo

    Vielen Dank für diesen Tipp! :thumbup:Ich habe mir das Lied einmal angehört und finde, es passt super zu unsere "Mnemosyne". Zuerst geheimnisvoll-sphärisch, dann steigert es sich, bis es am Ende wirklich sehr in einem "Heavy-Metal"-Finale endet. Natürlich alles reininterpretiert - aber für mich äußerst passend. :grin


    Und auch über die Geschichte von Hyperion hinaus, stellen sich mehr Fragen, als es Antworten gibt: Wie alt ist Martin Silenus? Was ist der Große Fehler, an dem die Erde zugrundeging? Und (was mich wohl mit am meisten interessiert:) Was ist das jetzt schon mehrfach erwähnte All-Wesen? Eine Vernetzung aller Menschen, egal auf welchen Planeten, so eine Art Abstimmung von allen? Oder ganz was anderes? Nun, wir werden sehen. Hoffentlich! :grin

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Angeregt durch Clares Recherche habe ich mal nachgeschaut, ob und was "Moneta" bedeutet. Und siehe da: Moneta kommt aus der römischen Mythologie und ist der Beiname der Göttin Iuno. Es bedeutet "Mahnerin" oder "Erinnerung" - sagt Wikipedia.

    Im Fall Moneta ist der Autor so nett und weist später im Buch darauf hin:grin

    Obwohl, das passiert, glaube ich, erst im Folgeband. V.erwirren macht ihm wohl Freude.

    Aber im Ernst, ich fand diese Bezüge sehr interessant

  • Ich muss sagen, ich habe mich mit diesem zweiten Teil etwas schwerer getan, als mit dem ersten. Der erste hat für mich irgendwie eher seine Sogwirkung entfaltet.


    Erstaunlich fand ich es, dass man irgendwie immer darauf wartet, dass endlich der nächste seine Geschichte erzählt. Dabei ist die Geschichte der "Gegenwart" trotzdem sehr interessant. Nichtsdestotrotz hat man durch die Geschichten der Pilger einfach das Gefühl, man müsste mehr über die Hintergründe des Geschehens erfahren. Bis jetzt ist es allerdings so, dass ich nach diesen Geschichten eher mehr Fragen habe, als vorher. Ich habe da schon das Gefühl, dass Simmons mit den Lesern da sehr bewusst und gekonnt spielt.

    Da bin ich gespannt, ob ich bis zum Ende noch durchblicke. Am verwirrensten finde ich diese ganze Zeitgeschichte. Gräber, die sich in der Zeit rückwärts bewegen? Häh? Und dann sieht Kassad diesen ominösen Baum mit Toten, der sich aber in seiner Zunkunft befindet??? Müsste er da nicht die Vergangenheit sehen? Das habe ich alles nicht wirklich verstanden.

    Ja, damit habe ich mich auch schwer getan. Das hört sich für mich danach an, dass sich die Zeit an diesen Stellen einfach irgendwie anders verhält. Als wenn die Zeit irgendwie aus den Fugen geraten wäre und es dadurch zu dieser Anomalie gekommen ist. Für mich persönlich hat sich das irgendwie nach Zeitreisen im weitesten Sinne angehört.

    Interessant ist doch, dass sie immer nur auftaucht, wenn er allein ist, dass er sie sonst nirgends trifft, dass sie zu ihm kommt, wenn er praktisch um sein Leben gekämpft hat, mitten in der Gefahr des Gefechts.

    Das ist mir auch aufgefallen. Als wenn sie immer nur "für ihn" da wäre. Ein bisschen habe ich mich gewundert, dass die Militär-Simulationen nicht irgendwie überwacht werden. Ich hätte gedacht, dass irgendjemand die Leistung der Soldaten überwacht. Da hätte dann entweder auffallen müssen, dass jemand sich in die Simulation gehackt hat, oder ihn vielleicht zumindest darauf ansprechen sollen. Und wenn genau dies ausgeblieben wäre, hätte sich Kassad ja auch das seine dazu denken können.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Chroi Ich denke schon, dass die Simulationen überwacht werden, aber wenn der Hacker gut genug ist wurde das entsprechend berücksichtigt. Kassad denkt zwar darüber nach, aber er denkt wenn es um Moneta geht, mehr mit der unteren Körperhälfte, als gut für ihn ist...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Chroi Ich denke schon, dass die Simulationen überwacht werden, aber wenn der Hacker gut genug ist wurde das entsprechend berücksichtigt. Kassad denkt zwar darüber nach, aber er denkt wenn es um Moneta geht, mehr mit der unteren Körperhälfte, als gut für ihn ist...

    :grin da hast du natürlich auch recht. Vermutlich geht es auch um den Nervenkitzel diese geheimnisvolle Frau zu treffen und wiederzusehen. Gerade dadurch, dass sie für ihn so geheimnisvoll ist, entfaltet sie auch erst diesen Reiz für ihn.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • "Können sie die Frau die sie suchen beschreiben?"

    "Sie kann kämpfen, ist echt heiß, keiner außer mir hat sie gesehen und die Systeme haben sie nicht erfasst."


    Nicht gerade förderlich für die Karriere...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss