Pierre Lagrange - Düstere Provence

  • Klappentext:


    Eine Mordserie erschüttert die Provence. Drei Männer sind bereits tot: ein Bankier, ein Priester und ein Restaurant-Besitzer. Sie alle haben vor 25 Jahren gegen Louis Rey ausgesagt. Jetzt kommt der ehemalige Gangsterboss aus dem Gefängnis. Und er rächt sich. Als Albin Leclerc die Ermittlungen aufnimmt, glaubt er noch, dass seine privaten Probleme seine einzigen wären. Doch schon bald wird es ernst für den Commissaire. Denn er ist der vierte Mann, den der Gangster beseitigen will.


    Meine Meinung:


    "Düstere Provence" ist der fünfte Fall für Albin Leclerc. Die Bücher sind in sich abgeschlossen, man muss die Vorgängerbände also nicht unbedingt gelesen haben. Allerdings entwickelt sich in Albins Privatleben über die ganze Reihe hinweg einiges weiter.


    Der Krimi ist ungewöhnlich, weil der Täter von Anfang an bekannt ist. Die Frage ist also nicht, wer die Morde begangen hat, sondern wie Rey gestoppt werden kann. Albin nutzt dazu seine alten Beziehungen in die Unterwelt. Seit dem letzten Band ist Albin offiziell "Polizeiberater". Trotzdem sind seine Kollegen nicht unbedingt begeistert über seine Einmischungen, sodass die gewohnten Diskussionen nicht fehlen. Doch am Ende entwickeln Albin und seine Kollegen einen gemeinsamen Plan. Bei dessen Durchführung läuft jedoch nicht alles glatt ...


    Privat ist Albin liebenswürdig wie eh und je, wenn er Zwiesprache mit seinem Mops Tyson hält und mithilfe seiner Freundin Veronique versucht, kochen zu lernen.


    Fazit:


    Ein ungewöhnlicher Krimi mit einem liebenswürdigen Ermittler, bei dem der Täter von Anfang an bekannt ist, acht Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: 3651025004

  • Albin Leclercs Reise in die Vergangenheit


    "Düstere Provence" ist der Titel des 5. Teiles der Provence-Krimis um Albin Leclerc und seinen Mops Tyson.

    Und düster geht es diesmal wirklich zu.

    Ein ehemaliger Drogenboss wurde nach 25 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und sinnt nun auf Rache - Rache an den Personen, die ihn damals in Gefängnis brachten.

    Dazu gehört auch Leclerc.

    Die Geschichte geht also weit in die Vergangenheit zurück und wir Leser erfahren etwas sehr Persönliches über Albin Leclerc. Ihm selbst bleibt diese Erkenntnis jedoch, man kann fast sagen, erspart.

    Die Story ist spannend aufgebaut, auch alle Personen rund um Leclerc, die man ja doch schon lieb gewonnen hat, spielen eine Rolle.

    Am Schluss kommt es zu einem regelrechten Shutdown und ganz am Schluss gibt es noch eine kleine Zugabe.

    Pierre Lagrance hat einen sehr gut zu lesenden und fesselnden Schreibstil, er hat seine Protagnisten im Laufe der Bücher weiter entwickelt und dem Leser nahe gebracht.

    Ich mag diese Reihe sehr und freue mich auf den nächsten Band, der tatsächlich im Winter spielt.

    9 von 10 Punkten.

  • Louis Rey wird nach 25 Jahren schwerkrank aus dem Gefängnis entlassen. Bevor er sich auf Martinique niederlässt, hat er aber noch etwas zu regeln. Er will Rache und kurz darauf sind einige von denen, die gegen ihn ausgesagt haben, tot. Doch er hat noch weitere Namen auf seiner Todesliste. Albin Leclerc weiß im Gegensatz zur Polizei sehr schnell, worum es geht. Er selbst steht nämlich auch auf dieser Liste. Also gilt es, weitere Morde zu verhindern.

    Dies ist bereits der fünfte und für mich der zweite Band mit Albin Leclerc und seinem Mops Tyson. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und humorvoll. Ich mochte die Dialoge, ganz besonders die gedanklichen von Albin und seinem Mops Tyson.

    Die Charaktere sind wieder toll beschrieben. Albin ist zwar im Ruhestand, aber er kann es nicht lassen – schon gar nicht in einem Fall, in dem er selbst betroffen ist. Er ist zwar inzwischen offiziell zum Berater der Polizei ernannt worden, aber natürlich gefallen Catherine Castel und ihrem Kollege Alain Theroux die Eigenmächtigkeiten von Albin nicht. Albin Leclerc spielt aber auch ein gefährliches Spiel, indem er versucht Louis Rey und die Flores gegeneinander auszuspielen. Es läuft nicht alles ganz glatt und beim Showdown gerät Albin mal wieder in Gefahr. Rey ist zwar krank, aber darum nicht ungefährlich. Er hat nichts mehr zu verlieren.

    Neben dem aktuellen Fall passiert natürlich auch Einiges im Privatleben der Protagonisten.

    Dieser Fall ist von Anfang an packend und die Spannung steigert sich bis zum Showdown auch noch.

    Ich bin schon gespannt auf Leclercs nächsten Fall, denn ich mag diese Provence-Krimis sehr.


    10/10

  • Pläne, die nicht alle gelingen


    Buchmeinung zu Pierre Lagrange – Düstere Provence


    „Düstere Provence“ ist ein Kriminalroman von Pierre Lagrange, der 2020 bei Fischer E-Books erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall in der Serie um den pensionierten Kommissar Albin Leclerc.


    Zum Autor:

    Pierre Lagrange ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Autors, der bereits mehrere Krimis und Thriller veröffentlicht hat. In der Gegend von Avignon führte seine Mutter ein kleines Hotel auf einem alten Landgut, das berühmt für seine provenzalische Küche war.


    Klappentext:

    Eine Mordserie erschüttert die Provence. Drei Männer sind bereits tot: ein Bankier, ein Priester und ein Restaurant-Besitzer. Sie alle haben vor 25 Jahren gegen Louis Rey ausgesagt. Jetzt kommt der ehemalige Gangsterboss aus dem Gefängnis. Und er rächt sich. Als Albin Leclerc die Ermittlungen aufnimmt, glaubt er noch, dass seine privaten Probleme seine einzigen wären. Doch schon bald wird es ernst für den Commissaire. Denn er ist der vierte Mann, den der Gangster beseitigen will.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich von Anfang an gefangen genommen. Zwar ist es stellenweise mit intensiver Gewaltdarstellung, aber andererseits lockern ruhige Szenen vor allem um den Mops Tyson die Geschichte immer wieder auf. Der Autor hat einen prägnanten Schreibstil, der einerseits recht einfühlsam wirkt, andererseits aber auch viele Informationen bereitstellt. Jedes Kapitel wird aus der Sicht eines Beteiligten erzählt und die Perspektive wechselt häufig. Dabei bleibt der Erzählfluss gewahrt und die Spannung wird bis zum großen Showdown erhöht. Einzig die Figur des Albin Leclerc ist mit vielen Grautönen durchsetzt, während die übrigen Figuren einfacher gehalten sind. Durch Gespräche mit seinem Mops Tyson gibt Albin viele seiner Gedanken preis. Albin wirkt freundlich und sympathisch, kann aber auch anders. Seine beiden ehemaligen Assistenten wirken ohne die Führung des Kommissars manchmal etwas planlos. Der Rachefeldzug von Louis Rey, der nach 25 Jahren Haft entlassen wurde, wirkt auch auf die Witwe eines Mafia-Bosses bedrohlich. Albin kennt beide seit langer Zeit und ihre Begegnungen sind etwas Besonderes. Albin, Louis und die Witwe versuchen ihr eigenes Spiel zu spielen und die anderen Mitspieler über den Tisch zu ziehen. Dabei pflegen sie lange Zeit einen ruhigen Umgang miteinander, obwohl Hass und Rache eine wesentliche Rolle spielen. Es finden sich Gelegenheiten für Nebenhandlungen und Passagen mit viel provenzalischem Flair. Interessant fand ich auch die Beziehung von Albin zu seinem Wirt, der für die Rechtspopulisten kandidiert und trotzdem ein Mensch bleibt. Die Schlusspointe hat mir sehr gefallen.


    Fazit:

    Der Krimi steht und fällt mit der zentralen Figur des pensionierten Kommissars Albin Leclerc. Einerseits ist er sympathisch aber andererseits finde ich ihn manchmal zu dominant. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Albin Leclerc, Ex-Commissaire im Unruhestand, seit Band vier offiziell in den Status eines polizeilichen Beraters erhoben, und sein treuer Mops Tyson – ein unnachahmliches Gespann, dem zu folgen es auch in diesem fünften Band der Provence-Reihe nicht langweilig wird!


    Diesmal wird es düster, so scheint es, denn Louis Rey, seines Zeichens entthronter Drogenkönig und nach 25 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen, sinnt auf Rache. Sein Rachefeldzug ist von langer Hand geplant (eben 25 Jahre), entsprechend schwierig ist es, ihm seine Taten nachzuweisen. Doch Albin wäre nicht Albin, wenn er nicht seine Nase in die laufenden Ermittlungen stecken und außerdem seine alten Kontakte aufleben ließe. Wie immer auf informellen Wegen, aber dadurch sehr erfolgversprechend. Sein Wissen um die Geschehnisse vor 25 Jahren ist richtungsweisend zur Lösung des Falles und Albin ist Castel und Theroux zum wiederholten Male eine große Hilfe – bis zu einem gewissen Punkt, an dem sich die Ereignisse dann überschlagen.


    Der Krimi liest sich so angenehm und leicht, wie man das von Pierre Lagrange gewohnt ist. Die Sprache ist klar und nicht übertrieben, der Fokus liegt auf der Krimihandlung und der Fortentwicklung der Personen gleichermaßen. Es ist wie ein Nach-Hause-Kommen, man freut sich auf Begegnungen mit liebgewonnenen Figuren und genießt eine Zeit in der Provence, auch wenn es dabei selten freudig, sondern meistens gewaltsam und blutig zugeht. Es ist diese Mischung, die einen immer wieder zu dieser Reihe greifen lässt – dieses Mal habe ich vor dem Kauf noch nicht einmal den Klappentext so wirklich gelesen. Ich konnte mich sozusagen blind darauf verlassen, gut unterhalten zu werden.


    Die Handlung wird in einem angenehmen Tempo vorangetrieben und nimmt nach und nach an Fahrt auf, was durch die immer kürzer werdenden Kapitel geradezu verstärkt wird. Der Leser ist über Reys Machenschaften stets im Bilde und darf gespannt verfolgen, wie Albin und Co. ihm Stückchen für Stückchen auf die Schliche kommen. Doch ein Louis Rey ist nicht leicht zu fassen und in die Karten blicken lässt er sich schon gar nicht, daher muss es erst gewaltig knallen, bevor es zur erwarteten Auflösung kommt. Der Auslöser für das große Finale ist, gelinde gesagt, dämlich und mir hat er die Einleitung des großen Show-Downs ein wenig verleidet. Spannend, actionreich und in sich stimmig war es trotzdem.


    Mit einem Albin Leclerc-Krimi kann man eigentlich nichts falsch machen – gute Krimiunterhaltung ist quasi garantiert. Für „Düstere Provence“ gibt es von mir 8 Eulenpunkte und ich freue mich schon jetzt den nächsten Band, der schon bald erscheinen wird.

  • Der Drogenbaron Louis Rey kommt nach 25 Jahren schwerkrank aus dem Gefängnis frei. Er steht vor dem nichts, denn es wurde ihm damals alles genommen. Im Knast hatte er genug Zeit, um einen Racheplan zu entwickeln. D.h. Für den Leser aber auch, daß von Beginn an ein Täter feststeht. Als erstes beseitigt Rey einen früheren Bankvorstand, dann einen Restaurantbesitzer und schließlich einen Pater. Albin ist der einzige, der einen Zusammenhang erkennt und eines ist von Anfang an klar, auch Albin wird auf der Liste stehen, weil er damals an der Festnahme von Louis Rey beteiligt war. Gerade, weil er die Aktenlage bestens kennt, muß ihn der Staatsanwalt notgeddrungen wieder als Polizeiberater hinzuziehen. Die Frage ist, können Albin und seine Kollegen Louis Rey stoppen?



    Pierre Lagrange – Sven Koch hat diesen Fall nach seinem alt bewährten Muster aufgebaut und geschrieben. Albin, der Unruheständler und sein Mops Tyson führen wie immer ihre unterhaltsamen Zwiegespräche. Tyson ist darüber hinaus verliebt in die Mopshündin Mila. Albin besucht sein „Büro“ im Cafe du Midi, hat seine eigenen Vorstellungen davon, was wie passiert sein könnte und nervt damit teilweise seine früheren Kollegen Theroux und Castel. Neben der Lösung des Falles wird auch das Privatleben der bekannten Figuren weiter entwickelt. Diesmal endet dieser Cosy-Krimi allerdings mit einem ungewohnt actionreichen Finale. Die Landschaft und die Atmosphäre schildert der Autor wieder sehr bildhaft, so daß man gerne seinen Urlaubsträumen nachhängt.


    Alles in allem ein kurzweiliger Krimi. Wer bisher schon ein Fan der Reihe war, wird dran bleiben und Neueinsteiger haben mit diesem abgeschlossenen Fall bestimmt auch keinerlei Probleme.