City of Girls - Elizabeth Gilbert

  • City of Girls

    Elizabeth Gilbert

    Britt Somann-Jung (Übersetzerin)

    S. Fischer

    ISBN: 3100024761

    Broschiert: 496 Seiten, 16,99 Euro

    Kindle-Format: 14,99


    Amazon über die Autorin: Wer kann schon von sich sagen, dass er auf einer Weihnachtsbaumfarm aufgewachsen ist? Elizabeth Gilbert kann, die Farm stand in Connecticut, wo Gilbert 1969 geboren wurde. Nach dem Studium in New York arbeitete sie u. a. als Journalistin für The New York Times oder GQ. 2000 erschien ihr erstes Buch „Der Hummerkrieg“. Der internationale Durchbruch kam 2006 mit „Eat Pray Love“, einem Buch, in dem sich die Hauptfigur Elizabeth auf eine Reise durch die Welt und zu sich selbst begibt. 2010 lief die Verfilmung des Stoffs mit Schauspielerin Julia Roberts in der Hauptrolle in den Kinos. Gilbert lebt mit ihrem Mann und vielen Haustieren in New Jersey.



    New York in den 40er des vergangenen Jahrhunderts, eine faszinierende Welt für die neu zugereiste Vivian, die mit ihrem Leben in der Provinz nichts anzufangen wusste. Sie lebt bei ihrer Tante, die ein heruntergekommenes Theater leitet, taucht sofort ein in das Theaterleben und erliegt dem Glamour der Stadt. Tagsüber entwirft und schneidert sie Kostüme für die Darsteller und zieht nachts durch die Bars der Stadt. Ohne nachzudenken lässt sie sich treiben. Sie genießt das Leben und fühlt sich weit weg von zuhause und den Moralvorstellungen ihrer Zeit. Doch ein Fehltritt führt dazu, dass sie einen Skandal auslöst, den sie sich selbst erst Jahre später verzeihen kann.


    Es ist die gealterte Vivian, die von ihrer Jugend berichtet, mit einem milderen Blick auf sich und die Menschen der damaligen Zeit. Durch sie wird die quirlige Stadt in den 40ern wieder lebendig und man taucht beim Lesen mitten hinein in die Vergnügungsviertel, sieht die Stadt förmlich vor sich; kann sie ebenso unbekümmert und genusssüchtig wie Vivian wahrnehmen. Durch sie lernt man eine Vielzahl an unterschiedlichsten Menschen kennen, die diese Stadt ausmachten und erhält ein begeisterndes und buntes Bild vergangener Zeiten.


    Vivian und viele ihrer Freundinnen sind wunderbar unabhängig und lassen sich nicht durch moralische Zwänge einengen. Sie leben frei und selbstbestimmt und mit dieser Schilderung trifft Elizabeth Gilbert den Nerv von uns Leserinnen. Es hat einfach Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen und zusammen mit Vivian in den Glamour vergangener Zeiten einzutauchen.


    10/10


    ASIN/ISBN: 3100024761

  • Danke Dir für die ausführliche Rezi. Das HB liegt hier schon bereit.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • "Eat Pray Love" habe ich damals wirklich gerne gelesen, obwohl es so absolut neben dem liegt, was ich normalerweise gerne lese. Aber es war für mich einfach eine Hommage an das Leben. Ich glaube in "City of Girls" muss ich da auch Mal unbedingt reinschauen.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Irgendwie hat mich dieses Buch angesprungen. Obwohl ich mir nicht ganz sicher war, ob es denn wirklich was für mich ist, hatte ich unterbewusst das Gefühl dieses Buch lesen zu müssen. Gut, dass ich es getan habe, ich hätte doch etwas verpasst.

    Das Buch wird aus der Sicht von Vivian geschildert, die neunzigjährig einen Brief an eine Angela schreibt, um ihr zu erklären, was ihr Vater für sie bedeutet hat.


    Vivian kam mit knapp zwanzig nach New York, zu ihrer Tante Peg, nachdem sie auf dem College durch alle Prüfungen gefallen war. Bei Peg gelten nun keine Regeln mehr wie zu Hause, denn Peg besitzt ein kleines Theater, das sich mit billigen Revuen am Leben erhält. Vivian bekommt hier die Gelegenheit ihre schneiderischen Künste an den Kostümen zu beweisen und ansonsten das Leben zu genießen. D.h. vor allem ausgehen, sich betrinken und mit jedem verfügbaren Mann ins Bett steigen. Vivian erlebt dieses eine Jahr wie im Rausch und genießt es. Doch dann gerät sie in einen Skandal, der ihr Bleiben in New York fürs erste unmöglich macht. Zu Hause bei ihren Eltern versucht sie in ein Leben zu finden, wie es sich ihre Eltern für sie erträumen. Mann, Kinder, Haushalt...


    Doch eines Tages steht Peg wieder vor der Tür und holt Vivian zurück nach New York. Dort baut sie sich langsam aber sicher ein Leben auf, zusammen mit Peg und ihrer Freundin Marjorie, in dem Männer zwar noch eine Rolle spielen, ihr Leben aber nicht mehr bestimmen. Und auch Angelas Vater tritt in ihr Leben um es zu bereichern.


    Anfangs hatte ich ein wenig Probleme ins Buch zu kommen. Vivian erscheint in ihrer ersten Zeit in New York wie ein Kind, dass sich von allem nimmt, aber wenig lernt. Wobei das tatsächlich erst im Nachhinein so richtig klar wird. Ab dem Skandal, in den sie verwickelt wird, merkt man, dass es besser wird und richtig erwachsen wird sie erst bei ihrer Rückkehr in die Stadt.


    Der zweite Teil des Buches ist dann ganz zauberhaft und am Ende fiel es mir schwer Abschied zu nehmen. Vivian ist eine Protagonistin, die es einem nicht leicht macht sie zu mögen. Sie ist extrem direkt und hält auch mit unangenehmen Wahrheiten nicht hinter den Berg. Allerdings merkt man der Erzählerin an, dass sie aus ihren Fehlern gelernt und irgendwann sich selbst gefunden hat. Das macht die Sache authentisch.


    Alles in allem war es trotz des etwas schwierigen Anfangs ein tolles Buch, das ich gerne gelesen und ungerne am Ende aus der Hand gelegt habe. Daher von mir eine Leseempfehlung!


    9 von 10 Punkte

  • Ich bin ein wenig zerrissen bei diesem Buch, es ist fast, als wären die beiden Abschnitte von zwei Personen geschrieben, allerdings ist es irgendwie auch passsend, ist doch zwischen den beiden Teilen etwas passiert, was die Protagonistin Vivian sehr verändert hat.


    Das New York, das Vivian abeim ersten Besuch kennenlernt ist laut, schrill, lebenslustig, das fand ich gut geschildert, doch die Gier nach Spaß und Lust hat mich eher abgeschreckt denn unterhalten, ich hätte die Mädels schütteln können ob ihrer Sorglosigkeit und Kurzsichtigkeit.


    Der zweite Teil ist kurz danach, als Vivian zum zweiten Mal in New York bei ihrer Tante Peg weilt, ist wesentlich reifer und ruhiger geschrieben. Interessant, wie sich das übermütige Kind zu einer erwachsenen Frau verwandelt hat, die abgeklärt ist und ihren Weg geht und schließlich liebt.


    Einerseits fand ich das Buch schrill, laut und übertrieben und habe erst überlegt, es abzubrechen, andererseits auch wieder interessant.

    Besonders haben mir die Nebenfiguren gefallen, Tante Peg und Olive, insbesondere aber Majorie.