'Die Farbe von Milch' - Seiten 041 - 098

  • Wenn Mary irgendetwas nicht ist, dann leise. Sie sagt, was sie denkt, unverfälscht und ohne sich an Konventionen zu halten oder Rücksichten zu nehmen. Trotzdem ist es ein stilles Buch für mich.


    In meinem Hinterkopf ist eine stumme Angst, für die es allerdings keinen Grund aus dem Buch gibt, die Angst dass doch nicht alles auf Nächstenliebe so bemüht um Mary sein könnten...Ich hoffe, es vergreift sich keiner an ihr:wow

  • Ja, Mary hat das Herz tatsächlich auf der Zunge. Ich finde das herrlich - ich denke da z.B. an die Szene in der sie die Menschen mit Schweinen vergleicht. :chen


    Obwohl Mary sehr herzlich rüber kommt, empfinde ich sie gleichzeitig als unnahbar. Einerseits pflegt sie die Missus mit sehr viel Feingefühl. Ihre Erzählweise wirkt dennoch distanziert.

    In meinem Hinterkopf ist eine stumme Angst, für die es allerdings keinen Grund aus dem Buch gibt, die Angst dass doch nicht alles auf Nächstenliebe so bemüht um Mary sein könnten...Ich hoffe, es vergreift sich keiner an ihr:wow

    Das habe ich sehr ähnlich empfunden und ich denke, das kommt wirklich von der Art her, wie Mary uns ihre Geschichte erzählt. Sie scheint das Bedürfnis zu haben, sich mitzuteilen. Es scheint ihr etwas auf dem Herzen zu liegen.

  • In meinem Hinterkopf ist eine stumme Angst, für die es allerdings keinen Grund aus dem Buch gibt, die Angst dass doch nicht alles auf Nächstenliebe so bemüht um Mary sein könnten...Ich hoffe, es vergreift sich keiner an ihr:wow

    Ja, die habe ich auch, vor allem der Sohn, der sich ja schon mit der Schwester abgegeben hat, streicht ständig um sie herum. Eigentlich ist das Unglück greifbar. Vor allem, die Sätze, die den Abschnitten voran gestellt werden, lassen vermuten, dass Mary unter einem geheimen Zwang schreibt.


    Zunächst aber scheint es so, als hätte sie es gut getroffen. Allerdings muss sie sich erst dran gewöhnen, wenig zu tun zu haben. Die Verbundenheit zu ihrer Familie ist ja trotz der harten Arbeit da und sie wünscht sich ehre zurück, als die angenehme Umgebung und Arbeit zu genießen.


    Ja, Mary hat das Herz tatsächlich auf der Zunge. Ich finde das herrlich - ich denke da z.B. an die Szene in der sie die Menschen mit Schweinen vergleicht. :chen


    Obwohl Mary sehr herzlich rüber kommt, empfinde ich sie gleichzeitig als unnahbar. Einerseits pflegt sie die Missus mit sehr viel Feingefühl. Ihre Erzählweise wirkt dennoch distanziert.

    Mary hat ja auch zuhause keinerlei Nähe erfahren, außer die Prügel. Gefühle scheint es nicht gegeben zu haben. Ihr Pragmatismus begeistert mich aber auch.

  • Scheinbar hat es Mary bei der Pfaffersfamilie gut getroffen. Sie wird anständig und mit Geduld behandelt. Die Verbundenheit zu ihrer Familie erstaunt mich etwas, es war ja beim besten Willen kein liebevolles Zuhause und der Vater hat sie ja quasi verkauft, ohne Rücksicht auf ihre Wünsche.


    Ich hoffe, es vergreift sich keiner an ihr:wow

    das befürchte ich auch ...

  • Scheinbar hat es Mary bei der Pfaffersfamilie gut getroffen. Sie wird anständig und mit Geduld behandelt. Die Verbundenheit zu ihrer Familie erstaunt mich etwas, es war ja beim besten Willen kein liebevolles Zuhause und der Vater hat sie ja quasi verkauft, ohne Rücksicht auf ihre Wünsche.

    Das verwundert in der Tat. Familie ist für sie auch Verantwortung. Sie kümmert sich um den Großvater, der ihr auch innerlich etwas Halt gibt.

    Ich denke, sie hat ein Stück Heimweh. Zu Hause bekommt sie wenigstens Wärme von der Kuh.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich denke auch, dass sie Heimweh hat und den Großvater und auch die Kuh vermisst, was ja auch nur verständlich ist, aber dass sie nie irgendwie andeutet, dass sie froh ist, das ganze Negative, den prügelnden Vater, die harte Arbeit, hinter sich gelassen zu haben, ist verwunderlich.

  • Ich denke auch, dass sie Heimweh hat und den Großvater und auch die Kuh vermisst, was ja auch nur verständlich ist, aber dass sie nie irgendwie andeutet, dass sie froh ist, das ganze Negative, den prügelnden Vater, die harte Arbeit, hinter sich gelassen zu haben, ist verwunderlich.

    Für mich nicht. Es war ihr gewohntes Leben, das sie mit ihren Schwestern und der Mutter geteilt hat. Sie kennt es nicht anders. Ich glaube auch nicht, dass besonderer Kontakt zu anderen Familien, in denen es anders zuging, besteht. Gleiches Umfeld, gleiche Zeit, da wird es überall so gewesen sein.

  • :write

    Für sie ist das Pfarrhaus eine komplett neue Welt, ich denke, dass sie gar nicht den Gedanken hat, dass es auch andere Lebensstile oder Städte etc. gibt. Es gibt keine Bücher in ihrem Elternhaus, keine Fremden, die davon berichten. Sie lebt ganz abgeschottet in ihrer Welt. Und die ist ihr vertraut.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich denke, dass Mary sich deshalb so ablehnend verhält und weg will auf den Hof, wo es ihr ja beileibe nicht besonders gut ging, weil sie nicht gefragt wurde, nur informiert. Sie wurde einfach verkauft. Sie hatte keine Wahl.

    Vielleicht wäre sie ja sogar hingegangen und auch dort geblieben um der Familie finanziell zu helfen, wenn der Vater sie gefragt hätte.