'Die Farbe von Milch' - Seiten 001 - 040

  • Ihr habt Recht: Das Buch liest sich weg wie nix.

    Ein bisschen gewöhnungsbedürftig war für mich die Art zu schreiben, in der Mary ihre Geschichte erzählt. Ihre direkte und ursprünglich schichte Sprache ist sehr intensiv, aber die fehlenden Kommata...:grin


    Das Leben in Marys Familie ist sehr hart. Ich will nicht urteilen, aber die duldende Mutter und der schlagende Vater...Da überkommt mich Dankbarkeit für meine Kindheit.

    Der Großvater ist eine interessante Figur, ein warmer Lichtblick für Mary. die trotz allem fröhliche Mary.


    Interessant sind eigentlich alle Figuren, auch die Schwestern, aber sie werden nicht sehr intensiv beleuchtet, das würde der 15 jährigen, ungebildeten Mary nicht entsprechen. Schade ist es dennoch.


    Bisher mag ich den Roman.:)

  • Am Anfang habe ich mich mit dem Schreibstil auch recht schwer getan. Da sieht man mal wieder, wie wichtig Kommata sind.... :zwinker Ich hatte jedenfalls auf den ersten Seiten fast "atemlos" gelesen, bis ich mich daran gewöhnt hatte.


    Als ich mir das Buch genauer angeschaut hatte, habe ich auch Bewertungen dazu gelesen und da waren einige, die eben wegen diesen "Fehlern" das Buch abgebrochen hatten. Ich finde aber, dass es schnell klar wird, dass das absichtlich so geschrieben wurde. Ich habe dadurch das Gefühl gehabt, dass Mary ihre Geschichte fast wie in einer Art Trance erzählt.

    Das Leben in Marys Familie ist sehr hart. Ich will nicht urteilen, aber die duldende Mutter und der schlagende Vater...Da überkommt mich Dankbarkeit für meine Kindheit.

    Der Großvater ist eine interessante Figur, ein warmer Lichtblick für Mary. die trotz allem fröhliche Mary.

    Ich kann bei Marys Vater nicht anders als urteilen. :cursing: Bei seinen Ausbrüchen bin ich beim Lesen schon regelrecht zusammen gezuckt. Die Mutter hat wohl resigniert und traut sich schon gar nichts mehr zu sagen. Aber ich bin da bei dir Clare und bin auch dankbar dafür, wie behütet ich aufwachsen durfte.


    Der Großvater ist toll. :-] Das Verhältnis zwischen Mary und dem Großvater ist schon sehr besonders und die beiden verbindet ein starkes Band. Das erinnert mich sehr an meinen Grandpapa. Ich kann aber auch gut verstehen, warum Mary sein Liebling ist: sie kümmert sich um ihn und ihr sonniges Gemüt ist einfach goldig.

  • Am Anfang habe ich mich mit dem Schreibstil auch recht schwer getan. Da sieht man mal wieder, wie wichtig Kommata sind.... Ich hatte jedenfalls auf den ersten Seiten fast "atemlos" gelesen, bis ich mich daran gewöhnt hatte.


    Als ich mir das Buch genauer angeschaut hatte, habe ich auch Bewertungen dazu gelesen und da waren einige, die eben wegen diesen "Fehlern" das Buch abgebrochen hatten. Ich finde aber, dass es schnell klar wird, dass das absichtlich so geschrieben wurde. Ich habe dadurch das Gefühl gehabt, dass Mary ihre Geschichte fast wie in einer Art Trance erzählt.

    Schwer getan habe ich mich von Anfang an nicht, gleich nachdem ich mir klar gemacht hatte, dass hier eine 15jährige schreibt, die ungebildet ist und so besonders stolz darauf, dass sie nun lesen und schreiben gelernt hat. Das wie in Trance schreiben empfinde ich ähnlich wie du.


    Ich kann bei Marys Vater nicht anders als urteilen. Bei seinen Ausbrüchen bin ich beim Lesen schon regelrecht zusammen gezuckt. Die Mutter hat wohl resigniert und traut sich schon gar nichts mehr zu sagen. Aber ich bin da bei dir Clare und bin auch dankbar dafür, wie behütet ich aufwachsen durfte.

    Wer weiß, was der Vater erleben musste, das ihn so werden ließ. Wenn man den Erzählungen des Großvaters, also seines Vaters glauben darf, dann kann es an diesem, also seinem eigenen Vater, nicht gelegen haben. Aber wer weiß, Erzählungen aus der Vergangenheit, besonders der eigenen, sind oft recht verklärt.

    Der Großvater ist toll. Das Verhältnis zwischen Mary und dem Großvater ist schon sehr besonders und die beiden verbindet ein starkes Band. Das erinnert mich sehr an meinen Grandpapa. Ich kann aber auch gut verstehen, warum Mary sein Liebling ist: sie kümmert sich um ihn und ihr sonniges Gemüt ist einfach goldig.

    Ich fand schockierend, dass sich nach Marys Umsiedlung keiner mehr so recht um den alten Herrn kümmert, dass er kaum noch gewaschen und nicht mehr rausgesetzt wird, weil alle Wichtigeres zu tun haben. Wir sind hier in einer Zeit, wo die Alten eigentlich noch geehrt und mit versorgt wurden. Vielleicht war der Großvater in seinen kräftigen Mannesjahren und als Vater doch nicht so nett und harmlos, wie es erscheinen mag:gruebel

  • Ich fand schockierend, dass sich nach Marys Umsiedlung keiner mehr so recht um den alten Herrn kümmert, dass er kaum noch gewaschen und nicht mehr rausgesetzt wird, weil alle Wichtigeres zu tun haben. Wir sind hier in einer Zeit, wo die Alten eigentlich noch geehrt und mit versorgt wurden. Vielleicht war der Großvater in seinen kräftigen Mannesjahren und als Vater doch nicht so nett und harmlos, wie es erscheinen mag:gruebel

    Mary sieht vermutlich den Großvater als ebensolchen Lichtblick, wie er sie. Er ist auch der einzige, der ihre direkte Art zu schätzen weiß. Für die anderen ist er vermutlich nicht mehr, als ein unnützer Esser, der nicht mehr arbeiten kann, aber zusätzlich Arbeit macht. Und bei dem Pensum, das auf der Farm zu bewältigen ist, schiebt man lästige Pflichten gerne beiseite. Keine Entschuldigung, aber ein Versuch zu verstehen.

    Ihr habt Recht: Das Buch liest sich weg wie nix.

    Ein bisschen gewöhnungsbedürftig war für mich die Art zu schreiben, in der Mary ihre Geschichte erzählt. Ihre direkte und ursprünglich schichte Sprache ist sehr intensiv, aber die fehlenden Kommata...:grin


    Das Leben in Marys Familie ist sehr hart. Ich will nicht urteilen, aber die duldende Mutter und der schlagende Vater...Da überkommt mich Dankbarkeit für meine Kindheit.

    Die fehlenden Kommata, das war echt komisch, ich hab gelesen und dachte erst, was ist das? Was stört mich da? Aber, mir geht es wie Clare , nachdem klar wird, dass Mary ja gerade mal das Notwendigste des Schreibens beherrscht, findet man sich damit ab. Außerdem entwickelt die Geschichte so eine Spannung, das das auch nicht mehr ins Gewicht fällt.

    Ich lese gerade ein Buch, das von der Vater-Mutter-Konstellation ähnlich ist. "Der Gesang der Flusskrebse" ihr kennt das sicher.

  • Ich lese gerade ein Buch, das von der Vater-Mutter-Konstellation ähnlich ist. "Der Gesang der Flusskrebse" ihr kennt das sicher.

    Ich fand den Roman sehr gut.

    Er spielt allerdings auch zu einer anderen Zeit, so dass die Mutter fortgeht. Marys Mutter ist intellektuell auch recht einfach und würde ihren Mann nicht verlassen, sondern akzeptiert, wie es ist, denn er ist der Versorger und ihre Sicherheit, auch wenn er sie schlägt. Mich macht immer wieder fassungslos, wie lange quer durch die Geschichte Kinder geschlagen wurden und es normal und auch in Ordnung war.:unverstanden.

  • Marys Mutter ist intellektuell auch recht einfach und würde ihren Mann nicht verlassen, sondern akzeptiert, wie es ist, denn er ist der Versorger und ihre Sicherheit, auch wenn er sie schlägt. Mich macht immer wieder fassungslos, wie lange quer durch die Geschichte Kinder geschlagen wurden und es normal und auch in Ordnung war.:unverstanden.

    Wobei Marys Vater glaube ich, nicht so dem Alkohol verfallen ist, es eher als erzieherische Maßnahme ansieht, oder als männliche Verhaltensweise. Aber wir wollen beim Thema bleiben ;). Es gibt ja heute noch Eltern die glauben, ihre Kinder mit Schlägen maßregeln zu können/dürfen. Meine Kindheit blieb auch nicht davon verschont, aber darüber muss ich nicht reden. Aber in den 50er/60er Jahren war das noch mehr verbreitet. Da durfte ja auch in der Schule noch geschlagen werden.

  • Die fehlenden Kommas haben mich zuerst auch extrem gestört und wäre es keine Querbeet-Leserunde hätte ich wohl abgebrochen.

    Nach dem ersten Abschnitt habe ich mich aber dran gewöhnz und das Buch hat mich total gepackt.


    Ich fand schockierend, dass sich nach Marys Umsiedlung keiner mehr so recht um den alten Herrn kümmert, dass er kaum noch gewaschen und nicht mehr rausgesetzt wird, weil alle Wichtigeres zu tun haben. Wir sind hier in einer Zeit, wo die Alten eigentlich noch geehrt und mit versorgt wurden. Vielleicht war der Großvater in seinen kräftigen Mannesjahren und als Vater doch nicht so nett und harmlos, wie es erscheinen mag:gruebel

    Das habe ich mir beim Lesen auch gedacht, dass der Großvater als Vater kein so netter Mensch war, wie jetzt als Großvater, der auf Hilfe angewiesen ist.


    Mary finde ich bewundernswert, wie positiv sie ihr Leben annimmt, dass ja überwiegend von harter Arbeit und körperlicher Gewalt durch den Vater geprägt wird.