Arno Strobel - Die App

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    […] Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt.

    Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?

    Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu Recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt …


    Autor (Quelle: Verlagsseite)

    Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.

    Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller.

    Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.


    Allgemeines

    Erschienen am 23.09. 2020 im Fischer Verlag als TB mit 384 Seiten
    Gliederung: Prolog – 50 Kapitel – Epilog - Nachwort

    Erzählung in der dritten Person, größtenteils aus der Perspektive von Hendrik Zemmer

    Handlungsort und -zeit: Hamburg, in der Gegenwart


    Inhalt

    Während Dr. Hendrik Zemmer im Krankenhaus Nachtdienst hat, verschwindet seine Verlobte Linda aus dem gemeinsamen Haus, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Obwohl auch ihr Koffer fehlt, glaubt Hendrik nicht, dass Linda ihn wenige Tage vor der geplanten Hochzeit freiwillig verlassen hat.

    Da die Polizei den Fall wenig ernst nimmt, schaltet Hendrik eine Vermisstenanzeige auf Facebook. Daraufhin melden sich neben vielen Spinnern zwei hilfsbereite Frauen; eine von ihnen, Julia, vermisst ihren Mann, der ebenso plötzlich aus dem gemeinsamen Haus verschwunden ist, die andere, Alexandra, interessiert sich für forensische Psychologie und kennt sich gut im Darknet aus. Alexandra fällt es auf, dass bei mehreren Vermisstenfällen in Hamburg Menschen betroffen sind, die die Smart Home-App „Adam“ nutzen. Mit dieser App kann man Elektrogeräte, Beleuchtung und auch Türen und Jalousien steuern, nun stellt sich die Frage, ob ein Hacker die Kontrolle über das angeblich todsichere System übernommen und sich Zugang zu den Häusern verschafft haben könnte…


    Beurteilung

    Der Kriminalroman „Die App“ zeigt auf beklemmende Weise, welche Gefahren lauern, wenn sich Menschen von technischen Neuerungen, deren Möglichkeiten und Risiken sie als Laien kaum überblicken können, abhängig machen.

    Der Protagonist Hendrik ist ein intelligenter und sympathischer, aber technisch eher unbedarfter und etwas naiver Mann. Er hat zwar das Geld, eine teure Smart Home-Anlage installieren zu lassen, ist aber relativ hilflos im Umgang damit, ein Umstand, den sich Kriminelle zunutze machen!

    Die Ermittlungen von Hendrik und Alexandra werden anschaulich und realitätsnah beschrieben, ebenso wie die beiden Hauptfiguren weiß auch der Leser nicht, wem er trauen kann. Im Laufe der wendungsreichen Handlung machen sich verschiedene Personen verdächtig, selbst die wenig engagierten Polizisten scheinen etwas zu verbergen haben.

    In die fortlaufende Handlung sind Szenen eingefügt, die das Schicksal der Vermissten erhellen, dadurch kommt der Leser dem Motiv für die mysteriösen Taten eher auf die Spur als Hendrik und Alexandra.

    Der Erzählstil ist flüssig und sehr anschaulich, mit deutlichen Spannungshöhepunkten gegen Ende, aber ohne extrem blutrünstige Szenen.

    Der Roman bietet entgegen dem ersten Anschein nicht nur leichte Unterhaltung, sondern spricht auch relevante gesellschaftliche Themen unserer Zeit an.


    Fazit

    Ein lesenswerter Krimi, der mehr als nur spannende Unterhaltung bietet!

    8 Punkte

    ASIN/ISBN: 3596703557

  • Deine App weiß alles


    Um dieses Thema geht es in Arno Strobels neuem Buch "Die App - Sie kennen dich. Sich wissen, wo du wohnst".

    Genauer gesagt um "Smart Homes".

    Hört sich ja alles so toll an............automatische Steuerung usw.

    Aber wie abhängig und durchsichtig man sich damit macht wird in diesem Buch gut dargestellt.

    Eine Frau verschwindet nachts spurlos............Hendrik, ihr Verlobter, versteht die Welt nicht mehr.

    Zumal es noch weitere Fälle zu geben scheint.

    Die Polizei hält sich erstmal zurück und so versucht Hendrik auf eigene Faust, und mit Hilfe einer Studentin, heraus zu finden, was mit Linda passiert ist.

    Dabei spielt das verwendete Smart Home System eine große Rolle.................

    Die Geschichte ist spannend und kurzweilig erzählt, die einzelnen Kapitel sind nicht allzu lang und als Leser liest man gerne noch eins und noch eins.

    So soll es bei einem Thriller ja auch sein.

    Es gibt immer wieder verschiedene Hinweise auf den/die Täter, man rätselt mit, allerdings war ich mir bei einem ziemlich schnell sicher.

    Am Schluss wird dann auch klar, welches Thema hinter dem ganzen steckt ( ein wichtiges ) - aber auf Wunsch des Autors in seinem Nachwort werde ich dieses nicht benennen.

    Wer auf kurzweilige Spannung im bekannten "Arno-Strobel-Stil" steht wird auch diesmal nicht enttäuscht werden.

  • Kaum Spannung und unrealistische Handlung


    Hendrik und Linda leben schon seit einem Jahr in Hamburg-Winterhude, als Linda plötzlich verschwindet. Hendrik ist ratlos, hatte er doch gerade erst Linda einen Heiratsantrag gemacht, den sie begeistert bejahte. Die Polizei geht davon aus, dass Linda Hendrik verlassen hat und es fällt Hendrik schwer, die Polizei davon zu überzeugen, das dem nicht so ist.

    Ihm kommt der Verdacht, dass jemand ihre Smart-Home-App gehackt hat und Linda entführt wurde. Doch da keine Lösegeldforderung eingeht, fragt er sich, welches Motiv der Entführer haben könnte.


    Mir hat der Klappentext sehr gut gefallen und ich habe mich auf einen spannenden Thriller gefreut.

    Aber ich muss sagen, die Qualität der Bücher des Autoren variieren doch sehr. Ich frage mich, ob alle Bücher wirklich aus ein und derselben Feder stammen.


    Offline fand ich ziemlich spannend, die App dagegen fast gar nicht. Die Dialoge sind hölzern und unrealistisch (gut wirklich realistisch war Offline jetzt auch nicht). Die Polizisten haben sich völlig unlogisch verhalten. Die Charaktere sind allesamt flach und kaum sympathisch und ich hatte das Gefühl, dass das Thema komplett verfehlt wurde. Ich hatte mir viel mehr Handlung rund um die App im Haus erwartet, aber das war zu meiner Enttäuschung so gut wie gar nicht vorhanden.


    Durch die Zwischenkapitel, die ich als einziges spannend fand, war mir allerdings schon bald klar, um was es eigentlich geht. Die Erklärung dazu fand ich jedoch wieder total hanebüchen - auch wenn dem Autor das Thema sehr am Herzen lag - die Kombination haut einfach nicht hin.

  • zeitweillig ganz schön verwirrend

    Der Arzt Hendrik wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen, als er heimkehrt ist seine Verlobte spurlos verschwunden. Nachfragen bei Familie und Bekannten verlaufen im Sande. Die Polizei ist auch nicht sonderlich hilfreich, da diese davon ausgeht das Hendriks Verlobte ihn verlassen hat. Doch Hendrik gibt nicht auf und schaltet einen Facebookaufruf. Neben vielen sehr vielen Nachrichten, die ihn nicht weiterhelfen, entsteht ein Kontakt zu einer Frau, deren Mann Journalist ist und nun ebenfalls verschwunden ist. Dann taucht auch noch die junge Psychologiestudentin Alexandra auf. Mit ihnen verfolgt Hendrik jede mögliche Spur um seine Verlobte wiederzufinden. Immer wieder kontaktiert er die Polizei und berichtet was er herausgefunden hat, doch die Polizei ermittelt in seinen Augen nur halbherzig. Dann fangen auch noch die Kriminalbeamte, mit denen er im regen Kontakt steht an sich seltsam zu verhalten. Und sein Smart Home System Adam entwickelt ein seltsames Eigenleben. Viel zu spät bemerkt er in welche Gefahr er sich gebracht hat, als bewegungsunfähig in einem Keller aufwacht.


    Der Bitte des Autors folgend, werde ich eine bedeutende Einzelheit auslassen.


    Auch wenn der Autor es schafft den Leser mit Schreibstil und Ideenreichtum zu fesseln, konzentriert er sich aus meiner Sicht auf zu viele Sachverhalte und schweift an einigen Stellen doch sehr weit vom eigentlichen Thema ab.


    Am Anfang ist man von den vielen Möglichen Szenarien, die sich auch den vielen Handlungssträngen ergeben. Es macht richtig Spaß, in die vielen kleinen und größeren Hinweise alles Mögliche hineinzuinterpretieren. Doch diese Faszination schlägt einfach irgendwann in Frust um, da immer mehr Handlungsstränge dazukommen, die selten weitergeführt werden und als lose Anker in der Luft hängen. Gleichzeitig kommen immer neue Wendungen hinzu, so dass man als Leser dann vor einen riesigen Haufen wirrer Handlungsstränge sitzt und schlichtweg den roten Faden verloren hat. Auch wenn das Ende und die Auflösung einfach grandios ist, ist es nicht unbedingt der Weg dorthin.


    Die Protagonisten sind richtig gut ausgearbeitet und warten mit der einen oder anderen Überraschung auf. Man fühlt richtig mit Hendrik und den Opfern und ihrer Verzweiflung und Todesangst mit. Und die eine oder andere Überraschung die der Autor in der Entwicklung der verschiedenen Protagonisten bereit hält ist wirklich gelungen. Vor allem die Undurchsichtigkeit der Bösewichter, die man wirklich erst am Ende enttarnt, obwohl zumindestens einer bei mir recht schnell ins Visier gekommen ist. Von dieser Warte aus hat der Autor es also durchaus geschafft den Leser erfolgreich in die Irre zu führen. Was mich dann aber gestört hat, war das einige Figuren ziemlich ähnliche Namen hatten, was die Orientierung dann noch mal erschwert hat.


    Was mich allerdings wirklich im Lesefluss massiv gestört hat, waren die Textabschnitte in kursiver Schrift, diese sind für Leser alles andere als schön, da hätte es ganz gewiss auch andere Lösungsmöglichkeiten gegeben in dem man Beispielsweise ein Datum und eine Uhrzeit angegeben hätte oder eine andere Schriftart, aber einen Text in Kursiv zu setzen, beim Leser hemmt das einfach den natürlichen Lesefluss. Auch wenn er nachvollziehbar einen dramatischen und auch Spannungseffekt hat.


    Fazit: Nachdem ich vor einiger Zeit ein Thriller gelesen habe, der einen ähnlichen Kontext behandelte muss ich hier leider sagen, dass die Idee von Strobel richtig gut war vor allem die Verpackung mit dem Home System Adam, jedoch war die Umsetzung hier leider alles andere als gut gelungen. Auch wenn es viele Kliffhänger gibt und viele falsche Fährten konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen. :thumbup::thumbup::thumbup:

  • Als großer Anhänger seiner bisherigen Romane bin ich mit besonderer Vorfreude in den Neuen Thriller eingestiegen. Ich bin sehr begeistert von diesem Psychothriller und das Buch hat mich auch sehr zum Nachdenken gebracht. Das Cover ist größtenteils in Schwarz gehalten und in der Mitte erkennt der Leser eine lichtdurchflutete Tür, welche das Innere eines Treppenhauses aufzeigt. Der Klappentext erweist sich als informativ und spannend, ohne dass der Leser die genauen Hintergründe durchschauen kann. Die Geschichte um den Chirurgen Hendrik, welcher einfach nur mit seiner Verlobten ein ruhiges Leben führen möchte, ist an Spannung kaum zu überbieten. Sehr lobenswert sind dabei die Haupt- und Nebendarsteller der Handlung. Hendrik als Hauptdarsteller beweist trotz einer undurchsichtigen und stressigen Lage einen sehr starken Durchsetzungswillen und lässt sich auch von einzelnen Ereignissen emotional nicht niederschlagen. Trotz eines starken Hauptdarstellers sind die Nebenfiguren vom Autor herausragend ausgearbeitet worden. Neben seinem guten Freund Paul vom Uniklinikum Hamburg, sind die Polizisten Sprang und Kantstein sowie die Psychologie-Praktikantin Alexandra besonders erwähnenswert. Mir hat von der Rolle her, die Praktikantin Alexandra am besten gefallen, da sie bis zum Schluss den Leser auf die unterschiedlichsten Gedanken was ihr Handeln und wirken betrifft bringt. Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent. Die Handlung ist in der heutigen Zeit angesiedelt und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Die Spannung der Geschichte ist schlichtweg atemberaubend. Bis zum Schluss erkennt der Leser nicht die wahren Absichten, der sich zutragenden Ereignisse. Mit verschiedenen Sequenzen innerhalb der einzelnen Kapitel deutet der Autor das Verbrechen an. Ein besonderes Merkmal dieser Sequenzen ist die Zeitdehnung. Bei dieser beschreibt er detailliert und furchteinflößend die Situation der Opfer. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und sehr gut lesbar. Als Zielgruppe des Thrillers kommen sowohl Männer, als auch Frauen im Erwachsenenalter in Frage. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass Arno Strobel ein atemberaubender Thriller gelungen ist. Er besticht durch seine hochgradige Spannung bis zum Schluss und lässt den Leser erst am Ende die wahren Hintergründe der Geschichte erkennen. Diese Story lässt das Kopfkino eines Lesers hochleben. Mich hat die Botschaft der Geschichte sehr bewegt. Diese hat mir bewiesen, dass ich mich mit dieser Materie auch emotional viel zu wenig bisher beschäftigt habe. Ich bedanke mich beim Autor für die äußerst spannenden Stunden und den persönlichen Denkanstoß am Ende.


    10/10 P.

  • Zum Inhalt:


    "Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart-Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt.

    Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?

    Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt …" (Quelle: app-thriller.de)



    Meine Meinung:


    "Die App" war mein erster Thriller von Arno Strobel seit längerer Zeit. Das Buch war wie bei Arno Strobel gewohnt, temporeich und flüssig zu lesen.

    Der Wechsel der Perspektiven ist gut gelungen, einmal verfolgen wir Hendrik bei seiner Suche nach seiner Partnerin Linda und dann wechselt es

    zu den Entführungsopfern, die dem Täter hilflos ausgeliefert sind, ohne dass man weiß, um welches Opfer es sich gerade handelt. Hier hatte ich anfangs

    doch gerätselt, um wen es sich gerade handelt. Linda? Oder doch jemand anderes?


    Das Thema,welches uns der Autor präsentiert, ist aktueller den je, denn viele verlassen sich in ihrem Alltag immer mehr auf Apps, Smart-Home-Systeme und

    anderen elektronischen Schnickschnack. Und hier wird gezeigt, wie es sein könnte, wenn sich von außerhalb Hacker ins System einschleichen und von trautes Heim,

    Glück allein nicht mehr viel übrig bleibt.


    Auch das zweite Thema, ist doch sehr aktuell, und jeder sollte sich vielleicht überlegen, wie viel er dazu beitragen möchte, aber um nicht zu spoilern, überlasse ich es dem Leser,

    worum es sich handelt.


    Auch wenn es hier zügig voran geht und es den einen oder anderen Cliffhanger am Ende des Kapitels gibt, wirkt der Plot in meinen Augen etwas zu konstruiert. An jeder Ecke wartet

    jemand auf Hendrik, die sich ihm mitteilen möchten und glauben, etwas zur Auflösung beitragen zu können. Ich hatte den Eindruck, Arno Strobel wollte hier mit allen Mitteln

    die Handlung vorantreiben, um unbedingt ein neues Buch veröffentlichen zu können.


    Ich bin auch mit den Personen nicht warm gewunden, einzig mit den Entführungsopfern habe ich mitgefiebert. Und es ist für meinen Geschmack zu früh absehbar, wer in dieser

    Sache unter anderem verwickelt ist, daher war es am Ende keine große Überraschung mehr.


    Fazit:

    Alles in allem ein temporeiches und kurzweiliges Vergnügen mit interessanten und sehr aktuellen Themen. Aber es wurde zu wenig daraus gemacht. Leider. Daher nur 2,5 von 5 Punkten.

  • Guter Start, aber die Auflösung konnte nicht überzeugen

    Buchmeinung zu Arno Strobel – Die App

    „Die App“ ist ein Kriminalroman von Arno Strobel, der 2020 bei FISCHER Taschenbuch erschienen ist.

    Zum Autor:
    Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

    Klappentext:
    Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt.
    Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?
    Hendrik fühlt sich mehr und mehr beobachtet. Zu recht, denn nicht nur die App weiß, wo er wohnt

    Meine Meinung:
    Psychothriller sind nicht meine Lieblingslektüre, weil sie oft sehr grausam und blutrünstig sind und ich häufig die Handlungen der agierenden Figuren nicht nachvollziehen kann. Dies ist hier aber nicht der Fall. Im Wesentlichen verfolgen wir die Geschehnisse aus der Sicht des Arztes Hendrik, der in seinem Haus ein Smart Home System installiert hat. Zusätzlich gibt es kurze Einschübe, in denen Gedanken von Opfern und Tätern geschildert werden. Hendriks Verlobte ist eines Abends verschwunden und Hendrik glaubt an ein Unglück oder eine Entführung, aber das Smart Home gibt keine Hinweise. Die Polizei sieht keinen Handlungsbedarf, einzig eine Polizeipraktikantin sieht Handlungsbedarf. Mit geringen Mitteln erzeugt der Autor eine Szenerie des Misstrauens in die Technik. Aber auch die Polizisten wirken zunehmend verdächtig. Hendriks Verzweiflung nimmt zu und sein Vertrauen in das Smart Home ab. Arno Strobel versteht es, die steigende Verzweiflung Hendriks spürbar werden zu lassen. Zusammen mit der Praktikantin nimmt er den Kampf auf. Leider ist die weitere Entwicklung nicht so überzeugend. Der abschließende Showdown wirkt gezwungen, ebenso wie die gewählten Örtlichkeiten. Das Motiv der Täter ist nachvollziehbar, aber das Zusammenspiel mit dem Smart Home nicht.

    Fazit:
    Nach überzeugendem Start wird die Handlung zum Ende hin immer unglaubwürdiger. Von mir gibt es drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten) und für den ersten Teil eine Leseempfehlung.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Nachdem mir "Offline" nicht so gut gefallen hat, nahm ich das Angebot einer lieben Eule an, mir das Buch auszuleihen.


    Als Hendrik Lebensgefährtin Linda spurlos verschwindet, ist er absolut am Boden zerstört. Sie standen kurz vor der Hochzeit, nichts deutet darauf hin, dass sie ihn verlassen wollte, so wie es den Anschein hat, denn ihr Koffer fehlt und noch eine andere Sachen. Doch Hendrik nimmt es nicht hin und sucht sie mithilfe von Aufrufen in den sozialen Netzwerken, worauf ihn etliche Spinner kontaktieren doch auch eine Praktikantin der Polizei, die in dem Fall ermittelt.


    Thema ist "Smart Home", d.h. ein vernetztes Zuhause, bei dem die Haussteuerung Befehle ausführt wie das Licht dimmt, die Tür öffnet, passende Musik spielt und allerlei Komfort bietet. Doch sie hat auch einen Nachteil, denn sie kann gehackt werden. Denn wo sind die Überwachungsvideos aus der Zeit, in der Linda verschwand?

    Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, er war ein richtiger Pageturner. Irgendwann wusste ich selbst nicht mehr, wem man Glauben schenken durfte und wer zu den bösen gehört oder ob Hendrik einer Wahnvorstellung unterliegt.


    Was ich generell nicht mag, ist die Schilderung aus Sicht des Täters, was hier in kursiv gedruckten Kapiteln auch der Fall war. Diese habe ich überflogen bzw, überblättert, weil ich das einfach grausam bzw. überflüssig finde.


    Über die Auflösung habe ich gestaunt, darauf bin ich erst spät gekommen.


    Für mich war dieser Thriller wirklich spannend zu lesen, ich hab mich gut unterhalten und kann ihn gut empfehlen. Meinem Mann war er jedoch nicht überzeugend, er liest allerdings mehr Thriller und Krimis, während das weniger mein bevorzugtes Genre ist.


    Von mir 8 Punkte.

  • Chirurg Hendrik wird zu einem Notfall in die Klinik gerufen. Als er zurückkehrt, ist das Haus verwaist und seine Verlobte Linda unauffindbar. Da ihre Koffer ebenso fehlen, glaubt die Polizei, dass Linda ihren Freund einfach verlassen hat. Aber Hendrik glaubt nicht daran und stellt eigene Nachforschungen nach. Über einen Aufruf in den sozialen Medien meldet sich eine Frau, deren Ehemann auf genau die gleiche Art und Weise verschwunden ist. Später trifft er auf eine Studentin, die davon überzeugt ist, dass das Verschwinden der Personen mit einem in den Häusern installierten SmartHome-System zusammenhängt. Je mehr Hendrik darüber recherchiert, desto brenzliger wird die Situation für ihn.

    Arno Strobels Thriller „Die App“ ist vom ersten Kapitel an auf Spannung ausgelegt. Wie bei den Romanen von Sebastian Fitzek, hangelt sich die Geschichte von Cliffhanger zu Cliffhanger, dazu gibt es zahlreiche überraschende Wendungen. Im Laufe der Handlung werden allerdings auch einige der üblichen Genre-Klischees aufgegriffen, wie zum Beispiel den geheimnisvollen Super-Hacker, der alles knacken kann und dessen Identität niemand kennt. Das Zufallsprinzip wird meiner Meinung nach ebenfalls arg oft bemüht. Dazu zählt die Auflösung am Schluss, die ich etwas unglaubwürdig und arg konstruiert empfand.

    Die Grundgeschichte erinnert mich ein wenig an die Bücher von Harlan Coben, in denen ein Normalo in eine extreme Situation verwickelt wird. Auch an Sören Preschers Thriller „Raststopp“ fühlte ich mich erinnert, in dem ebenfalls die Freundin des Protagonisten verschwindet und der Held aus Verzweiflung allerlei Dinge unternimmt.