'Die Wahrheit über Metting' - Seiten 287 - Ende

  • Nachdem ich den Schluss noch einmal gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass Tom gar nicht ausführt, welche Maßnahmen Tomás mit dem Bürgermeister aushandelt.

    Man kann nur erahnen, dass es da um die Rehabilitierung des Pflegeheimes und seiner Eltern ging. Aber vielleicht wurden da noch ganz andere Dinge beschlossen.

    Möchtest Du das hier vielleicht etwas ergänzen?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Diana Wynne Jones: Howl's Moving Castle

  • Ich hatte mir gedacht, dass er ihm die Pistole auf die Brust setzt was, den Dichter betrifft, damit einige Dinge in Metting geändert werden. Vor allem natürlich auch zum Wohl des Altenheims.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Ich habe das eher als offenes Ende in der Hinsicht gesehen, damit der Leser sich selber Gedanken machen kann was das wohl sein könnte. Die Leserin natürlich auch :lache

    Man muss ja nicht alles vorgekaut bekommen und über sowas nachzudenken kann auch nie schaden.

  • Mein vager Tipp wäre, er soll sich als Schirmherr von MINZE und ZIMT mal darum kümmern, dass MINZE und ZIMT tatsächlich etwas mit dem zu tun haben, was sie behaupten (und nicht mit dem Gegenteil davon).
    Und sich als Bürgermeister um alle Bürger kümmern, nicht nur um einen Teil davon.

    Aber ich sehe es eigentlich wie Booklooker: Jeder kann sich da selbst was aussuchen.

  • Es wäre natürlich schön, wenn sich was ändern würde, vor allem auf Dauer. Aber ob man aus den Köpfen bestimmte Vorstellungen raus bekommt, da bin ich skeptisch. Aber es ist ein Versuch von Tomás, sich seiner Heimatstadt anzunehmen, Dinge anzustoßen, die Metting lebens- und liebenswerter machen.

  • Er hatte ja lange genug Zeit, den Kessel zum Kochen zu bringen. Vermutlich wollte er das schon viel früher machen, hatte aber weder den Mut noch die Handhabe. Es musste sich eben entwickeln, den Aufbau finde ich schon richtig gut.

  • Aber Melina und Tomás sind sich doch ausdrücklich einig, dass sie nichts als nur Freundschaft verbindet. Als sie sich begegnen und sie den Zettel von damals erwähnt, gibt er ihr die Antwort, die damals und immer noch gültig ist.

    Ob das mit Matti gut geht müssen wir ja nicht wissen, es kann, wenn Tom sich darauf einlässt.

    Er hat in Metting alles erledigt was sein musste um sein Leben in Ordnung zu bringen, nun kann er etwas neues beginnen, ohne jede Altlasten. Und Metting ist nicht so aus der Welt, dass man sich nicht besuchen könnte. Er wird weiter Kontakt halten, sehen wie es dem Vater geht, dem Altenheim unter neuer Führung.

    Aber ohne Verpflichtung und schlechtem Gewissen. Die losen Enden sind verknüpft. Nun kann mit dem Faden gestrickt werden.

    :write

    Das möchte ich gern übernehmen, insbesondere den letzten Satz. Ich habe lange überlegt, was ich hier zum letzten Abschnitt schreiben soll. Es kommt nicht mehr dabei heraus, als ich schon im vorherigen Abschnitt geschrieben habe. Ich mag das Buch, die Geschichte, den Aufbau, den Schreibstil und insbesondere das Ende und vor allem die vielen schönen, reflektierten Gedanken und Sätze, die mich aus persönlichen Gründen und eigener Lebenserfahrung berühren.


    Bis jetzt war "Sommerhit" mein Lieblings-Liehr und Uwe Fiedler mein Lieblings-Protagonist, seit "Sommerhit" habe ich alle Bücher gelesen (die älteren noch nicht) und ich mochte sie alle irgendwie. Aber keines so wie dieses Buch hier.

    Ich war damals schon bei der ersten Lesung im Hennies von Tomás und Metting berührt und das ist bis zur letzten Seite so geblieben. Ich hoffe, ich darf es mir irgendwann nach Corona dort signieren lassen.

  • "Ich weiß nicht, was wird. Das weiß man nie. Und man muss es auch nicht wissen. Wenn man das nämlich wüsste, wäre das Leben ohne jeden Reiz. Und wer will das schon?"


    Da hatte ich beim ersten Mal drüber hinweg gelesen.
    Aha.

    Matti hat eine Dänin als Mutter.
    Es wird aber im Text nicht gesagt, wo sie geboren wurde.
    Ich hätte jetzt auf Kopenhagen getippt, aber vielleicht weiß man es einfach nicht.
    Aber in meiner Vorstellung ist sie dort geboren. Zweifellos...

    Und ich hoffe, Tomás begreift wie gut sie ihm tut. Nur, sicher bin ich mir da nicht...
    Oder?
    Na, er ahnt es zumindest... ;-)

    I never predict anything, and I never will. (Paul Gascoigne)

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  • ZIMT und MINZE traue ich sowas von nicht über den Weg.

    Gerade eine Assoziation gefunden: Die Kneipe Pfeffer-Minze war der Treffpunkt der rechtsextremen FKD.
    Ich kenne mich mit den Codes der Rechtsextremen nicht aus. Wahrscheinlich hat Pfeffer-Minze eine spezielle Bedeutung.
    Zimt hat wie Pfeffer eine dunkle Färbung. Minze ist scharf, aggressiv oder vielleicht auch reinigend, erfrischend. Irgendwas in der Art, fürchte ich.
    ZIMT und MINZE sind ein Treffpunkt für Rechtsextreme. Sie haben den dazu passenden Schirmherr, der gleichzeitig Bürgermeister von Metting ist.

    "Wenn gleich zwei Vereine in der gleichen Sache unterwegs sind, wird es kein kleines Problem sein."

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  • Ich habe das schon positiver lesen wollen. Der Sohn des Altnazis bemüht sich die Schatten der Familienvergangenheit zu überwinden und engagiert sich deshalb in den Vereinen Zimt und Minze. Leider macht sich Tomás vorschnell ein Urteil über diese Gruppierungen, ohne je in einem der Vereinstreffen dabei gewesen zu sein. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich da einige besorgte und engagierte Bürger Mettings zusammengefunden haben, um über solche Übergriffe wie den auf das von Arabern geführte Internetcafe, zu reagieren und versuchen toleranteres Bewusstsein in den Mitbürgern herbei zu führen.

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  • Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich da einige besorgte und engagierte Bürger Mettings zusammengefunden haben, um über solche Übergriffe wie den auf das von Arabern geführte Internetcafe, zu reagieren und versuchen toleranteres Bewusstsein in den Mitbürgern herbei zu führen.

    Schön wäre es und es ehrt Dich, vom Guten auszugehen.

    Hier verdichten sich allerdings einige Puzzleteile zu einem sehr klaren Bild.
    Metting TV feiert mit ihren Filmchen die rechtsradikalen Taten von ZIMT und MINZE.
    Das ist jedenfalls meine Sicht auf die Dinge. Und zu einem Vereinstreffen von denen würde ich lieber nicht gehen...
    Tomás hat da schon den richtigen Blick drauf.

    Aber der Sohn des Altnazis wird sich in Zukunft gegenüber ZIMT und MINZE als Bürgermeister vielleicht etwas anders aufstellen. Zumindest hat Tomás ihm das ja recht deutlich nahegelegt.

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  • Schön wäre es und es ehrt Dich, vom Guten auszugehen.

    Hier verdichten sich allerdings einige Puzzleteile zu einem sehr klaren Bild.
    Metting TV feiert mit ihren Filmchen die rechtsradikalen Taten von ZIMT und MINZE.

    :gruebel Hab ich das überlesen oder erst nachträglich verdrängt? Auf welcher Seite steht das denn?

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  • :gruebel Hab ich das überlesen oder erst nachträglich verdrängt? Auf welcher Seite steht das denn?

    Es steht nur da, wenn man die Puzzlestückchen zusammensetzt. Kann Dir die Seitennummer leider nicht sagen, ich hab nur ein Ebook (Taschenbuch habe ich erst jetzt bestellt).

    Aber etwa hier:
    "Bei mir stand Zigeunerfotze an der Hauswand, und nicht nur einmal", sagt Melina leichthin, ...
    Beim ersten Mal haben die Leute von Zimt und Minze dafür gesorgt, dass ein Team von unserem Regionalfernsehen kam und das gefilmt hat.
    ... Metting TV. Das musst du dir unbedingt mal anschauen. Ziemlich erschütternd. Und es ist mir ein Rätsel, wie sie im Jahr 2009 noch so schlechte Bildqualität hinbekommen."

    Die Leute von Zimt und Minze haben über Metting TV gezeigt, wo Melina wohnt und wie man in Metting mit solchen Menschen umgeht. Sozusagen zur Nachahmung empfohlen.
    "Ziemlich erschütternd..."