Baskische Tragödie – Alexander Oetker

  • Luc Verlains vierter Fall


    Hoffmann&Campe, 2020

    288 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    An den Stränden des Aquitaine werden massenhaft Pakete angespült, gefüllt mit reinstem Kokain. Ein kleines Kind probiert davon – und fällt ins Koma. Commissaire Luc Verlain ermittelt in dem Fall, bis ihn eine geheimnisvolle Nachricht aus dem Baskenland erreicht. Luc macht sich auf den Weg gen Süden und findet sich plötzlich auf der anderen Seite wieder. Er wird verhaftet, ausgerechnet wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel – und wegen dringendem Mordverdacht. Wer spielt dem Commissaire böse mit? Nach seiner Flucht vor der Polizei über die spanische Grenze hat Luc keine Wahl: Er muss das Spiel eines altbekannten Psychopathen mitspielen. So beginnt in den engen Gassen San Sebastiáns und auf dem stürmischen Atlantik eine teuflische Schnitzeljagd. Um den Plan des Mannes zu durchkreuzen, der um jeden Preis Rache nehmen will, muss Luc alles auf eine Karte setzen.


    Über den Autor:

    Alexander Oetker, geboren 1982, war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Die ersten drei Bände um Luc Verlain, Retour, Château Mort und Winteraustern, standen wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Alexander Oetker lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin.


    Mein Eindruck:

    Zwar bin ich kein so großer Fan von Alexander Oetker, da ich meine, das es bessere Stilisten im Krimigenre gibt, aber dieser Teil um Commissaire Luc Verlain hat mir ganz gut gefallen.


    Es setzt am dritten Teil an. Luc ist immer noch mit seiner schwangeren Kollegin Anouk zusammen, aber es gibt auch die Nachricht, dass er ein Kind mit einer Frau hat, mit der er vor 6 Jahren eine kurze Affäre hatte. Das bildet den Hintergrund für die aktuellen Vorfälle in diesem Roman.


    Luc ermitteln in einem Kokainfall. dann wird er sogar selber verhaftet und flieht auf der Suche nach seiner Tochter ins Baskenland.

    Das ein Kommissar so von seinen Kollegen behandelt wird, kommt mir ein wenig merkwürdig vor, soll aber wohl die Geschichte entsprechend lenken.


    Viele Passagen handeln dann in San Sebastian. Diese sind auch reizvoll gestaltet.

    Aber wer die Reihe hauptsächlich wegen der schönen französischen Region Aquitaine liest, kommt in diesem Band etwas kurz. Mich hat das nicht gestört.


    Mal sehen, ob es weitere Teile der Reihe geben wird.



    ASIN/ISBN: 3455010067

  • Auf der Flucht

    „Doch das weiße Pulver schmeckte nicht süß. […] Es schmeckte nach fast nichts. Leicht bitter, irgendwie chemisch.“

    „Baskische Tragödie“ von Alexander Oetker ist der vierte Teil einer Reihe rund um einen französischen Polizisten, Luc Verlain.

    Die optische Aufmachung der Reihe mag ich sehr gern, ich fühle mich bei dem Blick auf’s Cover an mein altes Französischlehrbuch erinnert, die französischen Einsprengsel im Text machen auch Sinn.

    Alexander Oetker war Frankreichkorrespondent, er kennt also die Grande Nation recht gut.

    Worum geht’s?

    Luc Verlain wähnt sich am Ziel seiner Träume: Seine Traumfrau (und Kollegin) Anouk erwartet ein Kind von ihm, das Leben könnte nicht schöner sein, das Paar malt sich eine rosige Zukunft aus.

    Doch als ein kleiner Junge aufgrund von Drogen an einem Strand in der Aquitaine zu Tode kommt, ist es mit der Idylle vorbei. Immer neue Päckchen werden angespült; außerdem geht Luc einer Spur nach, die ins Baskenland führt. Doch dies erweist sich als schwerer Fehler: Verlaine wird des Drogenschmuggels bezichtigt und als Mörder festgenommen. Doch ihm gelingt die Flucht, und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit…

    „Baskische Tragödie“ ist ein spannender, temporeicher Frankreichkrimi. Obwohl es sich bei dem Band bereits um den vierten Teil einer Serie handelt, kann man den Roman auch gut als stand alone lesen (natürlich kann es auch nicht schaden, zuerst den Auftaktband „Retour“ und die folgenden Bände zu lesen). Man kann aus dem Text Rückschlüsse ziehen. Ich fühlte mich gut unterhalten, ich muss aber sagen, dass mir die Raffinesse einer Fred Vargas fehlte, oder (was fast noch wichtiger ist) die literarische Qualität der Krimis von Bernard Minier (ich denke an „Schwestern im Tod“). Manche Formulierungen in „Baskische Tragödie“ waren mir persönlich definitiv zu kitschig, sodass ich das Ganze fast ein wenig seicht fand („Ihre unglaublichen Beine, schlank und muskulös“).

    Davon abgesehen ist „Baskische Tragödie“ aber ein solider Krimi.


    3/5

    ASIN/ISBN: 3455010067

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Lucs vierter Fall

    Baskische Tragödie Luc Verlains vierter Fall aus der Luc Verlain ermittelt Serie.

    Der Autor Alexander Oetker lässt sich da einiges einfallen.

    Es fängt erschreckend an, als ein Junge am Strand einen Beutel findet, er glaubt es ist Puderzucker und probiert davon. Das ist lebensgefährlich.


    Luc Verlain ermittelt und die Spur führt ihn in den Süden des Baskenlandes. Plötzlich ist er verdächtig. Er spürt wie es auf der anderen Seite ist. Er wird dann auch noch erpresst. Man weiß lange nicht, wie er da wieder raus kommen soll.

    Es gibt eine frühere Zeitzone, in dem er sich den Drogenboss zum Feind gemacht hat. Jetzt will er sich rächen,


    Alexander Oetker versteht es, Spannung auf zu bauen. Er lässt die Gegend und gutes Essen einfließen.

    Dieser Regionalkrimi ist gute Unterhaltung.

    Der fünfte Fall ist schon angekündigt.

  • Temporeich mit viel Atmosphäre


    Buchmeinung zu Alexander Oetker – Baskische Trägödie


    „Baskische Trägödie“ ist ein Kriminalroman von Alexander Oetker, der 2020 bei Hoffmann und Campe erschienen ist. Dies ist der vierte Fall für Luc Verlain.


    Zum Autor:

    Alexander Oetker, geboren 1982, war langjähriger Frankreichkorrespondent für RTL und n-tv und ist profunder Kenner von Politik und Gesellschaft der Grande Nation. Alexander Oetker lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Berlin.


    Klappentext:

    Jürgen Schäfer, schwäbischer Oberkommissar und Vereinsmitglied seit seiner Kindheit, fiebert auf den 34. Spieltag hin.An den Stränden des Aquitaine werden massenhaft Pakete angespült, gefüllt mit reinstem Kokain. Ein kleines Kind probiert davon - und fällt ins Koma. Commissaire Luc Verlain ermittelt in dem Fall, bis ihn eine geheimnisvolle Nachricht aus dem Baskenland erreicht.

    Luc macht sich auf den Weg gen Süden und findet sich plötzlich auf der anderen Seite wieder. Er wird verhaftet, ausgerechnet wegen des Verdachts auf Drogenschmuggel - und wegen dringendem Mordverdacht. Wer spielt dem Commissaire böse mit? Nach seiner Flucht vor der Polizei über die spanische Grenze hat Luc keine Wahl: Er muss das Spiel eines altbekannten Psychopathen mitspielen. So beginnt in den engen Gassen San Sebastiáns und auf dem stürmischen Atlantik eine teuflische Schnitzeljagd. Um den Plan des Mannes zu durchkreuzen, der um jeden Preis Rache nehmen will, muss Luc alles auf eine Karte setzen.


    Meine Meinung:

    Mehr noch als in den Vorgängerbänden steht der charismatische Luc Verlain im Zentrum der Geschichte. Weitgehend wird die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt. Es entwickelt sich ein Geplänkel zwischen Luc und einem Kriminellen Mastermind, dem es nach Rache dürstet. Ohne Frage ist die Handlung spannend und mit viel Tempo erzählt. Atmosphärische Passagen aus San Sebastian sorgen für Auflockerung und werben gleichzeitig für den Besuch dieser Stadt. Der Autor lässt viele Informationen aus seinem Hauptberuf in die Handlung einfließen. Man fiebert mit Luc mit und Rückblenden auf den damaligen Fall mit seinem Widersacher machen deutlich, dass es für beide Kontrahenten um alles geht. Obwohl Luc schon übermenschlich wirkt, scheint er einen aussichtslosen Kampf zu führen. Zum Ende hin wird das eh schon hohe Tempo noch einmal angezogen und es kommt zum unvermeidlichen Showdown. Eine Stärke des Werks ist die bildhafte Darstellung, fast schon wie im Kino.

    Die Technik des Autors, mit Rückblenden Informationen, aber auch Bewertungen einzufügen, hat mir nicht immer gefallen. Manchmal sind mir Informationen einfach vorsätzlich vorenthalten worden.


    Fazit:

    Rasante Handlung auf einer realen Basis liefert tolle Unterhaltung, aber sie ist leider mit Schwächen in der Figurenzeichnung verbunden. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für Freunde temporeicher Thriller aus.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Nur für eingefleischte Fans...


    Alexander Oetker Baskische Tragödie Audiobuch 2020



    In diesem 4. Band der Luc-Verlaine-Reihe geht es um Lucs Vergangenheit. Hier wird alles aufgeklärt, was in den anderen drei Bänden angesprochen wird. Es fängt damit an, dass ein kleiner Junge, der krank ist und deshalb einen Tag in der Schule fehlt, Stoff im Meer findet, den er probiert. Danach liegt er im Krankenhaus und kämpft um sein Leben. Luc wird festgenommen, wegen Vergehen, die er nicht begangen hat, und der „seltsame Schneider“ der ihn verhört, lässt ihn dann fliehen. Er bekommt wieder seine „geheimnisvollen Briefe“ und erfährt einiges, was er noch nicht wusste, wie zum Beispiel das „seine Tochter“ im spanischen Baskenland lebt.


    Diese Serie liebe ich total, vor allem Winteraustern fand ich einen supertollen Krimi, der seinesgleichen sucht. Dieses Mal hatte ich enorme Probleme.


    Dieses Hörbuch habe ich im Rahmen einer Verlosung bei Lovelybooks gewonnen und hab mich riesig gefreut. Es fing auch richtig spannend an und ich bangte um den kleinen Jungen. Als Luc dann in Spanien ankommt, nach seiner Flucht und von seinem Gegner Nachrichten bekommt, und er dann irgendwann im Ozean um sein Leben ringt, hab ich abgeschaltet. Eigentlich immer wieder zwischendurch. Das war wohl der erste Krimi, den ich mir als Buch und nicht als Hörbuch wünschte. Wobei ich ein Hörbuchfan bin. Es war einfach zu langatmig. Und ehrlich, ich war so froh, als das Hörbuch zu Ende war. Und nicht nur ich, sondern auch mein Mann, der diese Reihe auch sehr mag. Er würde diesem Hörbuch 1 Stern geben und nur, weil er den Sprecher gut findet.


    Also wo in Winteraustern die Gegend schön beschrieben wird, hagelt es hier Dramatik, Dorgenprobleme, seitenlange Beschreibungen über die Gegend (das langweilt hier total) , ewige Beschreibungen wie er im Ozean um sein Leben kämpft (Atlantik, keine Ahnung. Es ist schlimm, wenn man ein Hörbuch gehört hat und x-mal mit den Gedanken woanders war) und ich war mit meinen Gedanken sehr oft wo ganz anders. Obwohl ich nicht mal den Haushalt nebenher gemacht habe. Ich hatte enorme Probleme mich zu konzentrieren und das was mir bei Herbstbunt mühelos gelang, gelang hier so gar nicht. Ich liebe Hörbücher und der Sprecher, Frank Arnold, ist wirklich super, kann das aber leider nicht wirklich retten.

    Das finde ich total schade. Und hoffe einfach auf den nächsten Band. Die Steigerung von Band 1 bis Band 3 war so toll und genial und deshalb fand ich es so schade, dass dieser Band so viel langweilige Dramatik enthielt.



    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:


    Die Bewertung fällt mir jetzt sehr schwer, da jetzt alles um Luc Verlain geklärt ist, denke ich, dass der nächste Band einfach wieder besser wird. 3 Sterne und eine Empfehlung für alle Fans dieser Serie. Alle anderen, wenn ihr unbedingt zwischendurch einsteigen wollt, dann lieber mit Winteraustern.

    Jeder Tag den man ohne in einem Buch zu lesen verbringt ist ein verlorener Tag. Außer du triffst dich mit Freunden. :-)

  • Gerade diese Beschreibungen, die dich langweilen, Lesezeichenfee , finde ich total gut. Die Szene mit dem Surfbrett hat mich fast irre gemacht. Ich habe aber auch erst ca 60 % gehört.
    ich finde diesen Teil bisher besser als die drei Teile davor.

  • Gerade diese Beschreibungen, die dich langweilen, Lesezeichenfee , finde ich total gut. Die Szene mit dem Surfbrett hat mich fast irre gemacht. Ich habe aber auch erst ca 60 % gehört.
    ich finde diesen Teil bisher besser als die drei Teile davor.

    Das ist ja auch ok. Wenn jedem dasselbe gefallen würde, wäre es ja echt schlimm. Dafür gefallen mir sicher Bücher, die dir nicht gefallen. :)

    Jeder Tag den man ohne in einem Buch zu lesen verbringt ist ein verlorener Tag. Außer du triffst dich mit Freunden. :-)

  • Koks am Strand


    Es geht schon dramatisch los in der "Baskischen Tragödie" von Alexander Oetker: Ein kleiner Junge findet am Strand ein Paket, lutscht etwas von dem daraus rieselnden Pulver, das er für Zucker hält und bricht vor den Augen seiner Mutter zusammen - bei dem Pulver handelt es sich um Kokain von hohem Reinheitsgrad. Luc Verlain von der Polizei in Bordeaux, der in dem Fall ermittelt, lässt die Strände sperren und kann so ähnliche Tragödien verhindern, denn es werden weitere Pakete an verschiedenen Strandabschnitten angeschwemmt. Zu diesem Zeitpunkt ahnt er noch nicht, dass er noch ganz unmittelbar mit dem Drogenschmuggel zu tun haben wird.

    Privat könnte es zu diesem Zeitpunkt kaum besser für Luc laufen: Amouk, seine Freundin und Kollegin, ist schwanger. Er ist überzeugt, sie ist die Liebe seines Lebens. Just in dieser Situation findet er einen anonymen Brief, in dem ihm mitgeteilt ist, dass er bereits Vater einer Tochter ist, Ergebnis einer kurzen Affäre, die schon Jahre zurückliegt. Mehr noch: Als Luc eine ins Baskenland führende Spur zu dem Drogenschmuggel verfolgen will, wird er festgenommen. Der Vorwurf: Er soll einen Drogenhändler entführt und ermordet haben, als Racheakt für einen Angriff auf Amouk.

    Rache, so erkennt Luc schnell, spielt überhaupt eine große Rolle - er wird bedroht, zum Kriminellen gestempelt, zu Dingen gezwungen, die er strikt ablehnen würde. Er ahnt, der Schlüssel ist in einem Mordfall in der Vergangenheit zu suchen. Mit einem psychopatischen Täter liefert sich Luc ein Katz-und-Maus-Spiel, das jederzeit tödlich enden kann. Schauplatz ist San Sebastian, die Hauptstadt des Baskenlands.

    Dort wo Oetker die Küstenlandschaften, die malerischen Gassen und die lokalen Spezialitäten schildert, ist "Baskische Tragödie" bildhaft und lebendig, macht neugierig auf Gerüche und Bilder der Region, Flüssig, aber eher reißerisch geschrieben, überzeugt der Roman nicht unbedingt mit Logik und Realitätsnähe. In der High Noon-Atmosphäre (auch wenn sich die Dramatik eher zu mitternächtlicher Stunde zuspitzt) hat Luc zwar eine Handvoll Verbündeter, muss aber als einsamer Wolf die letzte große Konfrontation suchen. Wer es mit nachvollziehbarer Handlung nicht so eng nimmt, dürfte sich dennoch mit viel Dramatik auf den Buchseiten gut unterhalten fühlen.