Marigolds Töchter von Julia Woolf

  • Marigolds Töchter, von Julia Woolf



    Cover:

    Sehr romantisch, passt zum Inhalt.


    Inhalt:

    Marigold ist eine „Kümmerin“.

    Sie kümmert sich um ihren Mann, ihre Schwiegermutter, ihre Töchter, ja um das Wohl des ganzen Dorfes. Und darin geht sie so richtig auf.

    Doch gerade als ihre älteste Tochter wieder nach Hause zurückkommt, bemerkt Marigold (und auch alle anderen) dass irgendwas nicht mit ihr stimmt.


    Jetzt ist der Zeitpunkt die Liebe zu ernten, die Marigold gesät hat.


    Meine Meinung:

    Eine Geschichte voller Liebe, Wärme und Harmonie.

    Der Hintergrund des Buches ist eine sehr ernste und traurige Thematik:

    es geht um DEMENZ.

    Mich hat die Story auch sehr bald an das Buch:

    „Still Alice: Mein Leben ohne Gestern“ erinnern, das ich vor ca. 10 Jahren mit Begeisterung gelesen habe.

    Hier bei Marigold, geht es genauso tröstlich und liebevoll zu, und es wird alles voller Harmonie, Wärme und Liebe beschrieben.

    Das Happy End ist auch so gestaltet, dass alle Beteiligten irgendwie ihr Glück finden und zufrieden sind.

    Um dies zu erreichen müssen eben auch einige Klischees bedient werden.


    Ja ich habe das Buch gerne gelesen und das Herz geht einem dabei über.

    ABER:

    Ich weiß inzwischen auch, dass die Realität meist anders aussieht. Ich habe das bei meiner eigenen Mutter leidvoll erfahren und auch im Umfeld leider miterlebt.

    Aber in einem Buch lese ich doch lieber eine glückliche Geschichte, die dann auch gut ausgeht.


    Autorin:

    Julia Woolf ist das Pseudonym von Santa Montefiore. Das englische Landleben kennt sie von klein auf. Die satt grüne Landschaft und ihre oft eigenwilligen Bewohner inspirieren sie noch heute. Ihre Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.


    Mein Fazit:

    Eine wunderbare Geschichte bei der die traurige Thematik (Demenz) liebevoll dargestellt wird und bei der die Liebe die gesät wurde auch wieder zurückkommt.

    In meinen Augen nicht gerade realistisch aber das Herz geht einem beim Lesen über.

    Von mir 4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3471360301

  • Santa Montefiore (So lautet der richtige Name von Julia Woolf) hat mit „Marigolds Töchter“ eine berührende Familiengeschichte vorgelegt. Der Autorin gelingt es, eine anrührende story frei von Kitsch zu erzählen – dies ist zumindest mein Empfinden, andere Leser werden das Ganze vielleicht rührselig finden.


    Worum geht’s?


    - Im Mittelpunkt steht die 66jährige Britin Marigold, die im Dorfladen eines kleinen Ortes in England arbeitet und auch sonst alles im Griff hat. Zu ihrem Haushalt gehören ihr Ehemann, ihre alte Mutter, ihre Influencer-Tochter, die immer noch zuhause wohnt, obwohl sie schon Mitte zwanzig ist. Immobilienpreise! Tochter Daisy, eine Kunsthistorikerin, hat es scheinbar geschafft, sie arbeitet in Italien und sie ist mit dem Künstler Luca liiert. Marigold ist erstaunt, als Daisy ihre Rückkehr in das Elternhaus ankündigt, mit Luca ist es aus, also wird sie sich ein Zimmer mit Schwester Suze teilen müssen. Mir gefiel es, dass die Autorin mehrere Generationen in einem Haus leben lässt, in Zeiten wie diesen, in denen eine große Ungewißheit herrscht, in denen die Wirtschaft weltweit schwächelt, ist eine solche Konstellation nicht wirklich unrealistisch. Realistisch ist auch das Verhalten der Figuren, und obwohl Marigolds Mutter Nan nicht Unrecht mit manchen ihrer Analysen hat (ihre Generation hatte es nach dem Zweiten Weltkrieg tatsächlich schwerer als heutige Influencer), ist sie doch auch eine etwas zänkische Frau, die nicht mit der Zeit gehen kann. Marigold ist der Fels in der Brandung, sie hat für alle ein offenes Ohr, als sie jedoch an Demenz erkrankt, verschiebt sich das Kräftegleichgewicht in der Familie…


    Gesundheit ist nicht selbstverständlich, auch Kranksein gehört zum Leben. Mich fasziniert überhaupt die Beobachtungsgabe der Autorin, sie ordnet Generationenkonflikte richtig ein, hat auch einen Blick für Klassenunterschiede in Großbritannien. Marigold wird von der Tochter eines "Gutsbesitzers" zwar freundlich, aber nicht gleichberechtigt behandelt, da ihr Vater nur "Tischler" war. Marigolds Familie bemerkt nur langsam, dass es mit den geistigen Kräften der Matriarchin bergab geht. Doch der Mensch ist mehr als sein Intellekt, auch wenn ein Mensch sich verändert, hat er doch ein lebenswertes Leben verdient, dies veranschaulicht die Autorin auf sensible Art und Weise.


    Fazit:


    „Marigolds Töchter“ ist meines Erachtens mehr als eine Geschichte über Demenz. Der Roman ist vielschichtig und gehaltvoll, und ich bin froh, dass ich ihn gelesen habe, obwohl das Cover auf den ersten Blick abschreckend auf mich wirkte. Aber wie heißt es doch so schön: “ Don`t judge a book by ist cover.“



    4/5

    ASIN/ISBN: 3471360301

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Über die Autorin (Amazon)

    Julia Woolf ist das Pseudonym von Santa Montefiore. Das englische Landleben kennt sie von klein auf. Die satt grüne Landschaft und ihre oft eigenwilligen Bewohner inspirieren sie noch heute. Ihre Romane wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und sind nicht nur in England Nummer-1-Bestseller.


    Produktinformation (Amazon)

    Originaltitel : Here and Now

    Gebundene Ausgabe : 432 Seiten

    ISBN-13 : 978-3471360309

    Größe und/oder Gewicht : 12.8 x 4.2 x 21 cm

    Herausgeber : List Hardcover; 1. Edition (2. November 2020)

    Sprache: : Deutsch


    Eine berührende Geschichte

    Als Daisy, Marigolds älteste Tochter überraschend wieder nach Hause kommt, muss die Familie enger zusammenrücken. Das Haus ist damit proppenvoll, denn auch die jüngere Tochter Suze wohnt noch dort sowie die Großmutter Nan. Marigold ist aber immer für ihre Familie da, es macht ihr Spaß sich zu kümmern und das Glück, das sie dabei empfindet, weiterzugeben. Und in dem kleinen Dorf halten sowieso alle zusammen. Die Nachbarn versuchen für Daisy einen Job sowie einen neuen Mann zu finden. Ihre Vorschläge sind durchaus interessant. Doch deshalb merkt die Familie fast nicht, dass es Marigold immer schlechter geht.


    Meine Meinung

    Dieses Buch hat mich letztendlich sehr berührt auch wenn ich das am Anfang noch nicht so sah. Es hat die nötige Menge Spannung, denn es war spannend zu erfahren, wie diese Krankheit abläuft bzw. wie Marigold und ihre Familie damit umgehen. Die Autorin konnte die genannte Spannung aufbauen und bewahren bis zum Ende. Außerdem ließ es sich durch den angenehm unkomplizierten Schreibstil leicht und flüssig lesen. Ich war auch schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Auch wenn ich eine solche Krankheit noch nie im persönlichen Umfeld erlebt habe. Und hoffentlich auch nie erleben werde, denn das wünsche ich niemandem. Marigold tat mir so furchtbar leid, und Daisy auch, denn die musste sich zwischen der Pflege der Mutter und ihrem Freund entscheiden. Und sie hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wie schon gesagt hat mich dieses Buch sehr berührt. Es hat mich gefesselt, denn ich wollte ja wissen, wie es ausgeht. Und es hat mich auch gut unterhalten. Von mir für dieses wunderbare Buch ein absolute Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: B087D2TLY9

  • Nebel im Kopf


    Die Schriftstellerin Julia Woolf schreibt angenehm.

    Ihr Roman „Marigolds Töchter“ zeigt für mich ein aktuelles Thema.


    Marigold ist eine Frau, die alles für ihre Familie macht. Sie nimmt ihre Mutter auf und die jüngste Tochter Suze lebt auch noch bei ihnen. Nebenbei besitzt sie noch einen Laden mit Postagentur.

    Sie und ihr Mann sind ein glückliches Paar.

    Plötzlich bemerkt sie, das sie vieles vergisst und Leute nicht erkennt. Sie ist entsetzt und hat Angst.

    Erst als die älteste Tochter Daisyn nach 6 Jahren in Italien, nach Hause kommt, nimmt die Familie das zur Kenntnis.

    Marigold wird immer ängstlicher, denn es wird immer schlimmer, mit dem Nebel im Kopf. Manchmal fühlt sie sich besser, dann wieder schlechter. Ihr Mann Dennis ist ihr Halt.

    Die Töchter erleben die Liebe und sind prima Charaktere.

    Die Autorin beschreibt diese Dinge besonders detailliert. Auch Marigolds Empfindungen hat sie gut eingefangen.

  • Seit 30 Jahren betreibt die 66-jährige Marigold einen Dorfladen mit einem Poststelle. Mit ihrem Mann Dennis lebt sie in einem kleinen Haus. Nun muss die Familie enger zusammenrücken, denn die älteste Tochter Daisy (32) sucht bei ihnen Unterschlupf. Ohnehin ist es schon recht voll, da die jüngere Tochter Suze mit 25 Jahren noch bei ihnen wohnt und vor Kurzem auch Nan, die 86-jährige Mutter von Marigold, eingezogen ist. Aber Goldie wird gerne gebraucht. Dabei übersieht ihre Familie, dass es Marigold immer schlechter geht und sie selbst Hilfe benötigt....


    „Marigolds Töchter“ ist ein Roman von Julia Woolf.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus 29 eher kürzeren Kapiteln. Erzählt wird überwiegend aus der Sicht von Marigold, aber auch aus anderen Perspektiven. Der Aufbau funktioniert gut.


    Der Schreibstil ist einfach und schnörkellos, jedoch auch anschaulich. Viel wörtliche Rede schafft eine lebhafte Atmosphäre.


    Der Fokus der Geschichte liegt vorwiegend auf Marigold, einer sympathischen, aber auch recht gutmütigen, teils sogar etwas naiv anmutenden Protagonistin. Auch weitere interessante Charaktere, allen voran die Töchter Daisy und Suze, tauchen auf. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich sehr gut nachvollziehen.


    An dem Roman hat mich gereizt, dass es nicht nur um Liebe und Familie geht, sondern auch um die Demenz-Thematik. Das macht die Lektüre emotional bewegend.


    Die Handlung nimmt zu Beginn nur langsam Fahrt auf, wird aber zunehmend abwechslungsreich. Mehrere Wendungen und Komplikationen sorgen dafür, dass der rund 420 Seiten umfassende Roman kurzweilig und unterhaltsam bleibt. Jedoch sind einige Punkte ein wenig klischeehaft und wirken unrealistisch.


    Das hübsche Cover hat zwar nur einen indirekten inhaltlichen Bezug, gefällt mir allerdings gut. Der deutsche Titel ist etwas irreführend, da es nicht nur um Marigolds Töchter, sondern auch um sie selbst geht. In diesem Fall ist das englischsprachige Original („Here and Now“) treffender.


    Mein Fazit:

    „Marigolds Töchter“ von Julia Woolf ist ein unterhaltsamer und berührender Roman, der mir schöne Lesestunden bereitet hat. Ihr Potenzial schöpft die Geschichte jedoch leider nicht ganz aus.


    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Marigold lebt mit ihrer Familie in einer englischen Kleinstadt. Sie ist sowas wie die gute Seele ihrer Familie und des ganzen Dorfes. Sie ist immer für alles und jeden da und kommt selbst manchmal etwas kurz. Irgendwann beginnt die Vergesslichkeit. Anfangs noch harmlos. „Das ist das Alter“ denkt sie noch. Auch als es Aussenstehenden auffällt, schieben es alle auf ihr Alter. Das Ganze wird aber immer auffälliger. Marigold versucht ihren Zustand zu verbergen. Anfangs gelingt ihr das auch. Doch irgendwann wird ihr klar, da stimmt was nicht.


    Dieses Buch hat mich total überrascht. Ich habe vorher ein paar Rezensionen gelesen, wusste also, was mich erwartet. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob es tatsächlich was für mich ist. Dann hat es mich aber regelrecht überrollt.


    Die Autorin versteht es das ernste Thema Demenz mit guter Unterhaltung zu kombinieren. Sie schafft es die Ängste und Hilflosigkeit von Marigold selbst, aber auch von Familie und Freunden authentisch darzustellen, ohne kitschig zu werden.


    Was die Familie und die Bewohner dieses Dorfes alles tun, um ihre Marigold zu unterstützen, ist unglaublich berührend zu lesen. Das ein oder andere Tränchen habe ich beim lesen vergossen.


    Eine berührende Geschichte, sehr sensibel geschrieben. Volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung von mir.


    Herzlichen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

  • Marigold ist Mitte sechzig, hat einen kleinen Laden im Dorf und kümmert sich hingebungsvoll um andere.

    Obwohl sie genügend Aufgaben hat, holt sie auch noch ihre Mutter ins Haus, um ein Auge auf sie zu haben. Auch ihre älteste Tochter Daisy möchte nach einer gescheiterten Beziehung Abstand gewinnen und kommt nach Hause zurück. So gerne Marigold anderen hilft, nun fühlt sie plötzlich, dass ihr manches zu viel wird und sie immer wieder etwas vergisst. Es braucht eine Weile, bis die Familie spürt, dass etwas nicht stimmt. Ist es nur das Alter, das Marigold plagt?

    Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und empathisch. So konnte ich mich gut in die Personen hineinfühlen. Die Familie um Marigold muss enger zusammenrücken, als Daisy und Marigolds Mutter in dem kleinen Haus unterkommen. Es wird recht turbulent und so bemerkt niemand, dass mit Marigold etwas nicht stimmt. Marigold selbst ist sich bewusst, dass etwas nicht in Ordnung, doch sie hat Angst und kann sich dem noch nicht stellen. Doch schon bald kann man nicht mehr darüber hinwegsehen, dass Marigold krank ist und zwar leidet sie an einer Krankheit, für die es keine Behandlung gibt. Man kann nur das Umfeld so einrichten, dass es für die Kranke leichter wird. Daneben benötigt ein an Demenz kranker Mensch Zuwendung und Verständnis. Doch das ist nicht immer einfach. Zum Glück aber erhält Marigold alles, was sie braucht – nicht nur von der Familie, sondern auch von den Dorfbewohnern.

    Dies ist ein Roman, der einen wirklich berührt, denn jeden kann diese Krankheit treffen.


    10/10