Glennkill - Leonie Swann

Ich hab die Bertelsmann-Ausgabe in meinem RUB stehen und werde es wohl in nächster Zukunft mal hervorkramen. Ich bin eigentlich fast sicher, dass es mir gefällt. Klingt genau nach der Art schrägem Humor den ich liebe.

Bella : Ich denke es ist eher andersrum. Die meisten Hörbücher sind gekürzt und nur die wenigsten Komplettlesungen. Zumindest hab ich zu Hause an die 20 Hörbücher und nur die Harry Potter-Teile sind davon Komplettlesungen. Alles andere ist gekürzt.

Paradise Lost : Also ich fand das Buch eigentlich gar nicht soo humorvoll wie es oft beschrieben wird! Es war schon lustig, aber eben nicht direkt! Ich würde es eher als komisch oder merkwürdig beschreiben... obwohl es auch ein paar lustige stellen gibt.

Bella : Ich werds ja erleben. Aber ich find allein die Idee einen Mord von Schafen aufklären zu lassen schon so herrlich genial und zum kugeln, einfach weil es so abstrus ist.
Wo mir gerade so einfällt... gabs hier eigentlich schon einmal eine Leserunde zu "Glennkill"? Im Archiv seh ich nämlich keine... (oder ich bin wieder blind ^^; )

Es ist doch alleine schon komisch, wenn Schafe versuchen Menschen zu verstehen... und dann mithilfe von halben Krimis und Pamela Romanen...

Und dann die Eigenschaften der Schafe in der Kombination ihrer Namen.

Bei diesem Buch ist nachdenken und schmunzeln gleichermaßen gefragt!

Ja, das mit dem Pamela-Romanen fand ich auch immer klasse....

Trotz einiger Schwächen in Form von langatmigen Passagen und teilweise etwas verwirrender Story ist Glenkill unterhaltsam, witzig und originell.

Ich war bereits nach dem Satz auf der 1. Seite "Ein Spaten ist keine Krankheit" den Schafen hoffnungslos verfallen.

Ich hatte mir das Buch ganz anders vorgestellt - es hat sich dann aber glücklicherweise als viel ruhiger und "schafiger" erwiesen als erwartet. Hab mich köstlich amüsiert über die Denkweise der Schafe und ihre Beobachtungen über uns Menschen. Gleich zu Anfang eine meiner Lieblingsstellen: "Gestern war er noch gesund" ... "Er ist ja nicht an einer Krankheit gestorben. Spaten sind keine Krankheit"

Wer Irland mag und Sinn für (schrägen) Humor hat, sollte es unbedingt lesen

So, nun hab ich es auch angefangen. Bin gerade mit Kapitel 10 fertig. Die Pamela-Romane sind wirklich der Hammer. Mei, was hab ich gelacht. Oder immer die Verwechslungen mit den Namen... Gott, Satan etc. Besonders schön fand ich auch die Beschreibung des Kruzifixes in der Kirche wo Sir Ritchfield sofort "Und in ihm steckte ein Spaten, stimmts?" eingeworfen hat. Bildliche Vorstellungskraft ist schon was schönes. *kicher* Bin schon gespannt wie's weitergeht.

Nun hab ichs also durch. Es war auch sehr anders als ich erwartet hatte, aber ungemein interessant. Unterhaltsam, amüsant, zum Teil auch traurig... Vor allem der Schluß hat mich sehr überrascht. Dieses Ende hatte ich nicht erwartet.
Allerdings stellt sich mir nach dem Schluß noch eine Frage:

Meine Lieblinge Mopple und Othello sind auch bis zum Schluss diese geblieben. Mit Maple wurde ich nicht so richtig warm. Sie ist zwar, wie immer wieder betont wird, das klügste Schaf von ganz Glennkill (nomen est omen), vielleicht sogar von der ganzen Welt, aber Klugheit ist ja kein Charakterzug und sonst tat sie sich von den anderen, meiner Meinung nach, nicht so besonders hervor. Sie blieb für mich ein eher zweidimensionaler Charakter.

Alles in allem: Ich finde es ist weniger ein Krimi. Aber was ist es? Hauptsächlich geht es wirklich um die Schafe, wie sie die Welt sehen und versuchen die unsere zu verstehen. Das endet manchmal in teils philosophischen, teils amüsanten Kommentaren ("Othello verstand gut, was hier gerade passierte: Sie war eine Augenweide, und die Männer grasten."). Äußerst empfehlenswert für alle, die mal etwas lesen wollen, das die Welt aus etwas anderem Blickwinkel zeigt.

Glennkill hat Teile, die ich absolut genial fand, z. B. die Menschen aus der Sicht
der Schafe, und Teile, die ich nicht so ganz gerafft habe, wie die philosophischen
Bemerkungen. Ich werde es sehr wahrscheinlich irgendwann noch mal lesen,
denn ich bin mir sicher, dass ich die eine oder andere Passage beim zweiten
Lesen mit groben Handlungskenntnissen ganz anders sehen werde und auch
besser verstehen kann.

Auf jeden Fall ist mal was ganz anderes. Und mein Lieblingsschaf ist definitiv
Mopple The Whale

Dieses Buch ist wirklich wunderschön geschrieben. Schon nach wenigen Seiten hat man das Gefühl, in einem "Schafspelz" zu stecken und die Welt unter ganz anderen Gesichtspunkten zu sehen. Die Schafe benötigen zwar fürs Kombinieren etwas länger, aber dafür sind sie auch viel klüger als die Menschen um sie herum. Ich glaube, ich kann nie wieder neutral an diesen Tieren vorbeigehen
Absolut empfehlenswert!!!

Zitat

Ich glaube, ich kann nie wieder neutral an diesen Tieren vorbeigehen

Genau so gings mir heute. Bin an einer Herde Schafen vorbeigefahren. Eines hatte ein schwarzes Gesicht, ein Widder war dabei... und ich denk mir: Wo ist Mopple the Whale? *g* Man sieht Schafe wirklich mit ganz anderen Augen.

Zitat

Original von Soso
Ich glaube, ich kann nie wieder neutral an diesen Tieren vorbeigehen

Ich konnte noch nie neutral an Schafen vorbeigehen.
Irgendwie waren die mir schon immer etwas suspekt....vor allem freilaufend auf dem Deich.
Vorsichtshalber sabbel ich Dir immer freundlich an, man weiß ja nie...

Ich glaube, ich fange noch mal von vorn an zu lesen. Im Urlaub habe ich Glennkill etwa auf Seite 50 genervt weggelegt. Aber vielleicht waren die Schafe unschuldig? Ohne es genauer zu untersuchen, rein aus dem Bauch heraus, hatte ich das Gefühl, die Perspektive stimmt nicht - also kein durchgängiges Schafsdenken. Irgendwie fühlte ich mich für dumm verkauft. Aber vielleicht soll das ja in einem Umfeld von Schafen so sein

Ich sag Bescheid, wenn ich im zweiten Anlauf durchkomme.

LG,

Tina

@ Tina: ich denke es wird sich auf jeden Fall lohnen, das Buch nochmal anzufangen! Bei einem anderen Buch gings mir auch so, als ich das zweite mal begonnen hab, war ich hin und weg!!

Ich habe mir das Buch ausgeliehen. Ich finde die Dialoge ja schon recht witzig und die Idee, alles aus der Sicht der Schafe zu schreiben, auch klasse. Doch liest es sich m.M. nach schon recht zäh (ich bin z.Z. so auf S. 150) und die Handlung zieht sich auch ziemlich in die Länge. Den kursive gedruckten Einschub mit dem Kommen der Frau in Rot kann ich nicht einordnen und finde ihn etwas verwirrend.

Ich werde das Buch wohl noch zu Ende lesen und hoffe, dass es sich noch um einiges steigert.

grüße von missmarple

ja, stimmt, du hast schon recht! Die so oft wechselnde Handlung hat mich auch etwas verwirrt! Zuerst wird von einem Schaf gesprochen und plötzlich von einem anderen, und auch die Einschübe waren immer etwas merkwürdig!
ich glaube wenn man das Buch zum zweiten Mal liest kommt man sicher etwas besser zurecht!

... na, zunächst muss ich es ja das erste Mal lesen, und mir graut es vor Büchern, die ich zwei Mal lesen muss, um sie zu verstehen.
Aber ganz so schlimm dürfte es wohl nicht werden - hoffe ich.

grüße von missmarple

So, nun habe ich das Buch gestern endlich ausgelesen. Dass ich so lange dafür gebraucht habe, spricht eindeutig nicht für das Buch. Die erhoffte Spannung ist nicht eingetreten, auch wenn es gegen Ende etwas anzog.
Die Krimihandlung fand ich mehr als dürftig, das Ende absolut unbefriedigend.
Lediglich einige Schafsdialoge und witzige Ansichten der Schafe über die Menschen waren originell und gut - aber das hat mich nicht durch das Buch getragen. Ich fand es viel zu zäh und streckenweise langweilig. Malmouth fand ich auch nur verwirrend und wer hat nun vor 7 Jahren den ersten Mord begangen? (ich habe den Namen "O'Grieves o.ä. leider vergessen und das Buch gestern abend wieder zurückgegeben, so dass ich nicht nachschauen kann)

Ich bin froh, dass ich mir das Buch nicht gekauft habe.

grüße von missmarple, die sich nun auf die nächste Lektüre freut

@ missmarple

Das deckt sich voll und ganz mit meiner Meinung. Ich habe bedauert, dass ich das Buch (HC) gekauft habe!!