'Die Buchhändlerin' - Seiten 097 - 184

  • Hier meldet sich eine zerknirschte Ayasha... Ich hinke schon sehr in der Leserunde hinterher. :| Die Ostertage verliefen nicht wie geplant und die derzeitige Betreuung meiner Mutter ist intensiver als gedacht. Daher sorry für meine späten Gedanken. :schuechtern


    Gleichzeitig freue ich mich aber darüber, dass ich das Buch noch ein bisschen vor mir habe. Es gefällt mir nach wie vor sehr und wenn ich dann beim Lesen bin, fliegen die Seiten nur so dahin. :-]

    Das ist eine besondere Stärke dieses Buches, finde ich. Man liest wirklich die Liebe zur Literatur und zu Büchern im Allgemeinen auf jeder Seite. Z.B. wenn Kundschaft in den Laden kommt und nur mal den Buchgeruch schnuppern will...

    Auch die vielen eingeflochtenen Textpassagen und Diskussionen darüber gefallen mir sehr gut!

    Das kann ich genauso :write! Martins Buchladen ist ein richtiger Wohlfühlort und ich bin sicher, ich wäre da auch Stammkundin gewesen. Ich finde es schön, mitzuerleben, wie sehr die vom Krieg geplagten Menschen sich nach Literatur sehnen und wahrscheinlich lieber auf anderes als auf Bücher verzichten.

    Ich bin überhaupt nicht in deutscher Lyrik bewandert. Ich gebe zu, ich bin auch gar nicht so der Gedichte-Fan. Auch wenn das Brecht-Liebesgedicht lange eines meiner Lieblingsgedichte war. Hier in dieser Geschichte sind die Ausschnitte aus Gedichten so wundervoll passend eingearbeitet, dass sie mir viel mehr sagen, als einfach so aus dem Kontext gelesen.

    Mir geht es da sehr ähnlich. In Gedichte konnte ich mich nie so hineinfallen lassen wie in Geschichten. Aber hier machen die Verse für mich plötzlich einen Sinn und ich habe mir vorgenommen, mich nächstens Mal Näher mit Lyrik zu beschäftigen. Ich glaube, da gäbe es für mich einiges zu entdecken. :zwinker


    Für mich ist das Buch tatsächlich sehr emotional. Vor allem Heinz schafft es immer wieder, mein Herz tief drinnen zu berühren, wie z.B. auch in Weihnachtsszenen. Wie er dann schnell die Geschenke holt und sie verteilt und dann darum bittet, dass alle miteinander für seine Eltern beten.


    Dann wiederum merke ich, wie ich mich innerlich sehr aufrege über Figuren wie den Professor Habicht oder die Frau Klein. Ich finde übrigens den Namen von Frau Klein perfekt gewählt, so kleingeistig wie sie ist. :cursing: Es ist mir schon bewusst, dass ich das aus der heutigen Sichtweise beleuchte. Was mir aber besonders sauer aufstößt, ist ihre Verhalten Martin gegenüber. Sie hatte nicht gezögert, ihn durch ihre Aussagen ins KZ zu bringen und jetzt, wo sie ja niemanden hat, der für sie einstehen würde, ist Martin plötzlich gut genug. Das kann man nicht alleine mit der damaligen Zeit erklären. Sie ist einfach ein solche furchtbare Person. :( Ines : Ja, Frau Klein bringt mich zur Weißglut. Für mich zeigt da aber auch, wie lebendig und realistisch sie dargestellt ist und wie versunken ich in die Geschichte bin. :-]


    Es gibt ja noch mehr Menschen, über die ich mich alleine beim Gedanken an sie aufregen kann. Ich denke da an Alan. Unfassbar, wie sehr er Christas Notsituation ausgenutzt hat. Christa scheint das alles erstmal zu verdrängen. Aber ich mache mir Sorgen, dass das noch zu einem Problem werden könnte, wenn sie sich verliebt. Verdrängen kann sie es wahrscheinlich jetzt - aber es ist zu befürchten, dass spätestens in bestimmten Situationen wieder hochkommt.


    Auch um Martin mache ich mir Sorgen. Seine Homosexualität könnte ihm noch zum Verhängnis werden. Das ist auch wieder so ein Punkt, bei dem ich denke, dass ich froh bin, in der heutigen Zeit zu leben. Es macht mich traurig zu sehen, wie die Menschen kämpfen mussten, um ihr eigenes Leben leben zu dürfen, seien es Homesexuelle oder Frauen, die eben mehr sein wollten als ausschließlich Hausfrau. Genau solchen Menschen wie Christa und Martin verdanken wir unsere heutigen Freiheiten.

  • Tröste dich Ayasha ich lese auch noch am 3. Abschnitt. Liegt nicht am Buch, aber irgendwie komm ich trotz Urlaub nicht wirklich viel zum Lesen. :( Du bist also nicht allein Ayasha .

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Tröste dich Ayasha ich lese auch noch am 3. Abschnitt. Liegt nicht am Buch, aber irgendwie komm ich trotz Urlaub nicht wirklich viel zum Lesen. :( Du bist also nicht allein Ayasha .

    Da freue ich mich! :-] Also natürlich nicht, dass du nicht zum Lesen kommst... Es ist bei mir auch meistens so, dass ich im Urlaub weniger Zeit zum Lesen habe als im normalen Alltag.


    Dann genießen wir zusammen den Rest des Buches! :knuddel1

  • Sowas wie die 68iger hattet ihr doch eher nicht? Du selbst bist dazu eh zu jung. Aber in Frankfurt kannst du ja direkt im Zentrum des Orkans recherchieren. Spannende Zeit.

  • Die großen Kämpfe finden im 2. Teil statt, da geht es auch um die 68iger.

    :thumbup:

    Sehr spannend, ich will unbedingt diesen zweiten Teil lesen. :grin

    Vor zwei Jahren hab ich mir im Kölner Stadtmuseum eine Ausstellung zur Studentenbewegung in den 1960er Jahren angesehen, die mir noch sehr im Gedächtnis geblieben ist.

  • Was mir aber besonders sauer aufstößt, ist ihre Verhalten Martin gegenüber. Sie hatte nicht gezögert, ihn durch ihre Aussagen ins KZ zu bringen und jetzt, wo sie ja niemanden hat, der für sie einstehen würde, ist Martin plötzlich gut genug. Das kann man nicht alleine mit der damaligen Zeit erklären. Sie ist einfach ein solche furchtbare Person. :(

    Diese Dreistigkeit, die Frau Klein an den Tag legt, hat mich auch sprachlos gemacht. Aber es gibt (leider) solche Menschen, die es auch gar nicht interessiert, was sie mit ihrer Meinung und ihrem Verhalten anrichten. Sie hat ja auch gar nicht kapiert, wieso Martin ihren Wisch nicht unterzeichnen wollte... :bonk

  • Endlich konnte ich hier weiter lesen, es kommen doch zu viele Leserunden dazwischen. ;-)


    Bin jetzt an der Stelle angelangt als Heinz schwer erkrankt..............und dringend Penicillin benötigt wird.


    Mit dem Studium hat es ja leider nicht geklappt...........wie soll man auch gegen solch geballte Borniertheit ankommen.

    Bei Frau Klein ist auch Hopfen und Malz verloren. Schlimm ist nur, dass "solche" Menschen es eben doch immer wieder schaffen, großen Schaden anzurichten.

    Denn die "Schwachstelle" von Martin kristallisiert sich so langsam heraus..........


    Ich hoffe, ich kann heute weiter lesen. Ich muss doch wissen, ob Heinz wieder gesund wird...............


    Ach ja, der aufgetauchte Jago wird sicher noch eine größere Rolle spielen. :-)

  • Zu der Vergewaltigung: ich denke, Christa konnte sich in diesem Moment keine großen Gefühle erlauben.

    Ich bin froh, dass sie die Kraft hat, dies erstmal "wegzustecken". Sie muss an so vielen anderen Ecken und Enden funktionieren.

    Nur kurz bricht es aus ihr heraus, bei der Interpretation des Gedichtes.

    Was die Zukunft in Bezug auf dieses Thema bringt werden wir sehen.............bzw. lesen. ;-)

  • Der Diskussions-Abend bei Jago hat mir gut gefallen.


    Bei Jago habe ich immer so einen Typen ähnlich wie den Schauspieler Sabin Tambrea vor meinem inneren Auge.

    Sabin Tambrea, Schauspieler, Sprecher, Sänger, Berlin | Crew United (crew-united.com)

    So ein ähnliches Bild von Jago habe ich mir auch gemacht. :)

  • Der Diskussions-Abend bei Jago hat mir gut gefallen.


    Bei Jago habe ich immer so einen Typen ähnlich wie den Schauspieler Sabin Tambrea vor meinem inneren Auge.

    Sabin Tambrea, Schauspieler, Sprecher, Sänger, Berlin | Crew United (crew-united.com)

    Das passt gut!