Der Donnerstagsmordclub - Richard Osman

  • Titel: Der Donnerstagsmordclub


    Original-Titel: The Thursday Murder Club

    Autor/in: Richard Osman

    Übersetzerin: Sabine Roth

    Sprecher: Johannes Steck, Beate Himmelstoß

    ISBN / ASIN: B091ZBFTXT

    Sprache: Deutsch

    Genre: Krimi, Cosy Crime

    Verlag: HörbucHHamburg HHV GmbH
    Erscheinungsjahr: 2021
    Medium: Hörbuch

    Spieldauer: 11 Std. 44 Min.


    Der 2. Band zum "Donnerstagsmordclub" ist für den April 2022 angekündigt.


    Über den Autor (Quelle: Ullstein Verlag)

    "Richard Osman ist ein englischer Fernsehmoderator, Produzent und seit Neuestem auch Autor. Die Idee für seinen Krimi kam ihm, als er eine Verwandte in einer luxuriösen Seniorenresidenz besucht hat und ihm das Schlimmste zugestoßen ist, was einem modernen Menschen widerfahren kann: Er hatte keinen Handyempfang. Wer denkt da nicht sofort an Mord und Totschlag? »Der Donnerstagsmordclub« ist sein erster und bisher bester Roman."


    Darum geht‘s

    Als die ehemalige Krankenschwester Joyce in eine Luxus-Seniorenresidenz in der Grafschaft Kent zieht, hatte sie sich auf einen ruhigen und unaufgeregten Lebensabend eingestellt. Eine willkommene Abwechslung bietet ihr da der Donnerstagsmordclub, dem sie sich anschließt. Jeden Donnerstag trifft sie sich mit Elizabeth, Ron und Ibrahim im Puzzlezimmer, um ungelöste Kriminalfälle zu lösen. Als ein Mord quasi vor ihrer Nase geschieht, können die vier nicht anders und sie beginnen in Eigenregie zu recherchieren. Die mit den Ermittlungen betrauten Polizisten staunen nicht schlecht darüber, dass die vier Hobbydetektive ihnen immer eine Nasenlänge voraus sind.


    So fand ich‘s

    Die ersten Wörter, die mir für die Beschreibung des „Donnerstagsmordclub“ einfallen sind alles andere als typisch für einen Krimi: liebenswert, charmant und humorvoll. Aber genau diese Attribute machen für mich den Reiz dieser neuen Cosy-Crime-Reihe aus. Es gibt keine knallharten Ermittler, blutrünstige Details oder Effekthascherei. Die Stärke liegt hier definitiv in den vier Protagonisten Joyce, Elisabeth, Ron und Ibrahim. Man spürt die spitzbübische Freude des Autors, die er bestimmt empfunden hat, als er seine Hauptakteure zeichnete. Umso passender finde ich, dass er die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt.


    Die beiden Sprecher, Beate Himmelstoß und Johannes Steck, haben auch einen wunderbaren Job gemacht. Auf ihre sehr angenehme Art haben sie die Figuren lebendig werden lassen und mich dann so für sich eingenommen, dass ich das Gefühl hatte, mich selbst vor Ort in der Grafschaft Kent zu befinden.


    Ein Hauch des Flairs, die die alten britischen Krimis ausmachen, schwebt durch das ganze Buch, aber immer ohne die Geschichte altmodisch wirken zu lassen. Durch die verschiedenen Perspektiven, den kurzen Kapiteln mit geschickt eingebauten Cliffhangern und vor allem durch den schwarzen britischen Humor war „Der Donnerstagsmordclub“ ein wahres Hörvergnügen für mich. Ich freue mich jedenfalls auf ein „Wiederhören“ mit Joyce und Co.


    ASIN/ISBN: 347136014X


    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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  • Ein wunderbar humorvoller Krimi ohne Kitsch


    Coopers Chase ist eine luxuriöse Seniorenresidenz in Kent. Dort treffen sich jeden Donnerstag im Puzzlezimmer vier Senioren um ungelöste Mordfälle aufzuklären. Wie es der Zufall will, wurde gerade der Platz von Penny frei und so kommt es, dass die ehemalige Krankenschwester Joyce deren Platz einnehmen darf.

    Kurz darauf geschieht ein Mord in der Nachbarschaft. Gewitzt und mit viel Eifer machen sich die Senioren auf die Suche nach dem Mörder.


    Meine Meinung:

    Auf den ersten Blick hat mich das Buch eigentlich nicht interessiert, doch über eine Empfehlung bin ich neugierig geworden.

    Anfangs habe ich das Hörbuch gehört, da ich sehr gerne Hörbücher höre.

    Gelesen wird das Hörbuch von Johannes Steck und Beate Stoß (wobei Frau Stoß „nur“ die Tagebucheinträge von Joyce liest). Obwohl ich schon mehrere Hörbücher mit Johannes Steck als Sprecher gelesen habe, gelang es mir diesmal nicht, mich auf die Handlung zu konzentrieren und mir entgingen viele der Pointen. Wahrscheinlich habe ich aufgrund der vielen Protagonisten nicht mehr durchgeblickt und mich daher entschieden abzubrechen und lieber das Buch zu lesen.

    Die Geschichte an sich ist amüsant ohne albern zu sein. Die Dialoge strotzen oftmals vor Witz und ich musste oftmals laut lachen. Spannend ist es natürlich auch, ich konnte wunderbar miträtseln und auch die Tragik des Älterwerdens wird thematisiert und ließ mich nachdenklich werden.

    Die vier Senioren sind mir richtig ans Herz gewachsen mit all ihren schrulligen Eigenheiten. Und auch die beiden Polizisten sind sehr sympathisch, gutherzig und kein bisschen arrogant.

    Die Handlung ist zu keiner Zeit langweilig, man mag es eigentlich gar nicht weglegen, sondern möchte immer weiterlesen.

    Ich bin ein wenig traurig, dass es nun schon zu Ende ist. Aber Nachschub scheint ja in Sicht zu sein und da werde ich keine Sekunde zögern und mir dann allerdings gleich das Buch schnappen! 4/5 Sterne

  • Humorvoll, liebevoll, sowie auch ein Stück Melancholie ist eine ziemlich zutreffende Beschreibung für den Debut-Roman von Richard Osman. Ich persönlich fand ihn gut und leider hatte ich das Buch relativ schnell ausgelesen. Das Cover ist in dunkel sowie hellblau gestaltet. Der Leser erkennt ein viktorianisches Gebäude, welches mit etwas Fantasie die Seniorenresidenz Coppers Chase sein könnte. Der Klappentext beschreibt ausführlich das Handlungsgeschehen. Dennoch ist für den Leser noch nicht zu viel verraten, sodass die Spannung für das Lesevergnügen nicht geschmälert wird.

    Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die vier „Heimbewohner“ Joyce, Elisabeth, Ron und Ibrahim, welche sich immer donnerstags in einem Zimmer des Gebäudes treffen, um über aktuelle oder vergangene Kriminalfälle zu debattieren. Dabei stoßen die vier mit der Zeit auf einen aktuellen Fall, welcher ihnen mehr persönlich abzuverlangen scheint als sie nur erahnen können. Mir haben die Hauptprotagonistinnen Joyce sowie Elisabeth sehr gut gefallen. Joyce eine rüstige Rentnerin welche immer noch Zeit findet sich um ihren, von einer Krankheit gezeichneten Mann zu kümmern. Sowie Elisabeth eine ehemalige Geheimagentin und heimliche Chefin des Mord Clubs. Beide Protagonistinnen bestechen durch ihre teils sehr eigenwillige Art und schaffen es so sehr viel Sympathie beim Leser zu erwecken. Ich fand die Darstellung der Senioren sehr liebevoll und auch lebensnah und es beweist, dass es für Zivilcourage keines Alters bedarf, um doch noch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu zeigen. Als erwähnenswerte Nebenfiguren sind die Polizisten Chris und Donna zu nennen, welche im Rahmen der Ermittlungen so einige Erlebnisse mit den Rentnern haben. Gerade Chris ein Polizist in der „Midlife-Krise“ lernt im Laufe der Ermittlungen so einiges über sich selbst und findet durch die Erlebnisse ein Stück weit wieder in sein „Leben“ zurück. Die Spannung der Geschichte ist durch die gesamte Erzählung sehr hoch und findet erst in den letzten Seiten ihre Auflösung.

    Der Aufbau der Geschichte ist größtenteils stringent und Zeitsprünge sind nicht vorhanden. Die Story spielt in der heutigen Zeit. Der Schreibstil des Autors ist persönlich, direkt und humorvoll. Der Autor wechselt dabei zwischen Erzählungen aus der Sicht der Hauptdarstellerin Joyce, sowie der Forterzählung der Geschichte. Insofern bekommt der Leser einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Hauptdarstellerin. Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Männer als auch Frauen in Betracht. Als Fazit bleibt festzuhalten das Richard Osman ein guter und humorvolles Krimidebüt gelungen ist. Ich hoffe auf eine Fortsetzung der Erlebnisse um die Rentnertruppe aus Coppers Chase.

    9/10 P.

  • Very british und ein Hoch auf die Senioren


    Buchmeinung zu Richard Osman – Der Donnerstagsmordclub


    „Der Donnerstagsmordclub“ ist ein Kriminalroman von Richard Osman, der 2021 bei List in der Übersetzung von Sabine Roth erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „The Thursday Murder Club“ und ist 2020 erschienen. Das gekürzte Hörbuch ist 2021 bei Hörbuch Hamburg erschienen und wird von Johannes Steck und Beate Himmelstoß vorgetragen.


    Zum Autor:

    Richard Thomas Osman (* 28. November 1970 in Billericay, Essex) ist ein britischer Komiker, Produzent, Fernsehmoderator, Autor und Co-Moderator der BBC One TV-Quizshow Pointless.

    Sprecher:

    Johannes Steck und Beate Himmelstoß überzeugen.

    Klappentext:

    Man möchte meinen, so eine luxuriöse Seniorenresidenz in der idyllischen Grafschaft Kent sei ein friedlicher Ort. Das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog. Bis sie Elizabeth, Ron und Ibrahim kennenlernt oder, anders gesagt, eine ehemalige Geheimagentin, einen ehemaligen Gewerkschaftsführer und einen ehemaligen Psychiater. Sie wird Teil ihres Clubs, der sich immer donnerstags im Puzzlezimmer trifft, um ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Als dann direkt vor ihrer Haustür ein Mord verübt wird, ist der Ermittlungseifer der vier Senioren natürlich geweckt, und selbst der Chefinspektor der lokalen Polizeidienststelle kann nur über ihren Scharfsinn staunen.


    Meine Meinung:

    Die Senioren Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahin bilden den Donnerstagsmordclub, der sich um die theoretische Lösung ungeklärter Mordfälle kümmert. Als es im Umfeld der Seniorenresidenz zu zwei Todesfällen kommt ermitteln DCI Hudson und PC Donna de Freitas, die Kurse in der Seniorenresidenz gibt. Natürlich ist auch das Interesse der Clubmitglieder geweckt. Die vier rüstigen Senioren verfügen über viel Knowhow, gute Kontakte, Durchsetzungsvermögen und eine gute Portion Skrupellosigkeit. Sie sind der Polizei meist einen Schritt voraus und geben ihre Informationen bei Bedarf gezielt an die Polizei weiter. Die Senioren sind interessante Figuren mit Ecken und Kanten, die nicht immer sympathisch wirken. Im Gegensatz dazu wirken die Polizisten fast ein wenig überfordert und reagieren etwas unwirsch, erkennen aber immer mehr den Nutzen der Zusammenarbeit mit den Clubmitgliedern.

    Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und spielt in mehreren Zeitebenen. Es gibt eine Reihe trauriger Momente, aber auch eine Reihe humorvoller Momente. Es werden falsche Fährten gelegt und auch der Club liegt nicht immer richtig. Der Autor spielt mit einer Reihe Klischees und oft trügt der erste Eindruck. Der Autor hat alles im Griff. Die Geschichte ist unterhaltsam und spannend. Es gibt leider ein Aber in Form einer Erweiterung, die die Fähigkeiten des Clubs im strahlenden Licht erscheinen lassen soll. Diesen Teil fand ich unnötig und sogar störend.



    Fazit:

    Ein gelungener Krimi mit interessanten Figuren, einem ausgeklügelten Plot und bester britischer Erzählweise, der leider nicht rechtzeitig beendet wird. Deshalb bewerte ich das Werk auch nur mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten), spreche aber eine klare Leseempfehlung aus.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln