'Die Akte Adenauer' - Seiten 284 - Ende

  • Das meiste wurde uns von Eltern, Großeltern und Verwandte dieser Generationen vermittelt - natürlich alles sehr subjektiv eingefärbt.

    Der Geschichtsunterricht endete auch eher 1945, mehr Info über die Zeit danach gab es im Deutschunterricht zu den Werken von Borchert und Böll.

    Ich erinnere mich gerade, dass wir in der Oberstufe in Kunst oder so etwas bei einer sehr jungen Lehrerin oder Referendarin die 50er Jahre hatten. Da wurden dann Böll und Koeppen gelesen, und ich habe ein Referat über den deutschen Film der 50er gehalten. Katholische Geistliche werfen Stinkbomben bei Kinoaufführungen der "Sünderin" und solche Sachen - für das Referat gab es sogar eine 1+. :chen

  • Dann mal zur Feldforschung, wichtig für mich und für den Verlag: Warum hättest du es nicht näher angeschaut? Dass kein BMW drin vorkommt, wusstest du ja nicht. Sind Autos auf dem Cover für Leserinnen eher abtörnend ("so'n Männerdings")? Einige Rezensenten und Rezensentinnen schreiben ja, der Titel klinge zu sehr nach Sachbuch, also trocken. Hätten das Bild von einem Safe oder von Wahlplakaten diesen "trockenen Charakter" nicht noch unterstrichen? Bin gespannt, ob du und andere hier etwas dazu sagen können. :?:

    Mich haben Titel und Cover angesprochen. Ich hätte das Buch wahrscheinlich in der Buchhandlung in die Hand genommen. Abschreckend fand ich nur die Gattungszuweisung "Thriller". Die finde ich auch etwas unpassend. "Historischer Spannungsroman" fände ich passend (gibt es bestimmt nicht :lache).

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mich haben Titel und Cover angesprochen. Ich hätte das Buch wahrscheinlich in der Buchhandlung in die Hand genommen. Abschreckend fand ich nur die Gattungszuweisung "Thriller". Die finde ich auch etwas unpassend. "Historischer Spannungsroman" fände ich passend (gibt es bestimmt nicht :lache).

    "Historischer Spannungsroman" ist erstens als Genre im Buchhandel nicht geläufig und zweitens für viele potentielle Leser auch zu abschreckend. Die haben das Buch schon wieder aus der Hand gelegt, bevor sie den Begriff zu Ende gelesen haben. :kopfschmerz Den "Thriller" nehme ich auf meine Kappe, wobei mir bewusst ist, dass sich dieser Begriff in den letzten Jahren stark gewandelt hat hin zu Geschichten wie "Wir erleben haarklein den Schmerz und die Erniedrigung einer gefangenen Frau, während sie misshandelt und von dem Täter währenddessen zu Gyros verarbeitet wird". Sachen, die ich nicht lese und auch nicht schreibe, weil ich sie widerwärtig finde. :rotekarte Mein Begriff von Thriller fußt eher auf Ian Fleming und John le Carré, und in dieser Richtung sehe ich "Die Akte Adenauer". 8)

  • "Krimi" könnte man es auch einfach nennen. Schließlich geht es um die Ermittlungen in einem Mordfall und Kriminalbeamte. Einige Thrillerszenen gibt es schon, besonders Herbert Wehner auf der Kiste mit dem Strick um den Hals.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Diana Wynne Jones: Howl's Moving Castle

  • Den "Thriller" nehme ich auf meine Kappe, wobei mir bewusst ist, dass sich dieser Begriff in den letzten Jahren stark gewandelt hat hin zu Geschichten wie "Wir erleben haarklein den Schmerz und die Erniedrigung einer gefangenen Frau, während sie misshandelt und von dem Täter währenddessen zu Gyros verarbeitet wird". Sachen, die ich nicht lese und auch nicht schreibe, weil ich sie widerwärtig finde.

    Da teile ich deine Meinung. Das hat auch nichts mit Nervenkitzel oder Spannung zu tun, weil es einfach nur abartig ist.

    "Thriller" in deinem Sinne: :dafuer!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • "Krimi" könnte man es auch einfach nennen. Schließlich geht es um die Ermittlungen in einem Mordfall und Kriminalbeamte. Einige Thrillerszenen gibt es schon, besonders Herbert Wehner auf der Kiste mit dem Strick um den Hals.

    Stimmt absolut, "Kriminalroman" stand in ersten Entwürfen von Rowohlt auch auf den Buchcovern für die Reihe. Ich wollte es aber gern zum normalen Krimi abgrenzen, zumal einige der von mir geplanten Stoffe dann deutlich weniter normale Ermittlungen haben als im üblichen Krimi. Es ist auf jeden Fall eine Gratwanderung. :gruebel

  • Deshalb wundert es mich schon ein wenig, dass er June gegenüber weniger feinfühlig ist. Mit ihr vor ihrem Vater und im gefüllten Saal so Schluss zu machen, fand ich nicht in Ordnung.

    In Bezug auf June war er nie besonders feinfühlig. Das war wohl schon lang keine Liebe mehr. Und ich fand es ziemlich rüde von ihm.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Mein Begriff von Thriller fußt eher auf Ian Fleming und John le Carré, und in dieser Richtung sehe ich "Die Akte Adenauer".

    Für mich trifft es Politthriller oder Spionagethriller sehr gut. Krimi ist es für mich keiner gewesen. Alelrdings mag ich Genremix sowieso recht gerne, also dürfte das gerne auch so auf dem Klappentext vermerkt werden. Da würde ich trotzdem zugreifen. Ich finde auch, dass der Titel hier schon eine Ahnung davon gibt, in welche Richtung die Reise geht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

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    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

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  • Besonders gefreut hat mich die gründliche Recherche und die zurückhaltende Art, realen Männern der jüngeren Geschichte ein glaubhaftes Gesicht zu geben. :fingerhoch

    Das hat mich überhaupt auf das Buch gebracht. Das ich über Adenauer und seine Anfänge in der BRD-Politik mehr wissen wollte. Und mir hat es auch sehr gut gefallen, dass er und Wehner als Personen vorkamen und ich mehr über ihren Werdegang erfahren habe.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


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    sondern daß er nicht tun muß,

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  • Für mich trifft es Politthriller oder Spionagethriller sehr gut. Krimi ist es für mich keiner gewesen. Alelrdings mag ich Genremix sowieso recht gerne, also dürfte das gerne auch so auf dem Klappentext vermerkt werden. Da würde ich trotzdem zugreifen. Ich finde auch, dass der Titel hier schon eine Ahnung davon gibt, in welche Richtung die Reise geht.

    Ich mag Genremix auch sehr, aber wenn man explizit auf das Buch schreibt "ein Mix aus Genre X und Genry Y", läuft man natürlich Gefahr, dass die beinharten Fans sagen, dann kaufe ich mir lieber ein richtiges Buch aus diesem oder jenem Genre. Oder mögen das alle hier, wenn sich die Genres vermischen? :?::?::?:

  • Das hat mich überhaupt auf das Buch gebracht. Das ich über Adenauer und seine Anfänge in der BRD-Politik mehr wissen wollte. Und mir hat es auch sehr gut gefallen, dass er und Wehner als Personen vorkamen und ich mehr über ihren Werdegang erfahren habe.

    Ein wenig in diese historischen Persönlichkeiten einzutauchen, war für mich beim Schreiben das Sahnehäubchen. :mahlzeit Sehr interessant fand ich auch Robert Lehr, der ja für mich und wahrscheinlich für die Allermeisten ein weißes Blatt war und der als Gründungspräsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auch außerhalb seines Ministeramtes einiges bewirkt hat. Heute würde man vielleicht sagen, ein früher Grüner in der CDU. :respekt

  • Oder mögen das alle hier, wenn sich die Genres vermischen?

    Eigentlich achte ich kaum auf Genres, eine Ausnahme sind dabei wirklich Thriller (in der allgemein üblichen Variante). Davon habe ich wohl eine Überdosis oder mein Lesegeschmack hat sich im Laufe der Jahre geändert. Sonst lese ich ein Buch an, ohne auf das Genre zu achten. Es muss mich anfixen, dann lese ich weiter. :spritze In der Buchhandlung greife ich meistens bei den "Empfehlungen" zu, da ist querbeet alles dabei.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Eigentlich achte ich kaum auf Genres, eine Ausnahme sind dabei wirklich Thriller (in der allgemein üblichen Variante). Davon habe ich wohl eine Überdosis oder mein Lesegeschmack hat sich im Laufe der Jahre geändert. Sonst lese ich ein Buch an, ohne auf das Genre zu achten. Es muss mich anfixen, dann lese ich weiter. :spritze In der Buchhandlung greife ich meistens bei den "Empfehlungen" zu, da ist querbeet alles dabei.

    Ich lese ja fast alle Genres. Habe aber festgestellt, dass ich manches nicht so mag (wobei auch hier Ausnahmen schon die Regel bestätigt haben). Also z.B. keine lustigen Krimis (außer Föhr als Hörbuch).

    Klasse finde ich etwa SF-Thriller oder SF-Krimis. Histo-Polit-Thriller-Krimis finde ich oft Klasse in letzter Zeit.

    Ich kenne auch Leute, die am liebsten NUR reine Krimis lesen. Das finde ich, ehrlich gesagt, auf Dauer etwas langweilig.

    Hollundergrüße :wave



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  • Ich lese keine reinen Krimis oder Thriller. Deshalb war hier der Genremix ausschlaggebend für mich.

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    :lesend Diana Wynne Jones: Howl's Moving Castle

  • Eigentlich achte ich kaum auf Genres, eine Ausnahme sind dabei wirklich Thriller (in der allgemein üblichen Variante). Davon habe ich wohl eine Überdosis oder mein Lesegeschmack hat sich im Laufe der Jahre geändert. Sonst lese ich ein Buch an, ohne auf das Genre zu achten. Es muss mich anfixen, dann lese ich weiter. :spritze In der Buchhandlung greife ich meistens bei den "Empfehlungen" zu, da ist querbeet alles dabei.

    Da wir hier ja schon über den "Thriller" als Begriff diskutiert haben, würde mich aus eurer Sicht interessieren: Was ist für euch ein Thriller "in der allgemein üblichen Variante" oder, wie Tante Li schreibt, ein "reiner Thriller". Nennt gern Beispiele, dann wird es konkreter. :licht

  • Unter reinen Thriller würde ich so Psycho-Sachen wie Shining von Stephen King einordnen.

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