'Die Dunkelheit der Welt' - Seiten 416 - Ende

  • Was für ein Ende, ich musste die letzten beiden Abschnitte einfach in einem Rutsch lesen und war sehr dankbar, dass ich heute Zeit dafür gefunden habe.


    Tristan hat überlebt und am Ende seinen Halbbruder umgebracht. Aber ganz ehrlich Julius hatte es auch nicht anders verdient.

    Ich war so froh, als Tristan und Helene sich in der Wohnung in den Armen gelegen haben.

    Pauline und Georg waren Gott sei Dank nicht mehr unmittelbar in Gefahr.


    Das Paulines Tochter uns im Epilog alles auflöst, fand ich toll. Ich hatte so das Gefühl Abschied nehmen zu können. Die Geschichte ist einfach rund erzählt.


    Ich kann gar nicht sagen, welcher der drei Teile mir am Besten gefallen hat. Mal sehen, ob ich meine Mutter dazu bekommen die Reihe noch zu lesen, sie ist eigentlich nicht so der Krimi- oder Spannungs-Typ...


    Herzlichen Dank an Alle :wave aber natürlich besonders an Veronika, ich habe wieder einmal viel gelernt und meine Lücken über Josephine Baker und die deutsche Besatzung in Frankreich eliminiert.

  • Größtenteils ist das auch so, zumindest was die Hauptfiguren anbelangt. Ich weiß Ihre Entwicklung und das Ende, zumindest grob. Bei den Nebenfiguren ist das oft etwas weniger genau geplant, daher kann es passieren, dass sie sich nach vorne drängen und mehr Platz beanspruchen. Ich lasse sie machen und sehe ihnen dabei zu. Mich fasziniert das jedes Mal. Klingt vielleicht ein bisschen seltsam, weil ich es ja bin, die sich die Figuren ausdenkt, aber es ist tatsächlich so. Viele Ideen und Handlungen der Figuren entstehen erst beim Schreiben und dann muss man ihnen folgen und nicht umgekehrt. Wenn man zB eine Figur dazu zwingt etwas zu tun, was nicht zu ihr passt, nur weil man es so geplant hat, wird es schnell unglaubwürdig.

    Das habe ich schon oft gehört und stelle es mir faszinierend vor, wenn man sozusagen schreibend dabei zuguckt.
    Passiert es dann oft, dass man Teile wieder anpassen muss, zum Beispiel am Anfang, weil das Verhalten der Figuren auf einmal nicht mehr passt? Ich stelle es mir so vor, dass man dir Figur anfangs nicht kannte und im Laufe es Buches merkt, dass das, was am Anfang erzählt wurde, gegensätzlich ist oder für die Geschichte nicht mehr wichtig ist.
    Ich hoffe, du verstehst meine Frage :lache

    Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll,

  • Nach all den Ängsten um die liebgewonnenen Protagonisten, gibt es nun ein schönes, versöhnliches Ende. Schade, dass dies der letzte Band war.

    Von Seidlitz konnte die Kinder nicht wirklich schützen und er nutzt die Möglichkeit, die ihm blieb. Schade, dass es für ihn so enden musste, aber auch schön, dass er Julius diese Rache nimmt.

    Julius war so von seiner Rache gepackt, dass er sich nach allen Seiten abgesichert hat und es war ihm egal, wie viele andere er dafür in Gefahr gebracht hat. Foxy wollte mit seinen Leute Josephine schützen, aber er hat wohl nicht weit genug gedacht. Während sie in Paris sind, hat Julius schon vorher gehandelt.

    Wie abgrundtief schlecht Julius ist kann man daran sehen, dass er Tristan mit Worten so trifft, dass Tristan nichts bleibt als zu schießen. Gille verhaftet Tristan, um ihm später zu helfen. Seine jetzt so zwiespältige Rolle passt zu ihm. Er macht sogar Karriere.

    Helene ist wirklich eine Kämpfernatur. Sie wagt sich in die Höhle des Löwen, doch sie versteht nicht auf Anhieb, was ihr Gille mitteilen will. Zum Glück hat sie dann doch begriffen.

    Der Epilog hat mir gut gefallen. Sara spürt, dass es in ihrer Familie Brüche gibt und sie will das Rätsel lösen. Tristan erklärt es seiner Enkelin später in Berlin, passenderweise bei Würstchen und Bier.

    Mir hat auch gefallen, dass der Kontakt zu Paul nie abgerissen ist und dass Helene Frieda und Doro wiedersieht. Tristan und Fritz betreiben zusammen den Boxclub in Berlin, wie schön.

  • Ehrlich gesagt hätte ich ja als Partisanen nicht so offensichtlich am Bahnhof in Paris gestanden, sondern wie Julius versucht, Josephine schon vorher aus dem Zug zu holen. Da es der Resistance ja nicht um Pauline und Tristan ging, wäre das sicherer gewesen. So war eine Konfrontation mit den Nazis ja vorprogrammiert und leider wurden 9 Leute verhaftet.

    Aber Josephine hätte sich auch nie vorher aus dem Zug holen lassen, wenn sie Pualine nicht in Sicherheit gewusst hätte.

    Dass Gille Tristan laufen lässt, passt zu seiner Entwicklung. Wie auch die Tatsache, dass er als Gestapomann weitermacht. Er ist sicherlich kein guter Mensch aber er ist nicht abgrundtief schlecht. So wie wahrscheinlich viele Deutsche und überhaupt viele Menschen im Krieg. Diese Grautöne haben mir besonders gut gefallen in dieser Story.

    Es passt einfach zu ihm.

    George ein Anwalt und guter Mensch geworden ist.

    Ich bin froh, dass sich bei ihm nicht die Gene des Vaters durchgesetzt haben.

  • Ich bin froh, dass sich bei ihm nicht die Gene des Vaters durchgesetzt haben.

    In den Genen ist so was, glaub ich nicht programmiert. Und er hatte ja nie Kontakt zum Vater, konnte ihn also auch nie als Vorbild nehmen.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe das Buch gestern mit einem lachenden und einem weinenden Auge zugeklappt. Weinend, weil ich es einfach schade fand, die vertrauten und teilweise sogar liebgewonnen Figuren gehen zu lassen, lachend weil ich den Abschluss sehr gelungen und "rund" fand und ich mich gefreut habe, noch einmal zu erfahren, was aus allen Beteiligten geworden ist.


    Das Finale war dramatisch und sehr fesselnd - ich habe kurzzeitig wirklich befürchtet, Tristan sei tot. Und habe erleichtert aufgeatmet, als Helene ihn in ihrer früheren Wohnung wiederfindet - hier hat man auch gespürt, wie vertraut die beiden miteinander sind, so dass Helene instinktiv wusste, wo sie ihn finden würde.


    Julius hat zum Abschluss noch einmal gezeigt, wie krank und hasserfüllt er war - Tristans Reaktion war da für mich einfach nur verständlich.

    Mit Gille gings mir übrigens ähnlich wie euch, er war auch für mich spannend. Er sich viel mehr weiterentwickelt, als ich im ersten Band geplant hatte. Ich fand die Figur so interessant, dass ich ihm mehr Raum gegeben habe, sich in die eine - oder andere- Richtung zu entwickeln.

    Gilles Entwicklung fand ich total spannend - zum Schluss habe ich sogar eine gewisse Sympathie für ihn entwickelt, einfach weil immer mehr klar wurde, dass er auch seine guten Seiten hatte. Dass er Tristan zur Flucht verhilft war nach ihrer gemeinsamen Reise nicht überraschend.


    Es tat mir sehr leid um von Seidlitz - aber immerhin hat er Julius nicht die Genugtuung gegeben, ihn zu töten.


    Liebe VeronikaRusch , vielen Dank für diese drei tollen Bücher, die mir sehr schöne Lesestunden beschert haben. <3

    Danke auch für die tolle Begleitung der Leserunden und die interessanten Einblicke in die Entstehung der Bücher.

  • Das habe ich schon oft gehört und stelle es mir faszinierend vor, wenn man sozusagen schreibend dabei zuguckt.
    Passiert es dann oft, dass man Teile wieder anpassen muss, zum Beispiel am Anfang, weil das Verhalten der Figuren auf einmal nicht mehr passt? Ich stelle es mir so vor, dass man dir Figur anfangs nicht kannte und im Laufe es Buches merkt, dass das, was am Anfang erzählt wurde, gegensätzlich ist oder für die Geschichte nicht mehr wichtig ist.
    Ich hoffe, du verstehst meine Frage :lache

    Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll,

    Entschuldige bitte, dass ich erst jetzt antworte, irgendwie ist mir deine Frage durchgeflutscht. Du hast vollkommen recht, das passiert manchmal. Hin und wieder hat man Schwierigkeiten, eine Figur von Anfang an zu begreifen. Tristan zum Beispiel war ganz am Anfang zu brav, zu glatt angelegt, das habe ich aber relativ schnell, so nach 30 Seiten gemerkt und die Biografie geändert und nochmal von vorne angefangen. Erst als bei ihm etwas Dunkles dazugekommen ist, hat es funktioniert.