'Schloss Liebenberg - Hinter dem hellen Schein' - Seiten 315 - Ende

  • Aber ich glaube, diesmal dann erst, wenn die nächsten beiden Teile erschienen sind.

    Ich mag das lange warten zwischen Trilogien, in denen die Bücher insich nicht jeweils abgeschlossen sind, nicht.

    Da können wir mal sehen, wie unterschiedlich das Leseverhalten ist: ich würde niemals sofort die Bücher hintereinanderweg lesen... Ich brauche immer eine Pause dazwischen, auch weil ich Sorge habe, ich könne mich von einem Autor /Autorin "überlesen"

  • Da können wir mal sehen, wie unterschiedlich das Leseverhalten ist: ich würde niemals sofort die Bücher hintereinanderweg lesen... Ich brauche immer eine Pause dazwischen, auch weil ich Sorge habe, ich könne mich von einem Autor /Autorin "überlesen"

    Meiner Kollegin kann ich noch so viel vorschwärmen, erst wenn alle Bände erschienen sind, will sie es lesen. Pech, wenn dann bei Trilogien doch noch weitere Teile folgen. Durchs berufsbedingte Lesen/ da Lektorin, inhaliert sie privat in gemäßigtem Tempo. Daher schiebe ich ihr immer auch mal Einzelbände dazwischen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Wenn ich da jetzt nochmal drüber nachdenke..........sehe ich das auch so.

    "Rache" hat für mich eine negative und irgendwie böse Ausstrahlung, etwas, was nicht zu Adelheid passt.

    Aber wer weiß, wie sie sich noch entwickelt. ;-) Aber nee, bestimmt nicht negativ.

    Das bestimmt, so gerade noch rechtzeitig. Für mich ging das allerdings auch sehr schnell, quasi aus heiterem Himmel will sie sich rächen, wo sie vorher noch dankbar für ihre Arbeit war. Und jetzt will sie sie aufs Spiel setzen, gerade zu dem Zeitpunkt, als sie ihre Familie dringend braucht?

    Das ist auch so ein Ding, der saufende, das Familienbudget verbrauchende Vater. Ich wäre stinksauer, und die Reaktion, die Einkäufe zu bezahlen und das Bier nicht, war mal das richtige Zeichen.

    Nur, wie soll es weiter gehen? Adelheid hat ja als älteste Schwester die Verantwortung, nicht für den Vater, aber für die Kinder. Da darf sie ruhig Stärke zeigen, eher, als gegen die Fürstenfamilie.

  • Das fand ich auch eine sehr gute Konsequenz... Blöd war nur die Reaktion der Krämersfrau - jetzt muss sie sich mit Adelheids Vater auseinandersetzen, wenn er Bier haben will...

    Bier verkaufen und zugucken, dass die Kleinen hungern, Hauptsache der Umsatz stimmt. Na, da hat sich nicht viel geändert.

  • Da wir uns hier in einer LR befinden und ich der Meinung bin, dass man hier offen und ehrlich sein sollte, werde ich genau dies nun sein und hoffe, dass HannaCaspian mir meine Meinung zum letzten Abschnitt nicht übel nimmt.


    Der letzte Abschnitt der Runde hat mich überhaupt nicht überzeugt. Ich empfand ihn als kalt - obwohl er viele tragische Ereignisse beinhaltet -, langatmig - da es ständig um politische oder kaiserliche Belange ging (so mein Empfinden) -, unnahbar - selbst Viktor, der mir in allen anderen Abschnitten super gefallen hat, ist in diesem Abschnitt emotionslos an mir vorübergezogen - & als ob hier viel erzählt werden musste, dabei aber die Protagonisten in den Hintergrund gerückt sind. Ich hatte eine Zeit lang nicht das Gefühl einen Roman, sondern einen Bericht zu lesen - Fakten, Fakten, Fakten. Gespräche wurden zwischen den Protagonisten immer seltener und demzufolge blieben Gefühle meinerseits gegenüber den Protagonisten aus.

    Dieser Abschnitt lässt mich mit einem Gefühl von "Was-war-denn-das?" zurück. Ich weiß nicht, wie ich euch das rüberbringen soll, weil ich einfach enttäuscht war, dass in diesem Abschnitt die ganzen tragischen Momente irgendwie keine emotionale Ebene in mir berührt haben.

    Aufgrund dessen, bin ich wirklich am überlegen, ob ich Band 2 und 3 noch lesen möchte!? :/


    Bitte verzeiht mir, dass ich hier so "hart" vorgehe, aber ich kann mich nur wiederholen: Eine LR soll die ehrliche Meinung des Lesers widerspiegeln.

  • Du hast völlig recht Totenleserin . Mir sind die Personen auch nicht ans Herz gewachsen. Zum Teil waren sie zu hölzern, man kam ihnen weder nahe, noch konnte man mit ihnen mitfühlen. Wie ich schon am Anfang sagte, mir fehlt da im ganzen Buch das Herz. Kann es sein, dass wirklich keiner, ja vielleicht außer Hedda dann später, sich etwas Mitgefühl bewahrt hat?

  • Da wir uns hier in einer LR befinden und ich der Meinung bin, dass man hier offen und ehrlich sein sollte, werde ich genau dies nun sein und hoffe, dass HannaCaspian mir meine Meinung zum letzten Abschnitt nicht übel nimmt.

    Bitte verzeiht mir, dass ich hier so "hart" vorgehe, aber ich kann mich nur wiederholen: Eine LR soll die ehrliche Meinung des Lesers widerspiegeln.

    Ich bin zwar nicht die Autorin, aber eine Mitleserin: obwohl ich nicht Deiner Meinung bin (dazu später noch etwas), finde ich genau wie Du, dass es bei Leserunden gerade das Interessante ist, dass jede/r seine Meinung offen und ehrlich sagt - deshalb mag ich solche Beiträge wie Deinen lieber, als z.B. "Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, die Hauptperson ist sehr sympathisch, ich bin gespannt, wie es weitergeht, bla, bla, bla" oder einfach eine Nacherzählung des Gelesenen... Ich finde; bei Leserunden wird deutlich (oder sollte) deutlich werden, wie das Buch empfunden wird - und das bringt mir mehr, als wenn ich es im stillen Kämmerlein lese. An Beiträgen wie Deinen kann ich überprüfen: warum sehe ich es anders? >Habe ich vielleicht etwas übersehen? Also kurz: es gibt mir Stoff zum Nachdenken... Ich finde es super, dass Du Deine Meinung geschrieben hast!!!

    Mir hat gerade die Verknüpfung des Geschehens im Schloss (konsequent aus der Sicht der Bediensteten - wir wissen ja nicht, was der Fürst gedacht hat) und den politischen Ereignissen besonders gut gefallen. Ohne diesen geschichtlichen Aspekt (ich habe zwischenzeitlich etwas nachgelesen: es war ein ziemlich komplexer Skandal, der viele unterschiedliche Ebenen betroffen hat) wäre mir vielleicht das Buch etwas "zu wenig" gewesen...

    Und mich haben Adelheid, Hedda und Viktor mit ihren vollkommen unterschiedlichen Hintergründen schon sehr berührt, ich empfand sie interessant in ihrer jeweiligen unterschiedlichen "Problemlösungsstrategie" (bloß dass Adelheid jetzt auf Rache sinnt, war mir etwas "too much" - aber das habe ich auch geschrieben) und begrüße es, dass jetzt etwas das zarte Pflänzchen der Solidarität aufkeimt.

    Ich hoffe, Du verstehst meinen Beitrag nicht als Kritik, sondern eben als Antwort mit meiner Sichtweise...

  • Sonnenschein12 Ich nehme deinen Kommentar auf keinen Fall als Kritik auf, sondern sehe ihn wie du - jeder aus seiner Sicht.

    Wie ich bereits geschrieben habe, hat mich Viktor in den anderen Abschnitten schon irgendwie gepackt und berührt, aber im letzten Abschnitt fehlte mir jedwede Emotion.

    (ich habe zwischenzeitlich etwas nachgelesen: es war ein ziemlich komplexer Skandal, der viele unterschiedliche Ebenen betroffen hat)

    Mich hat dieser Skandal leider nicht wirklich interessiert und auch wenn ich sehr gerne historische Romane lese, bin ich doch nicht so die Leserin, die die Ereignisse nachgoogelt bzw. nachforscht. Das passiert im seltensten Fall. Demzufolge bin ich auch keine "Fakten-Leserin" und finde solche "Fakten" dann meist auch kalt und mir fehlen dann einfach die Personen, die einen berühren.

  • Die letzten Tage hatte ich keine Zeit, drum jetzt nur kurz noch zwei Anmerkungen:


    Allerdings habe ich nebenher zwei andere Bücher gelesen und so hat es mich irgendwie nicht so runtergezogen sondern ich habe es halt als gegeben hingenommen.

    Parallel lesen klappt bei mir nicht, höchstens manchmal mit einem Sachbuch.

    Für mich ging das allerdings auch sehr schnell, quasi aus heiterem Himmel will sie sich rächen, wo sie vorher noch dankbar für ihre Arbeit war. Und jetzt will sie sie aufs Spiel setzen, gerade zu dem Zeitpunkt, als sie ihre Familie dringend braucht?

    Stimmt, das paßte nicht zur "bisherigen" Adelheid.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")