'Schloss Liebenberg - Hinter dem hellen Schein' - Seiten 001 - 100

  • Hallo zusammen, habe schon die ersten paar Seiten gelesen und freue mich, auf das weitere Buch.


    Eine Frage habe ich direkt, die ich eben stellen will, bevor ich es vergesse: Die Fotos im Pappumschlag: welches Schloss stellen sie dar? Ich denke mal, Schloss Liebenberg ist nicht historisch verankert, oder? Hattest du dir das Schloss auf dem Bild als Vorbild genommen?

  • Ich habe jetzt den ersten Abschnitt durch. So langsam kann ich die verschiedenen Darsteller besser einschätzen. Diesmal wird ja nur aus der Sicht der Angestellten berichtet. Ich weiß noch nicht, ob das nicht schade finde. Aber man lernt die Herrschaften ja trotzdem kennen. Also bis jetzt ist es ausreichend.


    Erschreckend finde ich, wie oft erwähnt wird, dass man im Leben kein Glück empfindet. Der Alltag besteht aus Arbeit und aus Furcht. Furcht, den Job zu verlieren. Furcht einen Fehler zu machen, sei er auch noch so nichtig. Furcht vor den anderen Angestellten. Furcht davor, dass etwas herauskommt, was keiner wissen soll. Das stimmt mich beim Lesen richtig traurig. Alles sehr sehr düster und bedrückend. Auch, weil alle Konkurrenten sind und weil auch die Familiensituationen düster sind. Also sofern es überhaupt Familie gibt.


    Ich fürchte mal, dass Adelheid für einen Diebstahl von Hedda belangt wird. Das wäre naheliegend, wenn ich den Klappentext so lese.

    Dass der Opitz sich immer wieder an Hedda ranmacht ist echt ätzend. Ich fürchte auch um Adelheid, so hüpsch wie sie scheinbar ist. Man kann ja fast noch froh sein, dass die Herrschaften die Finger vom Personal lassen. Bis jetzt jedenfalls. Wobei ich es schon seltsam finde, dass Adelheit nur wegen ihres Äußeren eingestellt wurde. Wie ein schöner Einrichtungsgegenstand.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich gestehe, ich habe bereits gestern mit dem Buch angefangen, so dass ich nun auch schon den ersten Abschnitt (und ein kleines bisschen weiter) gelesen habe. Und mir gefällt das Buch schon jetzt richtig gut! Sogar so gut, dass ich heute Morgen eine Station zu weit gefahren bin, weil ich so versunken war. :chen (Eine wahre Wohltat, nachdem meine letzten Bücher mir nicht ganz so zugesagt haben.)


    Mir gefällt die Erzählweise ausschließlich aus der Sicht der Hausangestellten sehr gut. Irgendwie spielt sich doch hier das wahre Leben ab - im Hintergrund und unbemerkt von der Fürstenfamilie. Und offensichtlich hat jede und jeder der Angestellten ein Päckchen zu tragen. Ganz besonders natürlich Adelheid, aber auch Diener Novak gibt Einblicke in ein Leben, das nicht ganz gesellschaftskonform ist. (Der Name lässt mich übrigens sehr an die Josephine Baker-Reihe von Veronika Rusch denken; zufälligerweise gibt es dort ja auch einen Nowak, dessen wahre Identität nicht bekannt werden darf.)


    Adelheid hat es auf den ersten Blick gut angetroffen. Doch die intriganten Hausmädchen machen ihr das Leben schon sehr schwer... Lydia und Gerda sind zwei ganz unsympathische Figuren. Aber ohne wäre es ja auch langweilig. Bei der Szene, als sie Adelheid zurück auf den Flur geschickt haben, hatte ich schon befürchtet, sie zerdeppern das gute Geschirr... aber vielleicht gibt es ja doch Dinge, die zu tun sie sich nicht trauen.

    Bei der Szene mit dem nächtlichen "Spuk" der weißen Frau fühlte ich mich übrigens an diverse Internatsgeschichten erinnert. Das war auf eine Art ja noch witzig. Die weiteren Schäbigkeiten (die Nachtschüssel über Adelheid auszuleeren) sind oberfies. Irgendwie ist es schon gut, dass Novak die Szene mitbekommen und richtig gedeutet hat (auch wenn Adelheid das wohl ganz anders sieht).


    Opitz ist auch kein angenehmer Zeitgenosse. Er nutzt seine Stellung und seinen Einfluss aus. Und Hedda bangt um die Anstellung, egal wie sie sich ihm entgegenstellt, sie kann nur verlieren. Dass sie immer mal wieder Diebstähle begeht, wird bestimmt noch mal Thema werden. Ich hoffe nur, dass dann nicht am Ende Adelheid hier bezichtigt wird!


    Bei all dem ganzen Prunk und schönen Schein muss ich immer daran denken, dass die Zeit des Adels ja doch schon recht bald endet und auch die fürstliche Familie dann nicht mehr dem gewohnten Leben nachgehen kann.

  • Ich fürchte mal, dass Adelheid für einen Diebstahl von Hedda belangt wird. Das wäre naheliegend, wenn ich den Klappentext so lese

    Da haben wir ja den gleichen Gedankengang. Wobei ich den Klappentext gar nicht mehr gelesen habe vorm Start.


    Erschreckend finde ich, wie oft erwähnt wird, dass man im Leben kein Glück empfindet. Der Alltag besteht aus Arbeit und aus Furcht. Furcht, den Job zu verlieren. Furcht einen Fehler zu machen, sei er auch noch so nichtig. Furcht vor den anderen Angestellten. Furcht davor, dass etwas herauskommt, was keiner wissen soll. Das stimmt mich beim Lesen richtig traurig. Alles sehr sehr düster und bedrückend. Auch, weil alle Konkurrenten sind und weil auch die Familiensituationen düster sind. Also sofern es überhaupt Familie gibt.

    Der Fall ist tief, für jeden von den Dienstboten, sollten sie ihrer Stellung enthoben werden. Da kann ich schon nachvollziehen, dass es eher Furcht als persönliches Glück ist, was man empfindet. Andererseits denke ich schon, dass es auch sehr fröhliche Momente gibt, nur wurden die uns bisher nicht gezeigt (bis auf die Szene mit den Pralinen vielleicht - da wurde ja auch schon auf das große Erntedankfest hingewiesen, das, wohl als Highlight im Jahresverlauf betrachtet werden kann).

  • Ach, wie schön wieder ein Buch von Hanna zu lesen. Ich habe die Gut Greifenau-Reihe so geliebt und bin auch jetzt schon ganz hin und weg von Schloss Liebenberg! Dank dem Link von Sonnenschein weiß ich jetzt sogar, dass es das Schloss wirklich gab.


    Die Figuren mag ich bis jetzt sehr gerne - vor allem natürlich Adelheid, von ihr erfahren wir bis jetzt auch am meisten. Es ist schön zu lesen, wie viel Mühe sie sich gibt und ihr auch alles gelingt. Man sollte die Stellung als Stubenmädchen nicht unterschätzen - was man sich alles merken muss und Fehler werden gnadenlos bestraft. Ein wenig traurig stimmt es mich, wie wenig Zusammenhalt bei den Dienstboten besteht. "Nach oben buckeln" und nach unten treten. Neid und Missgunst sind vorherrschend. So schade, wo doch viele von denen zumindest ähnliche Probleme haben und sie alle besser arbeiten würden, mehr Freude hätten, wenn sie sich gegenseitig unterstützen würden. Ich kann zwar Lydia verstehen, die sich übergangen fühlt, aber wie hässlich sie es an Adelheid auslässt, ist für mich eher unverständlich. Ich persönlich kann so ein Verhalten nicht nachvollziehen. Ich wäre noch nicht mal ablehnend, aber das bzw. ein Ignorieren wäre ja noch was, was ich halbwegs verstehen könnte, aber das.. Nun gut, man darf vielleicht auch nicht vergessen wie jung die Hausmädchen noch sind. Da kann es natürlich auch ein wenig an emotionaler Reife fehlen.

    Eh erschreckend wie jung alle schon anfangne zu arbeiten - und wie lange sie körperlich so anstrengende Arbeit verrichten müssen. Selbst die weniger anstrengenden Tätigkeiten sind allein schon durch ihre enorme Arbeitszeit sehr sehr belastend.


    Viktor ist eine interessante Person. Ich habe ja ein wenig gerätselt, was er wohl verbirgt. Das es am Ende eine so (sympathische) Lapalie ist, hätte ich nicht vermutet. Der arme Kerl! Ihm stand die Welt offen und dann sowas. Der Vater tut mir auch sehr Leid und ich habe großen Respekt vor ihm (anders als Viktor ;) ). Er lässt sich noch weniger den Mund verbieten, auch wenn ihm das aus seiner jetzigen Lage eher nicht helfen wird. Mit Blick auf den weiteren historischen Verlauf befürchte ich fast noch Schlimmeres für ihn.

    Viktor hingegen gefällt mir. Er versucht das Beste aus seiner jetzigen Lage zu machen, obwohl er sich sicherlich niemals eine Laufbahn als Diener hätte vorstellen können. Bei seiner Bildung hätte er ganz andere Karrieren offen gehabt. Nun ja. Er verzagt nicht, sondern arbeitet stoisch weiter und versucht dabei noch seinen Geschwistern so gut es geht zu helfen. Die Szene bei ihm zu Hause fand ich sehr anrührend.

    Ich bin mal sehr gespannt, was sich zwischen Adelheid und Viktor noch entwickelt, denn so ganz kalt lässt Adelheid Viktor ja auch nicht.

  • Diesmal wird ja nur aus der Sicht der Angestellten berichtet. Ich weiß noch nicht, ob das nicht schade finde.

    Als ich das am Anfang gelesen habe, habe ich mich unheimlich gefreut. Klar, auch die Oberschicht hat viele Probleme, aber die der Dienerschaft sind wesentlich profaner, mir näher, aber meistens liest man eher weniger davon. Deswegen fand ich Downton Abbey und Gut Greifenau schon so klasse, da da beides vorkam. Jetzt mal ein Buch zu lesen, dass nur aus der Perspektive der Dienerschaft geschrieben ist, finde ich klasse. Vor allem da es sich auch einfach mal abhebt von all den anderen Büchern des Genres.


    Erschreckend finde ich, wie oft erwähnt wird, dass man im Leben kein Glück empfindet.

    Ja, das stimmt. Auffallend ist auch, dass es sowohl bei der Fürstin als auch beim Personal zu finden ist, bzw. nicht zu finden ist. ;) Ich kann mir das vor allem so erklären, dass die Regeln, die die Gesellschaft den Menschen damals vorgegeben haben, einfach viel zu eng sind und deswegen gar keiner (am ehesten vielleicht noch der Fürst oder dessen Söhne) sich wirklich entfalten kann. Es sind einfach zu viele Zwänge und Pflichten, denen man unterworfen ist. Das Schöne an Hannas Büchern ist ja, dass sie die Realität nur wenig bis gar nicht geschönt hat. So empfinde ich es zumindest, auch wenn die Handlung dadurch düsterer wird.


    Lydia und Gerda sind zwei ganz unsympathische Figuren. Aber ohne wäre es ja auch langweilig.

    Puh, ja, schon. Aber bisher sind mir die Beiden doch auch ein wenig zu einseitig geschildert. Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickeln wird.


    Opitz ist auch kein angenehmer Zeitgenosse.

    Brrr, bei dem schüttelt es mich auch. Der Veilchengeruch hätte schon ausgereicht, aber alles in allem ein sehr unangenehmer Zeitgenosse und ganz ganz furchtbarer Chef.

  • Viktor ist eine interessante Person. Ich habe ja ein wenig gerätselt, was er wohl verbirgt. Das es am Ende eine so (sympathische) Lapalie ist, hätte ich nicht vermutet.

    Wobei für mich einiges Lapalien wären, was hier dramatisch daherkommt. Also die Fehler, die man als Angesteller machen kann. Sorry. Das sind doch wirklich Nichtigkeiten, für die Adelheid Angst hat, rausgeschmissen zu werden. Das finde ich alles sehr erschreckend und deprimierend.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • er Fall ist tief, für jeden von den Dienstboten, sollten sie ihrer Stellung enthoben werden. Da kann ich schon nachvollziehen, dass es eher Furcht als persönliches Glück ist, was man empfindet. Andererseits denke ich schon, dass es auch sehr fröhliche Momente gibt, nur wurden die uns bisher nicht gezeigt (

    Hmm, also ich weiß nicht recht. Die Angestellten mögen sich ja allesamt nicht so richtig. Oder bespitzeln sich eher. Und warum werden fröhliche Momente nicht erzählt, wenn es so viele gäbe. Ich denke, dass die wirklich dünn gesät sind. Sehr dünn. Selbst nach der Arbeit gibt es ja keine Entspannung sondern nur Müdigkeit und die Sorge alles richtig gemacht zu haben. Es gibt kaum Freundschaften untereinander. Die Hausmädchen halten auch deshalb zusammen, weil sie im selben Boot sitzen, denke ich.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Puh, ja, schon. Aber bisher sind mir die Beiden doch auch ein wenig zu einseitig geschildert. Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickeln wird.

    Ja, sie sind einseitig geschildert bisher. Ich glaube, das liegt auch daran, dass wir als Leser sie immer nur von der Außenansicht präsentiert bekommen. Wir sehen sie durch Adelheids Augen, aber haben keine Kenntnis davon, was sie tatsächlich denken, was sie planen, wie sie sich vielleicht auch hintergangen fühlen oder wie sie selber manipuliert werden (hier denke ich an Gerda, die ohne Lydias Einfluss eventuell etwas zugänglicher wäre).


    Hmm, also ich weiß nicht recht. Die Angestellten mögen sich ja allesamt nicht so richtig. Oder bespitzeln sich eher. Und warum werden fröhliche Momente nicht erzählt, wenn es so viele gäbe. Ich denke, dass die wirklich dünn gesät sind. Sehr dünn. Selbst nach der Arbeit gibt es ja keine Entspannung sondern nur Müdigkeit und die Sorge alles richtig gemacht zu haben. Es gibt kaum Freundschaften untereinander. Die Hausmädchen halten auch deshalb zusammen, weil sie im selben Boot sitzen, denke ich.

    Hier liegt der Teufel im Detail. ;) Ich hatte von sehr fröhlichen, nicht von sehr vielen fröhlichen Momenten gesprochen. Dass die eher rar gesät waren bei 12- bis 14-Stunden Arbeitstagen und 6 Tage-Woche kann ich mir schon vorstellen. Deswegen denke ich eben, dass dieses Erntedankfest z.B. ein solcher Moment sein könnte, wo man einfach die Arbeit mal für ein paar Stunden vergessen und fröhlich sein kann.


    Die wenigen Freundschaften unter den Angestellten spiegeln auch den herrschenden Leistungsdruck wider. Man muss sich seinen Platz erkämpfen und sich behaupten, zudem die Arbeit mehr als ordentlich machen, für Freundschaft bleibt da kaum Zeit. Allerdings würde ich behaupten, dass sich das bis heute kaum geändert hat. Menschen neigen zum Mobbing, wenn sie ihre Felle davon schwimmen sehen.

  • Wobei für mich einiges Lapalien wären, was hier dramatisch daherkommt. Also die Fehler, die man als Angesteller machen kann. Sorry. Das sind doch wirklich Nichtigkeiten, für die Adelheid Angst hat, rausgeschmissen zu werden. Das finde ich alles sehr erschreckend und deprimierend.

    Da stimme ich dir voll und ganz zu, so sehr dass es für mich keine Erwähnung wert war. :)

  • Die wenigen Freundschaften unter den Angestellten spiegeln auch den herrschenden Leistungsdruck wider. Man muss sich seinen Platz erkämpfen und sich behaupten, zudem die Arbeit mehr als ordentlich machen, für Freundschaft bleibt da kaum Zeit. Allerdings würde ich behaupten, dass sich das bis heute kaum geändert hat. Menschen neigen zum Mobbing, wenn sie ihre Felle davon schwimmen sehen.

    Ich finde sie sind untereinander auch ziemlich misstrauisch. Es entstehen keine Freundschaften, jeder missgönnt dem anderen die Stellung oder gerade Hedda, die von diesem Opitz drangsaliert wird.

    Was für ein Geheimnis Viktor wohl hat? Ob er heimlich verheiratet ist? Das dürften die Angestellten doch nicht sein, oder?

    Eigentlich interessiert mich diese Fürstenfamilie nicht, es gibt genug Rangeleien unter den Dienstboten.

    Ich habe vor einiger Zeit die Tuchvillatrilogie gelesen und da ging es viel fröhliicher in der Küche zu und auch herzlicher. Das fehlt mir hier, jemand, der ein Herz hat und die Bediensteten zusammen hält.


    Was für uns Lappalien sind, kann für so ein Mädel natürlich die Welt bedeuten. De Brief falsch aufgegeben aus Unwissenheit? Arbeit futsch. Zuviel geplaudert, Arbeit futsch.

    Das sind schon harte Bedingungen und dass man den Druck an Schwächere weiter gibt ist zwar nicht die feine Art aber fast zwangsläufig.

    Diesem Opitz allerdings müsste das Handwerk gelegt werden.

  • Die wenigen Freundschaften unter den Angestellten spiegeln auch den herrschenden Leistungsdruck wider. Man muss sich seinen Platz erkämpfen und sich behaupten, zudem die Arbeit mehr als ordentlich machen, für Freundschaft bleibt da kaum Zeit. Allerdings würde ich behaupten, dass sich das bis heute kaum geändert hat. Menschen neigen zum Mobbing, wenn sie ihre Felle davon schwimmen sehen.

    Gott sei Dank ist mir das in 40 Jahre Berufsleben nicht so passiert. Also, dass das komplette Team so unharmonisch und egoistisch ist. Gibt ja immer mal wieder ein oder zwei Menschen, die quer schießen. Aber was hier (oder sollte ich sagen damals :/) in so einem Haushalt für Animositäten und negative Schwingungen waren, puh, dass ist schon hart zu lesen. Ist das so, weil alle ums Überleben kämpfen müssen? Deshalb die vielen ausgefahrenen Ellenbogen?

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Eigentlich interessiert mich diese Fürstenfamilie nicht, es gibt genug Rangeleien unter den Dienstboten.

    Ich habe vor einiger Zeit die Tuchvillatrilogie gelesen und da ging es viel fröhliicher in der Küche zu und auch herzlicher. Das fehlt mir hier, jemand, der ein Herz hat und die Bediensteten zusammen hält.

    Im Augenblick fehlen mir auch die Lichtblicke.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das sind schon harte Bedingungen und dass man den Druck an Schwächere weiter gibt ist zwar nicht die feine Art aber fast zwangsläufig.

    Es menschelt natürlich sehr. Das nach unten treten, ja. Es liegt sicherlich auch an Opitz und an seinem weiblichen Pendant. Name ist mir gerade entfallen. Die müssten als Führungspersonal den Ton vorgeben. Die sorgen dafür, dass alles ich unsicher fühlen und Ängste geschürt werden.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das menscheln ist ja in Ordnung, wenn hier nur nicht alles so negativ wäre.

    Bin ja gespannt, wie lange Viktor seine Familie geheim halten kann. Irgendwann, wenn nicht sogar Adelheid mit ihrer Schwärmerei, wird ihm auf die Spur kommen.

    Dass die Dienstboten zum Teil stehlen finde ich auch sehr riskant und auch nicht in Ordnung. Klar merkt man vielleicht eine Mark oder ein paar Groschen nicht, wenn die Taschen voll sind, aber irgendwann geht das böse aus.

  • Im Augenblick fehlen mir auch die Lichtblicke.

    Das menscheln ist ja in Ordnung, wenn hier nur nicht alles so negativ wäre.

    Den Abschnitt habe ich fast durch, aber schon mal hier hereingelinst. Die beiden zitierten Sätze sind genau mein Problem mit dem Buch. Ganz ehrlich: hätte ich das Buch selbst gekauft, würde ich abbrechen. Mag sein, daß es in diesen Häusern unter der Dienerschaft so zuging. Aber in der heutigen Situation,

    - in der man schon in Panik geraten kann, wenn man die Heizung anstellen muß (weil 15 Grad im Wohnzimmer denn doch ein paar zu wenige sind),

    - in der ein durchgeknallter Potentat mit Zugriff auf Atombomben mobil machen und zwischenzeitlich schon mal Kernkraftwerke beschießen läßt,

    - und das vorletzte durchgelesene Buch auch eher ... suboptimal war,

    ist mir das hier bisher fast schon zu depressiv und "herunterziehend", und möchte ich solche massiv negativen und (ich wiederhole mich) herunterziehenden Geschichten eigentlich nicht lesen. (Das vorletzte, allerdings selbst gekaufte Buch, habe ich übrigens aus gleichem Grunde tatsächlich abgebrochen.)


    Mehr dann, wenn ich den Abschnitt durch habe ( was heute später der Fall sein wird).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Gerade den ersten Abschnitt beendet und heiß aufs weiterlesen.
    Wenn ich schon einen freien Tag habe, muß ich das gleich ausnutzen


    Gerade dabei überlege ich, wie gut wir es heute doch haben im Gegensatz zu den Angestellen im Schloß, gerade mal einen halben Sonntag frei, an dem man dann auch nix erledigen kann.


    Auch wenn ich mir vorstellen kann, daß es auch heute noch so angstbesetzte Stellen gibt, wo die Angst vorherrscht, gekündigt zu werden.


    Ich find es schon ganz interessant, nur von den unteren Etagen zu lesen.

    Schon beim Haus vom Eaton Place fand ich die Geschichten um die Bediensteten immer spannender :grin

    Adelheid hat es auf den ersten Blick gut angetroffen. Doch die intriganten Hausmädchen machen ihr das Leben schon sehr schwer... Lydia und Gerda sind zwei ganz unsympathische Figuren. Aber ohne wäre es ja auch langweilig. Bei der Szene, als sie Adelheid zurück auf den Flur geschickt haben, hatte ich schon befürchtet, sie zerdeppern das gute Geschirr... aber vielleicht gibt es ja doch Dinge, die zu tun sie sich nicht trauen.

    Unsere Gedankengänge ähneln sich - genau das sdachte ich in dem Moment auch :grin

    Aber evtl. haben sich beiden intriganten Gören ja auch selber damit geschadet, bzw. Adelheid etwas positives angetan.

    Wenn der Hausherr sie schon persönlich als Stubenmädchen haben wollte, dann wird er ihr gegenüber ja kaum böse sein, wenn er auf sie trifft



    Adelheid gefällt mir zwar, nur ist sie mir noch zu schüchtern, naiv.

    Ok, kein Wunder in der Zeit, bei dem Zuhause und den Kollegen - aber ich kann mir vorstellen, daß sie sich doch noch selbstbewußter entwickeln wird.


    Hedda mag ich - auch wenn sie stibitzt.

    Finde ich zwar sehr unklug, aber für sie verständlich, hat sie doch den Traum nach Amerika auszuwandern.

    da braucht sie jeden Pfennig.

    Und schon, daß der Diener Trinkgeld bekommt, sie aber nicht - das regt mich auf.


    An dem, daß Männer mehr verdienen, hat sich ja seit der Zeit dann auch nicht so sonderlich viel getan. Ziemlich bitter & traurig.


    So, nun will ich aber weiterlesen

  • Den Abschnitt habe ich fast durch, aber schon mal hier hereingelinst. Die beiden zitierten Sätze sind genau mein Problem mit dem Buch. Ganz ehrlich: hätte ich das Buch selbst gekauft, würde ich abbrechen.

    Das war auch schon mein Gedanke nach den ersten Seiten.