'Freitags bei Paolo' - Seiten 001 - 103

  • Das Buch entwickelt sich für mich zu einem Blick in eine mir völlig neue, fremde und vor allem teilweise unverständliche Welt. Manchmal ertappe ich mich, wie ich - im übertragenen Sinne - förmlich mit offenem Mund da stehe und mich frage, wie kann man so eigentlich leben (wollen)? Beispielsweise die Eltern von Marie. So einen Lebensstil kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich bin sicherlich weder gesellig noch ein Mainstreamtyp - beides noch nie gewesen. Und eine gewisse Wildnis auf dem Grundstück gibt es bei uns auch (ist ja dummerweise auch modern von wegen Lebensraum für Vögel und Insekten). Aber die Wildnis muß doch bis zu einem gewissen Grade „zivilisiert“ werden, nicht nur weil sonst die Nachbarn rebellieren. Obwohl, denen passen auch wunderschön gewachsene Eßkastanien oder Eiben nicht. Aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls hat mich die Beschreibung des Grundstücks der Eltern Maries an die Wiese neben dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, erinnert. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt da das Bauland wurde und ein Häuserblock darauf entstand.


    Die Abneigung Maries gegenüber Katzen ist vielleicht nachvollziehbar, aber zu uns würde sie dann nicht zu Besuch kommen - wir sind die Dosenöffner für eine Katze. ;-) Beim Lesen hätte eigentlich etwas klingeln müssen, wie mir auf Seite 72 klar wurde, als der Begriff „Toxoplasmose“ fiel. Ab dem Moment, da wir wußten, daß meine Frau schwanger war, war die Versorgung unserer (damals) vier Katzen weitgehend meine Sache, vor allem das tägliche Leeren der Katzenklos. Eben weil gerade dabei die Gefahr von Toxoplasmose bestand.


    Hier um Buch hat mich gewundert, wie - so las es sich jedenfalls für mich - leicht Marie und Clemens den Verlust des ungeborenen Kindes verkraftet haben. Mein vorletztes Buch setzte etwa zehn Jahre nach der Totgeburt des Kindes der Hauptfiguren ein, und die hatten immer noch heftig damit zu kämpfen.


    Und dann begann das Buch, mich vollständig zu verwirren, jedenfalls mit zwei Punkten:


    Auf Seite 68 waren die Eltern Maries, seit 20 Jahren geschieden, zur Hochzeit gekommen.

    Auf Seite 84 kommt aber erst der Heiratsantrag. Ich dachte, die wären inzwischen verheiratet?


    Der zweite Punkt ist, daß ich komplett mit dem Alter der Figuren durcheinander gekommen bin. Auf Seite 90 ist die Mutter Maries 45, Marie muß mindestens 25 sein, ihr Bruder war älter. Da muß die Mutter aber extrem jung gewesen sein, als Marie geboren wurde.

    Oder ich habe etwas überlesen und mich verrechnet.


    Den Rest des Abschnitt werde ich wohl heute Abend lesen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Diese Fragen wurden uns ja leider nicht von Tom aufgelöst. Vielleicht sagt er ja Dir etwas dazu.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich muss da nix auflösen. Ihr rechnet alle einfach nicht richtig.

    In Mathe war ich noch nie gut. ;-)


    Noch ein Nachtrag. S. 58, die Mäusejagd. Gut beobachtet. Eine unserer längst verschiedenen Katzen war eine begnadete Jägerin. Will sagen: alles, was sich bewegt hat, kriegte die. Auch wenn es Flügel hatte. Einmal habe ich die beobachtet, wie sie eine Maus "in der Mangel" hatte. Das war so ähnlich, wie Tom es im Buch beschrieben hat. Katzen sind nunmal Raubtiere. Unsere jetzige legt ihre Beute gerne vor unserer Hintertür ab. Beim Rausgehen gucke ich immer, ob da nicht eine Maus als "Liebesgabe" liegt. Wenn sie nachts rein will, vergewissere ich mich aus Erfahrung vorher, ob sie nichts im Maul hat... Die Überlebensquote von Mäusen auf unserem Grundstück dürfte jedenfalls auf Dauer nicht allzu hoch sein. Da ich in meiner früheren Wohnung allerdings durch Mäuse verursachte Schäden hatte, bin ich da nicht unfroh drum.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich muss da nix auflösen. Ihr rechnet alle einfach nicht richtig. 8)

    Dann hilf uns doch beim Rechnen. ;)


    Das mit der Hochzeit und dem Antrag danach ist mir nicht aufgefallen, aber stimmt, SiCollier, da hast Du gut aufgepasst. Ich habe jetzt geblättert und mich gefragt, ob da von einer anderen Hochzeit die Rede sein könnte, aber es steht ja auch weiter im Text, dass es das erste Jahr ihrer Ehe war (von Clemens und Marie), was irgendwie seltsam ist, wenn der Antrag später kommt. Interessant, was Dir so auffällt. :grin:gruebel


    Ich finde es gut, wenn jemand, der ein Buch später liest, doch noch in die Runde schreibt. Ich hab das schon auch mit LR gemacht, die bereits im Archiv waren. Warum nicht.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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