Verschwiegen - Eva Björg Ægisdóttir

  • Verschwiegen

    Eva Björg Ægisdóttir

    KiWi Paperback

    ISBN: 3462002589

    368 Seiten, 17 Euro als Paperback

    Kindle-Ausgabe aktuell 4,99 Euro


    Wer Lust auf einen unblutigen isländischen Krimi hat, der wird bei diesem Buch nichts falsch machen. Die Autorin hat als Handlungsort die kleine Stadt „Akranes“ gewählt, in der sie aufgewachsen ist. Daher wirken die Beschreibung der Örtlichkeiten und der Menschen sehr authentisch. Die Ermittlerin Elma ist sehr sympathisch. Sie ist ebenfalls in Akranes aufgewachsen und hat dann Jahre in Reykjavik verbracht. Nach dem Ende ihrer Beziehung zieht sie wieder zurück in den kleinen Ort und nimmt ihre Arbeit in der Polizeistation auf. Ihre Kollegen sind nett und besonders zwischen Sævar und ihr stimmt die Chemie.


    Eigentlich gibt es in dem kleinen Ort nur wenige spektakuläre Fälle, doch kaum ist Elma angekommen, geschieht ein Mord. Eine Frau wird tot am Leuchtturm aufgefunden und niemand weiß, warum ausgerechnet dort, denn wie sich schnell herausstellt, hat sie Akranes gehasst und gemieden.


    Elma und ihre Kollegen beginnen mit der Suche nach dem Täter und da hier fast jeder jeden kennt, könnte es eigentlich ein sehr leichter Fall werden, doch genau das ist es nicht…

    Ich habe diesen Krimi sehr gern gelesen. Die beschriebenen Figuren wirken sehr lebensecht und es tut gut, dass es der Autorin wichtig war, keine alleinerziehende alkoholabhängige Kommissarin zur Hauptperson zu machen. Nein, Elma ist ganz normal, versucht, ihren Verlust zu bewältigen und macht ihren Job. Die Aufklärung des Falles ist spannend und es macht Spaß, mit den Ermittlern zu überlegen, wer es war und welches Motiv dahinter steckt.


    Mein Fazit: Insgesamt ein gut gemachter und spannender Krimi, der Lust auf den zweiten Teil macht. Daumen hoch und eine Leseempfehlung von mir.



    ASIN/ISBN: 3462002589

  • Islandkrimi


    Die isländische Schriftstellerin Eva Björg Ægisdóttir lebt in Reykjavik. Sie ist Akranes geboren, in der Stadt, in der ihre Krimis spielen.


    Verschwiegen ist der erste Band von Mörderisches Island.


    Die Polizistin Elma kommt nach einer gescheiterten Beziehung in die Kleinstadt Akranes zurück.

    Da wird unter dem Leuchtturm die Leiche einer Frau gefunden Elma und ihre Kollegen ermitteln.

    Es gibt in diesem Ort unheimlich viele Geheimnisse.

    Am Schlimmsten ist Elisabeths Kindheit verlaufen. Da ist es kein Wunder, das sie auch als Erwachsene Probleme hat. Ihren Mörder zu finden birgt Elma an die Grenzen ihrer Nerven.


    Dieser Krimi ist ein Psychothriller, der unter die Haut geht.


    Die privaten Probleme der Ermittler werden nicht aufgelöst, sonder nur erwähnt.


    Die Autorin versteht es die islamische Stimmung an uns Leser weiter zu geben. Der Roman ist äußerst fesselnd.

  • Zu Gelungen fehlt noch etwas !


    Angekündigt als Nordic- Noir mit Hochspannung, muss ich leider etwas widersprechen....

    Geschichte: Elma stammt aus Akranes, hat sich aber frühzeitig zur Polizei nach Reykjavik abgesetzt und Ihre Verbindungen hinter sich gelassen. Als sie zurückkehrt aus privaten Gründen, stürzt sie direkt in einen Todesfall, der ungewöhnlich wirkt. Eine Frau wird am Leuchtturm in Akranes gefunden, aber sie ist nicht dort umgebracht worden...

    Schreibstil/ Personen: Alles dreht sich um die Bewohner von Akranes, Ihre Vergangenheit, alte Schulfreunde, die Partnerschaften die auf der Kippe stehen, die Hintergründe und die Verbandelungen einer Stadt,in der alle irgendwie miteinander verbunden sind. Wer war die Tote ? Warum weiß Ihr Ehemann so gut wie nichts von Ihrer Vergangenheit ? Wieso kehrt Elma wieder nach Akranes zurück ? Es dauert für mich sehr lange um die Beschreibungen der einzelnen Situationen und Personen zu behalten und irgendwie habe ich immer wieder Lust das Buch einfach wegzulegen. Es fällt mir total schwer den Faden zu halten bzw. scheint es so als ob ich mich quäle. Dann plötzlich ab Seite 200 passiert etwas das mich in die Geschichte endlich herein bringt. Ab dem Moment wird das Buch gut und interessant ohne jedoch an der Champions League zu kratzen.

    Die Personen wirken authentisch und es könnte durchaus alles so abgelaufen sein, aber es ist nichts was ich jetzt als aufregend bezeichnen würde.

    Meinung: Island Noir würde ich bestätigen, da es wieder so eine düstere Stimmung ist, dass ich mich immer wundere, dass die Selbstmordrate nicht durch die Decke geht. Ansonsten bleibt Elma für mich zu blass und kann irgendwie als Heldin für mich keine Akzente setzen. Wie überall gibt es Familien, die fast unantastbar sind. Das Rad wird nicht neu erfunden. Die Schriftstellerin versucht umsichtig eine gute Hintergrundgeschichte aufzubauen, die sich fortsetzen könnte aber der Roman schafft es nicht, mich an ihn zu binden.

    Fazit : Im Vergleich zur Hulda Trilogie von Ragnar Jonasson aus Island, landet dieser Roman für mich leider nur im Mittelfeld und wäre vielleicht auf einem Niveau mit einem normalen Regionalkrimi. Von mir Max. 3 Sterne und nur eine Empfehlung für jemand der alles haben muß.:strahl:strahl:strahl

  • Tod am alten Leuchtturm
    Ein 7000-Einwohner-Ort an der isländischen Küste - Der Schauplatz Akranes in Eva Björg Aegisdottirs Island-Krimi "Verschwiegen" klingt erst einmal idyllisch. Fast alle kennen sich, die Verbrechensrate ist niedrig und Großstadtpolizistin Elma, die nach dem Aus einer mehrjährigen Beziehung in ihren Heimatort zurückkehrt, hat zunächst überwiegend mit Trunkenheitdelikten, Verkehrsufällen und Kneipenschlägereien zu tun - bis dann eine tote Frau am Fuß des alte Leuchtturms schon halb im Meer gefunden wird.

    Wie sich herausstellt, stammte auch sie aus Akranes, doch kaum jemand will sich an das Mädchen Elisabeth erinnern. das schon als Kind immer außen vor war: Der Vater starb bei einem Unglück auf See, wenig später auch der gerade zwei Wochen alte kleine Bruder am plötzlichen Kindstod. Elisaeths Mutter lässt sich nach dem doppelten Schicksalsschlag völlig gehen, Schule und Sozialamt kümmern sich nicht um Erscheinungsbild und Auffälligkeinen von Elisabeth. Warum sie, mittlerweile Pilotin, verheiratet und Mutter zweier Kinder, nach Akranes zurückgekehrt war, ist den Ermittlern zunächst ein Rätsel.

    "Verschwiegen" hat zwei Erzählperspektiven - einmal die Ermittlungen in der Gegenwart, in Kursivtext davo abgesetzt die Erlebnisse und Erfahrungen des sechs- bis neunjährigen Mädchens Elisabeth. Die Leser ahnen daher sehr viel früher als die Ermittler, welches Geheimnis Elisabeth mit sich herumschleppte. Die scheinbar heile Welt von Akranes bekommt tiefe Risse, ähnlich wie der von Vulkanaktivität aufgerissene Boden der Stadt.

    In Aegisdottirs Roman geht es nicht nur um die Aufklärung eines Mordes, das Buch ist zugleich das Psychogramm einer Kleinstadt, in der unschöne Geheimnisse jahrzehntelang gehütet werden und Schweigen, Wegschauen und Ignorieren die Instrumente sind, mit den übertüncht wird, was nicht wahrgenommen werden soll - Mobbing, Missbrauch, häusliche Gewalt, Macht- und Einflusstrukturen scheinen sich von Generation zu Generation zu übertragen.

    Für Elma ist die Rückkehr in die scheinbar vertraute Kleinstadt vertrackt - die Bande zu alten Schulfreundinnen sind lose geworden. Wem hat sie überhaupt noch etwas zu sagen, wer verschweigt ihr möglicherweise etwas? Aegisdottir nimmt sich Zeit, das Setting zu setzen und die Personen einzuführen. Nicht nur der dunkle isländische Winter sorgt hier für düstere Stimmung, auch die Themen sorgen für dunkle Akzente. Insofern ist es in der Tat ein sehr skandinavischer Krimi, geprägt von einer ruhigen Erzählweise und eher psychologischer Spannung. Das ganz Drama des Falls entfaltet sich erst nach und nach, und auch über Elma gibt es auf den letzten Seiten noch etwas Neues zu erfahren.

    Mir hat "Verschwiegen" gut gefallen. Zwischen Gletschern und Vulkanen kann hier im nordischen Wonter einiges ans Licht gebracht werden. Das Potenzial für weitere Fälle mit Elma und ihren Kollegen ist klar vorhanden.

  • Geheimnisse auf Island


    Polizistin Elma zieht nach einer gescheiterten Beziehung von Reykjavík wieder in ihren Heimatort Akranes. Ein beschaulicher kleiner Ort, wo so gut wie jeder jeden kennt und in dem sich nicht viel seit ihrem Weggang verändert hat. Es schein ruhig zuzugehen bis am Leuchtturm eine Frauenleiche gefunden wird. So beginnen sie und ihre Kollegen mit den Ermittlungen und es wird schnell klar, dass es viele Geheimnisse in der Stadt gibt und auch die Ermittler scheinen so ihre eigenen Geheimnisse zu haben.

    Als Leser wird man zwischen den gegenwärtigen Ereignissen immer wieder in die Vergangenheit geführt und schnell zeigen sich einige Zusammenhänge.

    Allerdings fand ich zu Beginn, dass es zu viele Charaktere waren, die man erst einmal alle auseinanderhalten musste. Was vielleicht auch mit den teilweise nicht ganz geläufigen Namen zu tun hatte. Mit der Zeit fand ich mich dann doch gut zurecht.

    „Verschwiegen“ war mein erster Krimi, der in Island spielt und ich habe mich mitgenommen gefühlt. Nach anfänglich leichten Schwierigkeiten hat mir der Schreibstil gefallen und auch das Cover und der Titel sind passend gewählt.

    Mein Fazit: ich würde einen zweiten Teil ganz sicher auch lesen.

  • Leider konnte mich dieser Island-Krimi nicht so begeistern, wie ich es eigentlich erhofft hatte.

    Ich fand es gerade im ersten Teil des Buches recht schwer in einen richtigen Lesefluss zu kommen, da in der Geschichte sehr häufig die Erzählperspektive und auch die Zeitebenen gewechselt werden. Gerade die vielen Rückblenden in die Vergangenheit fand ich zu Beginn sehr störend.

    Bei mir ist leider keine rechte Spannung beim Lesen aufgekommen. Erst weit nach der Hälfte hat der Fall richtig angefangen mich zu packen.

    Und leider konnte ich auch mit den Hauptpersonen des Romans nicht so viel anfangen. Die Ermittlerin Elma blieb mir das ganze Buch über sehr fremd und ich konnte gar nichts mit ihr und ihrer Art anfagen.

    Was mir an dem Buch schon gut gefallen hat, war die Stimmung und Atmosphäre von Island, die schön eingefangen worden ist.

    Ich gebe dem Buch gutegemeinte 6 von 10 Eulenpunkten und werde den zweiten Teil wahrscheinlich nicht mehr lesen. Das war leider kein Krimi für mich.

  • Polizistin Elma ist nach Jahren in Reykjavik wieder in ihren Heimatort Akranes gezogen, und hat dort auch direkt einen Posten bei der örtlichen Polizei bekommen. Dass sie so bald in einem Todesfall ermitteln müsste, hätte sie allerdings nicht gedacht, und dann stellt sich auch noch heraus, dass die tote Frau, die am Leuchtturm gefunden wurde, nicht nur ermordet wurde, sondern auch in ihrer Kindheit in Akranes gelebt hat.


    Ich mag Islandromane, gerade auch von isländischen Autor:innen, sehr, einfach auch wegen der Atmosphäre, die dort oft herrscht. An diesem Roman finde ich schön, dass er einmal nicht in der Hauptstadt spielt, sondern einer anderen isländischen Stadt, die zudem offenbar auch eine Reise wert wäre. Dass Autorin und Protagonistin beide aus dieser Stadt stammen, und z. B. auch das isländische „Du“ beibehalten wurde, macht das Ganze zudem sehr authentisch. Ich fühlte mich beim Lesen schnell, als sei ich selbst mit in Island.


    Akranes ist eine kleine Stadt, aber dennoch gibt es dort einige Geheimnisse, so dass viele der Charaktere nicht alles offenbaren, und die Ermittlungen dadurch, und auch durch die naturgemäß engeren Beziehungen in einer Kleinstadt, wo nahezu jeder jeden kennt, beeinflusst werden. Erzählt wird in zwei Zeitebenen, zum einen die aktuellen Ereignisse, zum anderen Rückblenden ins Jahr 1989, die aus Sicht eines Kindes erzählt werden.


    Der Fall ist daher nicht einfach zu lösen, als Leser:in ist man den Ermittelnden durch die Rückblenden auch immer etwas voraus, und weiß Dinge, die diese gar nicht kennen können, allerdings wird vieles erst nach und nach klar. Am Ende ist der Fall aber in meinen Augen zufriedenstellend aufgelöst, auch wenn, vor allem für die Polizei, noch Fragen offen bleiben, was aber meiner Meinung nach in der Natur der Sache liegt. Vielleicht wird in den Folgebänden (der Nachfolgeband „Verlogen“ ist für September 2023 bereits angekündigt) manches noch einmal in Gesprächen aufgenommen oder man erfährt, wie es mit manchen Charakteren danach weiterging.


    Neben den Rückblenden wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so lernt man manche Charaktere recht gut kennen. Auch über das Leben in Island erfährt man manches.


    Gut gefallen haben mir auch die Karten in den inneren Klappen, sie zeigen Island aber auch die nähere Umgebung von Akranes. Während der Lektüre hatte ich auch Lust, mir Akranes im Internet näher anzusehen.


    Mir hat das Debüt der Autorin gut gefallen, ich hatte ein gutes Islandfeeling, und konnte mitfühlen. Auch hat der Roman mir Lust auf den nächsten Band gemacht. Wer sich bei skandinavischen Krimis wohlfühlt, könnte Gefallen an diesem Roman finden.