'Wie Papierschiffchen im Fluss' - Seiten 174 - 263

  • Ich bin schon im letzten Leserundenabschnitt und muss ein bisschen aufpassen, dass ich nicht zu weit vorgreife.


    Die Seiten fliegen auf jeden Fall nur so dahin, liest sich gut. Endlich wissen wir, warum Maris damals die Beziehung beendet hat. Irgendwie nachvollziehbar und schlüssig, aber dennoch finde ich es in Büchern und im real life immer schrecklich, wenn (schlimme) Dinge nicht erzählt werden, weil jemand den anderen "schützen" will. Endet immer nur in großem Ärger.


    Irritierend fand ich Jonnas Lüge über ihre Mutter. Ich kann ja verstehen, dass sie die Wahrheit nicht gern sagen möchte, aber wann sind die Eltern denn in der Studentenzeit denn mal ernsthaft Thema? Und beim Wahrheit verbiegen hätte es eine Variante etwas näher an der Wahrheit sicher auch getan. Das muss ihr doch auch jedes Mal wieder unangenehm sein, wenn im Bekanntenkreis jemand an Krebs erkrankt?


    Und vielleicht ist doch Helena involviert? :gruebel Dass die Kinder alleine mit dem Hund unterwegs waren fand ich ein wenig verdächtig

    :write:write:write

  • Das sagt sie ihm auch irgendwann (bin mir nicht sicher, ob das in diesem Abschnitt vorkommt). War blöd von ihm, sie zu bevormunden, aber er war halt auch erst 23. Die waren super jung ... und alle machen Fehler.
    (Wenn ich mir überlege, was ich auch noch mit 25 oder 26 angestellt habe ...)

    Wobei diese Nichterzählen von Dingen meiner Meinung nach nichts mit dem Alter zu tun hat, das ist eher Typsache. Ich kenne das Theater auch von Menschen Ü70.

  • Oha, was für ein Abschnitt... Auch wenn es sich abgezeichnet hat, musste ich dann doch denken: "Oh, Janna, was tust du....". Ich frage mich auch, wie sieht sie Maris? Ich habe das Gefühl, sie sieht in ihm immer noch den Sonnyboy, in den sie sich damals verliebt hat. Die Enttäuschung, die er ihr bereitet hat, ist wie weggeblasen... Ist die Enttäuschung über die Ehe von Simon so heftig, dass sie bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen? :gruebel

    Aber eines möchte ich unbedingt loswerden: Firefly , die Beschreibungen der intimen Szenen sind wunderschön und gerade diese Abschnitte sind sehr einfühlsam erzählt. :anbet

    Ich bin mir bei Simon immer noch nicht sicher, ob er nicht doch fremdgeht. Einfach aus dem Grund, weil Janna ihn eben auch mehr als Teampartner und weniger als Mann sieht. (das war ja schon vor Maris so) Und vielleicht ist doch Helena involviert? :gruebel Dass die Kinder alleine mit dem Hund unterwegs waren fand ich ein wenig verdächtig


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Simon nichts gemerkt hat, der ist mit sich selbst beschäftigt. Und außerdem kommt der sicher nicht auf die Idee, dass Janna fremd gehen könnte, er kennt sie doch und ihre Minderwertigkeitskomplexe. Sie muss ja froh sein, ihn zu haben (jetzt mal ganz bös gesagt ;-) ) Was wäre sie denn ohne ihn?

    Zugegeben, ich hatte auch schon Mal den Verdacht, Simon könnte fremdgehen. Aber bis jetzt haben wir noch nicht den kleinsten Beweis dafür bekommen, oder? Es ist schon interessant zu sehen, dass wir alle (?) einem Typen wie Simon zutrauen, dass er fremdgehen würde. :zwinker


    Wir diskutieren auch immer darüber, dass Janna unzufrieden ist. Aber von Simon wissen wir eigentlich sehr wenig. Er wirkt zwar sehr selbstzufrieden und ich gehe mit streifi d'accord, dass er wohl nie im Traum daran denkt, seine Frau könne ihn betrügen. Aber wie glücklich ist er wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er gar nicht bemerkt, wie unzufrieden Janna ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass Männer da einfach pragmatischer sind und möglicherweise lässt er das nicht so an ihn ran.

    Aber auch ich sehe, dass er sich ändern und sich auch anstrengen muss, um Janna nicht zu verlieren. Dafür müsste er aber "aufwachen".

    Definitiv wäre Ehrlichkeit besser gewesen. Ihm musste doch klar sein, dass er ihr mit dieser Trennung große seelische Schmerzen zugefügt hat und es ist mal dahingestellt, ob sein Tod wirklich so viel schlimmer gewesen wäre. Dann hätte Janna zumindest stückweise Abschied nehmen können. ... Man wächst an solchen Dingen auch.

    Das sehe ich auch so. Er ist davon ausgegangen, dass für Janna alles zuviel geworden wäre. Und er hat sie beide auch vieler schöner Erinnerungen beraubt, die sie auch trotz seiner Krankheit hätten gewinnen können. Er hat sie um Unwissen lassen und ihr damit auch ein großes Stück Selbstvertrauen zerstört, weil sie nur sich hinterfragt hat. Ich weiß nicht, ob ich einem Mann das verzeihen und mich dann wieder auf ihn einlassen könnte. Vielleicht wäre das möglich, wenn die Liebe schon richtig gewachsen gewesen wäre - aber sie standen ja noch am Anfang ihrer Beziehung, waren frisch verliebt. Allerdings hätte er sich möglicherweise nicht so verhalten, wenn sie damals schon länger zusammen gewesen wären.

    Meine Gedanken fahren jedenfalls Karrussell... :S

  • Oha, was für ein Abschnitt... Auch wenn es sich abgezeichnet hat, musste ich dann doch denken: "Oh, Janna, was tust du....". Ich frage mich auch, wie sieht sie Maris? Ich habe das Gefühl, sie sieht in ihm immer noch den Sonnyboy, in den sie sich damals verliebt hat. Die Enttäuschung, die er ihr bereitet hat, ist wie weggeblasen... Ist die Enttäuschung über die Ehe von Simon so heftig, dass sie bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen? :gruebel

    Diesen Eindruck hatte ich jetzt wiederum gar nicht. Also von wegen nur den Sonnyboy sehen und so.

    Sie weiß jetzt endlich, "was Sache ist" und dass sie wahrscheinlich durch ihr Verhalten auch dazu beigetragen hat.

    Und jetzt ist da eben einfach gerade überwiegend dieses große Gefühl der Liebe, welche sie für Maris empfindet.

    Schon lustig, wie unterschiedlich manches bei uns ankommt. :-)

  • Diesen Eindruck hatte ich jetzt wiederum gar nicht. Also von wegen nur den Sonnyboy sehen und so.

    Sie weiß jetzt endlich, "was Sache ist" und dass sie wahrscheinlich durch ihr Verhalten auch dazu beigetragen hat.

    Und jetzt ist da eben einfach gerade überwiegend dieses große Gefühl der Liebe, welche sie für Maris empfindet.

    Schon lustig, wie unterschiedlich manches bei uns ankommt. :-)

    Das ist es, was ich an Leserunden so mag. Jeder empfindet es anders und man bekommt manchmal selbst auch einen anderen Blickwinkel auf das Gelesene. :-)


    Ich verstehe, was du meinst. Ich habe nur ein wenig Mühe mir eben diese "große Liebe" vorzustellen. Sie war mit 20 sehr verliebt, aber war zu wenig zu lange zusammen, dass eine so "große Liebe" hätte wachsen können. Und auch wenn, wäre doch diese Liebe arg in Mitleidenschaft gezogen worden durch Maris' Rückzug. Daher empfinde ich es so, dass Janna ihre Liebe zu Maris idealisiert und verklärt. Möglicherweise möchte ich aber einfach auch zu sehr, dass es mit Simone wieder klappt.... :zwinker

  • Das ist es, was ich an Leserunden so mag. Jeder empfindet es anders und man bekommt manchmal selbst auch einen anderen Blickwinkel auf das Gelesene. :-)


    Ich verstehe, was du meinst. Ich habe nur ein wenig Mühe mir eben diese "große Liebe" vorzustellen. Sie war mit 20 sehr verliebt, aber war zu wenig zu lange zusammen, dass eine so "große Liebe" hätte wachsen können. Und auch wenn, wäre doch diese Liebe arg in Mitleidenschaft gezogen worden durch Maris' Rückzug. Daher empfinde ich es so, dass Janna ihre Liebe zu Maris idealisiert und verklärt. Möglicherweise möchte ich aber einfach auch zu sehr, dass es mit Simone wieder klappt.... :zwinker

    Ich glaube hier steckt "unser" Unterschied.;)

    Ich würde mir wünschen, dass sie mit Maris zusammen kommen und leben kann.:grin

  • Ich glaube hier steckt "unser" Unterschied.;)

    Ich würde mir wünschen, dass sie mit Maris zusammen kommen und leben kann.:grin

    Ich habe während des Lesens immer darüber nachgedacht, ob man als Verheiratete eher bei dem Ehemann ist, einfach, weil man nicht möchte, dass eine Ehe mit kleinen Kindern in die Brüche geht? Oder ist das total egal? Ich denke, bei mir spielt so was schon eine Rolle. Außer einer der Männer ist der TOTALE Idiot, dann ist es wurscht. :/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Naja, aber man hat ja hier auch gemerkt, wie die Kinder unter den Streitereien der Eltern leiden...........:/

    Unter "normale Umständen" wäre die Ehe wahrscheinlich auch noch länger so weiter gelaufen..........aber nun, da sich die Situation geändert hat.


    Also ob Kinder das Entscheidungsmerkmal sind (bei unseren Überlegungen) ist ein guter Gedanke, aber auf mich trifft er glaub nicht zu.

  • Ich glaube hier steckt "unser" Unterschied.;)

    Ich würde mir wünschen, dass sie mit Maris zusammen kommen und leben kann.:grin

    Das könnte tatsächlich eine Erklärung sein. :) Mir geht es nicht nur um Simon, sondern auch um die Kinder. Allerdings würde ich mir für die beiden natürlich glückliche Eltern wünschen.


    Ich denke aber auch, dass wir sicher beide möchten, dass Janna glücklich ist. Ich bin jedenfalls gespannt, wie die Geschichte ausgeht.

  • Naja, aber man hat ja hier auch gemerkt, wie die Kinder unter den Streitereien der Eltern leiden...........:/

    Unter "normale Umständen" wäre die Ehe wahrscheinlich auch noch länger so weiter gelaufen..........aber nun, da sich die Situation geändert hat.


    Also ob Kinder das Entscheidungsmerkmal sind (bei unseren Überlegungen) ist ein guter Gedanke, aber auf mich trifft er glaub nicht zu.

    Die Kinder sollten natürlich nicht leiden müssen. So gesehen ist es möglicherweise dann doch gut, dass "es" so gekommen ist. :gruebel

    Ich könnte mir vorstellen, dass wenn ich vor einer solchen Entscheidung stehen würde, die Kinder schon eine Rolle spielen würden. Wie ich aber tatsächlich reagieren würde, kann ich (glücklicherweise) nicht sagen.

  • Zuerst war ich auch skeptisch, was da rauskommt in Potsdam und in der Sonnwendnacht, aber mittlerweile bin ich sehr froh darüber. Irgendwie war es für Janna wie ein reinigendes Gewitter. Jetzt, wo sie ihre Gefühle für Maris geklärt hat, ist sie wesentlich mehr mit sich im Reinen. Die "neue" Janna gefällt mir viel besser. :-] Ihr Meinungsumschwung bezüglich der Ehe kam dann zwar sehr plötzlich (kein Wunder, dass Helena da auch gemerkt hat, das was nicht stimmt), aber so ist es wohl realistisch.


    Ich kann sein Verhalten verstehen, aber trotzdem hat er Janna hier bevormundet, weil er er dachte es ist besser für sie. Vielleicht wäre es besser gewesen es nicht zu tun.

    Für Jann wäre es auf jeden Fall besser gewesen, sie hätte selbst entscheiden können und die blöde Idee, dass sie nicht gut genug ist, hätte sich nicht verfestigt.

    Es war ein Fehler, ihr es damals nicht zu sagen. Natürlich war er in einer sehr schwierigen Lage und konnte wohl auch nicht klar denken. Weitaus mehr kreide ich ihm deswegen an, dass er hinterher viel zu schnell aufgegeben hat. Wenn es zwischen den beiden DIE große Liebe ist, die hier auf beiden Seiten angeblich herrscht, lass ich es doch nicht mit einer solchen Lüge enden. Natürlich war es auch falsch von Jannas Vater und Helena, ihr nicht Bescheid zu geben, dass Maris wieder aufgetaucht ist. Viele falsche Entscheidungen, alle unter dem Deckmäntelchen des "wir meinen es doch nur gut". Das finde ich tragisch und auch sehr traurig. ;(


    Ich verstehe, was du meinst. Ich habe nur ein wenig Mühe mir eben diese "große Liebe" vorzustellen. Sie war mit 20 sehr verliebt, aber war zu wenig zu lange zusammen, dass eine so "große Liebe" hätte wachsen können. Und auch wenn, wäre doch diese Liebe arg in Mitleidenschaft gezogen worden durch Maris' Rückzug.

    :write Mit der "großen" Liebe, die die vielen Jahre in der Ferne überdauert, habe ich auch meine Probleme. Da bin ich einfach zu unromantisch ;). Vor allem hatten sie nie einen Familienalltag miteinander, keine Fragen von Kindererziehung, zu bezahlenden Rechnungen oder Putzdienst zu klären. Ob da Maris auch ein so guter Teampartner ist?


    Aber die beiden sind halt nach wie vor so verliebt wie vor 15 Jahren. Das kann ich durchaus so anerkennen im Buch, auch wenn ich es in der Realität eher fragwürdig fände. Tja, dann muss Janna es aber auch durchziehen und sich von Simon trennen. Mit allen bitteren Konsequenzen (auch für die Kinder).


    Ich habe während des Lesens immer darüber nachgedacht, ob man als Verheiratete eher bei dem Ehemann ist, einfach, weil man nicht möchte, dass eine Ehe mit kleinen Kindern in die Brüche geht? Oder ist das total egal? Ich denke, bei mir spielt so was schon eine Rolle. Außer einer der Männer ist der TOTALE Idiot, dann ist es wurscht. :/

    Interessante Frage! Das kann gut sein, ich (als Verheiratete) war am Anfang sehr auf Simons Seite. Da Janna aber so sehr verliebt in Maris ist (und umgekehrt) hat das keinen Sinn - sie würde ja immer Maris hinterherträumen. Das hält keine Ehe aus.


    Schön fand ich das Bild, als Maris bei der Robinie wartet und Janna auf der anderen Seite in ihrem Traumhaus mit ihren Kindern (und Simon) ist - getrennt vom Fluss. Das hatte was und schließt die Anfangsgeschichte. :thumbup:

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Schön fand ich das Bild, als Maris bei der Robinie wartet und Janna auf der anderen Seite in ihrem Traumhaus mit ihren Kindern (und Simon) ist - getrennt vom Fluss. Das hatte was und schließt die Anfangsgeschichte

    Stimmt, das Bild hat mir auch sehr gut gefallen!!! Das war doch auch die Szene, wo Janna Henris Boot aus dem Ufergewächs "rettet"?

  • Schön fand ich das Bild, als Maris bei der Robinie wartet und Janna auf der anderen Seite in ihrem Traumhaus mit ihren Kindern (und Simon) ist - getrennt vom Fluss. Das hatte was und schließt die Anfangsgeschichte

    Stimmt, gab ein paar schöne Kopfkinoszenen. Das Buch könnte man 1 : 1 verfilmen. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Aber eines möchte ich unbedingt loswerden: Firefly , die Beschreibungen der intimen Szenen sind wunderschön und gerade diese Abschnitte sind sehr einfühlsam erzählt.

    Das finde ich auch. Und ganz besonders finde ich, dass das Beisammensein der beiden eine geradezu logische Entwicklung in der Geschichte ist. Das "musste" schon irgendwie sein und ich denke, für die beiden ist es auch die richtige Entscheidung, sich nicht mehr aus dem Weg zu gehen.

    Wie sich nun alles weiterentwickelt, wird die Zeit zeigen.


    Es ist aber nun mal zunächst einfach eine Verliebtheit. Ob man, ohne den jeweils anderen in seinem Alltag zu kennen, wirklich schon von der großen Liebe sprechen kann, ohne Wenn und Aber? Oder wird einfach das Bekannte durch eine aufregende Episode mit dem Verflossenen ausgeblendet? Auch das muss natürlich die Zeit zeigen. Aber ich bin da ganz bei Lese-rina ,

    Tja, dann muss Janna es aber auch durchziehen und sich von Simon trennen. Mit allen bitteren Konsequenzen (auch für die Kinder).

    beides zusammen wird auf Dauer nicht funktionieren. Insofern wird sich Janna auch auf Konsequenzen für die Kinder einstellen müssen, je nachdem, wie sie sich entscheidet. Dass sie diese Verantwortung ihren Kindern gegenüber sieht, ihnen ein harmonisches Elternhaus "zu bieten", ehrt sie auf eine Weise. Aber sie darf sich selbst / ihr persönliches Glück dabei natürlich auch nicht vergessen. Die Fassade aufrecht zu erhalten und dabei todunglücklich in einer Beziehung zu sein, kann ja auch keine Lösung sein. Daher dürfte es stark darauf ankommen, wie zerrüttet die Ehe mit Simon bereits ist. Wie Firefly an anderer Stelle schon schrieb: Maris kommt hier mehr die Rolle eines Katalysators zu, er ist nicht der eigentliche Grund für Jannas Zweifel an ihrer Ehe.


    Maris Begründung, weshalb er den Kontakt zu Johanna damals abgebrochen hat, ist für mich unverständlich. Ja, er war in einer Ausnahmesituation, aber seine Beweggründe waren einfach falsch. Ein Fehler, der ihm selbst ja auch viele Jahre zu schaffen gemacht hat. Dass Johanna ihm falsche Tatsachen hinsichtlich des Fortgangs ihrer Mutter aufgetischt hat, ist das eine, aber hätte ihn in seiner Entscheidung, seine eigene Erkrankung nicht kundzutun, nicht beeinflussen dürfen. Natürlich muss man hier die Ausnahmesituation sehen, in der er sich befunden hat. Aber auch er hätte in dieser Krankheitssituation doch sicher auch gerne seine Liebe unterstützend an seiner Seite gewusst. So musste er selbst ja auch sowohl mit seiner Erkrankung als auch der Trennung von Johanna fertig werden.


    Dass Johannas Vater ihn abgeblockt hat, weil er im Glauben war, Maris hätte seine Tochter einfach abserviert, finde ich hingegen sehr verständlich. Das fand ich eher väterlich-fürsorglich, auch wenn ich an Johannas Stelle auch selbst hätte entscheiden wollen, ob ich mir neuen Kontakt mit Maris wünschen würde.


    Ich hab ja schon einige Seiten über diesen Abschnitt hinaus gelesen und schaue nun ganz gespannt den letzten 50 Seiten entgegen... :lesend

  • Als sich herauskristallisierte, dass Janna und Maris die Nacht miteinander verbringen, war ich hin- und hergerissen, ob ich das nun gut oder übel finde.


    Einerseits denke ich wie andere hier, dass es vielleicht sogar unausweichlich war, aber auf jeden Fall gut in dem Sinne, dass sich die Spannung und in-der-Luft-hängen aufgelöst hat. Andererseits denke ich auch an die Ehe mit Simon, die Kinder, die Verflechtungen im beruflichen, die zu einer komplizierten Trennung führen würden.


    Ich weiß nicht, wie ich mir eine Auflösung vorstellen kann, was der schönste Weg wäre für alle. Insgeheim befürchte ich, dass doch was zwischen Simon und Helena sein könnte, denn dass die Kinder allein mit dem Hund unterwegs waren, macht mich ebenfalls misstrauisch.

  • Und ganz besonders finde ich, dass das Beisammensein der beiden eine geradezu logische Entwicklung in der Geschichte ist. Das "musste" schon irgendwie sein und ich denke, für die beiden ist es auch die richtige Entscheidung, sich nicht mehr aus dem Weg zu gehen.

    Wie sich nun alles weiterentwickelt, wird die Zeit zeigen

    Da kann ich dir nur beipflichten. Ohne spoilern zu wollen muss ich zugeben, dass ich an dieser Stelle zugeben musste, dass Jannas Weg möglicherweise gar nicht so "falsch" ist.

    Einerseits denke ich wie andere hier, dass es vielleicht sogar unausweichlich war, aber auf jeden Fall gut in dem Sinne, dass sich die Spannung und in-der-Luft-hängen aufgelöst hat. Andererseits denke ich auch an die Ehe mit Simon, die Kinder, die Verflechtungen im beruflichen, die zu einer komplizierten Trennung führen würden.

    Genauso geht es mir eben auch. Ich fühle mich hin und her gerissen und wenn ich dann an die Kinder denke, wünsche ich mir, dass Janna und Simon eine Chance bekommen. Aber das wird wohl immer unwahrscheinlicher.

  • Ich bin jetzt noch nicht ganz mit diesem Abschnitt durch, aber fast. ;-)

    Dass die beiden in Potsdam miteinander schlafen werden, war dem Leser natürlich von Anfang an klar.


    Das musste einfach so kommen. Die Frage ist, ob es zur Klärung beiträgt (wie auch andere schon schrieben: "Haken dahinter - erledigt!") oder alles nur noch viel komplizierter macht.


    Simons Verhalten ist nach wie vor höchst verdächtig und Helenas ebenso. Ich bin der Meinung, Janna ist nicht die einzige, die hier diskussionswürdiges Verhalten an den Tag legt.


    Nun wissen wir auch, warum Maris damals so abrupt Schluss gemacht hat. Und auch hier wieder meine Meinung: Kommunikation ist alles. Das Leben hätte so anders verlaufen können (ob es glücklich geworden wäre, steht auf einem anderen Blatt, das kann man natürlich auch nicht wissen). Ich fand es aber auch nicht gut, dass Maris einfach für sich entschieden hat, ob er Janna mit an diesem Abschnitt seines Lebens teilhaben lässt oder nicht. Sein damaliges Alter entschuldigt das für mich nut ein wenig.


    Ich bin gspannt wie es weitergeht - es wird noch einen Eklat geben, das ist klar. Es ist mir nur nicht klar, ob wegen Janna und Maris oder Simon und Helena oder einfach "nur" zwischen Janna und Simon, ohne dass die anderen eine Rolle spielen (doch diese Chance lässt dramaturgisch kaum jemand aus).

    Meist enden Bücher "dieser Art" entweder, dass die Protagonisten sich besinnen, dass ihre Ehe doch der Rettung wert ist. Oder eben, dass es an der Zeit für einen Neustart mit dem Trennungsgrund ist.


    Was ich mir mal wünschen würde :grin wäre ein Buch, in dem die Protagonistin beschliesst, dass sie selbst ihren Mann stehen kann und erst mal keinen Partner braucht und mitsamt ihren Kindern in ein selbstbestimmtes Leben startet. So ein Ende hab ich noch nicht bekommen, immer nur ein "entweder Partner A oder Partner B". Ich plädiere für ein "Starke-Frauen-Ende". :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Was ich mir mal wünschen würde :grin wäre ein Buch, in dem die Protagonistin beschliesst, dass sie selbst ihren Mann stehen kann und erst mal keinen Partner braucht und mitsamt ihren Kindern in ein selbstbestimmtes Leben startet. So ein Ende hab ich noch nicht bekommen, immer nur ein "entweder Partner A oder Partner B". Ich plädiere für ein "Starke-Frauen-Ende". :lache

    Die Frage ist natürlich, warum sie auf ihre große Liebe verzichten sollte? Denn die ist Maris ja definitiv in diesem Fall. Dein Ende würde eher dazu passen, dass der Ehemann blöd bleibt und die große Liebe sich als ebenso blöd entpuppt. :lache Wobei ich solch ein Ende auch sympathisch fände und ich mir sicher bin, dass es sowas in ähnlicher Art auch irgendwo gibt.