'Ich träumte von einer Bestie' - Seiten 001 - 095

  • Meine Nachbarin hat dort vor 7 Jahren ihren zweiten Mann kennengelernt. Die Tochter wurde gerade eingeschult. ;)


    Mein Ältester hat seine Lebensgefährtin über eine andere Plattform kennengelernt. Sind seit zwei Jahren glücklich.

    Gerade die jungen Leute machen das fast alle mal.

    Ich hab meinen Mann vor 14 jahren auch übers Internet kennengelernt, aber grade Tinder hat doch eher einen schlechten Ruf ?

  • Ich bin auch sehr gespannt, wohin uns die Reise führen wird. Gerade die Märchenverbindung hat es mir besonders angetan, ich mag Geschichten, die sich rund um Märchen spinnen. Nach dem Lesen der Leseprobe hatte ich Angst, dass es sich in Richtung Kindesmissbrauch bewegen könnte. Ich hoffe sehr, dass das nicht zutrifft, das ist ein Thema, dem ich nicht in Unterhaltungsliteratur begegnen will.

    Das ist auch ein Thema, von dem ich nicht so gerne lese - das geht mir dann zu sehr an die Nieren. So geht es mir auch, wenn Tiere zu schaden kommen. Da bin ich dann eine richtige Mimose...


    Dass Simon sauer ist, kann ich ein Stück weit nachvollziehen, auch wenn sie sich noch nicht lange kennen. Sie müsste ihm ja nicht alles erzählen, aber dass Max ihr Bruder ist, hätte sie doch sagen können.

    Grundsätzlich hast du recht, sie hätte das Missverständnis direkt auflösen können, sogar sollen. Ich finde aber, dass das zeigt, dass sie nicht bereit ist, sich für Simon zu öffnen bzw. sich auf eine feste Beziehung einzulassen. Es gibt anscheinend zuviele Schatten in ihrem Leben, die sie dazu bringen, sich hinter ihre Rechner zu verstecken. Ich denke, sie wird sich im Laufe der Geschichte weiterentewickeln - zumindest wünsche ich mir das.

  • Wie schön, dass Du Dich trotzdem an das Buch herangewagt hast! :lesend<3Und nur soviel vorab: Es geht zwar übergeordnet um Tramata (von Erwachsenen) und deren Folgen, aber ich habe wirklich versucht, da nicht unnötig detailliert zu beschreiben, viel spannender fand ich für einen Roman, was das Erlebte mit den Menschen macht, wie es nachhallt, wie die Figuren mit Erlebnissen umgehen.

    Das klingt spannend! Und Traumata von Erwachsenen sind zwar furchtbar, aber bei Kindern empfinde ich das noch sehr viel schlimmer. Ich bin gespannt, wohin sich das Buch entwickelt und empfinde es als wohltuend, wenn man das nach den ersten Seiten noch nicht weiß und ich mich überraschen lassen kann.


    Gegen Fantasy habe ich zwar nichts, aber es muss auch nicht unbedingt sein. Und ich denke, die Märchen- und Bestienverbindung lässt auch ohne Fantasy auf eine fantasievolle Geschichte hoffen.


    Sollte mich jemand vermisst haben, keine Sorge: ich habe nicht aufgegeben, sondern nur zu viel Arbeit. ;) Zum Weiterlesen bin ich so nur wenig gekommen und posten war auch nicht drin. Aber jetzt sollte es besser werden :grin.


    Dafür hab ich aber Echternach gegoogelt. Ein hübsches kleines Städtchen. Mir war gar nicht bewusst, dass es in Luxemburg außer der gleichnamigen Stadt doch etliche schnuckelige Kleinstädte gibt. Nina Blazon hast du eine Recherchereise für das Buch gemacht?

    Dass Simon sauer ist, kann ich ein Stück weit nachvollziehen, auch wenn sie sich noch nicht lange kennen. Sie müsste ihm ja nicht alles erzählen, aber dass Max ihr Bruder ist, hätte sie doch sagen können.


    .... Aber sie vergisst darüber sich selbst. Aber es ist natürlich für sie perfekt, sich hinter dem Bildschirm zu verkriechen, da kommt ihr niemand zu nahe.

    Beides kann ich nur :write. Die Reaktion auf die Frage nach Max hat mich dann doch sehr stutzig gemacht.

    Ich finde aber, dass das zeigt, dass sie nicht bereit ist, sich für Simon zu öffnen bzw. sich auf eine feste Beziehung einzulassen. Es gibt anscheinend zuviele Schatten in ihrem Leben, die sie dazu bringen, sich hinter ihre Rechner zu verstecken. Ich denke, sie wird sich im Laufe der Geschichte weiterentewickeln - zumindest wünsche ich mir das.

    Du hast schon recht, dass Fleur wohl nicht bereit für eine Beziehung ist. Aber auch ohne Beziehung ist es kein großes persönliches Geheimnis zu verraten, wer der eigene Bruder ist. Fleur hat für mich dann doch ein großes Problem mit Nähe, bevor sie das nicht löst, wird es mit einer Beziehung nichts werden, egal mit wem. Aber ich hoffe auch sehr, dass sie sich weiterentwickelt (und gehe davon aus!) - genug Buchseiten sind ja da :grin.


    Simon ist wohl aber ganz der falsche für Fleur, er postet ja wirklich sehr viel und vor allem ohne Überlegung, ob Fleur es recht ist, wenn er ihren wirklichen Namen nennt.


    Für mich stellt sich die Frage, ob sich Fleur aus realen Gründen versteckt (verfolgt von ihrem Vater und/oder dessen Familie, die sie zurück nach Frankreich schleppen wollen) oder ob die Verfolgung eher in ihrem Kopf und in ihrem Träumen stattfinden. :/

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Dafür hab ich aber Echternach gegoogelt. Ein hübsches kleines Städtchen. Mir war gar nicht bewusst, dass es in Luxemburg außer der gleichnamigen Stadt doch etliche schnuckelige Kleinstädte gibt. Nina Blazon hast du eine Recherchereise für das Buch gemacht?

    Ich war 2018 einige Wochen in Echternach, allerdings damals nicht für die Recherche für diesen Roman, sondern als Stadtschreiberin im Rahmen eines Stipendiums für Kinder- und Jugendbuchautor*innen. Es war eine wirklich besondere Zeit dort - gerade auch durch die "Springprozession", die als lebendes Unesco-Kulturerbe eingestuft ist und genau in dieser Zeit stattfand. Traditionellerweise "springen" die Autorinnen und Autoren, die in der Stadt sind, bei dieser Prozession mit. Es gab vorher Proben mit den Grundschulkindern, um die Choreographie und den Prozessionsschritt zu erlernen. Und an dem Tag feierte die ganze Stadt, es war ein besonderes Erlebnis.


    Die Wohnung von Fleurs Großmutter sollte aber ursprünglich nicht in Luxemburg stehen, sondern in einer kleinen französischen Stadt. Manchmal durchkreuzt das Leben aber auch Roman-Exposés.
    Die Recherchereise nach Frankreich, die ich dafür eingeplant hatte, konnte zum Teil durch die Coronazeit gar nicht mehr stattfinden. Und so tauschte ich die Orte und versetzte Margots Wohnung in den Ort, den ich schon gut kannte - Echternach. Und im Grunde passte dieses Städtchen mit dem Heiligen Willibrord, den vielen Pilgern und seinen religiösen Traditionen auch viel besser zur Figur der tief gläubigen Margot. ;)


    Liebe Grüße :wave

    Nina

  • Vielen Dank für deine Erklärungen! :wave Die Springprozession ist ja wirklich ganz was besonderes, wie schön, dass du Teil davon sein konntest. Was macht man denn als Stadtschreiberin?


    Ich bin sehr froh, dass neben den ganzen französischen Städten, mit deren Namen ich mich als nicht-französisch-sprechende-Person schwertue, so was einfaches wie "Echternach" eine Station von Fleurs Reise ist. :grin Von daher: gut gewählt! :thumbup:

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Vielen Dank für deine Erklärungen! :wave Die Springprozession ist ja wirklich ganz was besonderes, wie schön, dass du Teil davon sein konntest. Was macht man denn als Stadtschreiberin?

    Ich durfte einige Wochen im historischen "Gotischen Haus" in der Altstadt Echternachs wohnen und dort an meinem neuen Buch arbeiten, darüber hinaus gehörten Lesungen an den Schulen in und um Echternach dazu und natürlich war ich auch eingebunden in das Stadtleben. Dazu gehörte auch die Teilnahme an der Springprozession, aber auch Kontakte zur dortigen Kulturszene. Und da das Gotische Haus, in dem ich wohnte, auch im Reiseführer erwähnt war, standen oft auch Touristen vor dem Haus - und auch schon mal in meiner Küche, da sie dachten, dass man das Haus wie ein Museum besichtigen kann. Sie waren dann ziemlich irritiert, mich mit Kaffeetasse und Laptop am Küchentisch vorzufinden. So lernte ich ziemlich schnell, die Tür sicherheitshalber auch dann abzuschließen, wenn ich zu Hause war. ;)


    Liebe Grüße

    Nina

  • Ich war 2018 einige Wochen in Echternach, allerdings damals nicht für die Recherche für diesen Roman, sondern als Stadtschreiberin im Rahmen eines Stipendiums für Kinder- und Jugendbuchautor*innen. Es war eine wirklich besondere Zeit dort - gerade auch durch die "Springprozession",

    Wie cool, wenn man Erfahrungen und Erlebnisse aus dem eigenen Leben so direkt im eigenen Buch verwursten kann. Ich denke, solche Dinge kommen beim Leser besonders gut an, weil man vielleicht spürt, dass da was Reales dahinter steckt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich durfte einige Wochen im historischen "Gotischen Haus" in der Altstadt Echternachs wohnen und dort an meinem neuen Buch arbeiten, darüber hinaus gehörten Lesungen an den Schulen in und um Echternach dazu und natürlich war ich auch eingebunden in das Stadtleben. ...

    Danke für deine Antwort! Das stell ich mir als ganz besondere Zeit vor :thumbup:, toll, dass du diese Erfahrung machen durftest und uns ein bisschen daran teilhaben lässt. Und es hat sich ja auch für Echternach "ausgezahlt": ich wäre nie ohne das Buch auf Echternach aufmerksam geworden.


    Zufällig habe ich diese Woche im Podcast eat read sleep auch ein Interview mit einem Stadtschreiber gehört. Daniele Palu ist Stadtschreiber in Otterndorf und hat ähnliches erzählt wie du.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • So, endlich bin ich auch ins Buch gestiegen und bin mit Max und Fleur nach Luxemburg gereist. Mir gefällt das Buch bisher sehr gut, gerade Fleur ist ein unglaublich interessanter, vielschichtiger Charakter. Ihr Interesse für alte Märchenbücher finde ich dabei genauso interessant wie ihre Arbeit als IT Forensikerin. Was mich nur wundert, war die Stelle, als sie zu diesen Cem sagt, sie wäre ja keine Hackerin. War das in dem Bereich nicht so, dass man quasi legal hacken darf und sollte?

    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt und inwieweit die Märchen noch eine größere Rolle spielen? Ihre Vergangenheit, allen voran ihr leiblicher Vater Maurice hat ja auch schon einiges an Geheimnispotenzial 😊

  • Was mich nur wundert, war die Stelle, als sie zu diesen Cem sagt, sie wäre ja keine Hackerin. War das in dem Bereich nicht so, dass man quasi legal hacken darf und sollte?

    Das ist eine gute Frage.... :gruebel Ich bin allerdings nicht darüber gestolpert, da für mich das Wort "Hacker" negativ behaftet ist und Fleur ihre Tätigkeiten im Netz ja berechtigterweise ausführt.