Schreibwettbewerb Oktober 2005 - Kommentare

  • Aha, "Morgenstern" ist also eine wahre Geschichte. Schade, wenn man den Hintergrund kennt, gefällt mir die Geschichte nicht mehr ganz so gut. Irgendwas fehlt!


    Und die Liedertexte hätte ich zwischen Anführungszeichen geschrieben, da es sich ja scheinbar um existierende Kirchenlieder handelt, die mir allerdings als Heide nichts sagen.


    http://ourworld.compuserve.com/homepages/alexander_behrend/klepper.htm

  • So, ich will mal meinen Senf hier abgeben NACHDEM ich nun weiß wer was geschrieben hat. Vorher kam ich nicht dazu.


    Das mit der Methaphysik....ja da vermutete ich auch Tom. Das ist so seine Schreibe, sein Art. ;-)


    Erstaunt war ich darüber, dass die witzige Story "Historisch unkorrekt" von Hinterwäldlerin war. Ich finde, sie hat sich da mit der Zeit und ihren Beiträgen ziemlich gesteigert. Toll! Hätte von mir auch Punkte gegeben. :wave


    Auch die Siegergeschichte war eine tolle Idee! Prima! :-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Wilma :


    Ich habe da etwas unterschätzt: Da mir das Lied von kleinauf sehr vertraut ist, war es für mich sehr überraschend, dass es offensichtlich nicht als real existierendes Lied erkannt wurde. Aufgrund der vermeintlichen Bekanntheit habe ich auch auf Anführungszeichen usw. verzichtet.


    Meine Motivation war, Teile des mir bekannten Liedes dem mir inzwischen bekannt gewordenen Lebensende von Jochen Klepper in einer auf 500 Wörter begrenzten Geschichte gegenüberzustellen.


    Wenn ich die komplette Geschichte erfunden hätte, hätte ich wie Doc argumentiert: Der Kontrast des "frommen Lebens" zur Selbsttötung hätte mich dann auch gestört.
    Da genau das aber passiert ist, muss die Frage danach offen bleiben...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Da sieht man es wieder: Man sollte nicht zwischen Tür und Angel noch schnell eine Geschichte schreiben, nur um dabeizusein. Manchmal ist verzichten besser. :-) Normalerweise schreibe ich meine "Storys" nicht auf den letzten Drücker, sondern so früh, dass ich sie ein paar Tage liegenlassen und dann mit Abstand noch einmal begutachten kann. Durch meinen morgigen Umzug bedingt wollte ich zuerst gar nichts schreiben, habe aber dann doch noch am letzten Wettbewerbs-Tag zur Tastatur gegriffen und den Text eingeschickt. Aber umsonst war es trotz der 0 Punkte nicht, denn durch eure Kritik habe ich wieder mal dazugelernt. :-]


    LG, Inge :wave

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • So, jetzt kann ich ja meine Meinungen loswerden...


    Es war schonmal
    Die Idee hat mir sehr gut gefallen. Stellenweise gruslig. Die Sprache- naja. Geht so.


    Arbeit um Mitternacht
    Hm. Seit ich "The Green Mile" gesehen habe, bin ich in Sachen elektrischer Stuhl eher...abgeneigt. Anfangs hab ich die Geschichte gar nicht richtig verstanden und dachte, das soll etwas wie Frankenstein werden. Hm. Hat mich niht mitgerissen.


    Die Geisterstunde geht vor die Hunde
    Eigentlich eine niedliche Geschichte, aber durch diese "Die Jugend von heute!"- Kritik hab ich dann doch keinen Punkt gegeben.


    Der Traum
    Hier hat mir die Auflösung gefehlt. Klar, es war dann letztendlich doch nur ein Traum, aber ein Umschwung wäre besser gewesen. Denn wäre es kein Traum gewesen- sondern ein Geist etc.- wäre die Geschichte nicht so vorhersehbar gewesen. Die Überschrift hat das Ende ja schon vorweg genommen.


    Mitternacht auf Schloss Reichenau
    Nee. Ein Liebesrausch um Mitternacht? Nicht mein Geschmack.


    Marketing für den Tod
    Das ist mal eine lustige Idee! Und auch sprachlich schön formuliert! Wunderbar!


    Kein Entkommen
    Ich mag keine Werwölfe, die jemanden zerfleischen. Das ist alles.


    Morgenstern
    Erinnert mich zu sehr an die schrecklichen Kurzgeschichten von Böll, Borchert etc., die ich nicht mag: Krieg, Selbstmord.


    Der Hochzeitstag
    Sehr schön. Eine schöne Idee.

    Mutternacht

    Zu gewollt. Zu mäklig. Zu sehr nicht mein Fall.


    Meterphysik
    Oh iiiiih. Das als Geschichte? Pinkeln als roter Faden der Geschichte? Was für ein Graus! Und auch wenn es um irgendwelche Raum-Zeit-Beziehungen gehen soll (ich hab Physik abgewählt), schon der Satz Mein klarer, gelblicher, kaffeegestärkter Urinstrahl scherte sich nicht um die Raserei. ekelt einen. Pfui deibel, wie man bei uns sagt.


    Wiegenlied
    Tja, wer babysittet muss mit allem rechnen. Was soll die Meckerei?

    Seelentanz

    Fand ich anfangs sehr schön, durchaus punktewürdig. Die Sache mit dem neuen Freund der Mutter fand ich schon weniger toll. Als sie sich am Ende umbringen wollte, wars vorbei: Musste das sein?


    Historisch unkorrekt
    Kein Kommentar! :lache Wenigstens hab ich diesmal einigermaßen gute Kommentare bekommen, die von "lustiger Idee" und "schön bissig" sprachen. Jetzt muss ich nur noch dran arbeiten, mal die "5-Punkte-Hürde" zu knacken. Um Mithilfe wird gebeten! :grin


    Ein Abend im Sommer
    Da bin ich mit Momo einer Meinung: Muss so eine Kurzgeschichte immer auf eine Vergewaltigung, Kindesmißbrauch, etc. etc. hinauslaufen?


    Soweit meine Eindrücke. :wave

  • Zitat

    Original von hinterwäldlerin



    Seelentanz

    Fand ich anfangs sehr schön, durchaus punktewürdig. Die Sache mit dem neuen Freund der Mutter fand ich schon weniger toll. Als sie sich am Ende umbringen wollte, wars vorbei: Musste das sein?


    Ist schon frappant, wie viele Leser da einen Selbstmord hineininterpretieren. Das war zu keiner Zeit und in keinster Weise von mir beabsichtigt. Meine "Sie" handelt in einer Art Torschlußpanik, um aus der unangenehmen Situtation wegzukommen. Nix Selbstmordversuch! :wave

  • Wilma - gut, dass du das sagst... Ich habe den Text jetzt dreimal gelesen und war sicher, dass sie am Ende stirbt... aber du hast Recht - es hängt alles an der "Mitternacht", oder? Um Mitternacht, so hat Julie ihr erzählt, tanzen die Seelen - also wartet sie gespannt auf Mitternacht, um die Seelen (ihrer Oma und ihres Vaters) tanzen zu sehen. Und sie fragt sich, wie es sein mag, wenn (einst?) ihre eigene Seele tanzt.
    Hätte aber genauso gut anders sein können... zwischendurch fragte ich mich plötzlich, ob das neue Zuhause mit dem "Geruch von frischem Holz" gar schon ein Sarg ist.... spooooooky ;-)
    Da kann man mal sehen, was Interpretationen alles anrichten können... ist sowas für einen Autor gut oder schlecht? :gruebel

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • @ Wilma


    Jetzt möchte ich es aber auch wissen: SIE liegt doch in einem Sarg und freut sich auf das Tanzen auf den Gräbern...? Oder habe ich das komplett falsch verstanden? Wenn nicht, was soll der Hinweis auf den Geruch nach frischem Holz? Und am Ende hat sie doch einen Autounfall (egal ob beabsichtigt oder nicht) und landet auf dem Friedhof? :gruebel


    Bitte um Aufklärung!! :-)

  • Zitat

    Original von Waldfee
    SIE liegt doch in einem Sarg und freut sich auf das Tanzen auf den Gräbern...? Oder habe ich das komplett falsch verstanden? Wenn nicht, was soll der Hinweis auf den Geruch nach frischem Holz? Und am Ende hat sie doch einen Autounfall (egal ob beabsichtigt oder nicht) und landet auf dem Friedhof? :gruebel


    So sehe ich das auch.
    Nur bin ich der Ansicht, daß es kein Selbstmord war, sondern ein stinknormaler unbeabsichtiger Autounfall mit Todesfolge. Zumindest kam das bei mir so beim Lesen rüber.


    Gruss,


    Doc

  • Ach, sie liegt in einem Sarg? :wow
    (Oh Gott, die Deutschklausur...)


    Zitat

    In einem Atemzug mit Böll und Borchert kritisiert zu werden, hat was (auch wenn uns das "Schreckliche" eint)


    Nicht wahr? Die 3 Großen: Böll, Borchert und Burchill... :lache
    Naja, ich mag halt am liebsten nette, freundliche Geschichten, in denen alles gut ausgeht. Oder wenn schon schlimm, dann bitte Der-englische-Patient-herzzerreißend schlimm. Und ohne Krieg, Hungersnöte und Familienselbstmorde. :-)