'Der Teufel von Tempelhof' - Seiten 243 - Ende

  • Ich hab das Buch dann vorhin noch beendet. Wieder mal eine Geschichte, bei dem man das Opfer verstehen kann…. Ganz das was Leo schon befürchtet hatte.

    Ohne schlaue Verhörtaktik hätte er da auch keine Chance gehabt ein Geständnis zu bekommen. Wie Pauline wohl bestraft werden wird? Immerhin ist ihr Mann Anwalt. Allerdings wird sie ihre Beweggründe sicher nicht vor Gericht darlegen, im Zweifel ist sie eh selber schuld. Ist ja heute leider oft genug auch noch so, wenn Frauen vergewaltigt werden……


    Erika konnte ihre Mutter also doch noch sehen, ich hatte schon befürchtet, dass es nicht klappt. Und Leo ist ganz schön gewieft, dass er Erika mit nach Hause bringt, besonders als seine Schwester auch da ist. Ein Schelm wer sich dabei was denkt ;-) Hat er gut gemacht der Leo!


    Ich fand das Buch wieder ganz toll! Genau so liebe ich es Kleinigkeiten aus der Zeit zu lernen. Solche Dingen wie der Umgang mit Ephedrin, die Zustände in den Waisenhäusern und auch das generelle Umfeld von Leo und seinen Kollegen bieten lauter kleine Einzelteile, die mein Bild von dieser Zeit immer mehr vervollständigt. Das mag ich total gerne. Unterhaltung und was dabei lernen. So ähnlich wie Kinderüberraschun :-)


    Liebe Susanne Goga ich hoffe wir dürfen Leo noch eine Weile begleiten. Auch wenn es sicher nicht einfacher für ihn und seine Kollegen werden wird in der Zeit die für sie alle kommen. Ich liebe diese Reihe einfach!


    Meine Rezi kommt dann auch noch, da muss ich aber ein wenig in mich gehen.


    Und jetzt freue ich mich auf die Diskussionen hier und im Rest der Runde

  • Ich kann mich Streifi nur anschließen, ein tolles Buch, ein spannender Fall, dazu die perfekte Mischung zwischen Ermittlungen und Privatleben und dazu noch die ganzen Details aus dem Alltag der Menschen. Perfekt.


    Ich denke mit der Aufklärung des Falles ist genau das passiert, was Leo zwischendurch befürchtet hat, dass er mehr Verständnis für den Täter als für das Opfer hat, mir geht es auf jeden Fall so. Einfach nur grauenhaft, was da mit den Mädchen passiert ist und dass auch noch die Mütter zugestimmt haben, vielleicht sogar die treibende Kraft für die Verstümmelung ihrer Töchter waren, unvorstellbar.

  • Ach je, leider ist es tatsächlich so (hat das Robert gesagt?), dass man mit dem Täter mehr Mitleid haben kann als mit den Opfern. Tatsächlich war ich mit meinen Überlegungen auf der richtigen Spur. Im Grunde war es eher ein Zufall, der die Mordserie angestoßen hat.


    Ein sehr heikles Thema, noch dazu für die damalige Zeit, das das Team um Leo aber recht gut gemanagt hat. Mir läuft es immer noch eiskalt den Rücken runter, wenn ich nur daran denke. Waris Dirie z. B. hat in ihrem Roman eindringlich dargestellt, was es für eine Frau bedeutet, beschnitten zu sein. Ich darf gar nicht daran denken, dass so etwas immer noch praktiziert wird.


    Schön, dass Erika und ihre Mutter sich noch einmal sehen konnten, aber dass man ihr nur drei Stunden gegönnt hat … Wie es scheint, könnte sich aber zwischen Erika und Ilse tatsächlich etwas anbahnen, und wir treffen Erika vielleicht im nächsten Band wieder. Das wäre schön.


    Wie immer ist auch das Nachwort lesenswert, und ich konnte einiges googeln. Wie schön, dass ein zehnter Roman geplant ist, ich freue mich darauf. „Sturm über Berlin“ habe ich auch direkt im Anschluss gelesen.

  • Ich habe das Hörbuch auch gestern mit großer Begeisterung zu Ende gehört. Leider war bei mir in der letzten Woche echt viel Stress in der Arbeit, deswegen konnte ich mich hier nicht so viel an der Leserunde beteiligen, wie ich es eigentlich gerne gewollte hätte.


    Ich kann mich meinen Vorschreibern nur komplett anschließen. Es war wieder ein toller Fall für Leo Wechsler, ein sehr interessantes aber auch trauriges Thema, und genau die richtige Mischung aus Kriminalfall, Leos Familiengeschichte und historischen Hintergrund. Ich freue mich jetzt schon darauf, dass es auf jeden Fall noch ein weiteres Buch mit Leo geben wird.

    Ein sehr heikles Thema, noch dazu für die damalige Zeit, das das Team um Leo aber recht gut gemanagt hat. Mir läuft es immer noch eiskalt den Rücken runter, wenn ich nur daran denke. Waris Dirie z. B. hat in ihrem Roman eindringlich dargestellt, was es für eine Frau bedeutet, beschnitten zu sein. Ich darf gar nicht daran denken, dass so etwas immer noch praktiziert wird.

    Ich musste beim Lesen auch öfter an Waris Dirie und ihr Buch denken. Es ist schon einige Jahre her, dass ich es gelesen habe, aber so ein Buch vergisst man einfach nicht. Das ist so ein schlimmes Thema und einfach unvorstellbar, dass solche Praktiken auch heutzutage in einigen Ländern noch durchgeführt werden.

  • Das Ende fand ich äußerst gelungen. Mir hat gut gefallen, auch Passagen aus Paulines Sicht zu lesen. Das rechtfertigt keinen einzigen Mord, aber Verständnis für ihr Trauma konnte ich dadurch bekommen.


    Die Gesamtkomposition des Buches habe ich ja schon im letzten Abschnitt gelobt. Ich bleibe dabei. Ich finde diesen Wechsler-Band den besten der Reihe. :anbet:anbet:anbet


    Vielleicht, weil mich das Buch beim Lesen sehr berührt hat, auch wachgerüttelt und erschüttert.


    :danke

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Die Abschnitte aus Paulines Sicht fand ich auch wichtig und sehr gelungen. Dass Paulines Leid und dadurch auch ihre Tatenso gut nachvollziehbar sind, macht den ganzen Fall noch eindringlicher.


    Ich freue mich aif jeden Fall schon sehr auf den nächsten Fall für Leo und seine Kollegen.

  • Nun ist es aufgelöst und es ist einer der Fälle, bei dem mir der Täter sympathischer als das Opfer war, auch oder weil Pauline auch andere Schuldige gefunden hat. Das Kindermädchen und die eigene Mutter als treibende Kräfte für die Verstümmelung - nahezu unfassbar. Quasi als Ausgleich konnte Leo noch ein Zusammentreffen von Erika mit ihrer Mutter organisieren.

    Ich fand den Roman sehr eindringlich mit einem gelungenen Einblick in die Zustände jener Zeit. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln