Schreibwettbewerb 01.06.2025 - 31.07.2025 Kommentare

  • In diesem Thread könnt Ihr ab dem 01.08.2025 eure Kommentare und Meinungen zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs schreiben.

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    Die Punkte und Autoren werden am 16.08.2025 bekannt gegeben!

  • Alt 42

    Sehr schöne Idee zu einem brandheißen Thema. Gut umgesetzt, den Spannungsbogen gehalten, bis klar wurde, dass das Satzzeichen selbst in Therapie ist - dabei hätten bei Tilde schon die Glocken läuten können!


    Der letzte(?) Lichtblick

    So eine Welt wie Nova möchte man nicht erleben, aber ich fürchte, die Menschheit wird, wenn sie sich nicht vorher ausradiert.


    Der Weltenlose

    Au weia, mit Betonung auf "Au!". Der Anfang hat mich verwirrt, dann hat mich die Geschichte zum Schmunzeln gebracht.


    Die Schwierigkeiten mit dem Stern

    Diese Geschichte scheint sehr persönlich zu sein. Schön formuliert, bringt die Gefühle rüber.


    Interstellare Bewerbungsunterlagen

    Die ungewöhnliche Form als Bewerbungsschreiben gefällt mir, der Autor oder die Autorin verlässt die ausgetretenen Pfade.


    Sheer

    Einen Song als Einleitung haben wir hier glaube ich ganz, ganz selten. Ein schwieriges Thema behutsam aufgearbeitet.


    Stars - stars - stars

    Gut geschrieben, allerdings wurde das Stichwort für mein Gefühl zu gewollt eingebaut, ohne dass ein echter Bezug dazu entsteht.


    Sterneküche

    Schön, dass Mathieu sich treu bleibt. Ich kann mir das richtig gut vorstellen, so ein kleines Restaurant, vielleicht etwas eingekeilt zwischen den Touristenfallen in der Cité, oder bei den Markthallen in der Unterstadt. Bin gespannt, ob der Autor oder die Autorin eine Verbindung nach Carcassonne hat.


    Zu den Sternen stolpern

    Eine Liebeserklärung, die viel poetischer ist, als der Schreiber oder die Schreiberin wahrhaben will.


    Zwischen den Sternen

    Die gnadenlose Effizienz dieser Zukunft erschreckt, aber es ist ein Spiegel dessen, was längst etabliert ist; nur die technischen Gegebenheiten werden sich geändert haben, wenn die Zeit, in der die Geschichte spielt, gekommen ist.

  • Alt 42

    Ich bin ehrlich, am Anfang blieb es für mich sehr unverständlich und ich konnte den thematischen Bogen der Geschichte zwar irgendwann nachvollziehen, aber ich kann leider gar nicht genau benennen, warum der Funke bei mir nicht übersprang. Irgendwie kam ich nicht rein, obwohl ich Humor und Selbstironie von Asterisk verstehe. Die Debatte um das Gendersternchen ist mir oberflächlich auch bekannt, dennoch war es konzeptuell für mich an manchen Stellen zu komplex, wenn man nicht so tief in den Hintergründen der Diskussion steckt.

    Außerdem fehlte mir die "Gegenposition", dadurch, dass es sehr bei Asterisk blieb, hatte ich Schwierigkeiten.

    Zudem war ich visuell überfordert durch die vielen Sterne im Text, das hat meinen Lesefluss immer etwas ausgebremst.

    Gewagte und innovative Geschichte.


    Der letzte(?) Lichtblick

    Baut am Ende schöne Emotionen ein, der Schluss gefiel mir daher ausgesprochen gut. Der Weg dahin war für mich am Anfang zu technisch, sachlich beschrieben, irgendwie als würde die Geschichte sich nicht zwischen Fachthematik und Gefühlen entscheiden können. Mir ist bewusst, dass die Sachlichkeit gerade auch für die Verdeutlichung der Automatismen gebraucht wird, es war für meinen Geschmack allerdings etwas zu viel. Erst der Moment zwischen Nova und ihrer Großmutter entfaltet für mich aber die Tiefe der Gedanken.

    Besonders das Ende hat poetisch Kraft.


    Der Weltenlose

    Ich bin hin- und hergerissen. Mir gefiel die Bildsprache sehr gut, das „Weltenschöpfen“ ansich ebenfalls, aber der flapsige Humor hat den Zauber für mich wieder verdrängt. Wobei das auch im Detail nicht ganz passt, denn der neckische Humor gefiel mir - die körperliche Komik allerdings weniger.

    Das Ende gefiel mir hingegen mit seiner Meta-Ebene.

    Absurd und verspielt, positiv gemeint.


    Die Schwierigkeiten mit dem Stern

    Wow, die Geschichte hat mich stilistisch direkt gepackt, diese nachdenkliche Melancholie, die Zeichen darin und schnell auch das Verstehen, um welchen Stern es gehen würde. Klasse.

    Die wiederholende Struktur mancher Sätze schafft den Rhythmus für mich und zog mich fast meditativ in die Geschichte. Die "göttliche Ratssatire" gefiel mir ebenfalls sehr gut, war es doch ironisch und ernsthaft.

    Leise und atmosphärisch dicht. Ein Lichtzeichen zum Hinsehen.


    Interstellare Bewerbungsunterlagen

    Ich habe so geschmunzelt bei der Geschichte, das war einfach der Wahnsinn, zumal auch noch viele übliche „Bewerbungsfloskeln“ mit aufgegriffen und humorvoll mit eingeflochten wurden. Köstlich. Klasse.

    HD 124092 b ist charakterstark und durch seine Selbstpräsentation und das Verdeutlichen der Galaxien-Politik wird es nie langweilig.

    Eine interstellare Satire vom Feinsten. Da ich mit vielen Themen hier vertraut war, zündete an der Stelle das "Genre-Klischee" in meinem Kopf, so dass ich mich kurzweilig unterhalten fühlte.

    Hier fiel mir der Kontrast zur ersten Geschichte besonders auf, das Spiel mit Pointen und Klischees zeigte mir hier, dass das Verständnis der Geschichten damit sehr stark vom eigenen Kenntnislevel abhängig ist.


    Sheer

    Mir gefiel die Sternenmetaphorik sehr, einerseits die eindeutigen Bezüge zum Sternbild und Sternenhimmel, aber auch als Kontrast zum Chaos - als letzte Konstante in einer sonst durch Kriegserfahrung zerrissenen Welt.

    Durch den Schreibstil entfaltet das Bild umso mehr Kraft.

    Der erzählende Soldat ist menschlich - ein Mix aus gebrochen, lustig, wütend, zärtlich.

    Die Beobachtung des ruhigen Himmels und der plötzliche Wechsel zu Schmerz und Krieg war brutal - wie das Thema der Geschichte.

    Das Ende mit den Sternen als stillen Begleitern des emotionalen Schmerzes am Grab war hart.

    Der Sprung in der Geschichte war optisch abgegrenzt, daher verständlich.

    Details zu den Personen bleiben aber im Dunkeln.

    Intensiv.


    Stars - stars - stars

    Die Perspektivspiele und Machtverhältnisse stehen im Scheinwerferlicht der filmischen Inszenierung im doppelten Perspektivspiel, dass man explizit im Film und dann durch die gesellschaftliche Resonanz auf der Bühne der Aufführung miterlebt.

    Der Lehrer ist Projektionsfigur im Hinblick auf Prominenz und Körperbilder, aufgeladen wie ein Stern am Himmel.

    Literarisch sehr auf den Porno-Aspekt begrenzt. Die emotionale Tiefe bleibt da auf der Strecke.

    Provokant, fordernd, zwischen Kitsch, Kunst und Tabu.


    Sterneküche

    Und wieder eine Großmutter, die besondere emotionale Tiefe verleiht.

    Mathieu wirkt lebensnah, ich habe mich direkt in ihn verliebt, feinfühlig und gegen Widrigkeiten kämpfend, sich selbst treu bleibend.

    Der Stern ist Beginn und Krönung seiner Entwicklung.

    Narrativ ist die Geschichte klassisch aufgebaut. Die Sterne-Metaphorik ist hier eher wie ein Hauch.

    Eine warme Geschichte über Träume, Rückschläge und Handwerk.

    Die Story ist wie Mathieu - nicht spektakulär, nicht höher, schneller und weiter - einfach ehrlich und bodenständig, wie ein Essen, das nicht prahlt, sondern satt macht.


    Zu den Sternen stolpern

    Sterne sind wie Beziehungen…wow. Die Katzen verstehen das bestimmt alles.

    Per Anhalter zur Liebe, oder so. Das Einbinden von Filmen / Sternenreferenzen war schön gemacht, ich verstand nicht alles, auch hier wieder das Phänomen des eigenen Vorwissens, was dann sicher mehr Wirkung gebracht hätte als das einfache "Lesen", wenn man den Bezug nicht kennt.

    Die Beziehungskabbelei mochte ich sehr. Humorvolle Geschichte, aber - da schließe ich mich R. Bote an - auch liebevoll und tief persönlich, das kam rüber.

    Schräg und liebevoll zugleich.

    Liebe muss echt sein...nicht perfekt.


    Zwischen den Sternen

    Sehr essayhaft in manchen Abschnitten, für mich war teilweise die Informationsdichte zu hoch. Gepaart damit, dass mir die Pilotin zwar sympathisch war, aber dennoch eher fremd blieb aufgrund der Distanz kam ich nicht richtig in die Geschichte rein. Das liegt daran, dass ich sehr auf emotionale Thematiken anspringe und mir hier die persönliche Tiefe fehlte, ist aber nur mein Geschmack.

    Die gesellschaftskritischen Aspekte kamen sehr deutlich herüber, das gefiel mir ausgesprochen gut. Denn: es gelang für meinen Geschmack ohne erhobenen Zeigefinger.

    Das Ende, das "zwischen den Sternen" fühlen gefiel mir hingegen bildhaft wieder sehr gut.

  • Nachdem ich selber auch etwas eingereicht hab, beschränke ich mich auf die Beiträge, für die ich meine Stimme abgegeben hab - also diejenigen, die mich besonders beeindruckt haben.
    Weder will ich, dass sofort klar wird, was von mir gestammt hat, weil mein Kommentar dazu fehlt, noch hab ich Lust darauf, einen Pseudo-Kommentar dafür abzugeben.


    Alt 42
    Anfangs habe ich alle Beiträge nur überflogen. Nicht wirklich gelesen.
    Dadurch konnte ich mit diesem Beitrag erst mal gar nichts anfangen.
    Eine Psychologin namens "Tilde"? Ernsthaft? Da dachte ich nur: Was soll das denn bitte sein?
    Aber nach der tatsächlichen Lektüre ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen - ganz genau so, wie R. Bote es beschrieben hat. Schon bei "Tilde" hätte es klingeln können ... aber eben ganz bewusst nicht sofort.
    Großartige Idee für einen Beitrag zum Thema "Stern(e)".


    Der Weltenlose
    Sehr originell - vermenschlichte Weltenschöpfer!
    Ein bisschen schade, dass die Geschichte relativ kurz bleiben musste. Die Art und Weise, wie Welten erschaffen werden (Furzen, Stampfen, Pfeifen im Handstand ...), hätte definitiv noch mehr Raum und Details verdient.
    Allein die Grundidee bietet eigentlich genug Stoff für ein ganzes Meta-Universum.
    Was ich persönlich anders gemacht hätte: statt der Ich-Perspektive lieber eine Erzählerstimme verwendet.


    Sheer
    Ich bin ganz ehrlich: Wenn ein Text es schafft, dass ich als Leser automatisch eine Filmszene vor Augen habe, dann wurde da eine Menge richtig gemacht.
    Auch die doppelte Bedeutung von "Stern(e)" gefällt mir sehr - einmal der Sternenhimmel zu Beginn, und dann die Sterne auf der Flagge. Sehr gelungen!