Hier kann zu den Seiten 099 - 182 (Kapitel 8 - 14) geschrieben werden.

'Die Dolmetscherin' - Seiten 101 - 185
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Jetzt wissen wir, was der Erzählstrang mit Robert bedeuten soll, das war nicht ganz ungewöhnlich, wenn auch viele Frauen bis 1947/48 nicht an eine neue Beziehung dachten und den Kopf auch dafür nicht frei hatten. Außerdem begegnet uns der Mann, der den zweiten Weltkrieg eröffnet hat- und dem dafür praktisch nichts zugestoßen ist. Wir erfahren immer noch sehr viel historisch gesichertes und wenig romanhaftes, das entwickelt sich langsam und in Ansätzen.
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Nun sind wir also in Nürnberg. Leo ist Roberts Papa und ich muss sagen, für einen deutschen Mann dieser Zeit schon sehr reflektiert. Und er gibt Robert auch mit, dass Krieg nichts gutes ist. Ich finde es gut, wie er mit dem Jungen umgeht. Und selbst Horst hat irgendwie Respekt vor ihm, weil Leo ihm das Feld einfach so überlässt. Ob wir noch erfahren werden, warum er Charlotte so schnell aufgibt. Da kann ja nicht nur die kurze Bekannschaft mit Asta dahinter stecken.
Der Auftakt der Prozesse zeigt, dass die Herren sich keiner Schuld bewusst waren. Und Göring ist ja der Meinung, dass er als Staatsmann behandelt werden müsste.
Und dann sind da noch diese fanatischen SS Leute, die tatsächlich immer noch daran glauben, dass das dritte Reich wiederauferstehen kann. Das ging ja noch ne ganze Weile so, dass Alt-Nazis davon geträumt haben, die neue Ordnung wieder gegen die alte zu tauschen.
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Leo ist Roberts Vater und er reagiert überraschend souverän auf Horst, mit dem seine Ehefrau Charlotte mit ihrem gemeinsamen Sohn Robert, im umgestalteten Kartoffelkeller lebt. Ihm gelingt, dass Horst Respekt vor ihm hat. Charlotte hat einerseits Gedanken, dass sie umgehend von Leo schwanger werden würde, dann aber sagt sie zu ihm „Du findest eine neue Frau.“ Sie kann sich offensichtlich nicht vorstellen, dass sie wieder mit Leo zusammen leben möchte in der ursprünglichen Familienkonstellation. Gut möglich, dass Asta und Leo sich näher kommen. Beide leben gefährlich und haben eine heimliche dunkle Verbindung.
Spannend finde ich, dass bei den Nürnberger Prozessen das Simultandolmetschen angewendet wird, Hart, wenn sie 85 min am Stück konzentriert zuhören und übersetzen mussten. Heute wechseln sie sich nach einem Drittel der Zeit ab.
Asta hat sich aktiv in den USA um Mitarbeit beim russischen Geheimdienst beworben, sie wurde nicht angeworben. Ihre Tante Clara war eine Kollegin von Emmy Göring und wurde wegen unbedachter Bemerkungen, verhaftet, misshandelt und weggesperrt. Asta will deswegen, dass Görings Handeln nicht nur ans Tageslicht kommt, sondern auch entsprechend bestraft wird. Wobei wir ja wissen, dass mit Todesstrafe jeder Mensch nur einmal bestraft werden kann, ob er nun der größte Verbrecher ist oder etwas weniger.
Ich habe noch eine Anmerkung zu S. 182., dort steht: Acht Mio NSDAP Mitglieder/ 10% der Gesamtbevölkerungszahl Dtl. – etwas mehr, denn die Einwohnerzahl Dtl. betrug 1945 wohl etwa 69 Mio.
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Ich habe noch eine Anmerkung zu S. 182., dort steht: Acht Mio NSDAP Mitglieder/ 10% der Gesamtbevölkerungszahl Dtl. – etwas mehr, denn die Einwohnerzahl Dtl. betrug 1945 wohl etwa 69 Mio.
Danke!
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Wir erfahren immer noch sehr viel historisch gesichertes und wenig romanhaftes, das entwickelt sich langsam und in Ansätzen.
Vermisst ihr es ein wenig? Hättet ihr lieber mehr persönliche Geschichte und Innenleben der Figuren gehabt, und die Historie wiegt zu schwer bzw. lässt die Figuren nicht atmen?
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Für mich ist es genau richtig.
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Nun sind wir also in Nürnberg. Leo ist Roberts Papa und ich muss sagen, für einen deutschen Mann dieser Zeit schon sehr reflektiert. Und er gibt Robert auch mit, dass Krieg nichts gutes ist. Ich finde es gut, wie er mit dem Jungen umgeht. Und selbst Horst hat irgendwie Respekt vor ihm, weil Leo ihm das Feld einfach so überlässt. Ob wir noch erfahren werden, warum er Charlotte so schnell aufgibt. Da kann ja nicht nur die kurze Bekannschaft mit Asta dahinter stecken.
Das denke ich auch, dass er sich in Asta verliebt hat. Es wird in dem Abschnitt kurz die ehe zwischen Leo und Charlotte erwähnt. Es klang für mich so, als hatten sie nicht viel gemeinsame Zeit, bevor Leo in den Krieg musste. Es scheint Leo nicht zu erstaunen, was ihn zu Hause erwartet. Außerdem hat Leo ja einen Job zu erledigen. Die Beziehung zu Robert ist ihm auf jeden Fall wichtig.
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Vermisst ihr es ein wenig? Hättet ihr lieber mehr persönliche Geschichte und Innenleben der Figuren gehabt, und die Historie wiegt zu schwer bzw. lässt die Figuren nicht atmen?
Überhaupt nicht! Du sprichst in mir beides an. Das riesige Interesse an den historischen Ereignissen und fütterst zugleich die emotionale Ebene mit den persönlichen Schicksalen der Protagonisten. Ich lese deine Romane so gerne, weil ich die Mischung perfekt finde. Und eine ordentliche Portion Spannung ist ja auch mit dabei.
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Und dann sind da noch diese fanatischen SS Leute, die tatsächlich immer noch daran glauben, dass das dritte Reich wiederauferstehen kann. Das ging ja noch ne ganze Weile so, dass Alt-Nazis davon geträumt haben, die neue Ordnung wieder gegen die alte zu tauschen.
Das geht ja leider bis in unsere heutige Zeit.
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Vermisst ihr es ein wenig? Hättet ihr lieber mehr persönliche Geschichte und Innenleben der Figuren gehabt, und die Historie wiegt zu schwer bzw. lässt die Figuren nicht atmen?
Ich mag das so, wenn die geschichtlichen Ereignisse so gut dargestellt werden und jetzt, wo es beginnt um den Prozeß zu gehen, ganz besonders.
Auch, die Darstellung der Sichtweisen der verschiedenen Personen - auch wenn Asta die Hauptperson ist.
Ich bin nur neugierig, weshalb sich Leo bei den "Werwölfen" da einschleichen möchte.
Daß er die unterstützen möchte, glaube ich nun so gar nicht.Vielleicht eher, sie unterwanderen um sie davon abzuhalten, noch weiteres Unheil anzurichten?
Auch verstehe ich noch nicht weshalb Asta die Sowjets braucht. Befürchtet sie, daß die Amis doch zu milde sein werden?
Nach dem Krieg war es ja letztlich leider so, daß viele Nazis wieder gute Posten bekamen und viel zu viele glimpflich davonkamen, da den Amis der Kommunismus als schrecklicher erschien, als olle Nazis.
Aber kann Asta das zu dem frühen Zeitpunkt schon wissen?
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Vermisst ihr es ein wenig? Hättet ihr lieber mehr persönliche Geschichte und Innenleben der Figuren gehabt, und die Historie wiegt zu schwer bzw. lässt die Figuren nicht atmen?
Für mich passt die Mischung bisher perfekt.
Ich bin nur neugierig, weshalb sich Leo bei den "Werwölfen" da einschleichen möchte.
Daß er die unterstützen möchte, glaube ich nun so gar nicht.Vielleicht eher, sie unterwanderen um sie davon abzuhalten, noch weiteres Unheil anzurichten?
Da bin ich auch sehr gespannt drauf, was Leo vor hat. Dass er sich wirklich den Werwölfen anschließen will, kann ich mir gar nicht vorstellen.
Warum Asta für die Sowjets spioniert, kann ich auch noch nicht wirklich nachvollziehen.
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Nun sind wir also in Nürnberg. Leo ist Roberts Papa und ich muss sagen, für einen deutschen Mann dieser Zeit schon sehr reflektiert. Und er gibt Robert auch mit, dass Krieg nichts gutes ist. Ich finde es gut, wie er mit dem Jungen umgeht. Und selbst Horst hat irgendwie Respekt vor ihm, weil Leo ihm das Feld einfach so überlässt. Ob wir noch erfahren werden, warum er Charlotte so schnell aufgibt. Da kann ja nicht nur die kurze Bekannschaft mit Asta dahinter stecken.
Nicht unbedingt, er sagt ja zu Robert, dass das die Mutter entscheiden muss, und sie hat so gewählt. Er ist nicht der Mann, der sich etwas mit Gewalt nimmt, das hat er im Krieg zu viel erfahren.
Leider ist bei mir familiär gerade so viel los, dass mir der zweiten Abschnitt richtig schwer gefallen ist zu lesen. Vielleicht liegt es aber auch am Inhalt. Wie Titus die Abläufe beschreibt, die Verhöre, den Beginn des Prozesses, das ist alles so bürokratisch nüchtern. Da bringt so ein kleiner, gefährlicher SSler, der Göring befreien will, direkt Schwung in die Sache.
Ich hoffe, die Anweisungen des Gefängnisdirektors (Namen bleiben mir gerade nicht im Kopf) werden streng befolgt, sonst geht das böse aus.
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Da bin ich auch sehr gespannt drauf, was Leo vor hat. Dass er sich wirklich den Werwölfen anschließen will, kann ich mir gar nicht vorstellen.
Warum Asta für die Sowjets spioniert, kann ich auch noch nicht wirklich nachvollziehen.
Leo wird sicher die Aktionen unterlaufen wollen. Und Asta kocht ihr ganz eigenes Süppchen, wir wissen nur noch nicht welches.
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Da Du darauf hingewiesen werden wolltest - auf S. 103 ist ein Tippfehler: … WAR ich natürlich verpflichtet... muß es heißen statt „... was ich natürlich verpflichtet“. Der Satz steht im unteren Drittel der Seite
Das Doppelspiel tut Asta nicht gut: ein Nicken des russischen Offiziers bereitet ihr gleich Schweißausbrüche.
Göring versucht, mit den Verhörenden ein Spiel zu spielen, sie vielleicht auch gegeneinander auszuspielen. Ich frage mich, was genau die Russen erfahren wollen bzw. mit welcher Intention: warum wollen sie vornehmlich etwas über Agenten wissen, die nach Rußland eingeschleust wurden. Und was ist mit Smolensk?
Leo kommt nach Hause, die Szenen in der Familie, das Aufeinandertreffen mit Charlotte, aber auch mit Horst, finde ich stark. Es ist nicht einfach, für keinen. Leo muss sich damit auseinander setzen, dass seine Frau nach der Zeit einen anderen hat. Und Horst erkennt, dass Leo eigentlich ein guter Kerl ist. Ich frage mich, warum Leo irgendwann seiner Frau nicht mehr geschrieben hat / schreiben konnte. Waren es die Umstände, die das verhindert haben oder verstummte er angesichts dessen, was er im Krieg erlebt hat?
Bei den Szenen mit den Gefangenen finde ich das eine spannende Gratwanderung zwischen „die Gefangenen bei Laune halten, damit sie gewillt sind, auszusagen“ und dem, wie man sie eigentlich behandeln sollte aufgrund des Blutes, das an ihren Händen klebt.
Die Szene im Flugzeug, in dem Andrus die Schulterklappen abschneidet fand ich stark. Sie symbolisiert überdeutlich: die Männer sind jetzt keine Soldaten mehr, sie sind Kriminelle.
„Flughafen Fürth“ hat mich erst irritiert, der Flughafen ist eigentlich in Nürnberg. Dann fiel mir aber ein, dass es in Fürth einen ehemaligen Militärflughafen gab.
Leo begibt sich mit seinem Einschleichen bei den Verschwörern rund um Karl Pannitz / Larroque in ziemlich große Gefahr.
Interessant fand ich die Diskussion um den Punkt, ob ein Pirat jeder ist, der auf einem Piratenschiff fährt oder ob es da „Abstufungen“ gibt. Schwierige Frage.
Ich freue mich übrigens immer, wenn ich im Buch bekannte Namen wie die Triumph Motorenwerke oder die Drogerie Soldan lese. Soviele Bücher lese ich auch nicht, die in meiner Heimat spielen
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Simultandolmetschen ist in meinen Augen eine Kunst: Gleichzeitig das Gesagte übersetzen und dem weiterhin Gesprochenen lauschen. Sehr fordernd. Ich habe einmal einen Bericht darüber gelesen (Dolmetscherin war unter den Berufen, die mich immer schon interessierten) und fand es sehr spannend.
Astas Intention, für die Russen zu arbeiten, überzeugt mich nicht so wirklich. Da scheint sie wirklich Fliegenfängern auf den Leim gegangen zu sein. Ich bin gespannt, wie sie aus der Nummer wieder rauskommt und welchen Weg sie für sich einschlagen wird.
Von der Aktion mit den vergifteten Brotlaiben für das Gefangenenlager Langwasser hatte ich noch nicht gehört, hier mußte ich natürlich auch gleich nachlesen. Die Quellen sind sich da ja nicht ganz einig, ob es dabei Todesopfer gab oder nicht (vermutlich aber schon).
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Leo Charlotte einfach so aufgibt. Ich habe das Gefühl, er müsse erst wieder in seinem Leben „ankommen“ und dann würde es die Zeit schon zeigen, ob sie sich noch einmal nahe kommen können oder nicht.
Gruselig finde ich, dass die Nazi-Größen immer noch der Meinung sind, sie wären was Besonderes. Keinen Funken von Reue. Widerlich. Und dann noch die Ewiggestrigen, die die Niederlage immer noch nicht akzeptieren wollen...
Dass sich Asta von sich aus beim russischen Geheimdienst gemeldet hat, hat mich überrascht, die angegebenen Beweggründe aber nicht überzeugt.
Aber wie ich sehe, hadere ich ja nicht allein damit. Bin gespannt, wie sich das auflöst.
Ich finde das Verhältnis Fakten/Fiktion bislang gut ausbalanciert. Ich erfahre viel Neues über eine sehr spannende Zeit, aber doch gut eingebettet in eine Handlung, von der ich noch nicht so genau weiß, welche Richtungen sie nehmen wird.
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Interessant fand ich die Diskussion um den Punkt, ob ein Pirat jeder ist, der auf einem Piratenschiff fährt oder ob es da „Abstufungen“ gibt. Schwierige Frage.Stimmt, das fand ich auch einen rictig guten Punkt. Könnte zu spannenden Diskussionen führen.
Ist wohl wirklich schwer zu sagen und zu beantworten, finde ich.
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Auch in diesem zweiten Abschnitt konnte ich nicht anders und musste immer und immer weiterlesen. Wie gut, dass gestern Sonntag war.
Dieser zweite Teil empfand ich sogar noch intensiver als den ersten Abschnitt. Einerseits weil die Prozesse begonnen haben, über die man zwar schon viel gelesen und auch Bilder gesehen hat. Aber hier ist man irgendwie "noch mehr mittendrin". Ich war zwar schon Mal im Saal 600, den man heute an den Wochenenden besuchen kann, aber ich glaube, ich muss nach der Lektüre dieses Buches nochmals hin.
In der Dolmetscherkabine habe ich zusammen mit Asta Blut und Wasser geschwitzt. Ich bin ja Sprachenfan und selbst zweisprachig aufgewachsen. Aber Simultanübersetzen ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Ich bewundere alle sehr, die das beherrschen.
Sehr berührend finde ich die Geschichte um Leo und Robert. Die beiden sind sich so fremd und dennoch bringt sie die Sehnsucht zueinander. Leo ist so eine tragische Figur und vielleicht gerade deshalb mag ich ihn so gerne. Man hätte auch verstanden, wenn er Charlotte wegen Horst eine Szene gemacht hätte. Aber es hätte auch irgendwie nicht zu ihm gepasst. Er ist ein gebrochener Mann, der sich sehr schuldig fühlt. Und ich kann mir vorstellen, dass er auch aus diesem Grund sich nicht herausnimmt, über andere zu urteilen oder gar zu verurteilen. Ihm ist das Wichtigste, dass es seiner Familie gut geht und im Moment kann er ihnen leider keine Sicherheit bieten.
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Vermisst ihr es ein wenig? Hättet ihr lieber mehr persönliche Geschichte und Innenleben der Figuren gehabt, und die Historie wiegt zu schwer bzw. lässt die Figuren nicht atmen?
Für mich ist diese Mischung genau richtig.
Besonders gut gefällt mir der "Kontrast" zwischen den Szenen mit den "Angeklagten", also mit den geschichtlichen Hintergründen, und den Szenen mit Robert. Einerseits erfährt man viel über die Geschichte und Hintergründe und sieht aber auch, was das Ganze für die Menschen bedeutet, was es für einen kleinen Jungen bedeutet, in einer kriegsgebeutelten Stadt aufzuwachsen. Und dennoch verliert er die Hoffnung nicht. Ich denke da an die Blumen, die er am "alten" Haus pflanzt: eine für Mama, eine für Papa und eine für sich. Da hatte ich einen dicken Kloß im Hals.
Ich möchte das Buch gar nicht anders haben! -
Ich frage mich, warum Leo irgendwann seiner Frau nicht mehr geschrieben hat / schreiben konnte. Waren es die Umstände, die das verhindert haben oder verstummte er angesichts dessen, was er im Krieg erlebt hat?
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Interessant fand ich die Diskussion um den Punkt, ob ein Pirat jeder ist, der auf einem Piratenschiff fährt oder ob es da „Abstufungen“ gibt. Schwierige Frage.
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Gruselig finde ich, dass die Nazi-Größen immer noch der Meinung sind, sie wären was Besonderes. Keinen Funken von Reue. Widerlich. Und dann noch die Ewiggestrigen, die die Niederlage immer noch nicht akzeptieren wollen...
Ich kann mir vorstellen, dass er einfach keine Kraft mehr aufbringen konnte, einen Brief zu schreiben. Er wollte vielleicht auch seine Familie schützen. Denn er hatte ja nichts Schönes zu berichten.
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Das ist eine sehr gute Frage. Da es aber nicht nur Schwarz und Weiß gibt, wird es wohl auch da Abstufungen geben. Aber ein bisschen Pirat ist wohl jeder, der "freiwillig" auf das Schiff geht.
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Das finde ich auch sehr, sehr schlimm. Diese Überheblichkeit und sich selbst im Recht sehen, nach allem was war, entsetzen mich immer wieder.
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Ich kann mir vorstellen, dass er einfach keine Kraft mehr aufbringen konnte, einen Brief zu schreiben. Er wollte vielleicht auch seine Familie schützen. Denn er hatte ja nichts Schönes zu berichten.
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Das ist eine sehr gute Frage. Da es aber nicht nur Schwarz und Weiß gibt, wird es wohl auch da Abstufungen geben. Aber ein bisschen Pirat ist wohl jeder, der "freiwillig" auf das Schiff geht.
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Das finde ich auch sehr, sehr schlimm. Diese Überheblichkeit und sich selbst im Recht sehen, nach allem was war, entsetzen mich immer wieder.
Ja, das war auch meine Vermutung - dass er so viel Schlimmes erlebt hatte, dass er das nicht mehr geschafft hat.
Der Schwurgerichtssaal 600 sieht heute übrigens nicht mehr ganz genau so aus wie damals. Ich denke, es ist trotzdem bewegend, den Raum zu sehen, weil er bis heute "Geschichte atmet" - aber es ist eben nicht mehr das historische Original, wenn man so will.