Ich war vor ein paar Jahren einmal im Dokumentationszentrum aber noch nie im Gerichtssaal 600. Fände ich auch interessant, mir anzuschauen und auf mich wirken zu lassen.

'Die Dolmetscherin' - Seiten 101 - 185
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Vermisst ihr es ein wenig? Hättet ihr lieber mehr persönliche Geschichte und Innenleben der Figuren gehabt, und die Historie wiegt zu schwer bzw. lässt die Figuren nicht atmen?
Diese Historie wiegt wohl immer schwer, egal wie viel Fiktion darum gesponnen wird. Ich finde, Du verknüpfst das sehr gekonnt. Sicher hätten einige Figuren mehr Tiefe vertragen, aber das ginge wohl zu Lasten des Leseflusses.
Außerdem kommen wahrscheinlich noch mehr Details im weiteren Buch.
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Leo wird sicher die Aktionen unterlaufen wollen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Deal zu tun hat, den er mit den Amis wegen seiner Freilassung geschlossen hat.
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Das ist eine sehr gute Frage. Da es aber nicht nur Schwarz und Weiß gibt, wird es wohl auch da Abstufungen geben. Aber ein bisschen Pirat ist wohl jeder, der "freiwillig" auf das Schiff geht.
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Früher hieß es viel eher "mitgefangen - mitgehangen" aber wenn man versucht das individueller zu beurteilen, ist die Gefahr groß, dass am Ende gar keiner mehr zur Verantwortung gezogen werden kann, weil sich alle auf die speziellen Umstände herausreden.
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Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Deal zu tun hat, den er mit den Amis wegen seiner Freilassung geschlossen hat.
Ich glaube, das hatte er von Anfang an vor. Auch ohne die Amis.
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Mich würde interessieren, ob diese Simultanübersetzer hinterher auch eine Kopie von den Dialogen bekommen haben, um wenigstens nachlesen zu können, was sie da eigentlich gesagt hatten.
Es gab zwölf Stenografen für jede der vier Sprachen und mehr als hundert Übersetzer, die das Mitstenografierte hinterher mit den Tonaufnahmen der Gerichtsverhandlungen verglichen und es bearbeiteten. Ob sich die Simultandolmetscher selber die Aufnahmen nochmal angehört haben, weiß ich nicht.
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Das stelle ich mir besonders schwierig vor. Wie kann man sich auf so stressige Übersetzungen konzentrieren, wenn die Inhalte einen derart nah gehen?
Eine Simultan-Dolmetscherin hat mir Mal erzählt, dass es vor allem Routine braucht, um diesen Job zu machen Üben, üben, üben und nochmals üben wäre die Devise. Daher muss Asta ein besonderes Talent dafür haben.
Aber du hast schon recht: bei so einem Thema ist das bestimmt noch viel schwieriger, sich voll zu konzentrieren.
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Ich gehe davon aus, dass man das nur durchhalten kann, wenn man den eigenen Verstand, die eigene Verarbeitung ausschaltet. Das gehen die Worte ins Ohr und andere in einer anderen Sprache verlassen den Mund. Sich über das gehörte Wort Gedanken zu machen würde nicht funktionieren.
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Ich gehe davon aus, dass man das nur durchhalten kann, wenn man den eigenen Verstand, die eigene Verarbeitung ausschaltet. Das gehen die Worte ins Ohr und andere in einer anderen Sprache verlassen den Mund. Sich über das gehörte Wort Gedanken zu machen würde nicht funktionieren.
Das denke ich auch. Da Asta jedoch schon sehr involviert ist, kommt sie dann doch auch das eine oder andere Mal ins Strudeln, was nicht verwundert.
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Ja, das Simultandolmetschen kann eigentlich nur funktionieren, indem man - gerade bei so belastenden Themen - "einfach nur" die Worte übersetzt und jedwede Emotion über das Gehörte und Gesagte ausblendet.
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Ja, das Simultandolmetschen kann eigentlich nur funktionieren, indem man - gerade bei so belastenden Themen - "einfach nur" die Worte übersetzt und jedwede Emotion über das Gehörte und Gesagte ausblendet.
Das kann man vielleicht nur, wenn man nicht noch persönlich betroffen ist, wie Asta mit ihrer Tante.
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Das meinte ich ja, vielleicht hab ich mich mal wieder verquer ausgedrückt.
Durch die Tante ist sie betroffen.