'Ich bin Herodias' - Kapitel 08 - 15

  • Ich bin gestern an der Stelle angelangt, als sich das Geheimnis um "Maria" gelüftet hat.

    Interessante Auslegung, es gab ja schon einige Erklärungen von den Autorinnen dazu.

    Gefällt mir. :thumbup:


    Die Aufgabe, Kinder (wünschenswerter Weise natürlich einen Sohn) zu bekommen, war schon sehr belastend und auch für das eigenen Leben und Weiterleben gefährlich.

    Schön, dass Herodias Sara getroffen hat.

    Diese ist schon ein Hilfe, in mehrfacher Sicht.


    Ob ich es gut oder schlecht finde, dass man schon durch den Prolog weiß, dass Herodias mit Julius zusammen kommt, kann ich noch nicht endgültig sagen.:/

    Aber eigentlich ist ja schon bei jedem Treffen der Beiden klar, da kommt noch was.;):lache


  • Ob ich es gut oder schlecht finde, dass man schon durch den Prolog weiß, dass Herodias mit Julius zusammen kommt, kann ich noch nicht endgültig sagen.:/

    Aber eigentlich ist ja schon bei jedem Treffen der Beiden klar, da kommt noch was.;):lache

    Das ist ja eigentlich aus der Bibel um die Geschichte von Johannes dem Täufer bekannt, dass sie ein Paar sind.

    Das Spannende ist ( für mich) wie kommt es dazu und was passiert, nachdem sie ein Paar werden.

  • Na endlich eine Tochter wie sollte es anders sein?


    Das Herodias ihre Schwester wieder findet und sie auch noch so glücklich dabei ist finde ich toll.

    Was ich nicht so toll finde das der Sohn König werden soll. Geht das überhaupt?


    Super toll fand ich das Aziza frei ist und das Phillipios was mit Sirika hat war ja klar.


    Die Armen ... wie furchtbar muss das nette sein.


    Sara mag ich sehr :love:


    So muss weiterlesen...:lache


  • Was ich nicht so toll finde das der Sohn König werden soll. Geht das überhaupt?



    Ja, das wäre möglich, weil Mariamne von dem alten Hasmonäischen Königsgeschlecht abstammt, das vor Herodes dem Großen geherrscht hat.


    Da muss ich etwas ausholen ;-)

    Herodes der Große galt "nur" als Halbjude, sein Vaterwar Idumäer und seine Mutter eine arabische Prinzessin. Deshalb akzeptierte die jüdische Oberschicht ihn nicht. Um seinen Anspruch auf den Thron zu festigen, verstieß er seine erste Frau und heiratete Mariamne I. , eine Prinzessin der Hamonäer-Dynastie.

    Die Ehe mit Mariamne brachte Herodes große Vorteile, da die Kinder aus dieser Ehe Hasmonäer sein würden und damit auch für die judäische Elite akzeptabel. Eines dieser Kinder war Aristobulos, der Vater von Herodias und ihren Geschwistern.

    Archelaos, der Ehemann von Mariamne war bei den Juden noch unbeliebter als Herodes. So unbeliebt, dass die Juden 6 n. Chr. eiine Abordnung der vornehmsten Bürger nach Rom schickten,und Augustus darum baten, Archelaos abzusetzen und eine römischen Präfekten in Judäa einzusetzen. Was Augustus auch machte.

    Archelaos stammte ( wie Julius Antipas auch) aus der Ehe von Herodes mit der Samaritanerin Malthalke. Die Samaritaner waren in Judäa ebenfalls nicht gut angesehen. Deshalb hätte ein Sohn von Mariamne, aus dem Herrschergeschlecht, mehr Anspruch auf den Thron von Judäa, als ein Sohn von Archelaos mit einer anderen Frau.

  • Ich muss schon sagen, ich mag das Buch, Herodias ist eine wirklich interessante Frau. Sie versucht alles um schwanger zu werden und ihr Mann sieht sie nur als Ding, das er braucht um über den Sohn an politischen Einfluss zu kommen…. Was für ein Leben. Da ist es tröstlich zu wissen, dass es wohl doch ein wenig Glück in ihrem Leben geben wird.


    Mir ist beim Thema der Unfruchtbarkeit auch in den Sinn gekommen, dass die Natur es zu verhindern weiß, wenn zu nah Verwandte sich fortzupflanzen versuchen.


    Ihr Leben in Kana muss ja auch furchtbar langweilig gewesen sein, ich mag mir das gar nicht vorstellen…


    Die Variante mit Mariamne als Jesus Mutter fand wirklich interessant. Am Ende des Tages werden wir wohl nie herausfinden, was damals passiert ist und wenn wir ehrlich sind, wurde ide Geschichte Jesu ja auch erst aufgeschrieben als alle Beteiligten bereits tot waren und jeder weiß wie Geschichten sich im Laufe der Jahre verändern. Warum also nicht diese Variante, die ja in sich schlüssig ist.


    Mich stört der Prolog nicht. Nachdem die Geschichte auf Tatsachen beruht, die bereits bekannt sind geht es mir mehr um die Details, wie es zu den bekannten Fakten kommt.

    Wenn ich andere historische Romane lese aus Zeiten mit denen ich mich bereits beschäftigt habe bin ich ja auch nicht überrascht von dem was unausweichlich kommen wird. Frau Gablé wird mich sicher nicht überraschen und 1066 die Schlacht von Hastings irgendwie anders enden lassen. Ausser es ist ein Fantasy Roman und kein historischer.


    Ich habe mich mal bei Wikipedia ein wenig schlau gemacht über die Familie von Herodias, die Familienverhältnisse sind ja wirklich sehr kompliziert und alle heissen irgendwas mit Herodes. Wer da wer ist, ist manchmal nur schwer zu greifen. Und dank dieses Buches bekommen die Fakten jetzt ein wenig Fleisch auf die Rippen. Und das ist der Grund warum ich historische Romane so gerne lese.

  • Ja, der Verlauf dieser Geschichte ist wirklich spannend geschrieben. Leider nimmt der Prolog das Ende vorweg - so weiß man schon die ganze Zeit, dass die Liebenden zusammen glücklich enden. Das nimmt einiges von der romantischen Spannung.

    Ob sie soo glücklich sind weiß man ja noch nicht.

    Sie sind zusammen aber ob der Umstände?

    Ja sie haben sich ...

    Aber das finde ich nicht tragisch.

    Eher frage ich mich wann es passiert das sie zusammen kommen und wie sich das mit ihrem Ehemann weiter entwickelt wann und was für einen Grund es geben wird das sie sich entzweien.


    Ich muss sagen das Buch hätte ich nie in die Hand genommen geschweige denn gelesen, aber irgendwie zieht es mich in den Bann..

  • Entschuldigung, das ist Blödsinn. Seit 97 ist eine Vergewaltigung in der Ehe als Vergewaltigung mit einer Mindeststrafe von zwei Jahren strafbar. Selbstverständlich war es auch zuvor als sexuelle Nötigung in Tateinheit mit Körperverletzung strafbar, allerdings nicht mit einer Mindeststrafe von zwei Jahren. Kam es je zu einer Anzeige kam die Herren der Schöpfung, meist mit einer Bewährungsstrafe davon. Also schreiend Unrecht, ja, aber nicht ohne Strafandrohung. Viele Juristen, auch ich waren damals gegen die Gesetzesänderung, weil befürchtet wurde, dass viele Frauen, das als Waffe im Scheidungskrieg verwenden würden. Dies war eine männliche Fehleinschätzung. Die Realität hat ergeben, dass die wenigsten Frauen solche Demütigung erfinden und die Realität ergeben, dass die Änderung des Gesetzes notwendig war, um das Bewusstsein zu ändern, dass genau das oben zitierte, als Annahme zu Grunde legte. Viele Verurteilungen gibt es auch heute nicht, aber die präventive Wirkung der Gesetzesänderung kann nicht unterschätzt werden.

    Also Blödsinn ist das nicht. Ich ärgere mich jetzt echt über diese Äußerung.


    Erst seit Juli 1997 ist eine Vergewaltigung in der Ehe als eine Vergewaltigung strafbar.

    Ich gebe dir recht, dass es zuvor NUR als Nötigung strafbar war, insofern hätte ich erwähnen können, dass es zuvor nur als Nötigung angesehen wurde.

    Aber glaube mir, es macht eine riesigen Unterschied, ob dein Land bei einer Vergewaltigung anerkennt, dass es auch eine war oder das nur als eine Nötigung ansieht, weil du ja mit dem Vergewaltiger verheiratet bist.


    Zwischen einer Nötigung und einer Vergewaltigung liegen ja wohl Welten.

  • Das sehe ich als Jurist und ehemaliger Strafverteidiger eben anders und verstehe, dass es einer solchen gesetzlichen Regelung wegen der psychologischen Wurkung für Täter, aber auch Opfer bedeutete. Strafrechtlich macht es wenig Unterschied und ehrlich wenn sich jemand irgendwo um einen Job bewirbt und sein Führungszeugnis vorlegt macht es auch keinen.


    Und im Übrigen: Sorry, verärgern wollte ich dich nicht. Ich ärgere mich eben über das Ammenmärchen Vergewaltigung sei nicht strafbar gewesen, wenn der Ehemann der Täter war. Es ging immer nur um diese Schwelle der Mindestfreiheitsstrafe von zwei Jahren und Reaktionen wie einsperren und Schlüssel wegwerfen oder gar abschneiden und den Schweinen zum Frass vorwerfen ist aus Opfersicht verständlich, gehen aber so gar nicht.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesendViola Eigenbrodt Bilder, Tod und Volksmusik :lesend America against America Wang Huning

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  • KarinS und auch Nicole Wellemin : Vielen Dank für die umfangreichen Erläuterungen zu den historischen Personen und den Abstammungslinien und was das für die Herrschaft etc. bedeutet.

    Im Roman kommt ja schon auch raus, dass für Philippos nur Herodias als Frau in Frage kommt, weil sie aus dem Haus der Hesmonäer stammt, das erläutert Herodias ja selbst in ihrer Erzählung. Aber so zusammengefasst kann man das alles noch ein wenig besser nachvollziehen.


    Ich gehe davon aus, dass einiges davon auch im Nachwort stehen wird - da ich aber Nachworte nie vorweg lese, sind diese "Begleitinformationen" wieder ein direkter Leserundengewinn. ;)


  • Ich gehe davon aus, dass einiges davon auch im Nachwort stehen wird - da ich aber Nachworte nie vorweg lese, sind diese "Begleitinformationen" wieder ein direkter Leserundengewinn. ;)

    Ja, das Nachwort ist dieses Mal ziemlich lang und wir erklären einiges. Auch viele Dinge, die unsere Lektorin angemerkt hat. Weil sie auch der Meinung war, dass wir mit manchen Dingen ins Wespennest stechen.

  • Ja, das Nachwort ist dieses Mal ziemlich lang und wir erklären einiges. Auch viele Dinge, die unsere Lektorin angemerkt hat. Weil sie auch der Meinung war, dass wir mit manchen Dingen ins Wespennest stechen.

    Gut zu wissen! Ich bin nicht so die Nachwort-Leserin. Oft überfliege ich das nur. :schaem

  • Ja, das Nachwort ist dieses Mal ziemlich lang und wir erklären einiges. Auch viele Dinge, die unsere Lektorin angemerkt hat. Weil sie auch der Meinung war, dass wir mit manchen Dingen ins Wespennest stechen.

    Das finde ich gut. Ich bin immer sehr interessiert am Nachwort, weil da doch immer noch mal interessante Fakten dargestellt werden oder Dinge ins "richtige Licht" gerückt werden.


    Aber noch bin ich da nicht angekommen. Hab noch zwei Abschnitte vor mir. :-]

  • Das Wiedersehen mit ihrer Schwester hat einen besonderen Rahmen bekommen und ich finde diesen Erzählstrang sehr geschickt geknüpft, so dass die Geschichte in sich "treu" bleibt.

    Ich finde es höchst spannend, wie hier die religiös-geschichtlichen Fakten neu sortiert werden. Also dass Mariamne Maria ist und ihr Sohn - nicht jungfräulich gezeugt ;) - der wahre König von Judäa. Ich bin da echt nicht besonders bewandert, wie viel davon als These wahrscheinlich ist, aber mir gefällt das ausnehmend gut. Auch wie langsam einige Details des jüdischen Lebens erklärt werden - weil sie Einzug in Herodias Leben hält.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Also Blödsinn ist das nicht. Ich ärgere mich jetzt echt über diese Äußerung.

    Ich stimme dir zu, ein etwas anderer Umgangston wäre hier nett gewesen. Schließlich ist das ein Thema, das Frauen sehr anfasst und es kann ja nicht jeder die Feinheiten des Gesetzbuches über die letzten Jahrzehnte kennen.


    Egal was vorher im Gesetzbuch stand, auch für mein Gefühl musste es Vergewaltigung genannt werden, damit die Gesellschaft - vor allem die männliche Gesellschaft - es auch als solche gesehen hat. Und gefühlt trauen sich auch erst seitdem mehr Frauen, solch eine Tat wirklich auch in der Ehe anzuzeigen. Wobei die Dunkelziffer sicher 10 Mal so hoch sein dürfte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das ist ja eigentlich aus der Bibel um die Geschichte von Johannes dem Täufer bekannt, dass sie ein Paar sind.

    Das Spannende ist ( für mich) wie kommt es dazu und was passiert, nachdem sie ein Paar werden.

    Ich finde das Buch und die Geschichte, die ihr hier vor uns ausbreitet wirklich ausserordentlich spannend. Und ich gestehe, es macht richtig Lust, sich mit dem Thema rundrum noch mehr zu beschäftigen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ja, das Nachwort ist dieses Mal ziemlich lang und wir erklären einiges. Auch viele Dinge, die unsere Lektorin angemerkt hat. Weil sie auch der Meinung war, dass wir mit manchen Dingen ins Wespennest stechen.

    Ich schätze ausführliche Nachworte. Lese sie aber immer erst danach. Bin gespannt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ian Rankin - Die dunkelste Stunde der Nacht

    Nicholas Sparks - Remain, was von uns bleibt



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Diese Abstammung macht Jesus viel glaubhafter zum König, zumindest für die nicht ganz so Gläubigen

    Dazu noch etwas sehr interessantes. Jesus ist auf einem Esel in Jerusalem ein geritten. Bei den Christen symbolisiert der Esel Demut.

    Doch in vorchrishtlicher waren Esel und Maultier die Reittierte der Könige und bedeutenden Persönlichkeiten auf Eseln. Indem Jesus auf einem Esel ritt, zeigte er seinen Anhängern und dem Volk von Jerusalem, dass er ein König war. Nebenbei war es die Erfüllung der biblischen Prophezeiung in Sacharja 9,9, die besagt, dass der zukünftige König auf einem Esel kommt.

    Jesus kam also nicht demütig auf einem Esel angeritten, sondern auf einem Reittier für Könige.

    Quelle: https://oelfleck.com/index.php…/e/170-esel-reittier-jesu

  • Dazu noch etwas sehr interessantes. Jesus ist auf einem Esel in Jerusalem ein geritten. Bei den Christen symbolisiert der Esel Demut.

    Doch in vorchrishtlicher waren Esel und Maultier die Reittierte der Könige und bedeutenden Persönlichkeiten auf Eseln. Indem Jesus auf einem Esel ritt, zeigte er seinen Anhängern und dem Volk von Jerusalem, dass er ein König war. Nebenbei war es die Erfüllung der biblischen Prophezeiung in Sacharja 9,9, die besagt, dass der zukünftige König auf einem Esel kommt.

    Jesus kam also nicht demütig auf einem Esel angeritten, sondern auf einem Reittier für Könige.

    Quelle: https://oelfleck.com/index.php…/e/170-esel-reittier-jesu

    Danke, das ist ja sehr interessant. Heutzutage wird der Esel ja eher als Arme-Leute-Tier angesehen.