'Lebensbande' - Seiten 001 - 070

  • Ich habe gestern auch bereits mit dem hören begonnen.


    Ich muß mal gucken, wie das mit der Einteilung funktioniert., da weder Kapitel noch Seitenzahlen im HB enthalten sind.


    Wäre lieb, wenn jemand sozusagen den letzten Satz, das letzte Ereignis im ersten Abschnitt hier posten könnte, dann kann ich besser einordnen, ob ich damit durch bin oder in Gefahr gerat, hier zu spoilern.


    Es geht bisher hin und her zwischen 1991, 1993 und 1932 in Kühlungborn und dem Rheinland, nähe Bonn.


    Die "Krankenschwester" - bisher noch nicht namentlich erwähnt - und Lene werden vorgestellt.

    Lenes Liebe, die von den Eltern so gar nicht erwünscht ist zu Joop ( ich höre die Namen nur, hoffe also, sie sind richtig geschrieben)
    Die so strengen Eltern, die Lene daraufhin zu Verwandten schicken und sie sich dort als Hausmädchen verdingen lassen.

    Und gleich die erste Unsympathin - die furchtbare Tocher des Hauses, die es Lene schwer macht.

  • Endet mit:

    "Außerdem war er davon überzeugt, dass die Zwillinge seine, aber der Blödmann von jemand anderem war.

    Es war nicht das Leben, das sie sich erträumt hatte, aber sie kam zurecht. "


    Danach kommt

    Kühlungsborn Sommer 1993:

    "Um 6 Uhr ist sie wieder..."

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Habe den ersten Abschnitt auch gelesen ... das ging ja ratzfatz!


    Mensch, arme Lene, das tut mir alles so leid für sie an wen sie da ran geraten ist. Ihr Mann ist ein ganz fürchterlicher Mensch, der natürlich abstreitet mit dem "Blödmann" verwandt zu sein. Dass er sie zudem noch schlägt und die Mutter es abtut als wäre das eben nun mal so ...


    Aber die Eltern hatten sie ja schon im Stich gelassen, als sie sie wegschickten vom Hof ... puh, man möchte nicht tauschen.


    Bei der Frau in der Gegenwart tippe ich auf Nora, die Krankenschwester. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird.


    Dies hier ist jedenfalls ein Buch, das ich so gar nicht aus der Hand legen möchte und heute habe ich frei ... gefährlich ;)

  • Ich fand es gleich interessant, dass die erste Erzählerin keinen Namen hat. "Sie"

    Das schafft eine gewisse Distanz zu ihr.

    Und wovor fürchtet sie sich so? Was kann sie so schlimmes in der Vergangenheit getan haben?


    Übrigens wissen wir ja inzwischen leider alle, was mit Kindern wie Leo damals im Dritten Reich passierte ... "unwertes Leben", ein so furchtbarer Begriff, dass man ihn kaum schreiben oder denken mag!

    Das Verschwinden des jüdischen Chefarztes, die strenge Hierarchie, die den Lernschwestern jedes Mitgefühl verbot - da habe ich gleich einen dicken Kloß im Hals.

  • Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, die auf zwei Zeitebenen spielt. Zum einen erleben wir in den 90er Jahren eine namentlich noch nicht genannte Frau, die auf ihr Leben zurückblickt. Sie war Krankenschwester, daher gehe ich stark davon aus, dass es sich hierbei um Nora handelt.


    Unangenehm die Entwicklungen in den 30er Jahren, die Eberechts scheinen große Anhänger der NSDAP zu sein. Joop hingegen war ja schon sehr früh ein Gegner und ein entsprechender Gefängnisaufenthalt der Grund für seine Stille.


    Ich frage mich, warum Nora so Angst davor hat, dass ihre Daten auch „in Westdeutschland“ bekannt werden. Auf ihre Geschichte bin ich schon sehr gespannt, da es in diesem Abschnitt ja auch heißt, dass nur ihr Mann ihre ganze Geschichte kannte und ich bin über den Satz „ich finde ihn und werde ihm alles erzählen, das verspreche ich Dir“ aus ihrer Vergangenheit gestolpert.


    Gespannt bin ich natürlich auch schon darauf, was sich aus dem Brief ihres Neffen Christian Wegener, den sie 1993 erhält, noch entwickelt.


    Das Foto, das Valentina, Burga, Nora, Lotte, Jelena und Ilse zeigt – ich bin gespannt, welche Geschichte dahintersteckt. Immerhin beschließt Nora nun, ihr Leben aufzuschreiben: „Zeit für die Wahrheit – auch wenn sie für sie Gefängnis bedeuten wird“. Ist das so und wenn ja, warum? Ich bin auf die nächsten Abschnitte schon sehr gespannt.


    In den 30er Jahren erleben wir Lenes Leben. Ein Leben, das auch ganz anders verlaufen hätte können, hätte sie auf Joop vertraut und das Ausbleiben seiner Briefe nicht einfach als Nichtinteresse gedeutet. Hier dachte ich mir beim Lesen: Wer so intensiv und liebevoll schreibt, hört nicht von heute auf morgen damit auf, der schreibt zumindest ein paar erklärende Worte, warum die Liebe ein Ende hat. Doch Lene fehlt es natürlich an Lebenserfahrung und ihre Umgebung tut ihr Übriges dazu, um ihr Joop "auszureden".


    Wären die Eltern nicht so erpicht auf einen Bauern als Schwiegersohn gewesen, wäre vieles anders gelaufen. Und letztlich heiratet Lene dann doch keinen Bauern... Traurig dass Franz sich als Frauenschläger entpuppt.


    engi

    Ja, an das angeblich lebensunwerte Leben musste ich auch denken. Erschreckend, wie schnell so ein Kinderleben als lebensunwert abgestempelt wurde, denn Leo ist ja im Prinzip nur ein wenig langsamer in vielen Dingen...


    Rumpelstilzchen

    Ich habe auch erst ein wenig rumgegrübelt, wer die Erzählerin in der Gegenwart ist, dachte mir dann aber schon relativ schnell, dass es eigentlich nur Nora sein kann.


    Was die Zustände im Krankenhaus angeht, bin ich ganz bei Dir...

    Lieben Gruß,


    Batcat batsmile.gif


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Mechtild Borrmann schrieb:

    Freundschaft beginnt still mit Blicken und Gesten, dann erst kommen die Worte. In Kindertagen schließen wir Freundschaften leicht, finden sie auf Schulhöfen oder in der Nachbarschaft. Später im Leben sind sie seltener, und wenn sie von Wert sind, wachsen sie, werden stark und verbinden uns mit unsichtbaren Fäden über Zeit und Raum. Freundschaft ist Treue, die nicht einfordert, der einzige Mensch im Leben des anderen zu sein, sie braucht keinen Schwur vor einem Altar. Freundschaft ist gemeinsames Jubeln und Feiern, Trauern und Schweigen. Ihre Bewährungsprobe besteht sie in der Not.

    :love:


    Ich bin von diesem Anfang nach wie vor echt geflasht. Bester Anfang eines Buches einfach schon deshalb, weil das Zitat so unglaublich stark und wahr ist. :thumbup:


    Bei dem Zitat von Marc Aurel auf Seite 5 stimme ich zwar zu, dass man Dinge bereut die man nicht getan hat, aber man bereut auch Dinge, die man getan hat.

    :lesend: Wer die Nachtigall stört… (Harper Lee) 160 / 459 Seiten

    :lesend: Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl) 76 / 248 Seiten

  • Ich fand es gleich interessant, dass die erste Erzählerin keinen Namen hat. "Sie"

    Das schafft eine gewisse Distanz zu ihr.

    Und wovor fürchtet sie sich so? Was kann sie so schlimmes in der Vergangenheit getan haben?

    Es lebe der Klappentext. Ich gehe davon aus, dass sie in der DDR gelernt hat ihre Zwangsarbeitszeit in der Sovietunion- bei den Freunden! - mit Scham zu verschweigen. Da redete man nicht drüber. Die Russen waren sakrosankt.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen űbersit :lesendMechtild Bormann Lebensbande :lesend America against America Wang Huning

  • :love:


    Ich bin von diesem Anfang nach wie vor echt geflasht. Bester Anfang eines Buches einfach schon deshalb, weil das Zitat so unglaublich stark und wahr ist. :thumbup:


    Bei dem Zitat von Marc Aurel auf Seite 5 stimme ich zwar zu, dass man Dinge bereut die man nicht getan hat, aber man bereut auch Dinge, die man getan hat.

    :write:write

    Das kann ich so unterschreiben.


    Freundschaften sind immens wichtig und müssen gepflegt werden.

  • Die "Krankenschwester" - bisher noch nicht namentlich erwähnt - und Lene werden vorgestellt.


    Lenes Liebe, die von den Eltern so gar nicht erwünscht ist zu Joop ( ich höre die Namen nur, hoffe also, sie sind richtig geschrieben).


    Die so strengen Eltern, die Lene daraufhin zu Verwandten schicken und sie sich dort als Hausmädchen verdingen lassen.


    Und gleich die erste Unsympathin - die furchtbare Tocher des Hauses, die es Lene schwer macht.

    Ich muss zugeben, dass mir das früher wenig ausgemacht hat und auch bei dem Buch "Trümmerkind" war das glaube ich recht ähnlich, aber wenn Personen keine namentliche Erwähnung finden, dann ist es für mich schwieriger geworden und auch, wenn ganz viele Personen mit Namen erwähnt werden, dann verliere ich auch den Überblick.


    Zum Glück gibt’s die Geschichte um Lene und Joop (richtig geschrieben) und sie ist erstmal richtig gut, aber das Glück findet jäh sein Ende, denn die Liebe wird nicht akzeptiert und Lene wird weggeschickt.


    Die Tochter des Hauses ist ne richtig olle Sumpfkuh. :-]

    :lesend: Wer die Nachtigall stört… (Harper Lee) 160 / 459 Seiten

    :lesend: Das Kind in dir muss Heimat finden (Stefanie Stahl) 76 / 248 Seiten

  • Hier dachte ich mir beim Lesen: Wer so intensiv und liebevoll schreibt, hört nicht von heute auf morgen damit auf, der schreibt zumindest ein paar erklärende Worte, warum die Liebe ein Ende hat. Doch Lene fehlt es natürlich an Lebenserfahrung und ihre Umgebung tut ihr Übriges dazu, um ihr Joop "auszureden".

    Mich wundert auch, dass Joops Familie nichts von seinem Gefängnisaufenthalt mitgeteilt hat. Aber vielleicht wussten sie nicht, wo Lene steckt.

    Schade, dass Lene nicht geduldiger war.

  • Hier dachte ich mir beim Lesen: Wer so intensiv und liebevoll schreibt, hört nicht von heute auf morgen damit auf, der schreibt zumindest ein paar erklärende Worte, warum die Liebe ein Ende hat. Doch Lene fehlt es natürlich an Lebenserfahrung und ihre Umgebung tut ihr Übriges dazu, um ihr Joop "auszureden".

    Ja, Joop hat mir an dieser Stelle auch so leid getan.

    Für mich war ja so gut wie 100% sicher, dass er Lene nicht sitzen lassen hat.

    Aber für Lene halt nicht, was man auch irgendwie nachvollziehen kann. So kam leider eins zum anderen.............