Ja eigentlich haette dies ein schoenes Weihnachtsfest werden koennen. Zwar nicht so weiss wie sonst, aber mildere Temperaturen haben auch was fuer sich. Die Kinder waren begeistert ueber den Heiligabend, auch wenn sie erst nur einen Bruchteil der vielen Geschenke unterm Baum oeffnen durften und der Rest fuer den naechsten Morgen warten musste. GG hat sich sehr ueber meine Geschenke gefreut, vor allem auch ueber den Erdnusskaramel, den ich selber gemacht hatte. Die Kleine war begeistert ueber die Gitarre.
Aber gerade als die Kinder ins Bett gingen, kam ein Anruf von meiner Mutter. Waehrend sie in der Kirche am Heiligabend waren, hat es in ihrem Haus gebrannt. Zum Glueck war die Nachbarin in der anderen Doppelhaushaelfte zu Hause und hat schnell die Feuerwehr verstaendigt. Sie waren schnell da, konnten auch das Haus an sich retten, aber innen ist doch fast alles zerstoert. Es muss ein Schwelbrand gewesen sein, keine offenen Flammen, aber die enorme Hitze und Rauchentwicklung haben sehr viel Schaden verursacht.
Gestern mittag waren wir bei meiner Mutter (sie wohnt 50 km von uns entfernt) und haben das Haus sehen koennen. Von aussen merkt man nichts, aber innen ist der Schaden doch erheblich. Manchmal sieht es dabei noch auf den ersten Blick "gut" aus, bis man genauer hinsieht und all den Rauchschaden entdeckt. Das Schlafzimmer hatte die Tuer geschlossen und so wohl am wenigsten abbekommen. Da besteht noch Hoffnung dass Kleidung und Waesche nach Spezialreinigung zu retten sind. Die Versicherung wird wohl am Dienstag kommen und mit einem Experten eher einschaetzen koennen was noch zu retten ist und was nicht.
Ansonsten geht es beiden OK. Mein Stiefvater musste in der Nacht noch stuendlich nachschauen, dass auch kein neuer Brand entstand. Er hat natuerlich nicht grad viel geschlafen. Meiner Mutter ging es am Nachmittag gar nicht gut, sie konnte schlecht atmen, die Brust fuehlte sich an als ob jemand drauf sitzt. Wir sind also mit beiden zum Krankenhaus gefahren. Zum Glueck hat keiner Rauchvergiftung bekommen. Und das EKG meiner Mutter sah auch gut aus, so dass es "nur" der extreme Stress war, der die herzinfarktaehnlichen Symptome verursachte. Sie hat ein Medikament mitbekommen - und auch genommen - damit sie hoffentlich schlafen kann.
Ansonsten bleiben sie weiterhin bei den Nachbarn. Sie wollen eben auch nicht zu weit weg vom Haus. Im Moment koennen sie nicht viel machen, weil man eben auf die Versicherung wartet. Sie haben auch viel nachbarschaftliche Hilfe bekommen und angeboten bekommen, einschliesslich dutzender von Einladungen zum Essen. Auch Hilfsangebote um mit der Versicherung alles abzuklaeren, auch ein Bekannter, der in der Naehe wohnt und uebersetzen kann wird aushelfen koennen. Ich hab noch frische Waesche vorbeigebracht, fuehl mich aber auch ziemlich hilflos. Wir sind eben 50 km entfernt, und so weit will meine Mutter eben auch nicht weg.
Zum Glueck haben wir alles andere als weisse Weihnacht, es ist relativ warm.
Die Kinder waren mit in High River und haben das Haus gesehen. Meine grosse Tochter hat eine Menge Fotos gemacht mit ihrer neuen digitalen Kamera. Sie waren recht ruhig, natuerlich etwas gelangweilt in der langen Wartezeit im Krankenhaus (GG hat sie schliesslich zurueck ins Auto genommen, wo sie eine DVD schauen konnten). Weiss nicht ob sie wirklich verstanden haben, was es fuer Omi und Opa bedeutet. Vielleicht auch gut so. Sie koennen doch Weihnachten weiterhin kindlich geniessen. Im Moment sind sie sehr mit ihren neuen Lego beschaeftigt. Das Harry Potter Schiff bereitet Annika richtig Arbeit. Zoe hat mit Daddys Hilfe den Hai fast fertig.
Gruss aus Calgary, Canada
Beatrix, im Moment ziemlich ratlos