Jean-Paul Sartre - Das Spiel ist aus

  • Sarte, meiner Meinung nach einer "der" bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, veröffentlichte "Das Spiel ist aus" 1947, einer Zeit, als die Dichter und Autoren, der realen Welt entfliehen wollten. Zu dieser Zeit war auch der Beginn der Beat-Generation in den USA am brodeln.
    Sartre läßt seine Helden in der transzendentalen Ebene agiert, über das Leben hinaus. Beide Helden (eine Frau und ein Mann) sterben am gleichen Tag zur gleichen Stunde und treffen sich in der "Schattenwelt". Sie verlieben sich ineinander und verspüren beide den gewagten Wunsch: "Ich gäbe meine Seele dafür hin, wenn ich um deinetwillen noch einmal leben dürfte" - und sie dürfen. Die Zeit wird noch einmal zurückgedreht allerdings unter der Voraussetzung, daß sie sich der Bedingung der Liebe hingeben. Doch die Vergangenheit stellt erneut Forderungen und sie verlieren das neue Leben an der Unfreiheit der ersten.


    Fazit: Sehr schön geschriebene und philosophisch gut durchdachte Geschichte - leicht durchzuschmökern.

  • Mensch, das hab ich auch noch auf meinem SUB.
    Hab mich irgendwie noch nicht rangetraut, aber wenn es dir so gut gefallen hat...
    Es ist ja doch sehr dünn und vielleicht bekommt es im Sommer seine Chance...

  • Ich finde, das klingt wirklich gut... Ich habe es mir mal bestellt... Ist es denn wirklich so leicht zu lesen?

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Boah... 89 hab ich das gelesen.... is ja schon fast nich mehr wahr....


    Ich fands sehr beeindruckend geschrieben !

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von Fritzi
    Boah... 89 hab ich das gelesen.... is ja schon fast nich mehr wahr....


    Ich fands sehr beeindruckend geschrieben !


    @ fritzi
    Schreibst du immer auf, in welchem Jahr du welches Buch gelesen hast? Ist mir schon ein paarmal aufgefallen, daß du immer das jahr nennen konntest. schade, habe ich verpaßt das mal aufzuschreiben.

  • Zitat


    @ fritzi
    Schreibst du immer auf, in welchem Jahr du welches Buch gelesen hast? Ist mir schon ein paarmal aufgefallen, daß du immer das jahr nennen konntest. schade, habe ich verpaßt das mal aufzuschreiben.


    Ich habe das in meinen Büchern drinstehen... hm, das bringt mich doch glatt auf ein Thema für einen neuen thread....
    Und in meiner Bücherliste im PC hab ichs auch drin.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Fritzi ()

  • erinnerungen an eine - ausnahmsweise nicht als unangenehm empfundene - schulpflichtlektüre werden wach.
    schreit nach einer wiederholung :-)

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • ..und ich hab's erst heute gelesen. Es hat sich gelohnt, mitzuerleben wie sich Pierre und Eve begegnen. Wie sie sich sehnen nach Leben, um dann das erneute (geschenkte) Leben in der 'Probezeit' auch richtig zu 'leben'.
    Klingt vielleicht kompliziert, ist es aber nicht.
    Ich überlege mir gerade, ob ich es fürs Theater umschreiben soll. :gruebel

  • Also ich habs in der Schule (natürlich auf französisch) gelesen. Es ist wirklich sehr leicht zu lesen.
    Ich bin froh, dass Sartre nicht ein "Happy end" reingequetscht hat, also dass Eve und Pierre es nicht fertigbringen, in der Welt der Lebendigen zu verweilen. Dies fiel mir einfach auf, weil es unzählige Bücher gibt, bei denen die Autoren einfach unbedingt noch ein Happy end haben wollten, obwohl die ganze Geschichte dann völlig unglaubwürdig wird.
    Naja, aber dieses Ende hier ist auch so sehr schön... :-)

    If it only could be like this always. Always summer, always alone, the fruits always ripe and Aloysius always in a good temper...

  • ich habe in meiner schulzeit dieses buch als deutschreferat gewählt. war das einzige buch, das ich dann auch wirklich gelesen hab :o) ich liebe dieses buch und werde es demnächst wieder lesen...

    Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen und laufen. Doch erst, wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat. (H. Hayes)

  • Ich konnte Sartres philosophischen Ansichten ja noch nie sonderlich viel abgewinnen, wollte aber dennoch einmal dieses Buch probieren, das ja mehr oder weniger aus der Reihe fallen soll, zumindest was besagte Ansichten anbelangt.


    Doch leider kann ich mich nicht ganz so dafür begeistern. Die Idee ansich war vor 60 Jahren bestimmt relativ originell, nur ist sie inzwischen halt leider einfach sehr abgegriffen. Das ist schade, denn es tut meiner Sympathie für das Buch schon einen Abbruch.
    Auch die Charaktere, Pierre und Ève, finde ich ansich eher belanglos. Wenig aussagekräftig, ohne einen bestimmten Charakter. Aber vielleicht ist ja das gerade so gewünscht. Dass es eben nicht so darauf ankommt, wer sie sind, sondern, wie sie handeln. Ja, aber auch die Idee des Determinismus, dem dieses Werk ja offenbar zugrunde liegen soll, war mir einfach zu wenig herausgearbeitet. Gut, sie waren füreinander bestimmt. Aber das ist ja dann offenbar ein Widerspruch. Denn sie handeln ja doch aus freien Stücken, und lieben sich nicht - obwohl sie dafür bestimmt sind. Oder ist gerade damit ausgedrückt, dass es keine Willensfreiheit gäbe und alles vorherbestimmt ist? Sie müssen sich lieben, ohne zu wissen, dass sie sich lieben müssen?
    Das Buch hat mich schon zum Nachdenken angeregt, und gerade deswegen, gebe ich ihm auch eine bessere Wertung, als ich ursprünglich wollte.