Die Totenleserin von Ariana Franklin

  • Zitat

    Original von melanie
    Ich ärgere mich gerade ein bischen, ich hätte letzte Woche den 2.Teil günstig haben können, hab ihn dann aber nicht genommen weil er auf dem oberen Schnitt einen etwas übel aussehenden Fleck hatte. Aber so wollte ich das Buch eben nicht haben. Ich finde Band 2 schon noch mal günstig.



    Ehrlich gesagt, zu ärgern brauchst Du Dich vermutlich nicht.
    Ich mochte den zweiten Teil überhaupt nicht, im Gegensatz zu diesem hier.
    Ich fand ihn damals relativ langweilig und überhaupt nicht an seinen Vorgänger heranreichend.


    Ich hatte es damals als Hörbuch - also die Teufelshaube jetzt.
    Ariana Franklin: Die Teufelshaube

  • Ich habe dieses Buch letztes Jahr auch gelesen.
    Ich fand es schon spannend. Der ganze Fall und der Hintergrund war aufregend. Ich mag Krimis, ich mag historische Romane, also scheinbar perfekt.


    Aber einen Punkt fand ich, der mich gestört hat: Warum musste die Hauptperson eine Frau sein?
    Und nicht nur das allein: sie ist auch noch eine Waise, die beste in ihrem Beruf - in allem immer etwas besonderes.
    Gut, Romanfiguren, vor allem die Hauptpersonen sollten schon etwas Besonderes sein, damit es sich zu schreiben und zu lesen lohnt, aber etwas weniger dick aufgetragen hätte doch auch gereicht.
    Es hätte doch gereicht, wenn Adelia Klassenbeste in der Medizinschule gewesen wäre. Aber Klassenbeste mit tragischem Hintergrund musste es ja sein.


    Vor allem ist es für die Handlung überhaupt nicht relevant, dass sie eine tragische Vergangenheit hat. Es macht sie zu keiner besseren Ermittlerin, dass sie ein Waisenkind ist.


    Und dann noch ein ungewöhnlicher Name: Die Leute im Mittelalter hatten zum größten Teil keine ungewöhnlichen Namen. Die hatten halt ihre Entsprechungen von Hinz und Kunz.


    Um mich nicht falsch zu verstehen: die Geschichte selbst, der Krimi und die Ermittlungsarbeit, hat mir sehr sehr gut gefallen. Adelia selbst hat mir auch gefallen, auch wenn ein schlagfertiger Mann als Hauptperson mir genauso gut gefallen hätte.
    Aber Adelias Hintergrund - ihre unglaublich tragische Vergangenheit - nervt mich einfach. Das setzt das Buch irgendwie herab.
    Auf die allgemeine historische-Frauenroman-Welle wo solche tragischen, aber unglaublich starken Frauen sich tummeln wie die Jugendlichen im Freibad bei 30 Grad.

  • Mir hat das Buch wirklich gut gefallen.


    Die Geschichte fand ich gelungen und auch die Auflösung einigermaßen interessant. Im Gegensatz zu den meisten anderen hier gefiel mir auch das Ende des Buches. Sicher zug es sich nach der "Enttarnung" des Mörders noch ein wenig, aber gerade die letze Gerichtsverhandlung war doch noch mal sehr aufschlussreich.


    Auch wenn manche Stellen etwas langatmig waren, lies es sich doch recht flüssig lesen. Probleme hatte ich nur hin und wieder bei der Erzählweise der Charaktere. Immer wieder wird da zwischen der Persönlichen Rede und einer anscheinenden Schilderung des Autors gewechselt. ( Versteht irgendwer was ich meine??)


    Auch das hin und her springen in den Gedanken der einzelnen Personen hat mich an einigen Stellen verwirrt. Eben wurde noch über eine Person geschrieben, da kommen plötzlich Gedankenpassagen eines anderen, von dem man aber erst zwei Absätze weiter erfährt um wen es sich gerade handelt. :gruebel


    Auf jeden Fall werde ich aber auch das 2. Buch lesen.

  • Ich habe das Buch vor einigen Tagen beendet und finde die zwiegespaltenen Meinungen hier sehr interessant.


    Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen, ich habe es geradezu gefressen... und das obwohl ich eigentlich nicht gerne und nur äußerst selten historische Romane lese.
    Das, was hier also viele bemängeln, die moderne Sprache, ist mir gar nicht aufgefallen, weil ich kaum in dieses Genre hineinschnuppere, gerade weil mich die alte Sprache oft nervt und die Bücher sperrig zu lesen macht :rolleyes
    Dennoch faszinieren mich das Mittelalter, die alten Bräuche und Verhaltensweisen.
    Wahrscheinlich ist das Buch gerade für Leser wie mich geeignet: historisch gerne mal zwischendurch, aber bitte auch nicht zu historisch :rolleyes


    Die Ermittlungen an sich fand ich recht gut gelungen und auch spannend. Zwar war die Auflösung doch recht ungewöhnlich und ich saß nur noch mit einem erschreckten Kopfschütteln da, doch wenn man bedenkt, daß im Mittelalter alles sehr rauh zuging und es ja auch heute noch ähnliche Gräueltaten gibt, war sie dann doch wieder nicht so ungewöhnlich.
    Im Gegensatz zu anderen Lesern hier, fand ich die Prozesse und Geschehnisse im Anschluß an die Auflösung sehr interessant, immer davon ausgehend, daß früher von der Kirche wirklich so vorgegangen worden wäre :yikes


    Von mir bekommt das Buch 9 von 10 Punkten und den Folgeband habe ich gestern aus der Bücherei geholt :grin

  • "Die Totenleserin" beginnt sehr stark, kann diese hohe Qualität aber leider nicht lange halten. Spannung kommt nicht wirklich auf, einiges wirkt etwas langatmig und manches ist vorhersehbar, so leider auch der Täter. Positiv steht dem der schöne Schreibstil und die tolle Figurenzeichnung gegenüber; schade nur, daß Adelias arabischer Bewacher keine tragendere Rolle gespielt hat, der schien mir ein interessantes Kerlchen zu sein. Ob die Liebesgeschichte dem Buch nun guttat oder vielleicht doch unnötig war, da schwanke ich noch. Richtig gut fand ich den Auftritt des Königs am Ende des Buches sowie die eine oder andere witzige Passage, die es immer wieder mal gab, vor allem in den Dialogen; da wäre mir mehr davon recht gewesen.


    Mein Fazit fürs Buch: nicht überragend, aber ganz ordentlich, läßt sich flüssig und flott lesen, tolle Figurenzeichnung und angenehmer Schreibstil, dafür aber spannungsarm und teilweise ziemlich vorhersehbar.
    7 Punkte.

  • Ja, das Buch war unterhaltsam, hatte seine humorvollen Passagen, ein bisschen zu wenig Spannung für meinen Geschmack, weil es ziemlich geradlinig und vorhersehbar war, aber insgesamt doch lesenswert.
    Mit der Sprache hatte ich anfangs so meine Probleme. Nicht, weil sie zu modern oder für einen historischen Roman unpassen gewesen wäre, es lag einfach daran, dass ich das Gefühl hatte, es lässt sich wegen Wortwahl, Satzstellung und vielen unvollendeten Sätzen nicht flüssig lesen. Nach einiger Zeit wurde es besser oder es hat mir nichts mehr ausgemacht, ab dann habe ich es genossen.


    Von mir gibts 7 Punkte.

  • Mit der Sprache hatte ich keine Probleme. Das Buch ließ sich flüssig lesen und war insgesamt recht unterhaltsam und stellenweiuse amüsant trotz des flachen Spannungsbogens und der Vorhersehbarkeit der Handlung. Die Stärke liegt eindeutig in der Figurenzeichnung. Ein Highlight ist dabei der Auftritt des Königs Henry II.


    Ich würde das Buch als typische Urlaubslektüre bezeichnen und vergebe auch 7 Punkte.

  • Das Buch liest sich in einem Rutsch durch obwohl ich es nicht übermäßig spannend fand. Die Ermittlungsarbeit und das Sezieren der Leichen fand ich sehr interessant beschrieben. Der letzte Abschnitt hat mir gar nicht gefallen. Das Ende fand ich wiederum passend.


    Ein Buch was mir wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

  • Also LR Buch nun zu Ende gelesen.


    Am Anfang sehr schleppend gewesen, wo es dann etwas spannenter wurde. Gegen Ende hätte ich es mir schon etwas anderster vorgestellt. Die Autorin beendet so die Kapitel, das bei mir ein ? bescherte. Manche Vorkommnisse hätte ich mir Ausführlicher gewünscht, da meine Neugierde gerne befriedigt werden wollte.


    Witz und Charme, was der Klappentext ja schon vorraus gesagt hatte, hatte es ja. ich musste an manche stellen schmunzeln. In Liebesdingen ging die Autorin nicht so genau ein, was ich von anderen bisher gelesenen Büchern und Auoren nicht gewöhnt bin. Das hat mir leider hat mir das gefehlt bzw vermisst.


    Letztendlich war es aber ein guter Roman, den ich 7 von 10 Punkten geben möchte. Das heisst aber nicht das ich den 2. Teil nicht lesen möchte. Ganz im Gegenteil, der wird von mir auf alle Fälle bald besorgt.

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Dieses Buch habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen, was mir auch geholfen hat, durch das Buch zu finden.


    Am Anfang fand ich es ein wenig schwierig, mit den vielen verschiedenen Personen klar zu kommen. Ich habe mich aber schnell hineingefunden und kannte die Personen hinterher sehr gut.
    Vor allem Adelia – sie ist eine absolut starke Persönlichkeit, der man so leicht nichts vormachen und vorschreiben kann. Aber das muss man als Ärztin im Mittelalter glaube ich auch sein.


    Die Totenleserin ist ein sehr guter historischer Krimi mit witzigen bzw. amüsanten Einwürfen. Es gab einige Stellen, an denen ich leicht schmunzeln oder auch herzhaft lachen musste. Wobei es aber leider auch einige Verluste zu verschmerzen gibt.


    Die Art und Weise, wie die Kinder ermordet (oder eher abgeschlachtet) wurden, fand ich einfach nur erschreckend, ekelhaft und absolut krankhaft. Wer aber hinterher der Mörder war, hat mich noch mehr erschreckt.
    Durch einige Erzählungen von Helfern kann man gemeinsam mit Adelia rätseln, wer denn nun der Mörder ist.


    Ich fand das Buch sehr gelungen und vor allem spannend bis zum Ende. Ich denke, dass ich Die Teufelshaube auch noch lesen werde, einfach um Adelia und ihre Freunde nochmal wieder zu sehen.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • ich habe beide Bücher der Reiher und werde es wohl heute abend anfangen , ich bin sehr gespannt da die meinungen ja doch sehr auseinander gehen .

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden ~ Oscar Wilde

  • Ich habe es gestern begonnen und bis da gekommen



    Also das ist ja noch nicht sehr weit und ich bin mal gespannt, wie es mir letztendlich gefallen wird. Ich denke, Kathy Reichs im 12. Jahrhundert triffts vielleicht :grin
    Was mir aber jetzt schon auffällt ist die moderne Sprache für die damalige Zeit.

  • So, fertig. :-]


    Alles in allem nicht schlecht, aber jetzt nicht so DER Knaller, der einen vom Hocker reißt und bei dem man vor Spannung nicht aufhören kann zu lesen.
    Zwischendurch hat das Buch schon ein paar Längen, z.B. die Geschichte, die Rowley Adelia erzählt über seinen Kreuzzug, zieht sich wie Gummi und auch ein paar andere Diskussionen sind ein wenig langatmig.
    Erst zum Schluss hin wird es richtig spannend, als der Täter gefasst wird.
    Und das Ende lässt einiges offen, aber wir wissen ja inzwischen, dass Fortsetzungen folgen, zwei bisher. ;-)


    Aber mit Adelia hat die Autorin eine sympathische Figur erfunden und alleine deswegen werde ich sicher "Die Teufelshaube" auch irgendwann lesen.


  • Ich habe mir gestern das Buch „Der König und die Totenleserin“ von Ariana Franklin bei Weltbild gekauft und erst zu Hause gesehen, dass es der 3. Band einer Reihe ist :rolleyes .


    Kann mir jemand sagen, ob man die 2 Vorgänger unbedingt kennen muss um überhaupt in die Geschichte rein zukommen?

  • Da ich eben gelesen habe, dass die Autorin Adriana Franklin identisch mit Diana Norman ist: Sind Stil und Sprache ähnlich wie in den Norman-Büchern?


    Mir hat dieser saloppe Stil nämlich ausgesprochen gut gefallen. Er war erfrischend im Vergleich zu vielen anderen historischen Romanen und zugleich erstaunlich authentisch.
    Überdies menschelte es auch sehr schön in diesen Büchern.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Tamina
    Ich habe mir gestern das Buch „Der König und die Totenleserin“ von Ariana Franklin bei Weltbild gekauft und erst zu Hause gesehen, dass es der 3. Band einer Reihe ist :rolleyes .


    Kann mir jemand sagen, ob man die 2 Vorgänger unbedingt kennen muss um überhaupt in die Geschichte rein zukommen?


    Die ersten beiden kenne ich, dieses noch nicht. Ich denke, man kann die Bücher auch einzeln lesen, aber ich persönlich finde es immer befriedigender eine Reihe von Anfang an und der zeitlichen Abfolge zu lesen.

  • Vielen Dank für die Antwort.


    Ich glaube, ich lese das jetzt erst mal und wenn mir das Buch gefällt, werde ich mir die 2 Vorgänger kaufen, schlecht hören die sich nämlich auch nicht an :gruebel

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Mir hat dieser saloppe Stil nämlich ausgesprochen gut gefallen. Er war erfrischend im Vergleich zu vielen anderen historischen Romanen und zugleich erstaunlich authentisch.
    Überdies menschelte es auch sehr schön in diesen Büchern.


    Genau so ging es mir auch. Eigentlich lege ich bei historischen Romanen viel wert darauf, daß sie historisch korrekt sind. Ariana Franklin habe ich die vielen kleinen Anachronismen nicht übel genommen, weil mir der saloppe erfrischende Stil in einer stressigen Phase zur Unterhaltung und Erheiterung gerade recht kam.


    Mir hat das Buch so gefallen, daß ich mir gleich alle drei Folgebände zugelegt habe.