Klimawandel oder 07.07.07

  • Hallo an alle,


    ich kann dazu nur eins zum ganzen Thema sagen.


    In den achtziger Jahre war ich aktiv für den Umweltschutz tätig, und was soll ich Euch sagen, all diese Themen die derzeit in den Medien hochgeschossen werden, haben wir schon zu dieser Zeit diskutiert.
    Und ja, wir wurden belächelt, und heute zwanzig Jahre später schreien diese Menschen laut auf.


    Fazit: Alte Themen in neuem Gewand. :lache


    Ob, ich heute noch was für den Umweltschutz tue? Na,klar ich habe es nie vergessen.
    Ich nehme meine eigenen Taschen mit,und keine Plastiktüten, für irgendwelchen Kleinkram.
    Ich meide Fastfoodketten, weil deren Rinderherden das Klima aufheißen.
    Ich vermeide Schnittblumen kaufen, weil die Chemie den Boden verseucht.
    Ich versuche darauf zu achten, woher die Sachen kommen. Nicht alles was von außerhalb kommt, kaufe ich auch, z.b wenn ich weiß das es von Kinderarbeit gemacht ist.
    Ich fahre nur soviel wie nötig, kleinere Wege erledige ich zu Fuss.
    Und ein paar andere Dinge mehr.
    Ob ich noch mal aktiv in einer Gruppe werde ? Nein, ich möchte nicht mehr mit den Menschen diskutieren oder blöde Bemerkungen an den Kopf geworfen bekommen, die ihr nur Wissen aus den Medien beziehen.
    Ich bin aktiv für den Umweltschutz vor meiner Umgebung.


    Liebe Grüße
    Zofie

  • Hallo, Zofie.


    Großartig.


    Zitat

    Ich nehme meine eigenen Taschen mit,und keine Plastiktüten, für irgendwelchen Kleinkram.


    Du könntest: Verzicht üben. Deinen Einkauf ganz ohne Taschen bewältigen, schließlich hast Du Hände. Deine Nahrungsmittel auf dem Balkon anbauen.


    Zitat

    Ich meide Fastfoodketten, weil deren Rinderherden das Klima aufheißen.


    Du könntest: Überhaupt nicht essen gehen, nicht mehr in Supermärkten kaufen, aber eigentlich wäre nur Selbstmord konsequent. Wer nicht lebt, verseucht auch die Umwelt nicht.


    Zitat

    Ich vermeide Schnittblumen kaufen, weil die Chemie den Boden verseucht.


    Du könntest: Nackt herumlaufen. In einer Höhle wohnen. Deinen Computer in die Tonne klopfen. Zum Beispiel.


    Zitat

    Ich versuche darauf zu achten, woher die Sachen kommen. Nicht alles was von außerhalb kommt, kaufe ich auch, z.b wenn ich weiß das es von Kinderarbeit gemacht ist.


    Du könntest: Eine Schafherde kaufen, Deine Wolle selbst herstellen, auf einer umweltgeschützten Weide irgendwo in Neuseeland. Davon abgesehen, siehe oben, überhaupt nichts mehr kaufen. Herstellungswege und deren Verflechtungen sind so irre komplex, daß man sich eigentlich bei keiner Ware sicher sein kann, daß sie "umweltgerecht" hergestellt wurde. Auch "FairTrade"-Kaffee wird mit einem tausende Tonnen Diesel verbrauchenden Containerschiff aus Südamerika herangeschippert.


    Zitat

    Ich fahre nur soviel wie nötig, kleinere Wege erledige ich zu Fuss.


    Du könntest: Dein Auto verschrotten lassen. Nur noch zu Fuß gehen, und nur noch barfuß, denn Rindviecher gehen auch für Schuhwerk drauf, und Kunstleder ist aus Erdöl. Selbst wenn Du Juteschlappen trägst, wird für deren Herstellung Energie verschleudert.


    Aber all das tust Du nicht. Das ist auch verstehbar. Aber für dieses "Seht, was ich alles tue" habe ich wiederum überhaupt kein Verständnis.

  • Hallo, killerbinchen.


    Ja und? Das sollte doch niemanden davon abhalten, zu sagen, daß er das für Kokolores hält. :grin


    Aber es ist ja richtig. Zofie, ich muß mich bei Dir entschuldigen. :wave Es ist besser, ein bißchen was zu tun als überhaupt nichts. Wobei sich mir dann immer die Frage stellt, ob man das zur eigenen Gewissensberuhigung tut (und mit der Selbsteinschränkung an der Stelle aufhört, an der es um Bequemlichkeit geht, also um echte Einschränkungen), oder weil man wirklich Interesse daran hat, zu einer Veränderung beizutragen. Aber das ist auch wieder so ein selbstgerechter Standpunkt und ergo für die Tonne.

  • Zitat

    Original von Tom
    Wobei sich mir dann immer die Frage stellt, ob man das zur eigenen Gewissensberuhigung tut (und mit der Selbsteinschränkung an der Stelle aufhört, an der es um Bequemlichkeit geht, also um echte Einschränkungen), oder weil man wirklich Interesse daran hat, zu einer Veränderung beizutragen. Aber das ist auch wieder so ein selbstgerechter Standpunkt und ergo für die Tonne.


    Was hast du gegen selbstgerechte Intentionen, wenn sie positive Folgen haben?
    Soll dir doch eigentlich egal sein, wenn derjenige sich genießt im Bade seiner guten Taten.
    Wenn sich Gutes davon ableitet, ist doch gut.
    Soll er sich schlecht fühlen oder gar nichts empfinden - würde das die gute Tat erst zur guten Tat machen?


    :pille

  • Ich bin zwar keine Grüne, aber eben auch keines dieser Modepüppchen, welches in blinder Konsumwut durchs Leben schreitet. Ich versuche im Gegenteil, mein Leben in vernünftigem Rahmen, im Einklang mit der Natur und mit mir selber zu leben.


    Aber trotzdem möchte ich zu bedenken geben, dass der momentane Hype um den Klimawandel sicherlich ganz gewaltig aufgebauscht wird. Schwankungen im Klima hat es immer gegeben und wird es wohl auch immer geben. Wo ist das Waldsterben geblieben vom dem in den 80er-Jahren pausenlos in jeder Zeitung in Horrorszenarien geschrieben wurde?


    Versteht mich nicht falsch bitte, ich leugne nicht, dass sich schrittweise unser Planet verändert, aber warum sollte das so nicht richtig sein?
    Ich bin sogar versucht zu sagen es ist eine logische Entwicklung, die ihren Sinn hat.
    Auch der Mensch gehört zur Natur. Wir sind kein synthetisches Produkt. Wir sind Teil dieser Erde und schaden ihr somit eben auch.


    Meiner Ansicht nach, ist alles ein einziger grosser Organismus, der sich ständig weiterentwickelt, manchmal zum Guten und manchmal zum schlechten.
    Ich wehre mich dagegen, dass immer wieder versucht wird, den Faktor Mensch in diesem Organismus als schlecht zu bezeichnen.


    Wenn wir die Erde kaputtmachen, so ist dies nichts anderes, als wenn irgendwo auf einer Insel, beispielsweise die Leguane durch Überpopulation mangles anderer Feinde überhand nehmen, und dann dort alle anderen Tiere und Pflanzen auffressen bis nichts mehr da ist.
    Genauso verhält es sich eben nun mit der Menschheit. Wir sind zuviele geworden. Richtige grosse Kriege und Epidemien wie die Pest oder Cholera gibt es kaum mehr. Wir werden immer mehr. Und alle diese Menschen brauchen Wohnraum, Arbeit und Mobilität mit den bekannten dramatischen Folgen für die Umwelt.


    Mann wird dies nicht mehr aufhalten können und irgendwann kollabiert eben das Ganze. Dann haben wir uns eben selber vernichtet, genauso wie die Leguane auf dieser Insel im meinem obigen Beispiel.
    Dem Leguan verzeiht man das, er ist ja Teil der Natur. Und wir? Sind wir nicht auch Teil der Natur?


    Also, keine Panik bitte, es muss so sein und wird nicht zu ändern sein.
    Und das ist richtig so, denn sonst wäre es nicht so.

  • Zitat

    Original von yuki-yang
    Also, keine Panik bitte, es muss so sein und wird nicht zu ändern sein.
    Und das ist richtig so, denn sonst wäre es nicht so.


    Was soll denn das sein?
    "Fatalismus für Anfänger", Lektion 5: Ignorieren von Sinn und Verstand?

  • Zitat

    Original von yuki-yang


    Genauso verhält es sich eben nun mit der Menschheit. Wir sind zuviele geworden. Richtige grosse Kriege und Epidemien wie die Pest oder Cholera gibt es kaum mehr. Wir werden immer mehr. Und alle diese Menschen brauchen Wohnraum, Arbeit und Mobilität mit den bekannten dramatischen Folgen für die Umwelt.


    Mann wird dies nicht mehr aufhalten können und irgendwann kollabiert eben das Ganze. Dann haben wir uns eben selber vernichtet, genauso wie die Leguane auf dieser Insel im meinem obigen Beispiel.
    Dem Leguan verzeiht man das, er ist ja Teil der Natur. Und wir? Sind wir nicht auch Teil der Natur?


    Ich denke, all die Panikmache basiert darauf, daß es einfach unheimlich schwer ist, sich technische Fortschritte vorzustellen, die noch in der Zukunft liegen. Welcher Science-Fiction-autor hätte gedacht, daß das Internet sich zu der universellen Kommunikationsplattform entwickelt, die es heute ist, lange bevor ständig bemannte Basen auf dem Mond oder dem Mars eingerichtet werden? Der Datentransfer über's Netz erspart uns heute so manchen Transportweg, während ein Passagier-Pendelverkehr zwischen Erde und Mond ganz sicher zusätzliche Umweltprobleme mit sich gebracht hätte.


    Ich denke, das Anpassungspotential unserer menschlich-technischen Zivilisation ist längst nicht ausgeschöpft. Das Klima wird sich ändern, und wir werden, wenn nicht uns selbst, dann unsere Häuser, Fahrzeuge und Städte an diese Veränderung anpassen.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer
    Was soll denn das sein?
    "Fatalismus für Anfänger",


    Waldläufer, ich akzeptiere dein Erstaunen und Unverständnis ob meiner Gedankengänge. Ich masse mir nicht an, zu sagen, dass nur ich recht habe, es ist nur meine Meinung.
    Dies ist ein Versuch, Dir meine Gedankengänge zu erläutern, was mir sehr schwer fällt, weil mir irgendwie die richtigen Worte fehlen. Ich kann es nicht genau so darstellen wie ich gerne würde, aber ich versuche es:


    Was für Dich möglicherweise als Fatalismus erscheint, ist für mich tieferes Betrachten der Zusammenhänge.
    Ich gehe davon aus, dass beispielsweise eine Küchenschabe oder ein Regenwurm, genau das gleiche Recht darauf hat auf diesem Planeten zu leben wie ich.
    Ich weiss nicht, wen ich eher retten würde, wenn ich ein brennendes Haus sehen würde, bei dem auf dem Balkon eine Katze und ein Mensch steht. Beide sind für mich genau gleich viel wert. Ich hoffe nur, ich werde nie vor so eine Entscheidung gestellt, weil ich schon jetzt den Aufschrei der Menge sehe, wenn ich mich für die Rettung der Katze entscheide.
    Es wäre in der Tat eine sehr schwierige Entscheidung für mich.


    Zurück zum Thema: Wenn sich durch unkontrollierten CO2-Ausstoss und all diese Folgen der Mensch selber vernichtet, so ist dies eventuell eine Riesenchance für eine andere, angepasstere Spezies dieser Erde.
    Wenn die Zeit des Menschen abgelaufen ist, dann ist dies halt so. So what?
    Es muss nicht explizit der Mensch sein, der Herrscher dieses Planeten ist. Jeder Fisch und jede Flechte am Baum hat genau das gleiche Recht dazu.


    Wenn der Mensch dumm genug war, sich selber zu liquidieren, dann wird jemand anders nachrücken.
    Was ist so schlimm daran?


    Bernie , interessanter Aspekt den Du da einbringst, dass vielleicht neue Technologien unser Rettung bedeuten würde. Ein interessanter Aspekt, über den ich gerne nachdenken werde.

  • Zitat

    Original von yuki-yang
    Ich weiss nicht, wen ich eher retten würde, wenn ich ein brennendes Haus sehen würde, bei dem auf dem Balkon eine Katze und ein Mensch steht. Beide sind für mich genau gleich viel wert. Ich hoffe nur, ich werde nie vor so eine Entscheidung gestellt, weil ich schon jetzt den Aufschrei der Menge sehe, wenn ich mich für die Rettung der Katze entscheide.


    Na, sollte es doch nochmal richtig spannend in diesem Thread werden?


    Gruss,


    Doc

  • Liebe Yuki-Yang


    Danke für den Vesuch mir deine Gedanken pädagogisch wertvoll zu vermitteln.
    So wird mir klarer was du meinst.
    Ob ich es deswegen nun sinnvoller finde?
    Nun, jedenfalls fiel mir zu deinem Beitrag folgendes ein: Zwischen dem (tieferen :lache) Begreifen von Kaulsalzusammenhängen und der (Fehl)Konstruktion solcher liegen Prämissen und Vorannahmen. In deinem Falle: Du setzt bereits deine Konklusion in deinen Vorannahmen fest.


    Deine These: Die Menschen vernichten sich selbst.
    Dein daraus gefolgertes Ergebnis: Die Menschen vernichten sich selbst.
    Das nennt sich logischer Zirkelschluss.


    Zudem: Aus dem Sachverhalt, dass Menschen Gebrauch und Verbrauch von ihrer Umwelt machen, entsteht noch nicht die notwendige Schlussfolgerung, dass die von den Menschen aufgebraucht wird. Da liegen noch ein paar Schritte dazwischen. Aber das macht ja nichts. Wir reden ja auch hier nicht über formale Logik.


    Im Übrigen würde ich den Menschen retten.
    Die Katze kann nämlich eher springen und überleben als der Mensch.
    Im Regelfall.
    Der Mensch ist mir aufgrund seines Menschseins auch eher verbunden. Instinktiv.
    Peter Singer nennt das Speziezismus.
    Na und?


    Deine Haltung halte ich für eine theoretische.
    Was nett ist.
    Weil sich über sie schön reden lässt und doch nie was davon zum Einsatz kommt.
    Zum Glück.
    Für die Katze.
    Oder hast du sie viellecht gefragt, ob sie überhaupt gerettet werden will?
    Hat sie denn nicht auch das Recht auf Selbsttötung?
    Auf ein nicht-gerettet-werden-Wollen wie der Mensch? :lache

  • Gestern habe ich die Mai-Ausgabe von Vanity Fair erstanden und über 50% der Zeitschrift wendet sich dem Klimawandel zu, teilweise mit konkreten Vorstellungen umweltfreundlicher Autos, einer Reportage über die Wassergeschäfte einer frz. Firma in China und was mich sehr erfreut hat eine Art Dante's Inferno der Umweltsünder.


    Auf dem Titelbild sitzt Knut neben Leonardo di Caprio, der seinen neuen Film The 11th Hour (ebenfalls ein Umweltfilm) vorstellt und der sich dem Schutz der Polarbären verschrieben hat.