Die Bücherdiebin (The Book Thief) von Markus Zusak

  • Ich habe das Buch die Tage nun auch endlich gelesen und bin begeistert, aber auch irgendwie traurig, das es schon zu Ende war. Für mich ein grandioses Buch, ein Buch, dass man gelesen haben sollte und das einen angemessenen Platz in meinem Bücherregal findet.


    Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll, es wurde vermutlich auch schon alles gesagt. Ein wunderbares Buch mit guter Geschichte, tollen Protagonisten und einem Ende, wo eigentlich alles stimmt. Toll! :anbet

  • Ich hab die Bücherdiebin aus Zeitmangel über einen Zeitraum von fast 3 Monaten gelesen. Es lag zum Teil wohl auch daran, dass ich das Buch zwar wunderbar geschrieben finde (der Sprachstil ist ganz große Klasse und hat manchmal schon philosophische Züge), aber durch die für mein Empfinden recht traurige und deprimierende Grundstimmung hat es mich eigentlich nicht soooo gezogen ständig weiterzulesen. Ja, es sind auch Momente und Sätze drin die einen zum Schmunzeln bringen, aber immer wenn ich an das Buch denke hab ich ein bedrückendes Gefühl.


    Der Tod als Erzähler ist eine interessante Variante, vor allem seine Einwürfe hin und wieder haben mir gut gefallen. Darüber ob es jetzt so gut ist, dass er stellenweise der Handlung vorgreift kann man geteilter Meinung sein. Bei manchen Ereignissen hat es mich nicht so gestört, bei anderen wieder mehr.
    Die "handgeschriebenen" Seite von Max fand ich auch eine gute Idee, ich mag es immer gern wenn sowas direkt im Buch mit drin ist und nicht nur beschrieben wird.


    Die Geschichte von Liesel wirkt auf mich sehr authentisch und glaubhaft (vielleicht hat sie mich gerade deshalb so "runtergezogen"). Weinen musste ich zwar an keiner Stelle, aber
    :alarm SPOILER :alarm


    Ich hab extra ein paar Tage gewartet bis ich meine Eindrücke niederschreibe, aber ich merke, so richtig gelingen will es mir noch immer nicht. Einerseits ein wunderbares Buch aus dem man sich seitenweise Zitate herausschreiben will, auf der anderen Seite eine Lektüre die mich doch irgendwie trostlos zurückgelassen hat. Auf jeden Fall eine besondere Geschichte, die es wert ist gelesen zu werden.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich hatte mir das Buch zu Weihnachten gewünscht und nun hatte ich endlich die Zeit es zu lesen. Am letzten Wochenende habe ich die letzten 300 Seiten in einen Rutsch durchgelesen so sehr hat mich dieses Buch gefesselt. Die Bücherdiebin ist für mich ein absolutes Kunstwerk, die Story, die Aufmachung, die Schreibe etc. Habe mir heute gleich mal Der Joker bestellt, so sehr hat mich Zusak begeistert. Zum Schluss musste ich arg mit den Tränen kämpfen, sowas ist mir noch nie passiert bei einem Buch. Ich denke Die Bücherdiebin wird ein moderner Klassiker und auf eine Verfilmung wäre ich mehr als gespannt.
    Von mir eine klare 10/10 und die Aufnahme in meine Top 3 Bücher!


    Was für ein Buch :anbet


    PS. kann irgendein Mod bitte meine beiden oberen Rezis löschen, mein Inet hat gesponnen.

  • Rezension:
    "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak hat mich sehr berührt. So viele Worte vermagen die Geschichte zu beschreiben und doch ist man zunächst ersteinmal sprachlos, wenn man an das Gelesene zurückdenkt und sich erinnert.


    Es werden das Leben und die Erfahrungen der kleinen Liesel Meminger erzählt, die zur Zeit des 2. Weltkrieges und der Machtergreifung Hitlers in Molching bei München aufwächst. Der Erzähler ist kein anderer als der Tod selbst, welcher so gefühlvoll und sympathisch erscheint, dass man gute Lust bekommt, ihn doch mal zu einer Tasse Kaffee zu sich nach Hause einzuladen, nur um sich mit ihm zu unterhalten. Markus Zusaks Schreibstil ist philosophisch, emotional und sanft, gleichzeitig aber auch brutal, hart und realistisch. Liesel ist mir im Laufe der rund 600 Seiten derartig ans Herz gewachsen, dass ich letztendlich mit ihr weinen musste, als ihre kleine Welt in den Festen erschüttert wurde.


    Ein Roman, der mich mit Sicherheit noch eine zeitlang in Gedanken begleitet und eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und eigene Ansichten überdenken lässt. Ich liebe dieses Buch!

  • Dieses Buch ist eines meiner ultimativen Lieblingsbücher, wenn nicht sogar meine neue Nummer 1. Ein sehr liebevolles und schön erzähltes Buch mit Charakteren,die einem sofort ans Herz wachsen. Man fiebert mit den Figuren mit. Das Buch hat sowohl seine traurige als auch seine komische Seite und ich werde dieses Buch auch noch einmal lesen. Die Sprache ist ein Genuss und man liebt es,dieses Buch zu lesen. Zusaks Metaphern sind wundervoll und gehen direkt ins Herz. Ein Buch,das ich jedem ans Herz legen kann,der gute Literatur bevorzugt. Ich habe dieses Buch regelrecht in nur wenigen Tagen verschlungen und es hätte noch 1000 Seiten mehr haben können,ich hätte sie mit Freuden gelesen.


    5 von 5 Sternen!

  • Eine rührende Geschichte, zweifelsohne. Liesel ist hinreißend. Angetan hat es mir vor allem ihr Vater, der der Geschichte viel Wärme verleiht. Zusak gelingt fast immer der Spagat zwischen Trauer und dringend notwendigem Humor. Es ist spannende, ergreifende Lektüre. Begeisterung (im Sinne von: "ein Meisterwerk!") stellte sich am Ende dennoch nicht ein.


    Bin ich der einzige hier, den z.B. das permanente Vorausgreifen des Erzählers auf zukünftige Ereignisse (meist Tode) ziemlich gestört hat? Es war natürlich beabsichtigt, Zusak spricht es mithilfe der Erzählstimme selbst an. So etwas kann einer Geschichte förderlich sein. Hier hat es in meinen Augen nichts gebracht, ganz im Gegenteil.


    Ebenso nervten mich ständige Wiederholungen, damit meine ich nicht "Saukerl, Saumensch", sondern vielmehr Phrasen die von den verschiedensten Figuren immer wieder benutzt werden. Wenn einem ständig die selben Floskeln ins Gesicht springen von nahezu jedem Charakter, raubt das ihnen jegliche Individualität. Als sich am Ende auch noch der Erzähler selbst anschloss, lief für mein Empfinden das Fass über. Ich hasse so etwas.


    Am meisten missfiel mir der Holzhammer, der immer wieder ausgepackt wurde, und vor allem gegen Ende hin einen auf nahezu jeder Seite durchgeprügelt hat. Hier hätte ich mir gewünscht, daß Zusak dem Leser mehr zutraut, einfach subtiler schreibt, weniger manipulativ.


    Mag alles sehr kleinlich klingen, reicht in der Summe aber für einen Punkt Abzug.


    4 / 5

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Ich habe auch letztens angefangen das Buch zu lesen, bin nun aber noch nicht fertig.. trotzdem kann ich schon sagen, dass mich die Tatsache, dass diese Geschichte aus der Sicht des Todes erzählt wird, sehr fasziniert und dass ich den sprachlichen Stil des Buches sehr gelungen finde. Einfach, aber gut.
    Ich bin gerade an der Stelle, an der Max zu der Familie stößt, langsam hab ich auch das Gefühl, dass es endlich richtig losgeht.
    Bin gespannt, was mich noch erwartet. :-]

  • Zitat

    Original von VolandBin ich der einzige hier, den z.B. das permanente Vorausgreifen des Erzählers auf zukünftige Ereignisse (meist Tode) ziemlich gestört hat?


    Nee, biste nicht. Das wurde hier schon mehreren Lesern angemerkt. Mir und auch meiner Tochter ging es genauso. Warum denn vorausgreifen, wenn der Leser doch eh schon zumindest im allgemeinen weiss, wie das Dritte Reich endet und dass dies nicht ohne sehr traurige Verluste gehen wird. Dann soll doch zumindest fuer die Einzelheiten die Spannung bewahrt bleiben.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Für mich war dieses "Vorausgreifen" eher förderlich für den Spannungsaufbau. Ich wollte unbedingt wissen, warum xy nur noch einen Monat zu leben hatte, wie er sterben würde, welches Schicksal er erleiden würde. Und so raste ich von Kapitel zu Kapitel auf der Suche nach Antworten.

  • Das ist ja genau das, was wohl bezweckt wurde. Spannung schaffen, künstliche Cliffhanger, nicht durch die Handlung an sich, sondern das Vorausgreifen auf nahende Tode. Ich finde es jedoch unpassend, was die Geschichte an sich und den Ton betrifft. Die Geschichte selbst ist, zumindest wenn man den Umfang des Buches mit einbezieht, erstaunlich handlungsarm. Es wird ruhig und geduldig erzählt, der Autor nimmt sich viel Zeit für seine Charaktere. Mitunter gibt es dann eben auch Passagen, die etwas zäh sind.


    Ich vermute, daß Zusak das irgendwann aufgefallen ist, oder er sich schlicht gedacht hat, die Geschichte bräuchte mehr Spannung, er müsse dem Leser so etwas wie Fixpunkte geben. Nur ist "Die Bücherdiebin" eben kein Krimi/Thriller/dergleichen. Diese ständigen Vorankündigungen ("er sollte zwei Monate später sterben" etc), sind mir da zu plump, und sie nehmen der Geschichte, wenn die entsprechenden Charaktere dann tatsächlich sterben, einiges an emotionaler Wucht.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Zitat

    Original von Voland
    und sie nehmen der Geschichte, wenn die entsprechenden Charaktere dann tatsächlich sterben, einiges an emotionaler Wucht.


    Das war bei mir überhaupt nicht so. Im Gegenteil. Eher wurde dadurch eine grössere Spannung bzw. "Erwartungshaltung" bei mir aufgebaut.
    Ich habe alles, was bis dahin passiert, viel intensiver aufgenommen. Jede Szene gewann an Bedeutung.
    Das war auf jeden Fall mein Empfinden.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Ich habe alles, was bis dahin passiert, viel intensiver aufgenommen. Jede Szene gewann an Bedeutung.
    Das war auf jeden Fall mein Empfinden.


    Meines ebenfalls. Man hat den Protagonisten intensiver begleitet, ihm auf die Finger geguckt - schließlich wusste man ja, dass er stirbt, nur er wusste es noch nicht. ;-)

  • Es wurde eh schon alles gesagt. Großartiges Buch, das ich in einem Rutsch durchlesen musste.


    Ich war - und bin - so begeistert, dass ich "Die Bücherdiebin" meinen Eltern, meinem Bruder und sechs Freunden geschenkt habe. Und dabei wollte ich es eigentlich gar nicht wirklich lesen, weil ich von der Nazi-Zeit literarisch schon etwas übersättigt bin.

  • Ahhh...die Bücherdiebin...das hab ich vor einer Woche erst gelesen und fand es einfach toll. Mich begeistern sowieso alle Bücher, deren Handlung in der Zeit des Nazionalsozialismus angesiedelt ist.
    Das Buch ist meiner Meinung nach gut geschrieben, auf die einzelnen Protagonisten wird genau eingegangen, was ja bei manchen Büchern nicht vorkommt, da wird meist nur die Hauptfigur ausführlich erklärt.
    Das Buch wird am Ende unheimlich traurig, aber trotzdem gefällt es mir!!!
    Aja und ein Buch, dass aus der Sicht des Todes erzählt wird, is für mich auch was ganz neues gewesen. :-)

  • Dieses Buch befand sich schon so lange auf meiner Wunschliste dass ich gar nicht mehr genau wusste, worum es denn eigentlich geht als ich es schließlich letzten Monat geschenkt bekommen habe.



    Ich nahms dann mit in den Frankreichurlaub und wusste also gar nicht richtig was mich erwarten würde.
    Es kam nach einem eher heiteren Buch an die Reihe und wohl deshalb hat mich dieses Buch (erst recht) unheimlich berührt und mitgenommen.


    Der Stil ist am Anfang vielleicht etwas anstrengend. Aber irgendwie passend. Wo doch der Tod höchstpersönlich erzählt.


    Jedenfalls war das Lesen für mich wie eine Achterbahnfahrt.
    Schöne Momente in der Geschichte waren für mich zum Beispiel einige Sitationen zwischen Liesel und ihrem Pflegevater.


    An anderen Stellen war es unheimlich spannend und irgendwie bedrückend.
    Der Tod als Erzähler nimmt Vieles vorweg und was bleibt ist die Frage wie es dann letztendlich so kommen wird. Das macht das Buch zu schwerer Kost, finde ich. Man weiß, es ist immer nur die Ruhe vor dem Sturm.
    Und der Schluss hat mich dann wirklich mitgerissen.


    Mich hat schon lange kein Buch mehr so in ihren Bann gezogen. Ich hab dann nachdem ich damit fertig war irgendwie noch einige lesefreie Tage gebraucht um die Geschichte zu verarbeiten; nochmal darüber nachzudenken.


    Fazit: Ich geb 10 von 10 Punkten. "Die Bücherdiebin" hat sich sofort auf die Liste meiner Lieblingsbücher katapultiert.

  • Ich finde Markus Zusak schreibt auch so.... voller Kraft! Man kann so viele Emotionen aus seinen Worten lesen.



    Ich finde diese "Wortgewalt" unglaublich!

  • Ich habe gestern gerade angefangen zu lesen, es gefällt mir bis hierhin ganz gut. Ich habe mir gestern das Taschenbuch von cbt gekauft, anscheinend die "Jugendbuchausgabe" :gruebel. Ich wusste bis dato gar nicht das es zwei unterschiedliche Ausgaben gibt. Kann mir jemand sagen, ob es einen großen Unterschied zwischen meiner und der Erwachsenenausgabe gibt? Als jugendlich kann man mich nämlich "leider" nicht mehr bezeichnen. :cry

  • Zitat

    Original von Olli
    Kann mir jemand sagen, ob es einen großen Unterschied zwischen meiner und der Erwachsenenausgabe gibt?


    Das Cover ist anders. Und das ist auch schon alles. Ist eben nur eine Marketingstrategy, um das Buch besser zu verkaufen. Wird ja z.B. auch bei Harry Potter so gemacht. Am Inhalt aendert sich gar nichts.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich