Der Geheime Zirkel. Gemmas Visionen - Libba Bray [12 - 14 Jahre]

  • Ich habe das Buch vor einer Weile auf Englisch gelesen. Teil 2 liegt auch schon bereit.


    Rezension
    Obwohl sie in Indien ein sorgenfreies Leben führt, ist es Gemmas sehnlichster Wunsch, eine Schule in London zu besuchen – gegen den ausdrücklichen Willen ihrer Mutter. Als diese unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, wird Gemma zwar nach England auf ein Internat für höhere Töchter geschickt, dort wird sie jedoch immer wieder von merkwürdigen Visionen heimgesucht.
    Nach anfänglichen Startschwierigkeiten findet Gemma in der Anführerin Felicity, der hübschen Pippa und der Außenseiterin Ann drei Freundinnen, mit denen es ihr gelingt, etwas Freude in den strengen Internatsalltag zu bringen. Dabei überschreiten die Mädchen allerdings nicht selten die Grenze des Verbotenen. Als sich für Gemma bei einem ihrer nächtlichen Treffen ein Tor zu einem phantastischen Reich öffnet, in dem alle Wünsche wahr werden, vertraut sie ihren Freundinnen ihr Geheimnis an. Sie ahnt nicht, welche Gefahren damit verbunden sind…


    Schon als Kind mochte ich Internatsgeschichten unheimlich gerne. Freund- und Feindschaft, ein bisschen Romantik, spannende Abenteuer… Auch in Gemmas Visionen, dem Auftakt der Trilogie um den geheimen Zirkel, dreht sich alles um diese Themen, verbunden mit einer ordentlichen Portion Übersinnlichem.
    Die Grundstimmung ist düster bis gruselig. Hat man einmal angefangen zu lesen, kann man das Buch nicht wieder zur Seite legen. Zu sehr ist man gefangen in dem Rätsel um die geheimnisvollen Visionen, dem Schicksal der Mädchen und ihrer besonderen Freundschaft, die mehr als einmal auf die Probe gestellt wird.


    Libby Bray schildert die beengte Rolle der Frau im viktorianischen Zeitalter sehr authentisch. Hinzu kommt die lebendige Charakterzeichnung. Schnell wachsen einem die jungen Frauen ans Herz, die verzweifelt versuchen, das Korsett ihrer Zeit zu sprengen und doch nie völlig ausbrechen können. So leidet man mit ihnen, wenn man mehr über ihre Hintergründe erfährt und freut sich darüber, dass sie trotz allem ihren Sinn für Humor nicht verloren haben.


    Die Sprache ist relativ einfach gehalten und auch im englischen Original leicht zu verstehen.
    Die Spannung flacht zu keiner Zeit übermäßig ab und besonders eine Wendung hat mich in ihrer Tragik ziemlich überrascht.
    Leider ging es zum Schluss allerdings etwas schnell, sodass das Ende doch sehr offen ist. Dennoch, der Grundstein für eine fesselnde Trilogie ist gelegt.


    FAZIT: Nicht nur für Anhänger von Internatsgeschichten empfehlenswert. ;-)


    Bewertung: 4/5

  • Hallo!


    Ich habe vor kurzem einen Artikel zum Thema Fantasy und Erotik geschrieben. Hier ein Auszug davon, zu Libba Brays Trilogie:


    Viel faszinierender als die erotische Spannung zwischen Gemma und dem glutäugigen Jüngling sind die Beziehungen der Mädchen untereinander. Die magische Welt, in die sie eindringen, lässt in ihnen eine Wildheit ausbrechen, eine Art Rausch, in dem sie teils jede Beherrschtheit hinter sich lassen: „Felicity zieht meine Hand mit dem Apfel an ihren Mund und beißt in die Frucht. Ihre Lippen sind noch klebrig süß davon, als sie mich voll auf den Mund küsst. Ich muss ihn mit der Hand abwischen, um das Kribbeln auf meinen Lippen zu vertreiben.“ Was einst der Apfel bei Adam und Eva war, ist hier die verbotene Frucht der unterdrückten Körperlichkeit. Lebenslust und Sinnlichkeit eröffnen sich den Mädchen erst mit jenem anderen Ort, jener „Anderswelt“, in die ihnen die Sittenwächter ihrer Gesellschaft nicht folgen können. „Hier fürchten wir uns nicht davor, uns näherzukommen. Unsere Freundschaft schlägt Wurzeln ... Es gibt niemanden, der uns zurechtweist. Niemanden, der uns sagt, dass das, was wir denken und fühlen, falsch ist. Der springende Punkt ist nicht, tun zu können, was wir wollen. Der springende Punkt ist, dass es uns erlaubt ist, überhaupt etwas zu wollen.“ Die magische Welt als Befreiung, als Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, ohne den Beschränkungen der Realität unterworfen zu sein – das ist es eigentlich, was das Genre Fantasy so anziehend macht. Doch nur selten gelingt es einem/r AutorIn in dieser Konsequenz, Magie und Übersinnliches literarisch so elementar einzusetzen. Zumeist beschränken sich die Romane auf eine Handlung, in der es um den Kampf zwischen Gut und Böse geht; wenn in der klassischen Fantasy eine Veränderung – meist eine Läuterung – der Charaktere stattfindet, so konzentriert sich diese auf den männlichen Helden, der an der Herausforderung wächst und sich nicht selten als Spross aus königlichem Geblüt erweist. Allein schon in dieser Beziehung ist Libba Brays Romanzyklus wegweisend.


    Schöne Abendgrüße! :wave

  • Ich habe dieses Buch eigentlich nur gekauft, weil ich im Club etwas kaufen MUSSTE. Und das Cover ist wirklich schön.


    Und ich bin froh, daß ich es gekauft habe. Es ist wirklich ein tolles Buch mit viel Fantasy und leicht verständlich und flüssig geschrieben.
    Anfangs verwirrt der Schreibstil in der ICH-Form etwas. Aber man gewöhnt sich schnell daran.
    Ich war ruck-zuck fertig mit dem Buch und werde mir auch den 2. Teil kaufen.
    Ich will doch wissen wie es weitergeht mit Gemma und Circe.

  • Der Anfang und der letzte Abschnitt haben mir sehr gut gefallen und hatten genau das Tempo und die Spannung, die ich mir erhofft hatte. Doch dazwischen war mir die Handlung, was das Mystische betrifft, einfach zu harmlos. Ich hatte mir das Buch insgesamt etwas düsterer vorgestellt und das reale Leben der Protagonistinnen ist oft bedrohlicher als die Gefahren, denen sie in der magischen Welt begegnen.


    Das Buch ist schön geschrieben und gut zu lesen, doch leider lässt es für meinen Geschmack richtige Höhepunkte vermissen. Es gibt gewisse spannende Momente, die sich jedoch immer recht harmlos auflösen.
    Das sogenannte magische Reich ist ein wahrgewordener Mädchentraum, wo es zwar auch dunkle Bereiche geben soll, von denen wir aber kaum etwas zu lesen bekommen.
    Gelungen ist die Beschreibung des Lebens von Frauen und Mädchen im 19. Jahrhundert in England. Da wundert es mich nicht, dass sich die Protagonistinnen in ein magisches Reich wünschen wo sie alle gesellschaftlichen Fesseln und Zwänge hinter sich lassen können.
    Die Handlung ist ideal für junge Leser. Nicht zu düster, mit etwas Dramatik und schönen fantastischen Elementen. Doch mir war es etwas zu harmlos und nett.


    Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich neugierig genug geworden bin, um die Fortsetzung zu lesen.

  • Ich bin da nur per Zufall drauf gestoßen und hatte das Buch innerhalb von einem Tag durch :-] Der zweite Teil ist noch spannender, es wird mehr aufgeklärt, er ist ziemlich dramatisch im Grunde, weil die Ängste und teils Vergangenheiten der Mädchen dargelegt werden.
    Der dritte Teil ist leider gegen Mitte in meinen Augen furchtbar :-( Als sollten in diesem finalen Abschluss so viel wie möglich noch reingestopft werden und das war echt zu viel!


  • [sp] Sie meinte, dass sie erstaunt war, wer Sarah ist. Circe tritt ja nicht als Sarah, sondern als eine andere Person (Die Kunstlehrerin) auf.

  • Nach dem Tod ihrer Mutter wird Gemma, die zuvor in Indien gelebt hat, auf ein Londoner Internat geschickt. Eigentlich genau das was sie schon immer wollte, nur war ihre Mutter dagegen.
    Langsam gewinnt sie im Internat neue Freundinnen. Aber nicht nur das. Sie entdeckt auch, dass sie geheimnisvolle Fähigkeiten hat, mit deren Hilfe sie eine andere, mystische Welt besuchen kann. Langsam kommt sie dahinter, wieso ihre Mutter so dagegen war, dass sie das Internat besucht, denn ihre Mutter verbarg ihre schreckliche Vergangenheit vor ihr, die ebenfalls etwas mit diesem Internat und dem fremden Reich zu tun hat.


    Dieses Buch zu lesen hat sehr viel Spaß gemacht. Ich lese nicht nur gerne Internatsgeschichten, sondern auch Fantasy. Und dieses Buch vereint beides. Die Geschichte wird sehr liebevoll erzählt, die Figuren sind sehr facettenreich und auch die Zeit, in der es spielt ist interessant, auch wenn wir davon immer nur ein wenig am Rande mitbekommen.
    Mit ein wenig Überlegung kann man schnell dahinter kommen, was es mit dem geheimen Tagebuch auf sich hat, das eine von Gemmas Visionen ihr beschert, aber das tut dem Buch insgesamt keinen Abbruch. Es macht einfach Spaß zu lesen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, den ich mir jetzt schnellstmöglich anschaffen werde!

  • Ich habe die Trilogie letztes Jahr zufällig in einer Zeitschrift entdeckt und mir gekauft. Von da an war ich ca. 3 Wochen in einer völlig anderen Welt. Diese Bücher sind so unglaublich gut geschrieben dass man nicht mehr aufhören kann. Ich war nur froh dass ich direkt alle drei Teile hintereinander weg lesen konnte und nicht auf einen Fortsetzungsband warten musste, ich glaube ich wäre wahnsinnig geworden! Aber um so trauriger war es als ich dann am Ende angelangt war und wusste "Jetzt ist es vorbei". Ich hoffe es wird noch mehr Bücher von Libba Bray geben.


    Die Bücher stehen jetzt schön zu Hause bei mir im Regal und ich werde sie auch nicht weggeben. Sicherlich werde ich sie nochmal lesen, und ansonsten lohnt es sich auch sie einfach nur anzuschauen weil die Cover so schön sind.

  • Eigentlich habe ich das Buch gestern bei Hugendubel nur wegen den schönen Covers vom Grabbeltisch mitgenommen. Nach den Rezis hier wandert es aber mal ganz schnell weiter oben auf dem "bald zu lesen - Stapel". :wave

  • Ich bin auch ganz hin und weg. Ich hab bisher noch nie eine Geschichte aus dieser Zeit gelesen, aber ich hab es nicht bereut. Es war durchweg spannend und Internats- oder Schulgeschichten liegen mir sowieso. Die unterschwellige Düsternis hat dem Buch einen angenehmen kleinen Gänsehautfaktor gegeben.
    Bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, besonders auch auf Miss Moore.

  • Ich hab das Buch durch ein Zufall in der 9 Klasse gelsen wir mussten damals eine Präsentation halten über ein Buch und dann kam eine Frau von der Bücherei und hat halt ein paar Bücher vorgeschlafen und da war auch Der Geheime Zirkel dabei und ich mussten das Buch einfach lesen.