Die Kinder des Judas - Markus Heitz

  • Ich habe es nun auch zu Ende gelesen.


    Anfangs fand ich absolut nicht rein. Es war zum Teil langweilig, vor allem die übertrieben beschriebenen Kämpfe, und ich konnte mich nicht mit dem Figuren indetifizieren.
    Die Handlung in der Gegenwart hat mich gar nicht gefesselt und die Kämpfe habe ich, ebenso wie Britt, nur überflogen.


    Die Geschichte aus der Vergangenheit haben nich hingegen mehr gefesselt. Anfangs hatte ich zwar Probleme mit der Zuordnung der ganzen Vampirarten (ich habe von dem Buch gar nichts gewusst und wusste auch nicht, dass Heitz so viele Vampirarten in die Geschichte einbringt), aber es war fesselnder.


    Über das Ende bin ich dankbar. Wäre schlimm für mich gewesen, wenn es nicht so gewesen wäre.


    Falls es mir jemand erklären kann, wenn ich es tatsächlich überlesen habe, wäre ich froh drum.


    Es ist mein erster Vampirroman neben den Biss Romanen und leider hat es mir nicht zu 100 % gefallen (Die Biss Reihe übrigens auch nicht ;-) ).


    Bin mal gespannt, ob ich hier im Forum noch weitere interessante Vampirromane entdecke. :wave


    Edit:
    dem Buch gebe ich 7 von 10 Punkte

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

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  • Anfangs entwickelt sich die Geschichte langsam und man wird in den Alltag der Protagonistin eingeführt (ihren Namen möchte ich noch nicht preisgeben, das würde evtl. einigen schon zu Anfang den Spaß verderben). Auf der einen Seite kümmert sie sich um kranke Menschen und steht ihnen im Angesicht des Todes bei, auf der anderen Seite ist sie knallhart und kann auch ziemlich brutal werden.
    Im Laufe des Buches wechseln sich, wie schon bei Ritus und Sanctum, Gegenwart und Vergangenheit ständig ab, denn die Protagonistin erzählt von ihrer Kindheit und wie sie zu dem wurde, was sie nun ist. Am Anfang sind beide Zeiten noch recht ausgeglichen vertreten, doch irgendwann nimmt die Erzählung in der Vergangenheit zwangsläufig einen größeren Part ein.
    Was durchaus nicht schlecht war, denn das war eindeutig der stärkere und interessantere Part des Buches.
    Insgesamt war das Buch durchwachsen, was die „Lesbarkeit“ anbelangt. Einige Stellen waren wirklich super und man wollte gar nicht mehr aufhören. Doch es gab auch arge Längen, bei denen ich schonmal dachte, dass ich das Buch nie zuende gelesen bekomme.
    Typisch für Herrn Heitz kamen auch wieder ein paar Szenen vor, die auch gut in einen Splatter-Film gepasst hätten. Da meinte man manchmal, man könnte das Blut aus dem Buch tropfen sehen.
    Dafür gab es andere Stellen, die erzähltechnisch wirklich klasse und gut gestrickt waren.
    Insgesamt kann ich das Buch leider nur mittelmäßig einstufen. Hier und da fehlte der Geschichte halt ein bisschen etwas und die zähen Stellen fallen doch schon sehr ins Gewicht.
    Ritus und Sanctum waren da um einiges besser, was vielleicht auch an den überwiegend männlichen Hauptcharakteren gelegen hat.


    Ergänzung: Die sehr gut recherchierten Fakten über den Vampirglauben im 18.Jhd und den Aufbau auf historischen Ereignissen hat Markus Heitz allerdings wieder sehr gut hinbekommen. Da hab ich nichts dran zu kritisieren. :wave


    lesterschwein : [sp]Ich glaube, Scyllas Mutter hatte den Lebenstrank von Karol bekommen und das hat sich wohl auf Scylla vererbt, deswegen lebte auch Irina länger, weil sie von Scyllas Blut getrunken hat.[/sp]


    Edit: Ich vergebe übrigens 5-6 von 10 Punkten, kann mich noch nicht so recht entscheiden...

  • Heitz möchte in seinem Roman wohl Authentizität evozieren, ordnet fremdsprachige Namen jedoch regional falsch zu - und verwendet falsche Schreibweisen, das trübt den Lesegenuss doch einigermassen... :gruebel


    Weiss noch nicht, was ich von dem Roman halten soll...

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Zitat

    Original von newmoon
    Heitz möchte in seinem Roman wohl Authentizität evozieren, ordnet fremdsprachige Namen jedoch regional falsch zu - und verwendet falsche Schreibweisen, das trübt den Lesegenuss doch einigermassen... :gruebel


    Weiss noch nicht, was ich von dem Roman halten soll...


    Machst du daran fest ob Dir ein Buch gefällt?
    Ich habe mehr auf die Geschichte geachtet...

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Gefiel mir wirklich gut. Auch wenn ich die Beiden Werwolf Romane sowie das aufs vorliegende Werk folgende "Blutportale" definitiv besser fand. In Kinder des Judas fehlt manchmal das Heitz typische Tempo. Die melancholischen Szenen der Gegenwart sind durchaus stimmig, aber leider verzettelt er sich im historischen Handlungsstrang zu sehr in die Versuche seine Figuren charakterisieren zu wollen. Das wird langatmig und hat nicht wirklich den Effekt auf den der Autor vermutlich abzielen wollte.
    Aber die Kämpfe reißen es einfach raus. Wenn Heitz mit Action kommt, dann erwartet den Leser ein Highlight des Genres. Da wird gemetzelt bis der Arzt kommt (Auch wenn dieser vermutlich gleich mit zerfetzt werden würde :grin) ohne dabei Niveaulos zu werden. Ich weiß nicht wie, aber trotz viel Ekel und ein bisschen Erotik schafft es Heitz seinem Roman ein gewisses Niveau zu erhalten. Zumindest gemessen am Genre des Horrorromans. :lache

  • Ich habe noch nie ein Buch von Heitz gelesen - vielleicht sollte ich mit diesem hier anfangen?


    Hört sich jedenfalls nicht schlecht an - Ich werde es jetzt mal auf meine WL packen.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • So, geschafft.


    Endlich mal wieder "richtige" Vampire und keine Kuschelvampire, die in der Sonne glitzern.


    Ich fand die Figur der Scylla durchaus sympathisch und war deswegen auch froh über das Ende.


    Allerdings waren die Rückblicke vielleicht manchmal etwas langatmig, insgesamt hätten es vielleicht 200 Seiten weniger auch getan.


    Aber trotzdem werde ich sicher die Nachfolger auch lesen.

  • Habe gerade die DVD : Wir sind die Nacht ...gesehen. Die Vampirinnen da gefallen
    mir......das Buch ist ja von Hohlbein ...19.95 gibts auch noch nicht als TB....überlege
    grade ob es sich lohnt zu kaufen.


    Die Judastrilogie hat mir ganz gut gefallen.Am besten fand ich aber den letzten Teil.
    Theresia Sarkowitz und ihre weiblichen Nachfahren.
    Der nette Vampir von nebenan, der Gutes tut in der Sonne glitzert, widerspricht sich ja
    wohl selbst. Was ich bei Kinder des Judas gut fand ist auch die Erklärung der
    verschiedener Vampirunterarten und die Fakten über deren Abwehr, Aufspürung bis hin zur Vernichtung.

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    Liebe Grüße Ly :wave

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  • Nun hab ich auch den ersten der Judas-Trilogie gelesen.


    Die Handlung war super und spannend. Ich habe jede Seite genossen, und werde auch die nächsten in Kürze lesen.


    Von mir gibt es 9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Die 37-jährige Theresia Sarkowitz, genannt Sia, arbeitet in einem Leipziger Krankenhaus als Sitzwache. Sie wacht nachts über die Patienten, die nicht mehr lange zu leben haben und gibt den Angehörigen Bescheid, wenn es zu Ende geht, denn sie hat die Gabe, den Tod zu erahnen. Zurzeit betreut sie ein elfjähriges Mädchen namens Thea. Die Kleine ist ihr sehr ans Herz gewachsen und immer wenn sie nachts wach wird, ist Sia bei ihr und erzählt ihr die Geschichte des Mädchens Scylla, das vor langer Zeit in Serbien lebte und viele Abenteuer bestreiten musste. Was niemand weiß, Scylla ist keine Erfindung Sias, sondern ihre eigene Vergangenheit. Als ihr Halbbruder Marek in Leipzig auftaucht und sie bedroht, beschließt sie, sich endlich ihrer Vergangenheit zu stellen und Scyllas Geschichte aufzuschreiben.


    Scylla wurde 1662 in einem kleinen serbischen Dorf als Jitka geboren. Zusammen mit ihrer Mutter Janja lebte sie dort, denn der Vater war bereits vor Jahren im Krieg gefallen, sodass die Frauen auf sich gestellt sind. Die Kinder im Dorf sind nicht nett zu Jitka, denn diese wurde mit einem Feuermahl geboren, ein Zeichen des Bösen. Besagtes Dorf steht unter der Herrschaft der Türken, denen Tribut zu zollen ist. Obwohl die Lage hart ist, ist es Janja bis dato immer gelungen, ihre Abgaben zu leisten. Doch eines Tages stürmen Türken das Dorf auf der Suche nach einem Dieb. Dieser hat sich ausgerechnet im Haus von Janja versteckt, ohne dass diese etwas davon wusste. Janja, der Dieb und dessen Familie werden verhaftet und weggeschafft, einzig Jitka gelingt die Flucht. Doch allein auf sich gestellt kann sie nicht überleben und niemand im Dorf scheint gewillt, dem kleinen 8-jährigen Mädchen zu helfen. Der Knecht Martin jedoch hat Mitleid mit dem Kind und nimmt es mit auf seinen Hof. Dort wird sie wenig später Karol übergeben, ihrem leiblichen Vater, der alles andere als tot ist und dennoch nicht bei seiner Familie sein konnte.


    Zusammen reisen die Beiden nach Belgrad, auf der Suche nach Janja, doch Karol kann nur in Erfahrung bringen, dass diese einen tödlichen Unfall hatte. Karol beschließt, seine Tochter bei sich aufzunehmen und zu unterrichten, damit sie, wie er, in der Forschung tätig ist. Doch Jitka fühlt sich anfangs alles andere als wohl. Immer wieder sieht sie eine Gestalt, die ihr zu folgen scheint. Ist es ein Upir (Vampir), der es auf sie abgesehen hat? In einer einsamen Mühle richten sich Vater und Tochter ein neues Leben ein und Karol unterrichtet seine Tochter. Jitka jedoch ist gezeichnet durch die Ereignisse, die sie erlebt hat und beschließt, dass sie nicht mehr das Mädchens ein kann, als dass sie geboren wurden - aus ihr wird Scylla. Lange Jahre leben sie einträchtig und glücklich in der Mühle, doch nach und nach beschleicht Scylla das Gefühl, dass ihr Vater nicht unbedingt der ist, für den er sich ausgibt und es gelingt ihr, eine heimliche Zusammenkunft zwischen ihm und einigen anderen Forschern zu belauschen, die sich Cognatio nennt. Dann jedoch lernt Scylla den Hirten Guire kennen und mit der Zeit lieben und dieser junge Mann ist der Anfang vom Ende des Lebens, das sie bis dato kannte ...


    Ich kann nur sagen WOW! Der Plot wurde sehr detailliert und ausgesprochen spannend ausgearbeitet, sodass der Leser zwar bereits am Anfang weiß, dass die Geschichte frühestens im Jahr 2007 enden wird, aber immer schön an der kurzen Leine gehalten wird, weil er ja unbedingt wissen muss, wie aus Jitka Scylla und später Sia wurde. Der Schreibstil ist ausgesprochen fesselnd und emphatisch gehalten, sodass ich sofort in die Geschichte eingetaucht bin und gleich von Anfang an mit der Sia deren Geschichte miterlebt habe. Protagonistin Scylla wurde ausgesprochen facettenreich und tiefgründig in Szene gesetzt. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Leser ihre Entwicklung von ihrem 8. Lebensjahr an mitverfolgen konnte und immer wieder die Begebenheiten und Gründe dargelegt wurden, warum sich Scylla zu einer solch starken und teilweise harten Person entwickelt hat, die ihren weichen Kern überwiegend vor der Welt geheim hält. Als Fazit kann ich nur sagen, dass mir dieses Buch wahnsinnig schöne und spannende Lesestunden bereitet hat und auch wenn das Buch sehr dick ist, keinerlei Längen aufkamen. Auf den nächsten Band der Reihe "Judassohn" freue ich mich bereits jetzt.

  • Habe das Buch eben beendet. War sehr spannend, ein sehr ausgeklügelter Plot. Die Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Auch ihre Gegenspieler sind gut ausgearbeitet, wenn auch nicht ganz so tiefgehend.

    Ich habe schon ewig keinen Vampirroman mehr gelesen. Dieser war sehr authentisch geschrieben. Man liest hier über echte Vampire, keine Kuschelvampire. Und dennoch teils Vampire mit Gefühl.

    Ich bin schon gespannt, wie es in der Reihe weitergeht. Muss das Buch aber erst noch sacken lassen, und was "leichteres" zwischendurch lesen.
    Ich vergebe 9 Punkte