Auch sorry fürs OT, aber:
Das wird ihn bestimmt freuen!
Auch sorry fürs OT, aber:
Das wird ihn bestimmt freuen!
Iny und ich leben seit Anfang dieses Jahres nur noch vom Schreiben, und wir haben uns lange überlegt, ob wir unsere Jobs an den Nagel hängen sollen. Ein bekannter Agent sagte nämlich einmal, sein Rat an Autoren ist immer, dass sie ihren Brotberuf erst dann aufgeben sollen, wenn sie eine Million auf dem Konto haben. Gut, die haben wir nicht, aber eine gewisse Sicherheit durch Verlagsverträge.
ZitatZitat von Vandam:
Is'n das auszuhalten, zwei Autoren in einem Haushalt?
Bei uns hat es bis jetzt 25 Jahre geklappt!
Liebe Grüße
Gheron
Hallo ihr Lieben,
ob man vom Bücherschreiben leben kann, ist ab einem gewissen Zeitpunkt eine Frage des Anspruchs bzw. des Lebensstandards. Bis man aber überhaupt darüber nachdenkt, seinen Job hinzuschmeißen, sollte man (nach intensivem Blick auf die EInnahmen- und Ausgabenübersicht) zwischen fünf und zehn Jahren als regelmäßig veröffentlichender Autor veranschlagen.
Humpenflug, diese Regelmäßigkeit bei den Veröffentlichungen ist überhaupt das Zauberwort. Und da du ja, wie mir scheint, bisher noch keines deiner Projekte zu Ende geschrieben hast, solltest du vielleicht damit beginnen, und nicht den dreißigsten Schritt vor dem ersten tun.
Es ist nämlich ein Trugschluss zu glauben, dass man mit mehr Zeit automatisch auch mit dem Schreiben mehr voran kommt. Diese wenn-dann-Wunschträume sind in kreativen Berufen geradezu gefährlich. Möglicherweise hast du es schon gemerkt, aber egal, wie sehr man das Schreiben liebt (unabhängig davon, ob man es als Hobby oder als Beruf betreibt), irgendwann kommt der Punkt, da möchte man sich gern mal davor drücken. Sei es, dass man gerade an einer ungeliebten Stelle angekommen ist, oder weil das Wetter so schön ist, man sich lieber in Foren herumtreibt, oder weil gerade Montag ist
Bücher Schreiben ist eine Tätigkeit die unglaublich viel Disziplin und Durchhaltevermögen erfordert. Ob du das hast, kannst du am besten testen, in dem du in deiner WENIGEN Zeit REGELMÄSSIG schreibst.
John Grisham hat "DIE JURY" immer morgens vor der Arbeit geschrieben. Jeden Tag. Und irgendein sehr schlauer Kopf, dessen Name mir gerade nicht einfällt, hat gesagt: Auch wenn man an jedem Tag nur ein einziges Wort schreibt, so hat man irgendwann doch einen ganzen Roman. Also versuch es erstmal damit, bevor du irgendwann verhungerst
Und wenn du gut schreibst (jahrelanges Training...) und dann noch das Glück hast, dass es jemand erkennt, hast du vielleicht auch mal deine erste Veröffentlichung.
Good Luck
wünscht
Petra
Es ist einfach nicht generalisierbar. Einer schreibt drei Wochen an einem Roman, landet einen Bestseller und kann sich in aller Ruhe auf den nächsten vorbereiten. Ein anderer schnitzt fünf Jahre an irgendeiner Geschichte, findet zwar einen Verlag, aber das Buch floppt, und schon stehen die nächsten fünf Jahre Schnitzerei an. Das Gros bewegt sich irgendwo dazwischen. Für manch einen ist es schon eine Leistung, eine Seite pro Woche zu schreiben, und der andere tut's nicht unter dreißig (Seiten) pro Tag. Es gibt eigentlich nur eine Grundregel, die man beachten sollte: Keine Wette darauf eingehen, daß das Buch auch veröffentlicht wird. Die Wette auf das Gegenteil hat größere Erfolgschancen.
Ich bin auch schon wieder ein Stückchen von meinem Wunsch-Brotberuf entfernt. Letzte Woche habe ich mein neues Manuskript an 13 Kinderbuchverlage geschickt und erstaunlicher- und traurigerweise schon heute, nach nur einer Woche (also nach ca. 3 - 4 Tagen im Verlag) zwei Absagen bekommen. Bisher hat's eigentlich immer mehrere Wochen gedauert. Wahrscheinlich sagen sie: "Ach, die schon wieder."
Grüßle,
Judith
Ich denke auch, bevor wenigstens das erste Buch erfolgreich veröffentlicht ist, sollte man auf keinen Fall den Job kündigen.
Die Ideallösung wäre für mich ein Teilzeitjob plus freie Arbeit plus phasenweise genug Zeit zum intensiven Schreiben.
Plus ein Lottogewinn. 5 Richtige würden mir ja schon reichen.
Ja, flashfrog, so etwa könnte ich es mir auch vorstellen!
ZitatOriginal von Judith
Ich bin auch schon wieder ein Stückchen von meinem Wunsch-Brotberuf entfernt. Letzte Woche habe ich mein neues Manuskript an 13 Kinderbuchverlage geschickt und erstaunlicher- und traurigerweise schon heute, nach nur einer Woche (also nach ca. 3 - 4 Tagen im Verlag) zwei Absagen bekommen. Bisher hat's eigentlich immer mehrere Wochen gedauert. Wahrscheinlich sagen sie: "Ach, die schon wieder."
Grüßle,
Judith
Hallo Judith,
ich denke eher, wenn die Verlage Dir absagen, dann sehen sie, dass Dein Inhalt des Manuskripts einfach nicht in deren Programm passt!
Habe leider auch schon diese Art der Erfahrung machen müssen!
Aber: Kopf hoch! Es sind ja erst 2 Absagen. Unter den 11 Verlagen kann ja immer noch derjenige sein, der Deine Story oder Geschichten gut findet!
Bekanntlicherweise lassen sich die Verlage ja endlos lange Zeit...
ZitatOriginal von Tom
Es ist einfach nicht generalisierbar. Einer schreibt drei Wochen an einem Roman, landet einen Bestseller und kann sich in aller Ruhe auf den nächsten vorbereiten. Ein anderer schnitzt fünf Jahre an irgendeiner Geschichte, findet zwar einen Verlag, aber das Buch floppt, und schon stehen die nächsten fünf Jahre Schnitzerei an. Das Gros bewegt sich irgendwo dazwischen. Für manch einen ist es schon eine Leistung, eine Seite pro Woche zu schreiben, und der andere tut's nicht unter dreißig (Seiten) pro Tag...
Dreißig Seiten pro Tag!!! Ich glaube, das kann man aber nicht lange durchhalten.
Wie viele Seiten schreibst Du denn pro Tag, Tom?
Nun, wer Groschenromane schreibt, muss vermutlich so viel schreiben, um davon leben zu können.
Ich habe mein letztes (Kinder-)Buch in den Ferien geschrieben, da konnte ich dran bleiben. Nach vier Wochen war es dann im Prinzip fertig. Im Schnitt waren es bei mir 8 Seiten pro Tag. Wenn ich NUR schreiben würde, könnte ich mir auch mal 15 Seiten vorstellen. Wobei man dazu sagen muss, dass ich tagsüber von Hand schreibe und abends mit ersten Korrekturen in den PC eingebe. 30 Seiten wäre für mich Stress.
Tom, klar, ich werde noch 11 x hoffen. Und dann gibt es noch 3 oder 4 Verlage, an die ich es noch schicken kann.
Grüßle,
Judith
Ihr seht das immer alle unter dem finanziellen Gesichtspunkt ....
Ich war vor gut einem Jahr in einer ganz ähnlichen Situation wie der Starter dieses Freds: Anfang vierzig, Schnauze voll vom Beruf, Schreiben als Traumjob seit eh und je, und ich hab genau das gemacht, was Humpenflug sich gerade überlegt. Ich hab dann ein Jahr lang nur geschrieben, und es war ein tolles Jahr. Man kann so was nicht in Heller und Pfennig messen. Natürlich kann ich nicht vom Schreiben leben, und ich bin nicht mal mit meinem Roman fertig geworden. Aber es sind so viele andere Dinge, die durch derlei Aktionen ins Rollen kommen.
Ich arbeite momentan wieder, und das noch nicht einmal, weil mir das Geld ausgegangen war, sondern weil sich eine gute Gelegenheit geboten hat. Das Leben ist voller Gelegenheiten. Ich spekuliere auf einen weitere Gelegenheit, Vollzeit an meinem Roman weiterzuschreiben. Ich hab es einmal ein Jahr lang getan, und hab es wieder vor. Ich bin kein Mensch, der zwei Tätigkeiten gleichzeitig machen kann. Es ist mir ein Rätsel, wie Tom das durchhält. Nach einem 12-Stundentag brächte ich keine Seite mehr zustande. Ich würde mich vor allem körperlich ganz und gar nicht wohl fühlen. Der Mensch braucht ja auch noch ein wenig Bewegung und etwas Freizeit.
Ich finde, wenn man sich mal eine Zeitlang voll aufs Schreiben konzentrieren möchte, dann sollte man das machen. Eine Festanstellung aufzugeben, das bedeutet in heutiger Zeit nicht unbedingt das Ende aller Dinge. Arbeitsverhältnisse werden ohnehin kurzfristiger und dynamischer. Es gibt einen Weg zurück, und vor allem viele Wege nach vorne. Deshalb rate ich Humpenflug, etwas, was er vielleicht schon immer tun wollte, tatsächlich in Angriff zu nehmen, sonst wird er irgendwann verbittert darüber sein, dass er es nie versucht hat.
lyrx
Nu, ich denk, das kommt auch auf das Alter und die familiäre Situation an. Mit Mitte 40, Kindern in Schule und Studium und Schulden anner Backe zwecks Haus wäre es, sagenwirmal, riskant bis fahrlässig, den Job hinzuhauen um zu schreiben und sich zu sagen, irgendwas findet sich schon wieder. Da findet sich nämlich meist nix.
Als Mensch mit hohem Sicherheitsbedürfnis würde ich sogar sagen, so eine Aktion wär in meinen Augen hochgradig meschugge.
Wer nur für sich verantwortlich, jung und flexibel ist, der mag das tun.
Hallo lyrx,
ich würde es gerne auch so machen, aber ich muss ja auch Wohnung bezahlen, was essen usw. Wovon hast du das Jahr gelebt? Bei mir steht keine Erbschaft an, und mit dem Lottogewinn war's leider auch noch nix.
Grüßle,
Judith
Es gibt wohl in manchen Jobs die Option des Sabbatjahrs. Das könnte ich mir auch vorstellen.
Ich muss ja zugeben, ich hatte ein paar Euro beiseite gelegt und konnte davon leben. Ich glaube, da ist die Ausgangslage bei jedermann verschieden. Man sollte manchmal ein Risiko eingehen, weil es sich langfristig meistens auszahlt, nicht immer finanziell, aber Geld ist eben nicht alles.
Ich bin kein Familienvater und musste niemanden ernähren. Klar, wenn ein Familienvater seinen Job aufgibt, dann ist das ne andere Sache. Ich finde aber, man kann da keine allgemeinen Ratschläge geben. Jeder befindet sich in einer individuellen Situation, und ich halte es grundsätzlich für falsch, Kreativität zu bremsen, wenn sie einem echten Bedürfnis entspringt. Und wenn sie nun mal da ist, dann findet sich dafür auch eine Lösung, ohne dass die Kinder verhungern.
Bei mir steht beim Schreiben noch nicht einmal die Veröffentlichung im Vordergrund. Worum es mir geht, ist, Texte zu produzieren, die ich selbst gut finde. Und das ist in meinem Fall sehr schwierig.
ZitatOriginal von Linda
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Dreißig Seiten pro Tag!!! Ich glaube, das kann man aber nicht lange durchhalten.
Wieso denn nicht? Wer als Bürokauffrau, Sekretärin oder ReNo arbeitet, schreibt auch sehr viel pro Tag (Briefe, was der Chef diktiert, usw.).
Wer hübsch ausführlich seine Romane plant, so dass man sie quasi nur noch runterzuschreiben braucht und in einem Gerne schreibt, das wenig Recherche erfordert, der schafft das.
Und manchmal ist man auch so ehrgezig, dass man vom Roman nur lassen kann, wenn es sein muss (also man zu müde ist, mal wieder was essen sollte, usw.).
@ Judith: Absagen gehören dazu, wohl fast jeder Autor hat schon welche bekommen. Und trotzdem wurden die Werke irgendwann verlegt.
Meine Amazone hat sich auch eine Absage eingefangen, bevor ich eine Zusage bekam.
Wenn der eine nicht will, probiert man es halt beim nächsten.
Ich lebe seit bald 25 Jahren vom Schreiben, aber 30 Seiten habe ich noch nie geschafft. Weder redaktionell noch "promotional". Okay, es sei denn, es wären layoutete Seiten mit vielen Bildern und ich übersetze den Text aus meiner Zweitsprache.
Mache ich neue Texte - und recycle nicht Bestehendes - komme ich über 10 Seiten nicht hinaus. Gut, das sind dann Sachtexte, verbunden mit technischen Anweisungen an den Satz, da bremst allein das Formale das Tempo, das ist mit einem Roman nicht unbedingt vergleichbar.
30 Seiten find ich schon eine extrem stramme Leistung. Wenn das jemand kann: Hut ab!
Noch einer:
Mein Rekord waren 18 Seiten. Heute vormittag habe ich zehn Seiten geschafft, zweisprachig. Aber nur, weil ich die Finger von meinem Browser gelassen habe. Ich bin ja immer online, sobald der Rechner an ist, und es kostet mich enorme Willenskraft, nicht erstmal meine Mails zu checken. Aber sobald ich auch nur eine lese, geht es weiter und weiter, und dann ist der kinderfreie Vormittag rum. Heute ist es bedonders doof gelaufen, weil ich das erste Kind schon um halb zwölf einsammeln musste, und es lief doch gerade so super. Andererseits konnte ich die Kleene ja wohl schlecht buchstäblich im Regen stehenlassen...
Ich setze mich gerade einfach mal selbst unter Druck, weil ich bis März insg. 3 umfangreiche Projekte fertigmachen muss. Ich habe mir noch 14 Tage für knapp 80 Seiten genehmigt, aber das krieg ich hin, denke ich.
Judith :
Hast du mal überlegt, nur Exposés mit Textproben zu verschicken, jeweils angepasst an die Verlagsprogramme (z.B. für Reihen)? Dann kannst du in der Konzeption direkt schon schreiben, wo es hineinpasst.
Ich habe auf diese Weise gerade wieder einen neuen Jugendbuchverlag aufgetan. Ich hab das Exposé genau an diesen einen Verlag geschickt, für ein Buch, das ich für eine Reihe maßgeschneidert habe. Genau vier Wochen ist es her gewesen, dass ich das der zuständigen Lektorin geschickt hatte (und im Sommer vorab schon meine bereits veröffentlichten Bücher).
Heute Morgen rief sie an: Sie möchte das Buch gerne haben, wartet nur noch auf das Okay von ihren Kollegen, aber das wird vermutlich kommen. Und wenn es abgenickt ist, DANN schreibe ich das passende Buch
Was ich damit sagen will: Wenn du das Programm kennst, und vorher mit den Lektoren telefonierst, erhöhst du unter Umständen tatsächlich die Chancen auf eine Veröffentlichung. Bei MSen, die in keine Reihe passen, ist es sicher nicht ganz so einfach (zumal gerade die KiJuBu-Vverlage momentan sehr auf Reihen stehen), aber auch da hilft es enorm, das Verlagsprogramm genau zu kennen und vielleicht bei Lektoren auch mal einen "Wünsch dir was"-Anruf zu tätigen
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen!!!
Lieben Gruß
Petra