'Die Teufelsbibel' - Seiten 259 - 348

  • Auch dieser Papst starb wohl nicht an Altersschwäche...


    Bisher fand ich den Pater ja noch interessant- jetzt frage ich mich langsam ob es eine spanischen Namen des Bösen gibt, der ein Anagram auf Xavier Espinosa ergibt- so wie das Karl May mit Satan- Santer gemacht hat. Einer Mutter die Hoffnung zu machen ihr Kind lebe noch und dann als katholischer Priester einen Eid zu schwören, der diese blutige Lüge bestätigt- die armen Schweine, die in Spanien brannten haben sicherlich geringe Sünden begangen.

  • Was wußte man den damals schon von der Übertragung vom Lepra? Gesichtsmaske, Berührung von Gegenständen, btz. eben Gegenstände die lange der Kälte ausgesetzt wurden sind ungefährlich?


    Die Kustoden leben noch, so gehe ich am Schluß des Abschnitts davon aus.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Zitat

    Original von beowulf
    Was wußte man den damals schon von der Übertragung vom Lepra? Gesichtsmaske, Berührung von Gegenständen, btz. eben Gegenstände die lange der Kälte ausgesetzt wurden sind ungefährlich?



    Man betrachtete Lepra eher als Strafe Gottes denn als Krankheit. Aus Erfahrung haben sich natürlich ebenso viele Schutz- oder Hilfsmaßnahmen hergeleitet wie aus Gerüchten und/oder Aberglaube. Man erkannte wohl, dass Lepra in manchen Erscheinungsformen ansteckend war, und die Art und Weise, wie man sich gegen Krankheitsübertragung schützte (zu schützen glaubte), beruhte auch im 16. Jahrhundert noch im Wesentlichen auf den Erkenntnissen aus der Pestzeit. Die Gedanken, die Cyprian bezüglich einer Ansteckungsgefahr hat, sind einfach die Ängste und das Halbwissen eines Menschen seiner Zeit, der sich nie genauer mit dem Aussatz auseinandergesetzt hat.


    LGr
    Richard

  • So ein quirliger Welpe raubt einem manchmal nicht nur den letzten Nerv, sondern auch ganz schön viel Lesezeit :wow Aber zurück zur Teufelsbibel :-]


    Über Pater Xavier und seine hinterhältigen und widerlichen Machenschaften schweige ich mich in diesem Teil aus, sonst rege ich mich wie beim Lesen ohne Ende auf...


    Schmunzeln musste ich hier bei der Liste mit den Vor- und Nachteilen, die Andrejs Vater seinem Sohn als Entscheidungshilfe genannt hat. So treffen auch heute noch viele Menschen ihre Entscheidungen. Und genau wie im Buch setzen sich ebenso viele Menschen über die objektiv "richtige" Entscheidung hinweg und bevorzugen das Bauchgefühl :grin


    Das Kennenlernen von Andrej und Jarmila ist herrlich amüsant - der arme Andrej, da geht aber auch alles schief und er benimmt sich wirklich wie der letzte Tolpatsch :lache In der düsteren und geheiimnisvollen Atmosphäre, die man förmlich aus den Seiten kriechen spürt, ist diese Szene eine willkommene und sehr erheiternde Abwechslung! :-]


    Aber durch die Schilderung von Andrejs Kindheit wird auch ein dunkles Kapitel aufgeschlagen - meine Güte, ein Wunder, dass er nicht sein Leben lang traumatisiert ist. Und umso schöner, dass sich die beiden so mögen. Ein Kompliment an dieser Stelle für die Liebesszene, die ich sehr gelungen finde, nicht zu viel, nicht zu wenig, mit genau den richtigen Worten, mir hat sie sehr gefallen (und normalerweise bin ich da sehr eigen *g*)! :anbet


    Und dann hat es mich gepackt wie es manchmal in Filmen passiert, wenn der Zuschauer mehr weiß als die Filmfiguren und sich fast die Haare rauft, weil sich die Protagonisten z.B. durch dumme Zufälle immer wieder verpassen. Hier war es so, als Agnes dachte, Cyprian hätte sie verraten. Am liebsten hätte ich ihr zugerufen, wie es wirklich war!! Und dann blieb mir fast noch einmal das Herz stehen, als Cyprian als Priester erschien :erschreck


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Auf Seite 333 trifft Cyprian auf Andrej und Jarmila. Endlich!
    Ich habe schon darauf gewartet, dass die Hauptprotagonisten zusammenkommen. Schade nur, dass Agnes zu Hause geblieben ist.


    Ich auch! Und um Agnes mache ich mir gleich doppelt Sorgen, einmal wegen ihrem "Verlobten" und dann ist ja jetzt auch noch der spionierende Bettler auf sie angesetzt.... :help

  • Oh Mann, jetzt ist es aber spannend. Eigentlich viel zu spannend um zu unterbrechen und hier zu schreiben. :grin
    Andrej und Jarka treffen Cyprian, den sein Onkel nun doch aus dem Gefängnis befreit hat. Leider hat er noch ein Versprechen zu erfüllen ehe die beiden zusammen fliehen können. Hoffentlich hat Agnes noch so viel Zeit.
    Wer war dieser Mann, den Cyprian an den Ruinen gesehen hat?


    Schnell weiterlesen muss :schnellweg

  • In diesem Abschnitt ist wieder viel passiert. Pater Xavier ist immer noch mit seinen hinterhältigen Machenschaften beschäftigt. Er hat jetzt Jarmila auf Andrej angesetzt, bis jetzt mit Erfolg.


    Agnes wartet sehnsüchtig auf Cyprian. Als er endlich erscheint (auch noch als Priester verkleidet) lässt sie ihre aufgestaute Wut freien Lauf, denn sie denkt er hätte sie verraten.


    Zitat

    Herr Palomar:


    Auf Seite 333 trifft Cyprian auf Andrej und Jarmila. Endlich!
    Ich habe schon darauf gewartet, dass die Hauptprotagonisten zusammenkommen. Schade nur, dass Agnes zu Hause geblieben ist.


    Finde ich auch :-)


    Was ich auch noch nicht wusste, dass die Magd mit Agnes in einem Bett schläft. Finde ich irgendwie befremdlich. Ich dachte immer das Gesinde hätte einen eigenen Bereich für die Nachtruhe wie z. B. Dachboden oder Keller. :gruebel Wieder was dazu gelernt. :-)

  • Ja, so langsam wirds spannend.
    Dieses und der nächste Teil hab ich so schnell durch gelesen, daß ich mich nun hier nicht traue, was zu schreiben. Ab zum nächsten Abschnitt!

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Das Zusammentreffen der Protagonisten wurde auch von mir sehnsüchtig erwartet und war toll, auch wenn jarmila ein falsches Spiel spielt.


    Cyprian als "priester" vor dem Haus...die arme Agnes, da hat sie bestimmt einen tierischen Schock bekommen. Aber es war ja zum Glück eine Maskerade...
    Das aber auch immer alles so kompliziert gemacht werden muss. Warum kann Agnes nicht einfach nachts mit Cyprian gehen, immerhin hat sie das vorher gewollt...meine Güte, man kann sich auch anstellen. Ich wäre mitgefahren...aber naja, es wird sich hoffentlich noch alles zum Guten wenden, auch wenn es jetzt erstmal wieder nicht danach aussieht.


    Die Erpressung finde ich übrigens extrem mies, das hätte ich selbst Xavier nicht zugetraut...wie kann man nur derart mit den Gefühlen eines Menschen - hier auch noch einer mutter - spielen...aber ihm scheinen ja wirklich sämtliche Gewissensbisse abhanden gekommen sein.


    Und wie Vivian schon sagte, war ich auch etwas überrascht, dass die Amme bei Agnes im Bett schläft...passt mir irgendwie nicht recht, war das früher wirklich so? Ich bräuchte mein Bett allein, vor allen Dingen schien das erste Bett von ihnen ja auch nicht sonderlich groß gewesen zu sein...

  • Dieser Abschnitt hatte es in sich! Xavier läuft sich richtig warm in seiner Bosheit. Eine geniale Figur, dieser Wolf im Schafspelz. Er weiß Menschen geschickt für seine Zwecke auszunutzen, egal, ob es sich um den Bettler handelt, oder um Jarmila/Yolanta geht.


    Mit Andrej muss man richtig Mitleid haben. Er lässt sich von weiblichen Reizen so einwickeln, dass er wie Wachs in der Sonne schmilzt. Ich hoffe, dass Andrej noch rechtzeitig wach wird.


    Cyprian wird zu meiner Lieblingsfigur im Buch. Obwohl er manchmal unbeherrscht ist, ist er doch seinen Prinzipien treu. Das gefällt mir. In dieser Hinsicht ist er sehr viel erwachsener als Agnes und manchmal gönnt man ihm dieses jammernde Mädchen nicht so recht. Andererseits habe ich auch etwas Mitleid mit Agnes. Ich kann ihre Zweifel und die Unsicherheit nachvollziehen. Es ist eine schwere Entscheidung, sich rückhaltlos in das Cyprian-Abenteuer zu stürzen, denn sie riskiert dabei als Frau in dieser Zeit sehr viel mehr als z. B. Cyprian.


    Die Szene im Kloster fand ich sehr bedrückend. Feucht kalt, die verlassene Gegend, die Angst Cyprians vor Ansteckung - über allem liegt ein morbider Hauch. Ich habe beim Lesen leicht gefröstelt. Übrigens habe ich den Eindruck, dass die Person, die Cyprian im Kloster gesehen hat, der Abt Martin ist. Es scheint, als ob er der letzte Bewohner ist. Mal sehen, wie es weitergeht.

  • Wieder ein Teil mit jeder Menger Spannung.


    Mich würde es nicht wundern, wenn Jarmila noch die Seiten wechselt. Sie brauch nur zu erfahren, dass ihr Kind tot ist.


    Pater Xavier wird mir immer unsympatischer.


    Und schon wieder ist ein Papst gestorben. Womit sie den wohl vergiftet haben?
    Ich bin mal gespannt, wie lange der neue Papst am Leben bleiben wird.


    Ich werde mich jetzt an den nächsten Teil setzen.

  • So...diesen Abschnitt habe ich jetzt auch fertig durchgelesen.
    Ein paar Protagonisten sind ja nun zusammengeführt und ich bin jetzt schon gespannt, wo und wie wohl der Showdown stattfinden wird. :-)


    @Idgie...ich glaub auch nicht, dass Andrej von Jarmila ausgenutzt werden wird...jedenfalls denke ich, dass sie rechtzeitig die Seiten wechseln wird, wie Nicole sagt, wenn sie das Ausmaß der Intrige begreift.

  • Warum hat Pater Xavier Andrej in der Hand? Und was hat er mit Yolanta vor? Dieses Ekel von Xavier nutzt die Not von Yolanta komplett aus. Vor allem lügt er sie an, dass das Kind noch lebt. Wie kann er nur so grausam sein!!! Jetzt kommt eine neue Figur namens Jamila mit ins Spiel. Wer ist diese Frau? Was will sie von Andrej? Ist sie auch von jemandem gekauft?

    Zitat

    Original von Idgie
    Er weiß Menschen geschickt für seine Zwecke auszunutzen, egal, ob es sich um den Bettler handelt, oder um Jarmila/Yolanta geht. .


    Der Gedanke, dass es sich bei Jarmila und Yolanta um ein und dieselbe Person handeln muss, ist eigentlich klar.


    Sehr witzig fand ich die Erklärung des „Hämmerchen“s.


    Agnes muss nach Prag umziehen, Cyprian kann sie vorerst nicht mehr sehen, denn er sitzt im Gefängnis fest. Warum fand der Umzug statt? Habe ich den Grund überlesen? Das Gefühl habe ich leider öfter mal. Die Sprünge in Handlungsort und Zeit verstärken das Gefühl manchmal noch.


    Der Spruch auf S. 310 „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ (In Franken sagen wir statt Geschwätz G’schmarri.) hätte mich fast mal zum Platzen gebracht.


    Plötzlich trifft Agnes ihren Cyprian als verkleideten Pater wieder. Warum macht Cyprian dies? Was erledigt er für seinen Onkel? Oder hat er sich für Agnes verkleidet?


    Xavier lässt Cyprian beschatten. Der „blinde“ Bettler hängt unter dem Wagen, in dem Cyprian und Agnes unterwegs sind. Xavier und „Bettler“ mögen sich nicht wirklich, aber Hauptsache er macht seine Aufgabe gut. Lustig fand ich den Dialog: „Gehen Sie zum Teufel, Hochwürden.“ und „ Gott sei mit dir, mein Sohn.“


    Welch’ Zufall ;-), da treffen Cyprian und Andrej auf der Straße aufeinander. Sie kennen sich von irgendwoher (meint zumindest Cyprian). Cyprian entdeckt eine Gestalt. Wer könnte dies sein? Der Bettler????


    Auch hier bleiben wieder viele Fragen offen. Prima, so ist die Spannung gesichert.


    Zitat

    Original von milla
    Schmunzeln musste ich hier bei der Liste mit den Vor- und Nachteilen, die Andrejs Vater seinem Sohn als Entscheidungshilfe genannt hat. So treffen auch heute noch viele Menschen ihre Entscheidungen. Und genau wie im Buch setzen sich ebenso viele Menschen über die objektiv "richtige" Entscheidung hinweg und bevorzugen das Bauchgefühl :grin


    Macht ihr nie eine Entscheidungsmatrix?


    Zitat

    Original von Idgie
    Die Szene im Kloster fand ich sehr bedrückend. Feucht kalt, die verlassene Gegend, die Angst Cyprians vor Ansteckung - über allem liegt ein morbider Hauch. Ich habe beim Lesen leicht gefröstelt. .


    Jetzt weiß ich warum es mir so kalt ist :lache


    Zitat

    Original von Idgie
    Übrigens habe ich den Eindruck, dass die Person, die Cyprian im Kloster gesehen hat, der Abt Martin ist. Es scheint, als ob er der letzte Bewohner ist. Mal sehen, wie es weitergeht.


    Den hatte ich ja schon ganz vergessen.

  • Zitat

    Original von milla


    Doch. :grin Öfter sogar. Aber nicht, um den objektiven Vorteil herauszufinden, sondern um zu erkunden, was ich eigentlich wirklich will. :lache


    ... :grin...und das funktionierte bei mir schon als Kind ;-) ... Da hab ich das meist so gemacht: wenn als nächstes eine Frau um die Ecke kommt, wird so entschieden...kommt ein Mann, dann machst Du das andere... :grin


    ...und an der eigenen Wut oder Enttäuschung, das die/der Falsche um die Ecke kommt, merkt man sehr schnell, dass man sich im Grunde schon längst entschieden hatte :-)


    :wave

  • Zitat

    Original von milla
    Das Kennenlernen von Andrej und Jarmila ist herrlich amüsant - der arme Andrej, da geht aber auch alles schief und er benimmt sich wirklich wie der letzte Tolpatsch :lache In der düsteren und geheiimnisvollen Atmosphäre, die man förmlich aus den Seiten kriechen spürt, ist diese Szene eine willkommene und sehr erheiternde Abwechslung! :-]



    :write :writeDas war wirklich sehr amüsant zu lesen. :grin


    Und über Pater Xavier schweige ich mich lieber auch aus. So ein Ekelpaket. :fetch

  • Wie kommt man von Jamila eigentlich auf Jarka? -In der Szene, in der die beiden miteinander schlafen, hätte ich als Frau gestutzt. (als leser habe ich es auch). Da dachte ich doch wirklich, er spricht sie aus versehen mit falschem Namen an!


    Dass der kleine Wenzel tot ist, finde ich sehr traurig. :-(



    Ich wusste überhaupt nicht, dass Lepra ansteckend ist. Das gibt es doch noch heute, oder???




    Jass :keks

  • Zitat

    von Milla
    Das Kennenlernen von Andrej und Jarmila ist herrlich amüsant - der arme Andrej, da geht aber auch alles schief und er benimmt sich wirklich wie der letzte Tolpatsch Lachen In der düsteren und geheiimnisvollen Atmosphäre, die man förmlich aus den Seiten kriechen spürt, ist diese Szene eine willkommene und sehr erheiternde Abwechslung! Freude


    ... und macht vielleicht Andrej auch deutlich, was er vom Leben will.


    Zitat

    von Idgie
    Die Szene im Kloster fand ich sehr bedrückend. Feucht kalt, die verlassene Gegend, die Angst Cyprians vor Ansteckung - über allem liegt ein morbider Hauch. Ich habe beim Lesen leicht gefröstelt


    Hier habe ich mir Sorgen um die beiden gemacht und gehofft, das sie sich eben nicht anstecken!


    Pater Xavier hat es in diesem Abschnitt wieder geschafft, seiner Boshaftigkeit eins draufzusetzen.