Was die Menschen in der Bahn so lesen...

  • Gestaunt hab ich, als mich mal zwei so junge Burschen - die "ey-Alder"-Fraktion mit Mütze und tiefergelegten Großraumhosen - auf meine Lektüre ansprachen. Sie waren respektvoll und der eine kannte sich in dem Genre aus und erzählte, was er zuletzt gelesen hatte. Sein Kumpel dagegen, spottete er, der gucke allenfalls mal ins Telefonbuch.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich schaue auch immer gerne und bin auch schon ein paar mal nett mit den anderen LeserInnen ins Gespräch gekommen.
    Obwohl ich mich selber in der letzten Zeit sehr bedeckt halte - ich höre neuerdings meistens Hörbücher auf dem Weg zur Arbeit.
    Grundsätzlich achte ich sehr darauf nichts zu lesen/hören, was mich zum Weinen bringt, das ist mir dann doch etwas unangenehm, wenn im Zug die Tränen rollen :grin

  • Als ich noch zur Schule gegangen bin (und später in der Ausbildung), da bin ich jeden Tag mit der Bahn gefahren und habe ich auch immer gelesen. Während dieser Zeit habe ich die Bücherreihe um Ayla von Jean M. Auel gelesen. Oder die Harry Potter Romane.
    Einmal saß ich im Zug und ein älterer Herr mir gegenüber las den gleichen Band wie ich. Wir lächelten uns nur wissend an. Da er schon fast am Ende angelangt war verbat ich mir jeden Kommentar dazu.
    Aber ich mochte immer gerne wissen was die Menschen so alles lesen. Hab auch immer versucht einen Blick auf das Cover zu erhaschen. Was mir nicht immer gelungen ist und man steht auch nicht auf und fragt: "Welches Buch lesen Sie denn da?" Ich zumindest nicht...

  • Auch ich bin ziemlich neugierig und achte schon darauf ,was für Bücher oder Romane ,die Fahrgäste (die gegenüber von mir sitzen )lesen!


    Wenn ich mich dann in ein Gespräch verwickle ,versuche ich auch herauszubekommen ,was für ein Buch diese Person liest !


    Jedenfalls finde ich ,das recht interessant und ein bisschen aufregend zu-
    gleich!


    L.G. teufelchen

  • hallo,


    ich bin meist so tief in meiner lektüre, daß ich überhaupt nicht mitbekommen, ob bzw. was andere fahrgäste lesen. wenn ich jedoch keinen nerv zum lesen habe oder meine lektüre leider nicht bis zum ziel (arbeit oder nach hause, bei beiden liegt immer nachschub) reicht, schau ich mich schon mal gerne um.
    was ich überhaupt nicht ab haben kann, ist wenn mir jemand über die schulter schaut und mitliest. da bekomme ich echt einen anfall.


    wenn ich merke, daß mir jemand gegenüber sitzt, der unbedingt sehen will was ich lese (da ich das buch, unbeabsichtigt, so halte, daß mans nicht sieht) hebe ich das cover hoch, daß der andere sieht, was ich lese.


    bis jetzt bin ich nur einmal in ein gerspräch über mein buch gekommen.


    liebe grüße


    beatrice

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ich bin immer fasziniert von der Lektüre einer Dame, die jeden Morgen mit mir ihm selben Zug sitzt. Mal liest sie ein deutsches Buch, mal ein französisches, mal ein englisches ...


    Da bin ich. Nee, Spass, ich fahr von Leipzig nach Halle.
    Fänd es aber schön wenn jemand so etwas über mich schreiben würde!

  • Auf was ihr so alles achtet. Mir fallen (FALLS ich mal mit den Öffentlichen fahre) nur Leute auf, die Zeitung lesen, welche verkaufen wollen (Strassenfeger & Co) oder die Musikmachen und dann mit einem Becher oder Hut rumgehen. Hm :gruebel

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Also ich spreche Leute nie auf das Buch an was sie lesen,
    da ich selbst gerne meine ruhe habe zum lesen.
    Wurde auch noch nie drauf angesprochen was ich lesen,
    merke nur schonmal das ich beeugt werde oder mein Buch ^^

  • Zitat

    Original von Heaven
    Auf was ihr so alles achtet. Mir fallen (FALLS ich mal mit den Öffentlichen fahre) nur Leute auf, die Zeitung lesen, welche verkaufen wollen (Strassenfeger & Co) oder die Musikmachen und dann mit einem Becher oder Hut rumgehen. Hm :gruebel


    Mir sind die früher auch nie aufgefallen, aber seitdem ich in London war und in der tube sämtliche Leute am lesen waren, stehend, sitzend, hockend :grin .... da sind mir in Köln in der Straßenbahn plötzlich auch richtig viele aufgefallen. Voll komisch. :gruebel

  • Hallo !
    Ist ja herrlich, was ich hier lesen kann. Ich bin grundsätzlich schlimm neugierig, aber Leute beim lesen unterbrechen, das passiert eher selten. Aber dafür kann ich im Zug noch so vertieft in mein Buch sein, ich treffe es immer so, dass man mich anquatscht und das nervt gewaltig!
    Ganz schön ist aber meine Erinnerung an eine Zugfahrt. Ich las gerade Philippe Djian "Schwarze Tage, weisse Nächte" im Hardcover von Diogenes, so etwas war mir ja noch nie begegnet. Eigentlich war ich etwas entsetzt, aber zugleich auch völlig fasziniert, allerdings fuhr eine Hitzewelle durch meinen Körper und ich schälte mich hektisch aus einer Kleiderschicht. Der Mann mir gegenüber räusperte sich amüsiert und fragte: heiss? Hmmm, murmelte ich und las weiter, doch nun trieben mir Djians Schilderungen eindeutig die Röte ins Gesicht, und die Tatsache, dass der Mann seinen Blick eindringlich auf mich heftete machte die Sache sicher nicht besser. Ich hob das Buch etwas unnatürlich hoch an, vor mein Ampelgesicht, erst später sah ich mir das Coverbild an und es war mir klar, warum der Mann mich so fixierte. Wer das Buch kennt, weiss wovon ich spreche. (Es ist ein erotischer, literarisch pornografischer Roman...)
    Auf jeden Fall versuche ich jetzt immer ein neutrales Lesegesicht zu machen, bin mir aber sicher, dass es mir nie gelingt, doch zumindest ist mein Buchcover im Leselotteumschlag nicht mehr erkennbar.
    Sorry, etwas lange Schreibe!
    Guten Abend an Alle!

  • Hey, das ist ein tolles Thema! :grin
    Eigentlich bin ich ja selbst immer sehr in meine Bücher vertieft, wenn ich mit öffentlich unterwegs bin (hab neulich sogar fast das Umsteigen verpasst :rolleyes), aber ich versuch auch immer einen Blick auf das Buchcover zu erhaschen, wenn bei mir jemand Lesendes in der Nähe sitzt.
    Leider gelingt das nicht immer... viele verstecken das Cover, manche binden ihr Buch sogar in unscheinbares Papier oder Zeitung ein. Schade eigentlich... bin doch so neugierig! :-]

    Liebe Grüßle
    Mondi :groehl


    Ein Optimist ist ein Mensch, der alles halb so schlimm oder doppelt so gut findet. ~Heinz Rühmann~

  • Zitat

    Original von Mondfrau

    Leider gelingt das nicht immer... viele verstecken das Cover, manche binden ihr Buch sogar in unscheinbares Papier oder Zeitung ein. Schade eigentlich... bin doch so neugierig! :-]


    Mensch, das hab' ich ja noch nie gesehen.... wie kommt man denn auf die Idee, Zeitungspapier um das Buch zu wickeln????
    Mir ist öfter aufgefallen, dass Geschäftsleute (-männer) ihre Bücher in einen Lederumschlag verpacken... wie unspektakulär...
    Ich versuche in Bus und Bahn auch grundsätzlich zu erkennen, welches Buch mein Gegenüber liest, ich finde es einfach spannend und manchmal bilde ich mir ein, so die Person besser einschätzen bzw. in eine Schublade stecken zu können :grin

  • Ich muss immer über die Leute lachen, die reingepeest kommen, sich hinsetzen, Buch aufschlagen und die übernächste Station wieder aussteigen.


    Ich lese nur ab etwa 6 STationen Fahrzeit sonst verpasse ich entweder die Haltestelle oder kann mich nicht 100%ig auf das Buch einlassen.


    Bei kurzen Fahrten träume ich lieber Geschichten im Kopf zusammen.


    Deshalb muss ich ehrlich sagen, dass es selten vorkommt, dass ich mich für die anderen Menschen oder deren Bücher wirklich interessiere. Kann ja eh nicht mitlesen :chen.


    das träumende eyre

    "Trotzdem gibt es keine großen Talente
    ohne starken Willen." (Honoré de Balzac)

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  • Zitat

    Original von eyre
    Ich muss immer über die Leute lachen, die reingepeest kommen, sich hinsetzen, Buch aufschlagen und die übernächste Station wieder aussteigen.


    Ich lese nur ab etwa 6 STationen Fahrzeit sonst verpasse ich entweder die Haltestelle oder kann mich nicht 100%ig auf das Buch einlassen.


    Das kenne ich :-]
    Ich lese selbst, wenn ich auf dem Bahnsteig stehe und warten muß, wenn ich in der U-Bahn stehen muß, wenn es nur eine Station ist.


    Aber wenn ich sehen, dass andere lesen, versuch ich auch immer einen Blick auf das Buch zu erhaschen. Meist nicht einfach, da die meisten wirklich so lesen, dass das Cover nicht zu erkennen ist.
    Wenn ich hinter einem "Lesenden" stehen, versuche ich manchmal mitzulesen, was derjenige denn liest und zu sehen, ob ich das Buch auch kenne.

  • Das ist schon komisch, was sich manche Leute alles einfallen lassen, um zu verheimlichen, welches Buch sie gerade lesen. :wow
    Ich halte es allerdings auch immer so, dass man nicht direkt sieht, was ich lese, aber einen Umschlag um das eigentliche Buch habe ich noch nie drum gemacht. :grin

  • Zitat

    Original von eyre


    Ich lese nur ab etwa 6 STationen Fahrzeit sonst verpasse ich entweder die Haltestelle oder kann mich nicht 100%ig auf das Buch einlassen.


    Ich oute mich, zu denen gehöre ich auch :lache allerdings fange ich meist schon am Bahnsteig an zu lesen und dann noch ca. 10 min Zugfahrt, da schafft man schon ein paar Seiten;-)


    Allerdings bin die nächsten Wochen Busfahrerin, da kann ich leider gar nicht lesen, sonst wird mir schlecht, daher bin ich momentan auf Hörbuch umgestiegen. "Ich bin dann mal weg" begleitet mich momentan bei meiner halbstündigen Busfahrt, und ich konnte mir schon so einige Lacher nur so gerade verkneifen.

  • Na heute auf dem Weg nach Hannover Frau Gier, das hebt die Laune und für die Rückfahrt kommt es auf die Stimmung an, vll. einen Krimi zur Ablenkung...


    Aber ernsthaft- ich schiele immer möglichst auffällig nach dem Cover und manchmal hat sich aus dem Schielen schon ein nettes und anregendes Gespräch entwickelt - und natürlich lese ich die Bücherseiten von "mobil".

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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