Kurzbeschreibung:
Köln, Flandern und Italien im 14. Jahrhundert sind die Schauplätze dieses mitreißend erzählten Romans der Erfolgsautorin Brigitte Riebe. In seinen Mittelpunkt stehen zwei Männer und eine Frau, die aus völlig verschiedenen Welten stammen. Doch das Schicksal und die Liebe ketten sie auf tragische Weise aneinander.
Eigene Meinung:
Mit dieser relativ nichts sagenden Kurzbeschreibung bin ich in diesem Roman gestartet. Anfangs fiel es mir auch schwer in die Handlung einzusteigen. Brigitte Riebe erzählt die Geschichte - in deren Mittelpunkt Johannes, Esra und Anna stehen – in mehreren Handlungssträngen aufgeteilt und gerade am Beginn fiel es mir schwer aufgrund der vielen verschiedenen Personen und der schnell wechselnden Szenen, die einzelnen Handlungen den richtigen Handlungsverläufen zuzuordnen. Zusätzlich wurde dies erschwert, da für mich am Beginn noch kein roter Faden in der Handlung erkennbar war, sobald sich das geändert hatte – zum Glück relativ bald – waren diese Hemmnisse zum Roman verschwunden.
Es hat sich gelohnt. Brigitte Riebe greift in „Pforten der Nacht“ vor allem das Schicksal der Juden im ausgehenden 14. Jahrhundert auf und schildert auch sehr eindringlich die zunehmenden Pogrome mit einem Focus auf das Schicksal der Juden Kölns. Es gelingt ihr dabei meiner Meinung nach gut die Hintergründe in die Handlung des Romans einzubauen und mit dem persönlichen Schicksal der Protagonisten zu verbinden.
Als angenehm habe ich vor allem empfunden, dass dieses Thema nicht plakativ verarbeitet wurde, sondern behutsam in eine allgemeinere Betrachtung des ausgehenden 14. Jahrhunderts eingebettet wurde und dabei auch Themen wie die Pest, Beginen, allgemeine Veränderungen geschildert werden.