Urlaub mit Papa – Dora Heldt

  • DTV, 2008, 317 Seiten


    Inhalt:
    „Es sind doch nur zwei Wochen." Die Stimme meiner Mutter klang sehr entschlossen. „Und er ist dein Vater. Andere Kinder würden sich freuen."
    „Mama, was heißt hier andere Kinder? Ich bin 45."
    Es sollte ein entspannter Arbeitsurlaub werden: Christine (45) und Dorothea (40) wollen für ein paar Tage nach Norderney, um ihrer Freundin Marleen bei der Renovierung ihrer Kneipe zu helfen. Doch dann wird Christine von ihrer Mutter dazu verdonnert, ihren Vater mit in den Urlaub zu nehmen. Schon die Hinreise bringt die beiden Frauen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Denn Heinz (73) hat seine ganz eigene Sicht der Dinge. Kaum auf der Insel angekommen, übernimmt er auch sofort das Zepter auf der Baustelle. Es kommt für Christine jedoch noch schlimmer, als Papa Gisbert von Meyer kennenlernt. Der frettchengleiche Inselreporter ist ihm sofort sympathisch, bekommt er doch billige HSV-Karten und ist wie Papa ein großer Kenner des deutschen Schlagers. Folglich findet Heinz es auch ganz in Ordnung, dass der Schreiberling Christine aufs Heftigste umwirbt. Zumal ihm Meyer nicht so gefährlich erscheint wie Johann Thiess, der mysteriöse Gast in Marleens Pension, der Christine mit seinen sanften Augen völlig aus der Fassung bringt. Gisbert hat nämlich erfahren, dass die Polizei auf den Nordseeinseln nach einem Heiratsschwindler fahndet. Mithilfe von Papas neuen Freunden Carsten (72), Kali (75) und Onu (63) soll Johann zur Strecke gebracht werden …



    Über die Autorin:
    Dora Heldt, geboren 1961, gelernte Buchhändlerin, arbeitet heute für einen Verlag und lebt in Hamburg. ›Ausgeliebt‹ ist ihr erster Roman, siehe auch ihr Autorenportrait bei uns im Forum, klick



    Meine Meinung:
    Urlaub mit Papa, das kann ja nicht gut gehen! Christine möchte zusammen mit ihrer Freundin Dorothea im vierzehntägigen Urlaub auf Norderney ihrer Freundin Marleen beim Renovieren ihrer Kneipe zu helfen. Da wird sie von ihrer Mutter, die kurzfristig ins Krankenhaus muß, dazu überredet, ihren 73-jährigen Vater Heinz mitzunehmen, da sie ihrem Mann nicht zutraut, während dieser Zeit allein zu Hause zu bleiben.


    Mein Vater heißt auch Heinz und einen Moment lang hatte ich die Befürchtung, er hätte sich heimlich eine Zweitfamilie zugelegt, so gut und treffend schien er anfänglich beschrieben. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto froher war ich allerdings, dass er nicht mein Vater ist und auf den zweiten Blick auch nichts mit ihm gemein hat. Ich bewundere die Geduld der Ich-Erzählerin, ich hätte spätestens nach einer Woche diesen Heinz im Meer ertränkt :-).


    Eine bunte Truppe hat sich da auf Norderney zusammengefunden: eine gelungene Mischung aus bunten, teilweise schrillen und skurrilen, sympathischen und auch furchtbar nervigen Personen. Sehr gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der Freundinnen, ihr Umgang miteinander. Auch der liebenswürdige Heinz findet schnell Freunde auf der Insel, es zeigt sich jedoch, dass man die alten Herren nicht längere Zeit unbeaufsichtigt lassen kann.


    Ja, das Buch ist amüsant geschrieben, ich habe häufig geschmunzelt und gegrinst. Die Autorin hat eine lockerleichte Schreibe, als Urlaubslektüre ist es prima geeignet. Jedes der kurzen Kapitel ist mit einem Schlagertitel der 60er oder 70er Jahre überschrieben, ist doch Heinz ein Experte auf dem Gebiet des deutschen Schlagers, was er gern aus vollem Halse kundtut.


    Man kann das Ganze aber auch aus einer anderen Sicht betrachten: Eine Tochter macht gute Miene zum bösen Spiel. Ihr schwacher, kindischer und fauler Vater schmückt sich gern mit fremden Federn, lässt nur seine Sichtweise der Dinge gelten, mischt sich in Dinge ein, von denen er nichts versteht. Er stellt die Geduld seiner Tochter oftmals auf eine harte Probe.


    Ach ja: Ein Mann, der pfeift, um meine Aufmerksamkeit zu erregen, wäre bei mir sofort unten durch.

  • Meine Meinung:


    Christine ist - wie wir aus den vorherigen Büchern "Ausgeliebt" und "Unzertrennlich" wissen - eine gestandene Frau mitten im Leben, doch jetzt muss sie sich einer Herausforderung stellen, die es in sich hat: Urlaub mit Papa. Da wird die 45-jährige nicht nur wie die Tochter (ungeachtet des Alters!) behandelt, sondern auch bis zur Zerreißprobe ihrer Nerven auf eine harte Probe gestellt.


    Zusammen mit dem gutmütigen aber sehr anstrengenden Herrn Papa und Freundin Dorothea begleiten wir Christine in den wohl skurrilsten Urlaub ihres Lebens, denn auf Norderney geben sich nicht nur wunderliche Personen ein Stelldichein, sondern es finden sich auch immer wieder Situationen, die den Leser vor Lachen fast vom Stuhl fallen lassen - immer in der Gewissheit, dass man selbst ja gottseidank nur Beobachter ist und nicht in Christines Haut steckt.


    Dora Heldt sorgt mit ihrem dritten und meines Erachtens nach witzigsten Buch für ein echtes Lesevergnügen, bei dem man sich nicht wundern sollte, wenn sich die Leute in der Umgebung verwundert umdrehen, ich persönlich konnte mir die lauten Lacher nämlich ebenso wenig verkneifen wie das ständige Grinsen.


    Die perfekte Sommerlektüre für einen Urlaub an der See oder aber für Momente, in denen man die eigenen Eltern am liebsten ans andere Ende der Welt beamen würde, denn zwei Dinge zeigt dieses Buch, das auf jeden Fall eine Hommage an die Väter ist, auf eindrucksvolle Weise:
    1. Schlimmer geht immer
    2. Was wären wir ohne Eltern? Vielleicht entspannt, aber bestimmt nicht glücklich! :-]


    Von mir glatte 10 Punkte! :anbet

  • Da ist mir gerade einfach was in den Warenkorb gesprungen, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte...dabei wollte ich doch nur ausprobieren, ob mein 2€-Gutschein auch für deutsche Bücher einlösbar ist *Ausrede such*

  • Bookworm, das wirst Du sicher nicht bereuen.... *klappt eben das Buch zu*


    Meine Meinung
    Wenn das mal gut geht. Christine, die uns bereits aus den ersten Büchern von Dora Heldt bekannte Protagonistin, hat für zwei Wochen ihren anstrengenden Vater an den Hacken, weil ihre Mutter am Knie operiert wird und sich in Ruhe erholen möchte. Man kann es gut nachvollziehen.


    Und da Christine ein netter Mensch und eine brave Tochter ist, kann sie gar nicht anders, als ihren Vater für zwei Wochen nach Norderney mitzunehmen, wo sie ihrer Freundin Marleen bei der Renovierung ihrer Kneipe helfen will.


    Schnell reißt Heinz das Zepter an sich und zusammen mit seinen neu gewonnenen Freunden stiftet die Altherrenriege gehörig Unheil auf der Insel. Christine kann einem wirklich leid tun – vor allem, als Johann Thiess den Spielplan betritt. Ihre Flamme wird sofort von den rüstigen Rentnern als Heiratsschwindler entlarvt und beschattet.


    Aber lest selbst, was sich daraus für Entwicklungen und Verwirrungen ergeben!


    Ich habe mich gut unterhalten bei der Lektüre, muß aber ganz ehrlich zugeben, dass ich die ersten beiden Bücher noch einen Tick besser fand.


    Das mag aber auch daran liegen, dass mich Heinz zuweilen ganz frappant an meinen eigenen Vater erinnert, der gelegentlich auch leicht anstrengend sein kann… :grin Ich muß aber auch ganz ehrlich erwähnen: So anstrengend und nervig Heinz manchmal ist, so charmant und amüsant ist er dann auch wieder. Wie im echten Leben halt. :-)


    Besonders erwähnen möchte ich auch die gelungenen Kapitelüberschriften - das war ein liebenswertes kleines Detail, das mir auch sehr, sehr gut gefallen hat.


    Und jetzt frage ich mich, wann das nächste Buch von Dora Heldt rauskommt! :lupe

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Urlaub mit Papa – Dora Heldt


    Meine Meinung:
    Ein Buch zum Schlapplachen. Mit einer Mischung aus bissiger Ironie und Zuneigung berichtet die 45jährige Ich-Erzählerin Christine über den Urlaub mit ihren Vater auf der Insel Norderney.
    Da ihre Mutter ins Krankenhaus musste, hat Christine die Pflicht sich um ihren Vater zu kümmern, aber schnell wird sie in die Position einer minderjährigen Tochter gezwungen, die vom Vater bevormundet wird. Der Vater wird als rechthaberisch, eigen und ziemlich kauzig beschrieben, aber doch liebevoll und mit einer spürbaren Zuneigung. Unmöglich, den 73jährigen Heinz nicht zu mögen.
    Seine Marotten werden zum Leidwesen von Christine in immer neuen Varianten vorgestellt.
    Er behandelt sie, als wäre sie zwölf. Christine durchlebt eine Zeit zwischen Peinlichkeiten und Schuldgefühlen. Gegenüber ihrem Vater fühlt sie sich hilflos. Dora Heldt beschreibt diese Situation mit Humor und Leichtigkeit, so sympathisch wie ihre Figuren. Da bleiben ernste Konflikte und Probleme in Vater-Tochter-Beziehungen größtenteils ausgespart, das vermittelt den Eindruck einer gewissen Harmlosigkeit, die nicht in Konkurrenz zum Ziel der leichten und guten Unterhaltung steht.


    Mich haben die Kapitelüberschriften amüsiert, die jeweils treffend den Inhalt mit einem Schlagertitel beschreiben, z.B. So ein Mann, Reif für die Insel, Ein Freund ein guter Freund, Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen, Jede neue Liebe ist wie ein neues Leben und viel andere.


    Gerade als die Handlung aufgrund von Wiederholungen ins Stocken gerät, gibt ihr die Heiratsschwindlerstory mit Johann neuen Drive.
    Allerdings ist diese Wendung samt ihrer Auflösung etwas übertrieben und nicht frei von Klischees


    Dieser Roman macht Spaß und kann jedem, der sich auf leichte und lustige Art unterhalten lassen will, nur empfohlen werden. Allerdings Vorsicht beim Lesen in der Öffentlichkeit, Bus, Bahn oder so, denn verwunderte Blicke der Mitreisenden sind zu erwarten, wenn der Lesende mit einem breiten Grinsen im Gesicht dasitzt. Gelegentliche Kicheranfälle oder lautes losprusten lassen sich kaum vermeiden.

  • Herrlich, einfach nur herrlich! Das ist spontan das erste, was mir zu diesem Buch einfällt, nachdem ich es nun ausgelesen habe. Die Ausgangssituation klang schon sehr vielversprechend: Eine 45-jährige Tochter muss ihren 73-jährigen Vater mit in den Urlaub nehmen, damit er nicht alleine zu Hause ist, solange die Mutter sich einer Knieoperation unterzieht. Aber es handelt sich nicht um irgendeinen Vater, es geht hier um Heinz, eine ungewöhnliche farbenblinde Mischung aus Terence Hill und Rantanplan.


    Christine, die Tochter, ahnt schon schlimmes, denn sie kennt ihren Vater. Und sie soll Recht behalten. Bereits das erste Zusammentreffen am Bahnhof, als Heinz interessiert von einem Imbissstand aus beobachtet, wie ein Wachkommando seinen alleingelassenen Koffer umstellt, bestätigt sie in all ihren Befürchtungen. Allerdings ist Christine nicht nur zum Vergnügen unterwegs nach Norderney. Sie will dort zusammen mit ihrer Freundin Dorothea die gemeinsame Freundin Marleen bei der Renovierung ihrer Kneipe unterstützen. Es kommt wie es kommen muss, Heinz mischt sich in alles ein und reißt das Kommando an sich. Selbst kann er nicht viel tun, er hat ja ein Hüftleiden (das ihn allerdings nicht davon abhält für zwei Damen, siehe weiter unten, die Koffer zu schleppen), aber er überwacht zumindest alles. Christine ist mehr als einmal dem Vatermord nahe und auch Dorothea und Marleen, die das ganze zu Beginn noch ganz lustig finden, müssen nach und nach einsehen, dass es Heinz ernst ist mit dem was er tut. Sehr ernst. Widerspruch zwecklos.


    Als er schließlich auf den Inselreporter Gisbert von Meyer trifft und mit diesem zusammen auf Verbrecherjagd geht, wird die Sache kurios. Denn sie haben sich ausgerechnet den neuen Traummann in Christines Leben dafür ausgesucht, den sie für einen gesuchten Heiratsschwindler halten. Zusammen mit ein paar anderen rüstigen Rentnern übernehmen Heinz und Gisbert die Überwachung des vermeintlichen Schwerenöters...



    Zu Beginn des Buches hat mich Heinz erst mal richtig genervt und ich wurde sogar sauer, weil Dorothea das alles so leicht abtat. Dieses Gefühl wird hauptsächlich durch die Erzählung in der Ich-Person vermittelt. Als ich es geschafft hatte "einen Schritt zurückzutreten" und die Geschichte mit Abstand zu betrachten, hab ich mich einfach nur königlich amüsiert. Die Erzählweise ist so plastisch und glaubhaft wie locker und witzig, so dass einem ständig ein Kinofilm über die Gehirnleinwand flimmert. Man sieht Christines verzweifelte und resignierte Gesichtsausdrücke förmlich vor sich. In Heinz vereinen sich die Fehler vieler Väter in sehr kompakter Form, dennoch hat er auch seine guten Seiten, wenn er sich z.B. mit den Zwillingstöchtern eines Gastehepaares beschäftigt und ihnen fantasievolle Geschichten erzählt.


    Ich darf nicht vergessen, die beiden schrägsten Gestalten des Buches zu erwähnen: Mechthild Weingarten-Zapek und Hannelore Klüppersberg, ihres Zeichens Handarbeitsgeschäftbesitzerinnen aus Münster-Hiltrup und so sehen sie auch aus. Immer in etwas (un)passendes gehäkeltes, gestricktes oder genähtes gewickelt, sind sie ständig auf der Jagd nach angenehmer männlicher Begleitung. Sie haben nicht nur Dorothea und Christine eine Menge Lachanfälle beschert. Ich frage mich, ob es dafür konkrete Vorbilder gab. :lache


    Besonders hervorheben möchte ich auch noch das Cover. Genau so kann sich der Leser Heinz vorstellen. Mit den hochgekrempelten Hosen, dem bunten Hemd und der unvermeidlichen Mütze. Sehr schön getroffen.


    Die Idee, jedes Kapitel nach einem bekannten Schlager zu betiteln ist mal was anderes und passt prima zur Geschichte. Nur ging es mir ähnlich wie Christine, fast jeden Schlager kenne ich und könnte ihn aus dem Stand mitsingen. Danke Mama. ^^;


    Auch wenn man die beiden Vorgängerbücher "Ausgeliebt" und "Unzertrennlich" noch nicht kennt (so wie ich), kann man diese Geschichte problemlos verfolgen und genießen.


    Kurz und gut: 10 von 10 Punkten. Ein echtes Highlight!

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Die Idee, jedes Kapitel nach einem bekannten Schlager zu betiteln ist mal was anderes und passt prima zur Geschichte. Nur ging es mir ähnlich wie Christine, fast jeden Schlager kenne ich und könnte ihn aus dem Stand mitsingen. Danke Mama. ^^;


    Hör mir auf - ich HABE mitgesungen! :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Und noch mehr so tolle Rezensionen! Nun kann ich es gar nicht mehr abwarten. Das wird genau das richtige Buch für mich sein, wenn ich in einer Woche meinen Prüfungsstress beendet habe.


    Leider war mir beim Bestellen nicht klar, dass es mit den Vorgängerbüchern in Zusammenhang steht, die ich leider noch nicht kenne, aber ich denke, ich werde mal eine Ausnahme machen, und nicht strikt nach Reihenfolge lesen ( Paradise Lost : Danke für den Hinweis, dass es auch ohne Kenntnis der Vorgänger gut zu lesen ist)

  • Zitat

    Original von Bookworm
    ( Paradise Lost : Danke für den Hinweis, dass es auch ohne Kenntnis der Vorgänger gut zu lesen ist)


    Bitte. ^^ Ich hatte da am Anfang auch keine Ahnung, dass es da Vorgänger gibt. Käme man auch so gar nicht drauf, wenn man die Geschichte liest.


    Kauft es ruhig, ihr werdet es nicht bereuen! ;-)

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Hallo,


    das hört sich aber gut an !!!!!!!!!!!!!


    Nachdem ich die ersten zwei Bücher so schön fand, bin ich ganz begeistert, dass es nun weiter geht mit Christine!!!!


    Auch wenn ich noch genug Bücher im "RUB" stehen habe, DAS Buch hier werde ich mir wahrscheinlich in naher Zukunft doch wieder bestellen!!!


    Besten Dank für die Info!!!!!!!!!!!!!

  • Meine Meinung


    Es kommt selten vor, dass mich alleine der Klappentext so neugierig macht, dass ich sage: "Das Buch muss ich unbedingt lesen!". Bei "Urlaub mit Papa" war es so. Eine 45jährige, die ihren Vater mit in Urlaub nehmen muss? Das kann ja nur schief gehen.


    Papa Heinz mischt sich überall ein, weiß alles besser, und wenn doch mal wieder alles anders kommt, wusste er natürlich schon vorher, dass es so unmöglich klappen könnte. Die Geschichte wird sehr witzig erzählt und lässt sich geradeso herunterlesen, man möchte das Buch kaum weglegen. Die Figuren sind alle lebendig und irgendwie sympathisch, auch die Nervensägen. Jedenfalls so lange man die nicht ständig um sich hat. :grin Allerdings fand ich Christine an einer Stelle doch ziemlich naiv, ich würde keinem Fremden gleich eine recht hohe Summe leihen, da mag er noch so schöne Augen haben.


    Das Buch ist für mich eine Mischung aus "Maria, ihm schmeckt's nicht!", Evelyn Sanders Familienromanen und Loriots Sketchen. Vor allem die Damen Weingarten-Zapek und Klüppersberg haben mich an Loriot erinnert, ich stellte sie mir vor wie die Geschwister Mielke aus "Pappa ante Portas". Bei der Beschreibung des Star-Journalisten hatte ich außerdem immer Herrn Drögel (ebenfalls aus "Pappa ante Portas") vor Augen.


    Alles in allem ist "Urlaub mit Papa" eine schöne und unterhaltsame Lektüre für kurzweilige Sonntagnachmittage oder Strandurlaube.

  • Na super! Dank eurer begeisterten Rezis ist das Ding jetzt auf der Wunschliste. Dabei komme ich langsam in ein Alter, in dem ich nachgrüble, ob ich meine Listen noch ablesen kann. *hüstel*


    Vielleicht ist es gar nicht schlimm, dass ich dabei völlig unbedarft auf Vergleiche mit dem real life verzichten werde, denn ich habe leider nicht erlebt, meinen Vater alt werden zu sehen.

  • Ich habe "Urlaub mit Papa" gestern Abend fertig gelesen und es ist wirklich herrlich! Ich wollte unbedingt etwas Entspannendes, Leichtes, Lustiges haben und wurde wirklich nicht enttäuscht. Es liest sich superflüssig und ich musste bei vielen Passagen laut lachen, weil man sich die Handlung und die Charaktere so supergut vorstellen kann! Ein ganz tolles Lesevergnügen! Macht Spaß!

  • Ich habe es nun auch gelesen und muss sagen, dass mir die ersten beiden Bücher von Dora Heldt aufgrund der Story besser gefallen haben.


    So witzig fand ich das Buch ehrlich gesagt nicht, da mich Heinz ziemlich angenervt hat. Da muss man sich als 45-Jährige wie ein kleines Mädchen behandeln lassen und dazu schweigen... Oder das Großmaul, das Heinz lieder auch ist, schmeißt die Maler raus, macht aber selbst keinen Pinselstrich, schließlich kann er mit seiner Hüfte nicht auf die Leiter steigen. :rolleyes Tut mir leid, aber so manches Mal habe ich eher die Augen verdreht als zu grinsen. So einen Vater hätte ich schon nach wenigen Tagen im Meer versenkt oder bei seinem Kumpel Kalli ausquartiert. :hau


    Allerdings ist Heinz nicht nur nervig, sondern auch liebenswert. Wenn er Christine Augentropfen wegen ihrer schlimmen Augen besorgen lässt, die von der durchgemachten Nacht und nicht, wie vorgegeben, von einer Bindehautentzündung stammen oder wenn er ihre schlimmen Frauenbeschwerden oder ihren Liebeskummer unter dem Siegel der Verschwiegenheit allen erzählt, damit sie Christine rücksichtsvoll behandeln, ist das schon süß.


    Die Geschichte drum herum ist nett erzählt, das beste daran war wieder die Schilderung der Freundschaft zwischen Dorothea, Marleen und Christine, die aber durch die Erzählung der Aktivitäten der Rentnerband etwas in den Hintergrund geraten ist.


    Dafür gibt es von mir 7 Punkte, ich bin aber schon sehr gespannt auf das neue Werk von Dora Heldt.